Was ist schwarze Magie?

Dieses Motiv hat im übrigen auch seinen Einstieg in die Märchenforschung gefunden, und zwar als Initiationsmärchen.

Viele dieser Initiationsmärchen sind allerdings stark von der Gesellschaft und Norm geprägt.

Einfaches Beispiel:
Sonntag war grossartig, Frau Holle im Fernsehen! Essenz: wenn du brav und fleissig bist, wirst du immer gesegnet sein. Wenn du faul bist hängt das schwarze Pech ein Leben lang an dir.
 
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Kann sein, daß ich das wieder mal nicht verstehe. Wärst du bereit mir deine Sicht zu erläutern? Also, was macht es mit dir- wie siehst du es- sowas halt.

Speziell der ganze Zarathustra oder nur die zwei Zeilen?

Ich kann grad nicht erkennen, wieso Liebe verachtet oder der Liebende. Gehts da um Hass- Liebe? :confused:

Also wenn es Dir nur um die zwei Zeilen geht: Es geht um die Liebe zwischen zwei Liebenden, nicht um die Liebe Gottes zu seiner Schöpfung (gab es dafür nicht irgendein Fremdwort? Agape oder so?). Meiner Meinung nach meint er damit den jeder Liebesbeziehung (im Sinne von "Die Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich lieben") einzigartige innewohnende Hass beziehungsweise die Verachtung gegen eigene unerwünschte Verhaltensmuster, die man im anderen zu erkennen meint. Viel frappierender wird dies in der Auseinandersetzung mit der Liebe zu sich selbst, da man sich in der Konsequenz dessen und der Ermangelung eines Anderen, auf den man die Selbstverachtung projizieren kann, mit den eigenen, verachteten Schattenseiten auseinandersetzen muss, dies beschreibt Nietzsche in dem Weg in die Vereinsamung. Anders als in einer Liebesbeziehung kann man sich auch von den eigenen Schattenseiten nicht trennen (vergleichbar mit "Hack Dir mal ein Bein ab."), also liegt die Folgerung daraus darin, dass man auf dem Weg aus der eigenen Hölle (den "eigenen sieben Teufeln") etwas schafft, den eigenen Schatten annimmt und ihm eine Aufgabe, einen Sinn gibt und aus ihm etwas schafft. Ich selbst würde nicht so weit gehen, aus meinem Schatten einen Gott zu schaffen ("einen Gott wirst Du Dir schaffen aus deinen sieben Teufeln").

Der Unterschied zwischen dem der Liebe innewohnenden Hass und einer Hass-Liebe ist meiner Meinung nach, dass trotz aller Abneigung, die man gegen gewisse Verhaltensweisen des Partners hat, die Liebe in einer Beziehung meistens die Oberhand behält (oder man trennt sich halt), während in einer Hass-Liebe Hass und Liebe gleichstark sind und man daher nicht mit, aber auch nicht ohne einander kann. Andererseits ist ja bekannt, dass der gute Nietzsche auch ein leichtes Problem mit der Liebe an und für sich hatte. ;)
 
Kann sein, daß ich das wieder mal nicht verstehe. Wärst du bereit mir deine Sicht zu erläutern? Also, was macht es mit dir- wie siehst du es- sowas halt.

Ich kann grad nicht erkennen, wieso Liebe verachtet oder der Liebende. Gehts da um Hass- Liebe? :confused:

LG*

Hallo Freyr,

es geht in dem Text um den Weg der Erkennung. Durch den Gang durch die Verachtung, wird erschaffen und erst sichtbar gemacht, was IST!

Ein Liebender, liebt andere meist mehr als sich, so dass er bereit ist alles zu geben. Dadurch setzt er einen Wert im Außen, doch um diesen auch erkennen zu können, schafft er sich im Innern den Gegenpol und zwar seine Selbstverachtung. Durch diese beiden Seiten spiegelt er sich all das, was er ist wieder und beides ist ein Teil der LIEBE!

Hmm..anders konnte ich es jetzt nicht erklären, aber vielleicht wird es etwas deutlich, wie ich ihn verstehe.

LG
Gaia
 
Hallo HaEn

Vielen Dank für die Mühe:), die du dir gemacht hast. Ja, es ging mir nur um die beiden Zeilen, den Rest konnte ich nachvollziehen.
Also um Hass-Liebe ging es nicht, ok.
Ja, es kann gut sein, daß Nietsche ein Problem damit hatte- aber nicht nur er.
Wenn ich es mal so betrachte, könnte genau das der Ursprung der Erfindung der "schwarzen Magie" sein, deswegen wollte ich deine Meinung dazu hören.
Ich habe die Idee, daß die schwerste aller Aufgaben für jeden von uns sein dürfte, die Selbstverachtung zu überwinden und in die Liebe zu kommen.
Ich kann von mir nicht sagen, in der Liebe zu sein, wenn ich Teile meines Selbst verachte. Das erscheint mir zu abstrus.
Vielleicht besteht ja für den, der es möchte, die Möglichkeit, sich selbst anzuschauen. Und möglicherweise wird demjenigen dann auch klar, was er selbst unter "schwarzer Magie" versteht und warum.
Danke dir sehr für diese wertvolle Anregung.
Was die Gebr. Grimm betrifft, so sind sie für mich wirklich sehr bemerkenswert gewesen. Es steckt unglaublich viel Wahrheit und Weisheit in ihren Märchen, die oft ein Erwachsener noch nicht richtig deuten kann.
Ich finde es sehr gut, daß die Märchenstraße in Deutschland erhalten wurde... um sie so immer wieder in Erinnerung zu bringen. Wertvolles Gedankengut sollte einfach nicht verloren gehen.

LG*
 
Hallo Freyr,


Ein Liebender, liebt andere meist mehr als sich, so dass er bereit ist alles zu geben. Dadurch setzt er einen Wert im Außen, doch um diesen auch erkennen zu können, schafft er sich im Innern den Gegenpol und zwar seine Selbstverachtung. Durch diese beiden Seiten spiegelt er sich all das, was er ist wieder und beides ist ein Teil der LIEBE!


LG
Gaia


Hallo Gaia

Vielen lieben Dank auch dir!:)
Ja, diese Seite der Liebe zu einem anderen war mir geläufig (aus Erfahrung *lach). Aber irgendwann kommt man zu dem Punkt wo man nicht mehr auf andere schaut, doch die Verachtung bleibt. Seltsames Phänomen:clown:
Dann fängt man an richtig in die Tiefe zu gehen und gelangt- richtig- zu seinem eigenen Teufel.

LG*
 
Viele dieser Initiationsmärchen sind allerdings stark von der Gesellschaft und Norm geprägt.

Natürlich, aber das Initiationsmotiv nicht, ganz im Gegenteil. Gerade bei Frau Holle kannst Du ja die christlichen Motive geradezu abschälen wie eine Zwiebelhaut. Beim Froschkönig ist es noch deutlicher: Die Prinzessin überwirft sich mit allen Idealen, der Nächstenliebe, dem "Versprechen muss man halten" und der Demut und schmeißt den ekligen, doofen Frosch an die Wand und *Hokuspokus* hat sie ihn erlöst und dem Prinzen damit noch was gutes getan? Wenn sie christlich gehandelt hätte und den Frosch mit ins Bett genommen und geküsst hätte, wäre der am nächsten Tag wieder in seinen Brunnen zurückgehüpft und dort versauert.

Einfaches Beispiel:
Sonntag war grossartig, Frau Holle im Fernsehen! Essenz: wenn du brav und fleissig bist, wirst du immer gesegnet sein. Wenn du faul bist hängt das schwarze Pech ein Leben lang an dir.

Ja, freilich, das ist die "Moral", die man den Kindern damals einimpfen wollte. Anders sieht es aus, wenn Du daran zurück denkst, wer die gute Frau Holle den ursprünglich war. Die hat nämlich je nach Wetterlage nicht nur Kissen und Scheuerlappen ausgeschüttelt (weiß nicht, ob das wer kennt, als ich klein war, hieß es von meiner Oma immer, wenn es geregnet hat: "Frau Holle wringt ihre Scheuerlappen aus." ;)), sondern war allgemein eine Fruchtbarkeits- und auch Totengöttin der Germanen. Die Äpfelernste (im Sommer) ist ein sicherer Hinweis auf die goldenen Äpfel der Göttin Idunn (die oft auch mit Freya und Frowe Hulda als Fruchtbarkeitsgöttin gleichgesetzt wird), die den germanischen Göttern ihre ewige Jugend schenken, aber auch auf ähnliche Mythen in der keltischen Mythologie, die Brote als Endprodukt der jährlichen Getreideernte (im Herbst) und das Bettenschütteln als Einleiten des Winters, Vergehen des alten Jahres (Frau Holle als Totengöttin) und das Ende mit der "Wiedergeburt" der Goldmarie zusammen mit dem Beginn des Frühlings. Die gute Marie war nicht nur fleißig und folgsam, sondern hat auch nach ihrem Tod im Brunnen im Namen der Göttin den Fortlauf eines Jahres gesichert und dadurch ihre eigene Wiedergeburt als "höheres" (goldenes) Wesen gesichert, während die Pechmarie durch ihre eigene Erhöhung ("Ich brauche die Aufgaben nicht machen, ich bin etwas besseres") sich selbst erniedrigt hat.

Welche Frau-Holle-Verfilmung hast Du eigentlich gesehen? Es gibt eine sehr schöne BRD-A-CSSR-Koproduktion von 1985, die das eigentliche Märchen durch viele Elemente ergänzt, die aber in sich geschlossen die Initiationsmythologie ergänzen. In der Verfilmung ist die eigentliche Hauptfigur Jakob, der von Frau Holle vor seinem "Tod" durch eine Lawine rettet und ihm das Wettermachen beibringt, als er allerdings das Mädchen Elisabeth (die "Goldmarie") im Frau Holles allsehender Glaskugel entdeckt, schläfert er Frau Holle ein, klaut ihr diverse Dinge (einen Ballon, eine Flöte und noch was) und fliegt zurück auf die Erde. Dort wird er allerdings von Frau Hippe (dem Tod) gejagt, da er ihr am Anfang des Filmes durch die Finger geronnen ist, kann ihr aber immer wieder entkommen und "verzaubert" mit Hilfe seiner neugewonnenen Fähigkeiten (die Flöte usw.) einen Haufen Leute, bis er am Ende seine Elisabeth heiraten darf. Hier gibt es nicht nur die klassischen Elemente Motive auf die Initiation, sondern der komplette Charakter des Jakob, der am Anfang von Frau Holle gerettet wird (eigentlich stirbt), mit verzauberten Gegenständen (neuen Fähigkeiten) auf die Erde zurückkehrt (wiedergeboren wird), mit Witz, Überlegenheit, fast krankhafter guter Laune (Entrücktheit vom Weltlichen, der "Narr" und der "Magier" im Tarot) immer wieder Frau Hippe (dem Tod) von der Schippe springt und damit Grenzen überschreitet und die eigentlich zu Initiierende (Elisabeth) nur mehr mitzieht, vergleichbar mit einem schamanischen Wegbereiter oder Führer in der Anderwelt. Die Verfilmung kann ich wegen ihrer Ergänzungen zum klassischen Märchen jedem nur empfehlen, gibts üblicherweise für nen Appel und n Ei in jedem gutsortierten Medienfachgeschäft. ;)
 
m.E. habe ich eine Antwort gegeben, lies nach. Aber zuförderst möchte ich erwähnen, dass wir hier im Esoterikforum, UForum Magie sind, und nicht im Forum der Jehova Zeugen.
Deswegen magst Du hier Antworten lesen, die nicht in erster Linie für Dich bestimmt sind, sondern für die, die etwas über Magie erfahren wollen.

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Wärest du so freundlich, mir diese Antwort nochmal zu geben bzw. die Seitenzahl anzugeben, denn dieser Thread hat schon fast 30 Seiten (!).

Ich wusste übrigens gar nicht, dass Jehovas Zeugen etwas mit Schwarzer Magie zu tun haben (bzw. Angst davor haben?). Danke für den Hinweis! :liebe1:
 
Zu 1)
es ist ausgekochter Schwachsinn! Weil:
a) es gibt keine "Schwarze Magie" und
b) auch keine "weiße Magie".
Warum nicht? Weil Magie nur durch die Benutzter bzw. durch den Gedanken in irgendeine Form gepresst wird. Das wars dann aber auch schon. Die Unterscheidung ist ein Gefüge gedanklicher Zuordnung der Allgemeinheit, um sowas wie eine Ordnung in diesen Themenkomplex zu bekommen. Weil das Denken der Gesellschaft von Schwarz/Weiß geprägt wurde seit der Christianisierung, dadurch entsand ein Gefühl für subjektiv Gut oder Böse. Es ist also was "Hausgemachtes", von Menschen konzioiert. Allerdings auch erst seit relativ kurzer Zeit, ca. 2000 Jahren. Deschichtlich gesehen nichts weiter also als ein Augenblick.
Davor gab es keine definitive Trennung von Schwarz und Weiß. Lediglich das Verständnis für das gesamte Gefüge der Dinge und Handlungen.

Demnach erübrigt sich für mich auch deine 2. Frage.

Da ich zugeben muss, nicht den ganzen Thread gelesen zu haben, aber mich deine letzten Fragen doch gewundert haben, zumal dieses Thema hier in diesem Forum schon in seiner ganzen bandbreite erörtert wurde und man eigentlich selbst gut in den Beiträgen recherchieren kann, dachte ich mir, ich sag dir einfach mal meine Meinung dazu.

Wenn du wirklich unterscheiden möchtest in der Praxis, dann frage dich vor allem selbst, was du erreichen möchtest und welche Konsequenzen du bereit bist zu tragen. Eben nach dem Sinnvollen Spruch:
"Was du nicht willst, dass mans dir tu, dass füg auch keinem andren zu..."
Denk drüber nach, da steckt eine Menge weisheit drin.

LG
Leprachaunees




Damit ist es für mich keinesfalls getan! Wenn man nicht zwischen weißer und schwarzer Magie unterscheiden kann, sollte man sich am besten gar nicht mit Magie beschäftigen, weil sonst die Gefahr besteht, dass man schwarze Magie praktiziert. Ich wäre sehr vorsichtig bei jemandem, der mir einreden will, dass hier kein Unterschied besteht, weil dies die erste Lüge auf diesem Weg ist ...

Liebe Grüße
 
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Damit ist es für mich keinesfalls getan! Wenn man nicht zwischen weißer und schwarzer Magie unterscheiden kann, sollte man sich am besten gar nicht mit Magie beschäftigen, weil sonst die Gefahr besteht, dass man schwarze Magie praktiziert. Ich wäre sehr vorsichtig bei jemandem, der mir einreden will, dass hier kein Unterschied besteht, weil dies die erste Lüge auf diesem Weg ist ...

Liebe Grüße

Das ist Dein Glaube. Meine Erfahrung sagt, dass man keine klare Trennung innerhalb der Magie setzen kann. Versuche es, und Du wirst böse Überraschungen erleben!

LG
Ahorn
 
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