Apathie

Ja eben, über den eigenen beklagenswerten Zustand zu jammern ist viel einfacher, angenehmer, gewohnter als wirklich etwas zu verändern:D. Ich spreche da durchaus auch aus persönlicher Erfahrung:).

Also, falls Du es ernst meinen solltest und aus dem Jammern ins wirkliche Handeln kommen möchtest, dann wäre das einfach mein Vorschlag. Ob Du nun den ganzen Tag im Bett liegst und an die Decke starrst oder spazierengehst oder was auch immer, spielt keine Rolle. Wesentlich ist, - keine Ablenkung!!! Das Programm heißt Langeweile und das volle Möhre. So richtig! Du hast nur eine einzige Gesellschaft und das bist Du selbst. Und ich garantiere Dir, Du kommst schneller ins Fühlen als Dir lieb ist:D.

Du sagtest Du wollest wieder Begeisterung und Freude fühlen. Richtig? Du musst wissen, wenn Du das wirklich fühlen möchtest, dann gibt`s das nur im ganzen Paket. D.h. Ohne Verzweiflung, keine Begeisterung. Ohne Traurigkeit, keine Freude! Die Devise heißt: Jammern und Vertrocknen oder Leben und Fühlen mit allen Facetten. Frohes Fest:)!

Hallo Azurkind!

Was Tanita schreibt kann ich bestätigen.
Ich würd sogar noch eins draufsetzen: Du müsstest es so lange machen, bis was geschieht und wenn es länger als eine Woche ist. Dann relaxen. Und Hilfe holen.
Ich kenne niemanden, derdie sowas ganz alleine geschafft hätten! Vorsicht: Alleingang wäre die nächste Falle! Internet ist keine Hilfe!
Es wäre ebensogut möglich, Dein Verhalten als Suchtverhalten zu bezeichnen und zu all Deinen Ticks die Entzugsprogramme durchzumachen (ich war nicht bescheiden und hatte viele Süchte, jetzt hab ich nur noch einige - und Du siehst auch gar nicht bescheiden aus :D).

Segen Deinem Entzug.

Andreas
 
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Zitat: Hab auch schon alle möglichen Suizidmethoden durch aber keine ist 100% sicher deswegen tu ich es warscheinlich nicht aber ich glaub ich will es in wirklich auch garnicht.

Ich glaube ich will einfach nur weg (nicht wirklich sterben), keine Ahnung wohin. Vielleicht ist es wie Heimweh, aber man weiß nicht wo das Zuhause sein könnte.
Im Grunde habe ich mein "öffentliches" Leben ja schon zum großen Teil eliminiert (ich existiere nach draußen nicht mehr, vom Internet abgesehen). Ich habe das alles einfach nicht mehr ertragen wollen, nicht weil es unbedingt so furchtbar war, ich hatte aber trotzdem genug. Da gab es aber keinen genauen Punkt, es lief eigentlich über lange Zeit. Aber gut fühlt man sich damit natürlich auch nicht, kurzfristig ist es so, aber auf lange Sicht ist es deprimierend und einsam. Aber andererseits fühle ich mich auch freier in der Isolation. Keine Ahnung.

Zitat:Aber ich könnte das irgendwie meiner mutter auch nicht antun, obwohl ich weiß dass man sowas verkraften kann und weiterleben kann, aber ich stell mir dann vor wie sie meinen leblosen körper dann findet (wohne bei meiner mutter) und dann kommen mir irgendwie fast die tränen ich dramatisier das irgendwie total.


Gibt zwar nicht so viele Leute in meinem Umfeld, aber denke da auch noch an
andere Menschen die ich mal mochte (und umgekehrt). Solange die Situation in der ich lebe nicht viel schlechter wird sehe ich mich jedenfalls nicht als suizidgefährdet an. Wobei ich das auch kenne, dass man dann emotional wird
,auch wenn es halt keine konkreten Absichten waren. Diese Situationen gab es aber länger nicht mehr. War mehr noch so gewesen als ich noch zum Teil draußen gelebt habe. Da hat man noch mehr Stimmungsschwankungen, wenn irgendwas schief ging usw und wenn man merkt, dass man nicht weiter kommt, oder irgendwas vermasselt.

Zitat:Ja ist bei mir auch so, aber eher weil ich sonst nichts zu tun hab.

Genau, ich bin wirklich nicht computersüchtig. Es gibt halt sonst nichts anderes. Ich lese (und schreibe) allerdings auch viel im Internet. Computerspiele nehmen den kleineren Teil meiner Zeit ein (weniger als zu den Zeiten wo ich aktiver war und für Schule oder Uni gelernt habe)

Zitat:produktiv bin ich nicht besonders und das wurmt mich total. Ich hasse es unproduktiv und "unnützlich" zu sein, da kann ich mir gleich die kugel geben. Bei andern bin ich da aber nicht so streng, ich setz diesen maßstab nur bei mir selber an.
Wäre einfach gern ein produktiver teil der gesellschaft.



Ich fühle mich auch nicht wohl damit. Und hatte mir das auch nicht so vorgestellt (obwohl ich es auch immer befürchtet habe). Denke eigentlich idealistisch. Aber tatsächlich bruache ich den absoluten Rückzug und kann mich zu nichts motivieren, auch weil der Glaube (nicht religiös gemeint) fehlt. Anspruch und Realität liegen weit auseinander, gerade in Bezug auf einen selbst, stimmt.

Zitat:Ja nicht wahr?! Total der widerspruch einfach. Einerseits hab ich angst zu vereinsamen, andererseits tue ich genau das was mich vereinsamen lässt. Naja ich bin ein idiot einfach.


Mit ziemlicher Sicherheit :D Wobei ich das letztlich definitiv nur von mir selbst sagen kann. Aber andererseits ging es irgendwo wirklich nicht mehr. Hat auch nichts mehr funktioniert am Schluss. Und der Rückzug (vom Studium und insgesamt) war dann eine Befreiung, obwohl ich genau wusste, dass es dadurch nicht besser wird, und ich eventuell mein Schicksal besiegele, aber zuviele Suizid-Gedanken, zuviel Druck, habe nichts mehr hinbekommen usw.

Zitat:Naja streit mit meiner mutter hab ich eigentlich auch aber ich empfinde es irgendwie nicht so. Seitdem bei mir meine ganzen ängste durchgebrochen sind (da war ich 16 und grad in der oberstufe, also hab mein abi gemacht)
hab ich nichts mehr auf die reihe gekriegt und leb im grunde total isoliert und meine mutter liegt mir halt auch ständig in den ohren vorallem weil ich seitdem in 1000 therapien war aber es einfach nichts bringt irgendwie. Ach kA.


Viel in Therapie war ich nicht, schon weil ich lange nicht versichert war.
Ob es jetzt noch was bringt weiß ich nicht, aber gehe jetzt wieder wo hin.

Nun, du bist erst 18, das macht es wohl definitiv einfacher. Und Abi hast du ja auch zustande gebracht (ich auch, habe dann allerdings 2 mal das Studium geschmissen...) Was willst du nun machen? Grundsätzlich denke ich, dass du Stabilität brauchst. Wenn du jetzt nicht wirklich zu irgendwas motiviert bist, dann studiere vielleicht besser nicht, sondern mache irgendwas was dich irgendwie möglichst schnell in die Gesellschaft integrieren kann (ohne zu überfordern) und wo Scheitern unwahrscheinlich ist. Mit Depressionen und Sozialphobie wird es nicht leicht (untertrieben) auf der Uni. Allerdings: Wenn du meinst, dass dich ein Studienfach da rausholen kann...
Ansonsten ist Fitnesstraining ganz nützlich. Das wirkt antidepressiv, und du kommst raus ohne mit den Leuten reden zu müssen. Aber du gewöhnst dich eventuell wieder an die Menschen.
Versuche irgendein mögliches Hobby dazu zu verwenden mit Leuten in Kontakt zu kommen (Verein vielleicht)
Wenn es möglich ist, dann "suche" dir eine Freundin (wobei das schon sehr viel verlangt ist)
Aber wichtig ist, dass du irgendwas machst, sonst wird es schlimmer. Vielleicht geht das nicht (mehr), mag sein, aber es sollte besser gehen. Sonst wird es für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte so bleiben und auch enden.
Die Aufgabe mag groß sein, aber sie wird immer größer. Das ist eben die Realität (eigene Erfahrung)

Wünsche viel Glück:)

LG PsiSnake
 
Wie sind die Ängste eigentlich entstanden sodass die Leichtigkeit und die Liebe verschwunden sind? :confused: (ich schätze mal der Vorgang läuft bei allen Menschen gleich ab) Ist es ein frühkindlicher Vorgang der die dazugehörigen negativen Gedanken und Gefühlsmuster ins Unterbewusstsein festsetzt sodass man dann später im Leben nur noch nach Bestätigung für diese Gedanken/Gefühlsmuster sucht? Oder ist man mit ihnen geboren werden? Im zweiteren Fall hat man dann ja sozusagen die Arschkarte gezogen weil man halt damit geboren wurde.
 
Wie sind die Ängste eigentlich entstanden sodass die Leichtigkeit und die Liebe verschwunden sind? :confused: (ich schätze mal der Vorgang läuft bei allen Menschen gleich ab) Ist es ein frühkindlicher Vorgang der die dazugehörigen negativen Gedanken und Gefühlsmuster ins Unterbewusstsein festsetzt sodass man dann später im Leben nur noch nach Bestätigung für diese Gedanken/Gefühlsmuster sucht? Oder ist man mit ihnen geboren werden? Im zweiteren Fall hat man dann ja sozusagen die Arschkarte gezogen weil man halt damit geboren wurde.

Die berühmte "Henne oder Ei" Frage...
Ich glaube das es eine angeborene Prägung ist die allerdings nicht
unbedingt zum Vroschein kommen muss. Hängt viel vom Umfeld ab...

Die Frage ist was kann man machen um da so gut es geht rauszukommen.
Sport, Ernährung, soziale Kontakte. Oder auch mit Tieren. Generell viel in
der Natur sein. Sich ziele setzen die man auch erreichen kann, und auf
diesen wieder anknüpfen. Selbstwert. Therapie?

Was spircht dich an?

LG
 
Einem stark Depressiven zu empfehlen einfach nichts zu tun und das ganze herauszufordern halte ich für Leichtsinnig.
Eure Erfahrung muss mit seiner Störung nichts zu tun haben.
Und sich dann noch großprotzig hinstellen und dem Depressiven Jammern unterstellen....

Da kommt man nur selten allein wieder heraus!
 
Die berühmte "Henne oder Ei" Frage...
Ich glaube das es eine angeborene Prägung ist die allerdings nicht
unbedingt zum Vroschein kommen muss. Hängt viel vom Umfeld ab...

Die Frage ist was kann man machen um da so gut es geht rauszukommen.
Sport, Ernährung, soziale Kontakte. Oder auch mit Tieren. Generell viel in
der Natur sein. Sich ziele setzen die man auch erreichen kann, und auf
diesen wieder anknüpfen. Selbstwert. Therapie?

Was spircht dich an?

LG

Ehrlich gesagt spricht mich garnichts davon an. :rolleyes:
Bin auch kein besonderer Natur-fan, würd gern im Weltall leben. :D:rolleyes:
Naja sind das nicht alles Ablenkungen oder so? :confused:
 
Einem stark Depressiven zu empfehlen einfach nichts zu tun und das ganze herauszufordern halte ich für Leichtsinnig.
Eure Erfahrung muss mit seiner Störung nichts zu tun haben.
Und sich dann noch großprotzig hinstellen und dem Depressiven Jammern unterstellen....

Da kommt man nur selten allein wieder heraus!

Hm das seh ich nicht so. Ich weiß zwar noch nicht was ich auf Tanitas Beitrag schreiben soll, aber ich fand ihre/seinen Beitrag total gut, ich hab es einfach satt das Opfer zu sein, und es ist doch auch so dass ich Jammere. Ich glaube einfach (moralisch gesehen, also für mich MUSS es einfach ein gerechtes universum geben) an ein gerechtes Universum, und in einem gerechten Universum bin ich allein schuld (bzw verantwortlich) an allem was mir passiert. Naja ich versteh aber trotzdem nicht wieso ich mich so bejammere und in meinem leid versinke weil es doch nichts bringt. Doch der haken ist ja dass es mir was bringen muss, sonst würd ich es nicht tun. Aber ich weiß nicht welcher nutzen das sein sollte. :confused:
 
Wie sind die Ängste eigentlich entstanden sodass die Leichtigkeit und die Liebe verschwunden sind? :confused: (ich schätze mal der Vorgang läuft bei allen Menschen gleich ab) Ist es ein frühkindlicher Vorgang der die dazugehörigen negativen Gedanken und Gefühlsmuster ins Unterbewusstsein festsetzt sodass man dann später im Leben nur noch nach Bestätigung für diese Gedanken/Gefühlsmuster sucht? Oder ist man mit ihnen geboren werden? Im zweiteren Fall hat man dann ja sozusagen die Arschkarte gezogen weil man halt damit geboren wurde.

Wenn ich das wüßte!
Tja, was wäre dann? Ob das hilfreich wäre?
Tausende Male, nein, hundertausende Male habe ich mich das gefragt. Wieso ist das Leben so traurig? Wieso müssen unsere Erfahrungen so extrem schmerzhaft sein, dass uns nichts anderes übrig zu bleiben scheint, als uns das wahre Fühlen abzugewöhnen? Dieser Aspekt unserer Existenz ist es, der so verflucht ist.
Aber dann wieder gibt es das Schöne, das Berührende, die Leichtigkeit und vielleicht auch die Liebe und manchmal ahne ich etwas, wofür ich gar keine Worte habe. Es ist so viel schöner als das, was wir "schön" nennen. Und es wird kommen, für mich, für uns alle und auch für Dich:).

Zum Thema Suizid habe ich mal etwas erlebt, was mich endgültig von diesen Ideen hat Abstand nehmen lassen. Jahrelang habe ich mich gedanklich immer wieder in die Vorstellung von Selbstmord geflüchtet. Es schien mir so der letzte Ausweg. Andererseits wiederum fühlte ich mich verflucht, weil ich diesen Schmerz doch niemals meinen Kindern antun könnte. Niemals, niemals darfst Du Deine Kinder im Stich lassen und ihnen das antun, so sagte ich mir immer. Das war wie ein Fluch, denn meine letzte Flucht war mir damit ja verboten.
Eines Abends saß ich draußen im Garten. Es dämmerte langsam. Ich war wiedermal tief tief traurig (das Leben hatte bei mir gerade äußerst brutal zugeschlagen) und sinnierte über den Suizid als Lösung. Da kam mein Mann nach Hause und er sperrte die Hintertür zum Garten zu, da er nicht wußte und auch nicht bemerkte, dass ich noch da draußen war. ich versuchte mich bemerkbar zu machen, aber er hörte mich nicht. Niemand hörte mich. Das Leben im Hause ging weiter und niemand bekam mit, dass ich da draußen, inzwischen in der Dunkelheit war und rein wollte. Erst war das sogar fast ein bisschen komisch, aber irgendwann wurde es gruselig. Die bemerkten einfach nicht, dass ich da war. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: genauso wäre es, wenn ich vor meiner Zeit hier gehen würde! Meine Aufgabe hier ist einfach noch nicht erledigt, aber tot und ohne Körper kann ich nichts mehr tun und niemand würde mich bemerken, obwohl ich noch da bin.
Das hat mich kuriert. Und auch wenn ich immer noch oft traurig bin, so habe ich jetzt wieder ein immer klarer werdendes Ziel in meinem Herzen: ich will die Liebe kennenlernen, mit Körper!
Hast Du gar kein Ziel?

Tanita:)
 
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Welche Therapien hast du gemacht? Auch Antidepressiva schon eingenommen?

Im Universum leben zu wollen ist ablenkung. ;)

Naja Gruppentherapie, Einzeltherapie etc. Mach seit neustem Ergotherapie aber ich find das alles irgendwie dumm. :rolleyes: Einfach für loser die es nicht selber auf die reihe bekommen ihre probleme zu lösen. Genau wie das arbeitsamt für loser ist die es nicht selber auf die reihe bekommen nen job zu finden. Ich empfind mich einfach als den größten Loser, dass ich es nicht selber schaffe meine probleme loszuwerden. Antidepressiva hab ich auch genommen vor 2 jahren glaub ich, aber die haben nichts geholfen deshalb hab ich die dann abgesetzt. Nehm seit neustem auch andere tabletten weil ich wieder bei nem neuen therapeuten bin, aber die sind mir zu stark deswegen nehm ich die nicht mehr. Und das mit dem universum meinte ich nur so by the way mäßig weil du die natur erwähnt hast (deshalb auch der smiley), ich fänds nur cool im weltall zu leben so star trek mäßig aber es ist kein wunsch.
 
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