Demut

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Wenn dein Alkoholproblem kein Thema war, gab es doch eine gewisse Toleranz von ihr, oder?

Nein, war in diesem Zusammenhang nicht nötig. Ich hab einfach nichts getrunken. Ich bin kein Spaßtrinker, der zur Unterhaltung trinkt und auch kein Spiegler, der seinen regelmäßigen Pegel braucht. Ich bin ein Verzweiflungstrinker und Gott sei Dank nur gelegentlich verzweifelt genug, diesen letzten meiner Verzweiflungsschritte zu tun.

Nun, ich kenn die Details nicht. Offensichtlich tut ihr euch gegenseitig nicht gut, aufgrund falscher Erwartungen. Genauso offensichtlich tut dir auch der Alkohol nicht gut!

Zweimal wahr!
 
Wünsch ich Dir von ganzen Herzen, es wird der Tag sein, an dem du dich selbst liebst.:umarmen:

Aber geh, ich lieb mich eh, immer wieder mal. Klar, Porzellan und Glas zerschlagen in der eigenen Bude ist kein Ausdruck von Selbstliebe, aber das Scherben wegsaugen hat mir wieder erste Glücksgefühle beschert.
 
Aber geh, ich lieb mich eh, immer wieder mal. Klar, Porzellan und Glas zerschlagen in der eigenen Bude ist kein Ausdruck von Selbstliebe, aber das Scherben wegsaugen hat mir wieder erste Glücksgefühle beschert.

Vielleicht brauchst den Schmerz, um auch das Glück zu fühlen.
Ist ja nicht so das ich das nicht kenne, was du schreibst, nur liegt das 20 Jahre zurück, Dank Anneliese, die ein altes Urgestein war, die immer auch im Winter barfuß lief, sagte einmal zu mir, "entweder du liebst ihn mit all seinen Eigenarten und akzeptierst, oder du gehst wenn du das nicht kannst."

Ich bin gegangen und für mich war das gut, auch wenn der Schmerz lange in mir gewohnt hat und mir meine Abhängigkeiten gnadenlos ans Licht holte.

Heute rieche ich "Fallen", schon 100 Meter gegen den Wind, für mich sind solche Dramatischen Liebesgeschichten, ein Überbleibsel der Romantik und völlig überbewertet. :)
 
Eine berechtigte Frage. Ich sage, es ist meine klare Entscheidung fürs Neue Jahr, nicht mehr mit dieser Liebes-Lüge und in diesem Zwiespalt leben zu wollen.

Hmmm..ich scheine verpasst zu haben,daß ihr wieder zusammen wart...und mich wundert es auch,weil du ja hier seitenlang darüber geschrieben hattest, daß dir ganz klar sei, daß und warum es mit euch nicht geht...wie kam es denn zu diesem " Rückfall" ?

Und ja,ich mag,wie du schreibst,wenn du ganz bei dir bist!
 
Scherben bringen Glück sagt man. Hoffentlich is da was dran.
hast schon wieder einen Monitor betoniert? :->))
LoneWolf ... schreibbegabt wie immer (niemand fesselt mich mit seinen ErzählGschichteln wie du; ich klebe jedesmal am Bildschirm - und da kannst dir was drauf einbilden, s'is selten) - und ein bisserl tragisch.

Wie wärs mit folgendem Inserat:
Hochkreatives Wrack - das auch gerne so genannt wird; mit unsichtbarer Lebensfreude - dick wie Butterziegel (die Lebensfreude) ... sucht
mollige Rastafrau (auch ohne Rastazöpfe aber mit Herzbusen) - zum gemeinsamen Gitarrespiel ... auch mit Becher in der Fussgängerzone
und weiteren Verzweiflungstaten

 
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Hmmm..ich scheine verpasst zu haben,daß ihr wieder zusammen wart...und mich wundert es auch,weil du ja hier seitenlang darüber geschrieben hattest, daß dir ganz klar sei, daß und warum es mit euch nicht geht...wie kam es denn zu diesem " Rückfall" ?

Ich weiß es nicht, ob es die Anziehung der Gegensätze oder die Gemeinsamkeiten waren.
Es war so etwas wie eine familäre Geborgenheit, die ich bei ihr erlebte, trotz allem.
Aber der Preis ist mir zu hoch gewesen. Es tut mir leid, ich hab sie geliebt und sie mich vielleicht auch, aber sie hat in ihrer Angst nur Feinde gesehen in meinem Umfeld, Feinde, wo keine waren. Und der Preis für die familiäre Geborgenheit wäre die Zensur meines Lebens gewesen und ich hab sie in hohem Maße über mich ergehen lassen. Ich war so naiv zu denken, ich könne mit ihr über den Preis verhandeln und vielleicht würde es irgendwann preiswerter. Und ich habe gehofft, dass sie irgendwann begreift, dass ihr Misstrauen unbegründet ist, aber der Karren war bereits zu verfahren. Ich bin an ihr gehangen, wie ein Hund am sprichwörtlichen Knochen, wollte sie nicht loslassen und auch wenn wir zerstritten und getrennt waren, brauchte sie mir nur zwei SMS schreiben und ich stand schon wieder vor ihrer Tür. Vielleicht war es auch diese verfluchte Dankbarkeit, eine Frau gefunden zu haben, die sich mit einer prostatakrebsoperierten Niete die Nächte verkompliziert. Alles spielt zusammen, sie hat eine Art familiäre Struktur in mein Leben gebracht und sehr viel Zensur. Und dankbar war ich auch für vieles, aber eben nicht wirklich glücklich. Ja, am Anfang schon noch, aber das Glücksgefühl hat rapide abgenommen.

Egal, wie auch immer, exakt zu beginn des Neuen Jahres haben wir mit Sekt und Marillenschnaps angstoßen und die Gläser zertrümmert und ich hab mir Klarheit gewünscht, sonst nichts, nur Klarheit für sie und für mich.
 
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