Demut

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die idee, dass g*tt die reine liebe ist, ist etwas daneben. wieso hat dieser g*tt der liebe eine polaren welt erschaffen, wo hell und dunkel gibt? und wieso hat dieser g*tt zugelassen, das ausgerechnet sein volk, 6 milliionen tote in der shoah zu beklagen hat?


shimon

Vielleicht sind ja außer der Liebe noch andere Kräfte im Universum am Werk! Schon mal überlegt?

Und wieso gibst Du Gott die Schuld an der Shoah? Das haben böse Menschen getan, nicht Gott.

Aber wie Osho so schön sagt: Es gibt keine Dunkelheit, deshalb kann man sie auch nicht besiegen. Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht. Schalte das Licht ein, und es wird hell. Schalte das Licht wieder aus, und es wird dunkel. Beide Male machst Du etwas mit dem Licht. Wenn Du also die Dunkelheit besiegen willst, musst Du Dich mit dem Licht befassen.

Und dieses Licht ist die Liebe, oder wie die Christen sagen würden: der heilige Geist. Es geht nicht darum, dass Gott irgendwas verhindern oder zulassen soll. Es geht darum, dass wir Menschen es selbst auf die Reihe kriegen. Gott hat uns alles mit auf den Weg gegeben, was wir dafür brauchen. Wir müssen aber aufhören, diese Macht für Dinge wie Ausbeutung, Völkermord oder Krieg zu missbrauchen, sonst sehe ich langfristig schwarz für uns Menschen.
 
Vielleicht sind ja außer der Liebe noch andere Kräfte im Universum am Werk! Schon mal überlegt?

Und wieso gibst Du Gott die Schuld an der Shoah? Das haben böse Menschen getan, nicht Gott.

Aber wie Osho so schön sagt: Es gibt keine Dunkelheit, deshalb kann man sie auch nicht besiegen. Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht. Schalte das Licht ein, und es wird hell. Schalte das Licht wieder aus, und es wird dunkel. Beide Male machst Du etwas mit dem Licht. Wenn Du also die Dunkelheit besiegen willst, musst Du Dich mit dem Licht befassen.

Und dieses Licht ist die Liebe, oder wie die Christen sagen würden: der heilige Geist. Es geht nicht darum, dass Gott irgendwas verhindern oder zulassen soll. Es geht darum, dass wir Menschen es selbst auf die Reihe kriegen. Gott hat uns alles mit auf den Weg gegeben, was wir dafür brauchen. Wir müssen aber aufhören, diese Macht für Dinge wie Ausbeutung, Völkermord oder Krieg zu missbrauchen, sonst sehe ich langfristig schwarz für uns Menschen.
Schön, gefällt mir.:thumbup:
 
Jetzt, wo ich es das zweite Mal lese, gefällt es mir plötzlich auch noch sehr viel besser als beim ersten Mal. Es war so aus mir herausgeflossen. Ich fühlte irgendwie einen Zwang, das zu schreiben, und habe gar nicht so richtig begriffen, *was* ich da schreibe.

Und was hat das mit Demut zu tun? Ich glaube, der Punkt ist, dass wir akzeptieren müssen, dass es "das Böse" gibt, immer geben wird und auch geben darf. Wir können es nicht ändern. Wir können nur ändern, wie wir ihm begegnen: mit Angst oder mit Liebe. Entziehen können wir uns ihm nicht, also müssen wir uns für einen dieser beiden Wege entscheiden. Entscheiden wir uns nicht, dann entscheiden wir uns dadurch letztendlich doch, nämlich für die Angst.

Ich glaube, das ist wahre Demut: zu akzeptieren, dass wir uns selbst entscheiden müssen. Zu akzeptieren, dass wir aufhören müssen, anderen Menschen, den Umständen, dem Schicksal oder Gott die Schuld für alles zu geben. Zu akzeptieren, dass wir selbst Verantwortung für unser Denken und Handeln übernehmen müssen.

Ja, genau. Das ist für mich Demut.
 
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Du meinst die Demut. Angesichter
gesenkt in stillem Dichverstehn.
So gehen abends junge Dichter
in den entlegenen Alleen.
So stehn die Bauern um die Leiche,
wenn sich ein Kind im Tod verlor, -
und was geschieht, ist doch das Gleiche:
es geht ein Übergroßes vor.

Wer dich zum ersten Mal gewahrt,
den stört der Nachbar und die Uhr,
der geht, gebeugt zu deiner Spur,
und wie beladen und bejahrt.
Erst später naht er der Natur
und fühlt die Winde und die Fernen,
hört dich, geflüstert von der Flur,
sieht dich, gesungen von den Sternen,
und kann dich nirgends mehr verlernen,
und alles ist dein Mantel nur.

Ihm bist du neu und nah und gut
und wunderschön wie eine Reise,
die er in stillen Schiffen leise
auf einem großen Flusse tut.
Das Land ist weit, in Winden, eben,
sehr großen Himmeln preisgegeben
und alten Wäldern untertan.
Die kleinen Dörfer, die sich nahn,
vergehen wieder wie Geläute
und wie ein Gestern und ein Heute
und so wie alles, was wir sahn.
Aber an dieses Stromes Lauf
stehn immer wieder Städte auf
und kommen wie auf Flügelschlägen
der feierlichen Fahrt entgegen.

Und manchmal lenkt das Schiff zu Stellen,
die einsam, sonder Dorf und Stadt,
auf etwas warten an den Wellen, -
auf den, der keine Heimat hat...
Für solche stehn dort kleine Wagen
(ein jeder mit drei Pferden vor),
die atemlos nach Abend jagen
auf einem Weg, der sich verlor.

Sie kommen tief vom Morgen wieder,
für eine neuerliche Reise
senken sanft die Augenlieder
vor deiner ungeheuren Lebensweise.
Nicht dass sie's so präzise wissen
es ist mehr Ahnen, doch ganz genau
sie diese Stelle vollkommen treffen,
wo einst die Welle,
und alles begann.


Rainer Maria Rilke
und ergänzt von Unbekannt
 
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