Wann und wodurch ändert sich ein Mensch aus sich heraus?

Meiner Ansicht nach ist es ganz normal, dass sich der Mensch ändert. Leben ist Lernen, Erkenntnis, Entwicklung. Und Idealerweise schreitet der Mensch auf diesem Weg ganz natürlich voran. Das Leben ist ein Fluss. Man reibt sich an der Welt, und wächst dadurch. Manchmal mühelos, manchmal unter großen Schmerzen.

Was hingegen NICHT natürlich ist, ist das ewige Festhalten am Status Quo. Das sich-bequem-Machen und Einzementerierenwollen von Zuständen und Gegebenheiten. Stehenbleiben ist gleichbedeutend mit Krankheit und Tod. Deshalb halte ich es für die wesentlich relevantere Frage, was es ist, dass Menschen zurückhält, sich zu weiterzuentwickeln und zu verändern.
 
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Was mir noch eingefallen ist, durch Kinder ändert sind ganz viel, auch die innere Wahrnehmung und bewusste Entscheidung sich dadurch zu verändern.

Durch Kinder erkennen die Eltern, das Leben aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Was vorher bedeutsam war, kann über Nacht verschwinden, und wenn man die Welt aus einer anderen Perspektive sieht, will man sich verändern. Es ist für viele eine bewusste Entscheidung, sich zu verändern.

Man stellt sich zum Beispiel nicht mehr die Frage nach dem Sinn des Lebens, denn eine Antwort auf diese Frage hat man inzwischen gefunden. Auch weil man durch Kinder sich der eigenen Sterblichkeit bewusst wird.

Das sind die äußeren Umstände, und daran hängt die innere Entfaltung (Entwicklung).

Das Leben, das so selbstverständlich scheint, möchte man ehren oder mensch ist dankbar,
je nach Sprachgebrauch.
 
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Die Lösung liegt doch da drin, eine andere Perspektive einzunehmen und von einem anderen Blickwinkel auf sein Leben zu schauen. Ich schaue, wo bin ich frei, wo bin ich unfrei. Womit kann ich leben, womit nicht. Wo bin ich bereit Kompromisse einzugehen und wo löse ich mich.

Während dem Prozess brauche ich dann auch nicht mehr mit meinem Schicksal zu hadern. Weil es beginnt mit der Akzeptanz. Es nicht mehr zu bewerten, sondern wertfrei meinen Weg weiterzugehen. Erst durch das Bewusstwerden meiner Unfreiheit kann ich in die Freiheit gehen. Und ich glaube, dass man da ganz tief in sich hineinschauen muss, um zu erfahren, ob es das Leben ist, was man wirklich leben will. Mal abgesehen von Partnerschaften, die einem die eigene Unfreiheit dann auch noch spiegeln. Man kann sich im Außen trennen, es geht aber dann zurück und dann darf man schauen, wo bin ich noch in Abhängigkeit, wo fühle ich mich noch nicht richtig frei. Und dann stelle ich mir die Frage, ist diese Unfreiheit nur eine eingeschränkte Sicht auf die Dinge. Ist das wirklich wahr, dass ich mich unfrei fühle. (Es ist aber nur meine Meinung) ich weiß nicht mehr wo ich es her habe: Veränderung geschieht, wenn ihr wisst wer ihr seid und zu eurem Ursprung zurückkehrt, zu den Wurzeln.
 
Wenn man was geplant hat, aber was dabei vergessen hat, was unangenehmes.
Wenn man ein Ziel hat, aber nicht alle Vorbedingungen geprüft hat.

.... kann es leicht sein, dass sich da noch etwas reinschupst, das auch noch beachtet werden muss.
Das notwendig ist, seine Ziele zu erreichen.
Und das kann kurzfristig sehr wohl ziemlich viel ändern.
 
Ui - hier hat sich ja noch richtig viel getan - Danke euch allen für eure Beiträge, Gedanken und Anregungen. :)
 
Nachteile und Leiden wie Streß in eines Wandels erkennen, und Besseres (ob nun wahrlich, nach Oben, oder getrübt, nach Unten) ersehen, legt einer Altes ab, wendet sich anderem zu. Erfahrung von "besserem" Glück, ist dabei sicherlich unterstützend. Kurz: Vertrauen, Zuversicht, gefestigt, ist was einem Wege einschlagen läßt, und Erfahrung, jenes, das Richtung festigt.
In rechter, verkürzter Sequenz nochmal: Fort-schritt hat Vertrauen als dessen Ursache, Vertrauen hat Leiden und Streß als dessen Ursache. Ohne Leiden und Streß (zu ersehen) kein Fort-schritt, keine Ent-wicklung.

Danke auch an dich, @Samana Johann - dass du hier bei mir vorbeigeschaut hast - und mir deine Gedanken da gelassen hast :)

Es mag sein, daß guter Haushälterins Geist gerade geschmeidig und biegsam genug für die detailierte Sequenz ist, und bis zur höchten Loslösung aufnehmen, vernehmen vermag: Upanisa Sutta: Grundvoraussetzungen

Das hast du ganz richtig in diesm Moment wahrgenommen. Da habe ich sofort reingeschaut- mir den Link mit in mein Profil mitgenommen und werde da noch tiefer und ausführlicher reinschauen.

Ich habe fast den Verdacht - dass da- wo mein Verstand etwas nicht mehr durchblickend mitbekommt - die Chance, dass etwas Wesentliches reingeht und auf tiefster Ebene etwas bewirkt - sehr viel grösser ist.
 
Die Frage, wann sich der Mensch aus „sich“ heraus ändert hat die Hintergrundfrage, wie frei er überhaupt ist. M.E. ergibt sich paradoxerweise eine gewisse Freiheit für eine Änderung, indem man seine Unfreiheit annimmt. Dann erst lockern sich die Reaktionsmuster. Diese Annahme hat aber nix mit Fatalismus zu tun oder einem depressiven Aufgeben. Es reicht, nicht mit seinem „Schicksal“ zu hadern.

Wenn es um Veränderung ging oder geht - war /bin ich ehrlichgesagt ziemlich fix und gerne fest-sitzend auf vertrautem Terrain und Verhaltensmustern. Da ziehe ich dann solange was in bewährter Form durch - bis es nicht mehr geht. Weil ich nix mehr weiss. Dann erst aufgebe - und denke - soa - nu reichts - ich hab alles gemacht - mein Bestes gegeben. Und nu ist Feierabend. Jetzt mache ich NIX mehr.

Bsp. ....eine völlig überhöhte falsche Nebenkosten-Abrechnung gewerblicher Vermieter - von rd € 7.000 Nachzahlung - 3 Jahre lang durch nichts an Unterlagen, Fakten, Beweisen zu klären - ständig wechselnde, lustlose zuständige Mitarbeiter des Vermieters.

Dann eine schriftliche Erklärung unsererseits an die Chefetage- Wir bitten ausdrücklich darum - verklagen sie uns. Bringen sie es verdammt nochmal vor Gericht - damit das hier endlich eine Klärung findet und ein Ende hat.

Erster Anhörungstermin vor Gericht nach Klage-Einreichung- und zugleich letzter Termin vor Gericht - beide Anwaltsparteien samt Richter anwesend.

Was jahrelang mit den zuständigen Mitarbeitern nicht ging - ging dann vor Gericht in kürzester Zeit.

Klage von der Gegenpartei zurückgezogen ....Nachzahlung von € 395,- und eine schriftliche Entschuldigung des Vermieters an uns - weil uns als einzigem gewerblichen Mieter von 4 Parteien -eine Art Bestrafungsgeld monatlich aufgedrückt wurde von € 300 Verwaltungsaufwand - "wegen Meckerns" über die falsche Nebenkostenabrechnung - die mein Anwalt im Anhörungs-Termin auf meine Order als nicht verhandelbar erklärt hat und auf Rückerstattung bestanden hat.

Das aufgeben und NICHTS -mehr-tun eine einschneidende Veränderung um 180 Grad bringt oder bringen kann - ging und geht in meinen Kopf nur sehr schwer rein.

Aber das ist mir tatsächlich schon mehr als einmal so passiert - was dann eine bahnbrechende Veränderung zum Besseren eingeleitet hat. An die ich schon nicht mehr geglaubt hatte.
 
Was mir noch eingefallen ist, durch Kinder ändert sind ganz viel, auch die innere Wahrnehmung und bewusste Entscheidung sich dadurch zu verändern.

Durch Kinder erkennen die Eltern, das Leben aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Was vorher bedeutsam war, kann über Nacht verschwinden, und wenn man die Welt aus einer anderen Perspektive sieht, will man sich verändern. Es ist für viele eine bewusste Entscheidung, sich zu verändern.


Danke - @Donna - das ist wirklich auch nochmal ein wertvoller Hinweis - Kinder - durch die sich von jetzt auf gleich - etwas einschneidend verändern kann. Im Moment einer Geburt - die für Mutter und Kind gleichzeitig und jeder für sich eine Neugeburt ist - in ein neues Dasein.

Man stellt sich zum Beispiel nicht mehr die Frage nach dem Sinn des Lebens, denn eine Antwort auf diese Frage hat man inzwischen gefunden. Auch weil man durch Kinder sich der eigenen Sterblichkeit bewusst wird.

Ein sehr schöner Satz - und so wahr :)

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Meiner Ansicht nach ist es ganz normal, dass sich der Mensch ändert. Leben ist Lernen, Erkenntnis, Entwicklung. Und Idealerweise schreitet der Mensch auf diesem Weg ganz natürlich voran. Das Leben ist ein Fluss. Man reibt sich an der Welt, und wächst dadurch. Manchmal mühelos, manchmal unter großen Schmerzen.

Stimmt- niemand kein Mensch kann und konnte je Veränderung verhindern - auf körperlicher Zell-Ebene wäre es auch fatal.

Vllt. habe ich es auch nicht gut genug rüber gebracht worum es mir eher ging.

Aber trotzdem habe ich doch sehr viel an Bereichendem und Antworten bekommen.

Deshalb halte ich es für die wesentlich relevantere Frage, was es ist, dass Menschen zurückhält, sich zu weiterzuentwickeln und zu verändern.

Auch ein guter Gedanke und vllt. auch ein gutes Thema für einen neuen Thread ?
 
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Wenn man was geplant hat, aber was dabei vergessen hat, was unangenehmes.
Wenn man ein Ziel hat, aber nicht alle Vorbedingungen geprüft hat.
.... kann es leicht sein, dass sich da noch etwas reinschupst, das auch noch beachtet werden muss.
Das notwendig ist, seine Ziele zu erreichen.
Und das kann kurzfristig sehr wohl ziemlich viel ändern.

dass sich da noch etwas reinschupst

Bei dem - an dem ich oft jahrelang richtig richtig festgesessen habe und geknuspert habe - ist mir eine bahnbrechende Veränderung von jetzt auf gleich - oft mit einem Überraschungsmoment - wo ich quasi mit offenem Mund da stehe - "geschenkt" worden und (r)eingegangen. Ich war einfach nur da - zur richtigen Zeit am richtigen Ort- präsent und wohl offensichtlich (ohne mein Wissen) empfangsbereit.

Überraschend begegnet mir ein Mann auf der Geburtstags-Feier eines Kunden - der jahrelang versucht hat mich/ uns beruflich mit allen Mitteln fertig zu machen. Er in dem Moment- so überrascht wie ich - streckt mir wie automatisch gesteuert seine Hand hin -leicht noch oben gedreht und sagt nur meinen Vornamen.

Und in dem Moment, wo ich diese Hand genauso überrascht automatisch ergreife- ist aller Groll, Hass und Wut und auch Existenzangst - schlaflose Nächte- der letzten Jahre - weg in einer Sekunde. Alles weg - einfach nicht mehr da- wie mit einem Blitz ausgelöscht - auf beiden Seiten gleichzeitig. Und ist danach auch nie mehr wieder hochgekommen.

Von da an war Frieden zwischen uns. Auch auf beruflicher Ebene.
 
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