Apathie

Wenn ich das wüßte!
Tja, was wäre dann? Ob das hilfreich wäre?
Tausende Male, nein, hundertausende Male habe ich mich das gefragt. Wieso ist das Leben so traurig? Wieso müssen unsere Erfahrungen so extrem schmerzhaft sein, dass uns nichts anderes übrig zu bleiben scheint, als uns das wahre Fühlen abzugewöhnen? Dieser Aspekt unserer Existenz ist es, der so verflucht ist.
Aber dann wieder gibt es das Schöne, das Berührende, die Leichtigkeit und vielleicht auch die Liebe und manchmal ahne ich etwas, wofür ich gar keine Worte habe. Es ist so viel schöner als das, was wir "schön" nennen. Und es wird kommen, für mich, für uns alle und auch für Dich:).

Zum Thema Suizid habe ich mal etwas erlebt, was mich endgültig von diesen Ideen hat Abstand nehmen lassen. Jahrelang habe ich mich gedanklich immer wieder in die Vorstellung von Selbstmord geflüchtet. Es schien mir so der letzte Ausweg. Andererseits wiederum fühlte ich mich verflucht, weil ich diesen Schmerz doch niemals meinen Kindern antun könnte. Niemals, niemals darfst Du Deine Kinder im Stich lassen und ihnen das antun, so sagte ich mir immer. Das war wie ein Fluch, denn meine letzte Flucht war mir damit ja verboten.
Eines Abends saß ich draußen im Garten. Es dämmerte langsam. Ich war wiedermal tief tief traurig (das Leben hatte bei mir gerade äußerst brutal zugeschlagen) und sinnierte über den Suizid als Lösung. Da kam mein Mann nach Hause und er sperrte die Hintertür zum Garten zu, da er nicht wußte und auch nicht bemerkte, dass ich noch da draußen war. ich versuchte mich bemerkbar zu machen, aber er hörte mich nicht. Niemand hörte mich. Das Leben im Hause ging weiter und niemand bekam mit, dass ich da draußen, inzwischen in der Dunkelheit war und rein wollte. Erst war das sogar fast ein bisschen komisch, aber irgendwann wurde es gruselig. Die bemerkten einfach nicht, dass ich da war. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: genauso wäre es, wenn ich vor meiner Zeit hier gehen würde! Meine Aufgabe hier ist einfach noch nicht erledigt, aber tot und ohne Körper kann ich nichts mehr tun und niemand würde mich bemerken, obwohl ich noch da bin.
Das hat mich kuriert. Und auch wenn ich immer noch oft traurig bin, so habe ich jetzt wieder ein immer klarer werdendes Ziel in meinem Herzen: ich will die Liebe kennenlernen, mit Körper!
Hast Du gar kein Ziel?

Tanita:)

Hm aber das weißt du nicht, dass, wenn du stirbst, auch weiterhin existierst und alles irdische wahrnimmst ohne dass das irdische (also die menschen zum beispiel) dich auch wahrnimmt. Ich muss sagen ich hab ja auch angst vor dem tod wie ich schon erwähnt habe glaub ich, und der größte horror für mich war mal genau dieses szenario, also dass ich zum beispiel sterbe und dann als geist weiterhin alles wahrnehme aber die menschen mich nicht sehen. Ich wär dann einfach unsichtbar irgendwie. Heute jedoch finde ich diesen gedanken irgendwie lustig. Aber ist ja eh nur theorie. Und nein wie gesagt ich hab kein ziel, wobei ich nicht weiß was du mit ziel meinst, also ein irdisches ziel wie zum beispiel ne karriere oder so oder etwas anderes. Früher als ich kleiner war hatte ich etliche ziele, doch weil ich depressiv bin ist für mich alles leer und schal.
 
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Einem stark Depressiven zu empfehlen einfach nichts zu tun und das ganze herauszufordern halte ich für Leichtsinnig.
Eure Erfahrung muss mit seiner Störung nichts zu tun haben.
Und sich dann noch großprotzig hinstellen und dem Depressiven Jammern unterstellen....

Da kommt man nur selten allein wieder heraus!

Wer wirklich depressiv ist jammert nicht mehr denn dem fehlt auch dazu die Emotion.
Solange ein Mensch noch jammert ist er noch sehr lebendig, was jetzt nicht heißt dass er nicht suizidgefährdet ist denn man kann sich aus verzweiflung oder panik umbringen, geschieht wahrscheinlich sogar häufiger.
 
morgenröte;3459903 schrieb:
Wer wirklich depressiv ist jammert nicht mehr denn dem fehlt auch dazu die Emotion.
Solange ein Mensch noch jammert ist er noch sehr lebendig, was jetzt nicht heißt dass er nicht suizidgefährdet ist denn man kann sich aus verzweiflung oder panik umbringen, geschieht wahrscheinlich sogar häufiger.

Die Krankheit ist individuell wie der Mensch selbst auch.
Sehr lebendig und suizidgefährdet wiedersprciht sich meiner meinung nach..
 
Die Krankheit ist individuell wie der Mensch selbst auch.
Sehr lebendig und suizidgefährdet wiedersprciht sich meiner meinung nach..

Auch sich umbringen wollen braucht einen Willen und ist somit mit leben verbunden, nur wenn ich mich sterben lasse weil ich es nicht schaffe aufzustehen und meine Vitalfunktionen zu erhalten ist es meiner Meinung nach apathisch.
 
Naja Gruppentherapie, Einzeltherapie etc. Mach seit neustem Ergotherapie aber ich find das alles irgendwie dumm. :rolleyes: Einfach für loser die es nicht selber auf die reihe bekommen ihre probleme zu lösen. Genau wie das arbeitsamt für loser ist die es nicht selber auf die reihe bekommen nen job zu finden. Ich empfind mich einfach als den größten Loser, dass ich es nicht selber schaffe meine probleme loszuwerden. Antidepressiva hab ich auch genommen vor 2 jahren glaub ich, aber die haben nichts geholfen deshalb hab ich die dann abgesetzt. Nehm seit neustem auch andere tabletten weil ich wieder bei nem neuen therapeuten bin, aber die sind mir zu stark deswegen nehm ich die nicht mehr. Und das mit dem universum meinte ich nur so by the way mäßig weil du die natur erwähnt hast (deshalb auch der smiley), ich fänds nur cool im weltall zu leben so star trek mäßig aber es ist kein wunsch.

Wenn die Medikamente nicht entsprechen beredet man sowas mit dem Therapeuten und passt die Dosis neu an oder man wecheselt zu einem
anderen.

Wenn du glaubst das nur Loser therapien machen, täuscht du dich.
Was sagt dein Therapeut zu deinem Krankheitsverlauf?
Gehst du regelmäßig hin und seit wann?
 
morgenröte;3459914 schrieb:
Auch sich umbringen wollen braucht einen Willen und ist somit mit leben verbunden, nur wenn ich mich sterben lasse weil ich es nicht schaffe aufzustehen und meine Vitalfunktionen zu erhalten ist es meiner Meinung nach apathisch.

Ja aber nicht sehr lebendig. Die Form der Depression die du beschreibst ist
wahrlich eine andere die ich meine.
 
Antidepressiva sind nichts andres als ein deckmanntel, jeder der sowas einmal genommen hat weiß dass er damit nie er selber istsondern nur eine Marionette der pharmaindustrie die den menschen zu seinen werkzeug macht.
 
morgenröte;3459921 schrieb:
Antidepressiva sind nichts andres als ein deckmanntel, jeder der sowas einmal genommen hat weiß dass er damit nie er selber istsondern nur eine Marionette der pharmaindustrie die den menschen zu seinen werkzeug macht.

Ich habe das Zeug zu meiner schlimmsten Zeit über 4 Monate genommen
und es hat mir den nötigen Schub gegeben. Was mit auch wichtig war, es
sobald wie möglich wieder abzusetzen. Ob ich es ohne geschafft hätte aus
dem Jammerthal zu steigen, wage ich zu bezweifeln.

Du würdest einem Menschen der sein Bett nicht verlassen kann also davon
abraten sich professionele Hilfe zu suchen, Medikamente inbegriffen?
 
Ich habe das Zeug zu meiner schlimmsten Zeit über 4 Monate genommen
und es hat mir den nötigen Schub gegeben. Was mit auch wichtig war, es
sobald wie möglich wieder abzusetzen. Ob ich es ohne geschafft hätte aus
dem Jammerthal zu steigen, wage ich zu bezweifeln.

Du würdest einem Menschen der sein Bett nicht verlassen kann also davon
abraten sich professionele Hilfe zu suchen, Medikamente inbegriffen?

Nein auf jeden fall braucht man in dieser situation hilfe auch Medikamentös.
Als kurzfristige Hilfe snd Antidepressiva auch in Ordnung und vier Monate ist nicht lange, nur die meisten nehmen es viel länger.
hast du nicht das gefühl gehabt eine ferngesteuerte person zu sein?
 
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morgenröte;3459937 schrieb:
Nein auf jeden fall braucht man in dieser situation hilfe auch Medikamentös.
Als kurzfristige Hilfe snd Antidepressiva auch in Ordnung und vier Monate ist nicht lange, nur die meisten nehmen es viel länger.
hast du nicht das gefühl gehabt eine ferngesteuerte person zu sein?

nope, habe sie allerdings nur minimal dosiert.
aber ich glaube zu wissen was du meinst.
als ich sie zum letzten mal zur überbrückung nehmen wollte,
war mir auch recht unwohl dabei.
 
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