Blind oder taub?

Was wärt ihr lieber?

  • blind

    Stimmen: 16 38,1%
  • taub

    Stimmen: 26 61,9%

  • Umfrageteilnehmer
    42
ich hatte früher öfters mit Blinden wie auch mit Tauben zu tun, weil ich Sommerlager mit mehrfach Behinderten durchgeführt habe - da kam diese Frage auch innerhalb des Leiterteams immer mal wieder auf

hätte ich die Wahl - und die hat man leider nur ganz selten bzw. überhaupt nicht - wäre ich lieber blind - ich könnte zwar dann meinen Beruf nicht mehr ausüben, den ich liebe - aber ich könnte andere Dinge, die ich ebenso liebe, tun, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen - ich schaue gerne - aber oftmals sehe ich mit dem Herzen oder auch mal mit den Händen mehr als mit den Augen - ausserdem sehe ich nur, was direkt vor mir oder irgendwo in meinem eingeschränkten Blickfeld liegt - hören kann ich aber alles, was um mich herum ist - und ich könnte mir einfach nicht vorstellen, nicht mehr zu singen, keine Musik mehr zu hören, nicht mehr zu tanzen - alles Dinge, die ich auch tun kann, wenn ich nicht sehe, die mir aber verwehrt oder doch ziemlich erschwert sind, wenn ich nicht höre

wir haben übrigens diese Frage auch Blinden gestellt - ein Kollege von mir ist von Kindheit an blind und kennt nichts anderes - er hätte sich für das Blindsein entschieden - ein Teilnehmer unserer Sommerlager wurde durch einen Unfall blind - er konnte sich nicht entscheiden, da er ja wusste, wie "sehen" ist, was der andere nicht kannte - die Tauben konnten wir leider nicht fragen, da keiner von uns die Gebärdensprache beherrschte - aber vermutlich hätten wir dieselben Antworten bekommen
 
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Bijoux schrieb:
Beschaeftigst du dich auch damit, wie es wohl waere, ohne Arme und Beine leben zu muessen?
Oder mit einem veraetzten Gesicht?
Mit Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs, fuer Maenner die nette Variante Hoden und Postratakrebs?
Mit Multiple Sklerose, Diabetis, Ganzkoerperlaehmung, Niereninsuffizienz, Herzinfarkt, Aids, Magengeschwuerdurchbruch, geplatzter Blinddarm, Demenz, Schizophrenie - nur ein paar Beispiele, aber ein Unfall ist, wie du richtig bemerkst, schnell passiert und Krankheiten kommen auch immer aus heiterem Himmel!
Also befasse dich schleunigst mit all dem, bevor es zu spaet ist!

Ist ausser Kristine und mir niemand hier, der das Thema unmoeglich findet?

Bijoux

Hallo Bijoux,

Ja, auch damit befasse ich mich!
Meine Frage an dich: Wie willst du Menschen mit diesen "Gebrechen" verstehen, ohne dich damit zu befassen?

Wie wäre es also, wenn du deine Ratschläge selbst zu Herzen nehen würdest, anstatt Unterstellungen auszuteilen!

Konfrontation ist kein unmögliches Themam Annie mach weiter so :)

Kangiska
 
ich halte die umfrage auch für relativ geschmacklos. vielleicht trifft es z.b. morgen jemanden... und er verliert sein augenlicht. und ob wir dann darüber diskutieren/philosophieren werden bezweifle ich stark. denn man ist ja selbst dafür verantwortlich nicht wahr ? :ironie: hahaha
 
Rückfrage an diejenigen, die dieses Thema so unmöglich finden

was wäre Euch lieber - mit etwas konfrontiert zu werden, über das ihr schon mal nachgedacht habt - oder mit etwas konfrontiert zu werden, was Euch völlig unvorbereitet trifft?

ich finde diese Frage durchaus richtig - ich selber hab die Wahl nicht - ich brauche demnächst Linsen, damit ich bis zur Brille sehe - und ich bin seit Kindheit auf einem Ohr taub - aber ich habe mich sowohl mit dem Blindsein als auch mit dem Taubsein auseinander gesetzt und es trifft mich nicht völlig überraschend

und ich hab mich auch mit den Themen Krebs, MS, Diabetes, Aids (uws.) und mit dem Verlust von Gliedern bis hin zur Querschnittlähmung auseinander gesetzt - und bin, so weit dies überhaupt möglich ist, darauf vorbereitet - und ich kann mit Menschen, die an diesen Krankheiten leiden, viel besser umgehen, weil ich mich damit auseinander gesetzt habe, was sie durchmachen - was ist falsch daran?
 
Falsch daran ist, dass es mich daran hindern wuerde, hier und heute mein Leben zu leben, so, wie es ist.
Ich befasse mich mit Negativem immer erst dann, wenn es akut ist, vorher ist es unnoetig.
Ausserdem sagt mir bitte mal, wie sich ein Mensch darauf vorbereiten soll, wenn ihn eine Behinderung von jetzt auf gleich trifft?
Uebt ihr das, indem ihr euch tagelang die Augen verbindet und blind herumgeht, ueberall?
Oder die Ohren zustopft? lernt ihr schon mal prophylaktisch Zeichensprache?
Oder probiert ihr aus, wie es ist, vollkoerpergelaehmt zu sein? Dann liegt ihr wochenlang da und lasst euch von anderen versorgen?
Nee, Leute, das ist unrealistisch!
Leben im Hier und Jetzt, mit allen Moeglichkeiten, die sich bieten, ist das einzig Machbare, aber nicht, mich auf einen Flugzeugabsturz vorzubereiten oder darauf, dass mal der 3. Weltkrieg ausbricht! (Ist naemlich das gleiche wie mit den mutmasslichen Krankheiten).
Obwohl es ja auch solche Menschen gibt...
Aber jeder, wie er es moechte, wir sind ja freie Wesen ;)!
Man kann sich auf mancherlei Art das Leben verkomplizieren und vermiesen, warum nicht?
So, und jetzt guck ich hier nicht mehr rein. Ich habe alles gesagt und ich habe fertig :)!

Bijoux
 
July schrieb:
Ich wäre lieber taub weil ich die Farben und die Natur zu sehr vermissen würde. Musik und Vogelgezwitscher würde ich auch missen - aber das wäre verkraftbarer als der Verzicht auf den Anblick meiner Lieblingsmenschen.

July

Hey July,

das käme mir auch am nächsten... :)

Für alle die ich jetzt vor den Kopf gestoßen habe mit meiner Frage kann ich nur sagen, ich bin halt ein Mensch der sich über vieles Gedanken macht, nicht etwa weil mir langweilig ist oder ich sonst nichts besseres zu tun habe, und ich will auch keine Blinden oder Tauben durch den Kakao ziehen oder was auch immer in der Richtung.

Ich weiß nicht wie sich ein Blinder fühlen würde, wenn ich ihm sagen würde, dass ich mir auch versuche vorzustellen, wie es ist blind zu sein... kommt natürlich auf die Person an, ob die es in Ordnung findet blind zu sein oder gar nicht damit klarkommt... es gibt solche und solche...

Ich interessiere mich eben für die Meinungen anderer :)
Man könnte natürlich diskutieren, ob es besser ist, sich darüber Gedanken zu machen oder nicht, oder ob es sich überhaupt lohnt darüber nachzudenken, alles hat ja seine Vor- und Nachteile...

Man hört doch auch oft genug davon, dass sich Menschen die sich über nichts (schlimmeres) Gedanken machen, oberflächlich sein sollen und sich nur an den (scheinbaren) Freuden des Lebens erfreuen... wobei ein Zuviel natürlich auch nicht gut ist und man wissen muss, wann genug ist und wann es ausartet. Aber dennoch glaube ich, dass man sich auch ab und zu mit dem Ernst des Lebens auseinandersetzen sollte, um nicht ganz abzuheben.... :angel2:

Wie war das doch gleich mit der Spassgesellschaft?? :rolleyes:

Ein Schlag ins Gesicht von Behinderten und ihren Angehörigen... man kann auch mit einer solchen Behinderung das Leben genießen, man muss zwar etwas entbehren, aber es gibt weit Schlimmeres...

Also ich finds unmöglich, dass man nicht mal eine Frage bzw. ein Thema ordentlich und normal und ohne Ausschreitungen und Feindseligkeiten hier rein objektiv diskutieren kann... wo jeder seine Meinung einbringt (na gut, das ist dann wieder subjektiv...) und dem anderen seine Meinung lässt... schließlich leben wir doch in einer Demokratie, oder??!!

In diesem Sinne, liebe Grüße von
Annie
 
Hallo Annie_star! :)

#1 Annie_star schrieb:
wenn ihr die Wahl hättet und euch entscheiden müsstet, wärt ihr dann lieber blind oder taub?
#2 Annie_star schrieb:
Ist ne schwierige Entscheidung, ich weiß...
Du hast Deine Frage sehr flapsig formuliert. ;) Ich denke, daß kein Mensch gerne blind oder taub ist. Jeder Mensch mit Behinderungen wird im Laufe der Zeit lernen müssen mit denselben zu leben.

#16 Annie_star schrieb:
Für alle die ich jetzt vor den Kopf gestoßen habe mit meiner Frage kann ich nur sagen, ich bin halt ein Mensch der sich über vieles Gedanken macht, nicht etwa weil mir langweilig ist oder ich sonst nichts besseres zu tun habe, und ich will auch keine Blinden oder Tauben durch den Kakao ziehen oder was auch immer in der Richtung.
Ich finde es sehr anständig, daß Du Deine Gedanken auf diese Weise richtig stellst. :) Damit ist für mich die Angelegenheit vom Tisch.

Bleibt einzig zu sagen, daß ich als Mensch wohl eher mit einer Erblindung leben könnte, als taub zu sein. Auch wenn der Sehsinn ein sehr wichtiger ist, nehme ich meine Umwelt mindestens genauso gerne mit meinen vier anderen Sinnen wahr.

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
also ganz ehrlich, wenn ich das hier lese..... blind.
sorry, war ein spontaner Einfall.

Und vielleicht sollte man/frau garnicht soviel denken? Für die meisten wäre das vielleicht sehr erleichternd? sind einfach mal nur so Fragen in den virtuellen Raum hinein, die mir grade so einfallen.

Liebe Grüße
FIM
 
Hallo,
ich bin ein Ohrenmensch.
Aber mit der Frage ob ich lieber blind oder taub wäre, möchte ich mich auch nicht auseinandersetzen.
Was mir aber schon lange auffällt sind diverse Biografien von Künstler, in denen Maler auffallend oft blind werden und Musiker oft taub.

MfG

Olga
 
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