Ich hatte das Märchen immer so verstanden wie ich es auch letztlich immer wieder beobachten kann.
Ab einem gewissen Grad äußeren Wohlstands wächst das Zufriedenheitslevel nicht mehr, da die Zufriedenheit dann nicht mehr von außen beeinflusst werden kann. An diesem Punkt könnte man sich auf die Ursachensuche machen und eine unfassbare Welt entdecken oder aber, man sucht nach neuen, äußeren, aufregenden Verbesserungen.
Da diese vermeintlichen Verbesserungen mit der Erwartung der Zufriedenheit einhergehen, sind diese nicht nur ein Teufelskreis, da fundamentale Zufriedenheit nicht mehr vorhanden ist wo sie gerade noch war, außerdem ist der Blick so nach außen gerichtet dass der Weg zum fundamentalen gar nicht vorhanden oder extrem überdeckt ist.
Ilsebills wünsche nehmen immer größere Ausmaße an, da ihr Zufriedenheitslevel nicht mehr von den äußeren Umständen abhängt ab einem gewissen Wohlstandsniveau, ihre Erwartungen aber darum erst recht steigen, weil sie in die "falsche" Richtung blickt und merkt: ich bin nicht zufrieden, ich muss erst ein Schloss haben letztlich sogar zu Gott werden, dann müsste doch endlich alles in Ordnung sein.
Ihre Erwartungen, ihr Verlangen, ihr kausales Verständnis von Ursache -> Wirkung -> Zufriedenheit/Glück ist ein Irrtum.
Sie kann dort keine fundamentale Zufriedenheit finden.
Gott selbst wären die Umstände egal, ob es nun ein Schloss wäre oder der Pisspott, das ändert nichts am fundamentalsten, der Kraft die aus sich selbst entspringt, darauf hat das außen keinen so großen Einfluss wie Ilsebill "gerade" denkt.
Allerdings wenn zb. Gott Hunger oder Durst hätte, wäre er klug genug dieses Grundbedürfnis zu stillen. Darum ist der Weg nach innen, genauso wie es mit der Kreativität ist, besonders Frei, wenn die äußeren Bedingungen gut sind, bis an das Maximum des Einflusses. Darum haben Menschen angefangen Höhlenbilder zu malen. Weil sie genug zu Essen hatten, einen Ort zum schlafen und Zeit ihr Potenzial zu erforschen und zu nutzen.
PS: In Ilsebill steckt auch der sächsische Seppel -> Sebill.