DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Das ist schon richtig, denn es gab ja auch zur Zeitenwende sogar eine elementare Schuldbildung in der jüdischen Tradition. Da Schulen nicht verpflichtend waren und die Eltern für die Kosten selbst aufkommen mussten, wurden die Schulen zunächst jedoch nur von wenigen besucht. Die Bildung hing dann halt von den Fähigkeiten und dem Willen der Eltern ab.Ja nun stell dir Mal vor, die Kirche besäße die Original Schriftrollen, die vielleicht damals geschrieben wurden und ich sah eine Dokumentation, dass sehr wohl vor der Zeit der Juden/Christen andere Völker sehr wohl Schreiben und lesen konnten.
Es fällt jedoch auf, dass anscheinend im Laufe des 1. Jahrhunderts die Schul- und Bildungsfrage in der jüdischen Tradition deutlich zugenommen hatte. Insofern wäre zur Schulfrage also auch das Verständnis zum Beruf von Jesus Vater aufschlussreich. War also Joseph als Tekton nur ein einfacher Bauhandwerker oder war damit auch im weiteren Sinn der Architekt mit eingeschlossen?
Es ist jedoch nicht ganz klar, wie diese Schulen strukturiert waren. Zunächst ging es da eigentlich nur um die Grundkenntnisse des Lesens, die aber nicht zwingend die Fertigkeit des Schreibens mit einschloss. Ziel war es, in den der Synagoge die Thora lesen zu können. Etwas, das ja auch in Lukas 4[17] verdeutlicht wird, als Jesus das Buch in der Schule aufschlug und aus Jesaja zitierte.
Anderseits fällt halt auf, dass in den Evangelien nirgends die Rede davon ist, dass Jesus irgendeinen Brief oder Nachricht geschrieben hatte. Als Gegenstück steht da Paulus mit seinen Briefen an die Gemeinden. Jesus hatte ja auch in der jüdischen Diaspora missioniert, da wäre also ebenfalls ein Briefwechsel zu den Gemeinden sinnvoll gewesen.
Dazu könnte dann halt wiederum passen:
Johannes 7[15] und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser (Jesus) die Schrift, so er sie nicht gelernt hat.
Merlin