Victim Blaming bzw. Täter-Opfer-Umkehr ...

Die eigentliche und einzige Tat kann auch sein, dass jemand Opfer einer falschen Verdächtigung wurde, mit Absicht oder (dann ein Ermittlungsfehler und keine Straftat umgekehrt) weil das Opfer oder die Ermittler den vermeintlichen Täter nicht korrekt erkannt haben.
Es kann auch sein, dass Opfer, die öffentlich ihre Erlebnisse schildern, falsch beschuldigt werden.
Man beschuldigt sie, Lügen zu verbreiten, obwohl sie es nicht tun.
 
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Solange vom Ankläger keine eindeutigen Beweise vorliegen gilt die Unschuldsvermutung. Daher ergreife ich hier keinerlei Partei. Zudem ist ja auch nicht sicher, ob alle herangezogenen Artikel oder Videos von Trittbrettfahrern sind, und beweisbar sind.

Es gibt ja auch Fälle, die aus einer Enttäuschung heraus, entstanden sind. Nie so passiert sind.

Ich glaube, dass es eine pauschale Lösung und Ansicht nicht geben kann.
 
Es gibt ja auch Fälle, die aus einer Enttäuschung heraus, entstanden sind. Nie so passiert sind.
Mag sein, aber wenn die Vorwürfe nicht nur von zwei, drei Personen, sondern von mehreren Dutzenden erhoben werden (wie z.B. auch bei Weinstein oder Epstein), kann man davon ausgehen, dass es hier nicht nur um Fälle geht, die erfunden wurden.

Natürlich gilt - vor der Verurteilung - immer noch die Unschuldsvermutung, aber je mehr Personen weitere Vorwürfe vorbringen, umso stärker steigt auch das öffentliche Interesse.
Und besonders auch dann, wenn die beschuldigten Personen viel Macht, Geld und damit Einfluss in der Öffentlichkeit besitzen.

Und das ist daher dann auch deutlich anders als beim Kachelmann-Fall, bei dem nur eine einzelne Person Beschuldigungen gegen ihn ausgesprochen hat!
 
Manchmal frage ich mich (eigentlich immer) , was mit manchen Menschen nicht stimmt. Anstatt einfach mal, Courage und Mitgefühl zu zeigen, wird hier "juristisch", über all diese "Dinge" diskutiert.

Weil Männer auch Gefühle haben, und potentiell wird ein Opfer einer falschen Verdächtigung an den öffentlichen Pranger gestellt, und damit vielleicht sogar zum Selbstmord getrieben.

Wenn du keinen guten rationalen (letztlich allein relevant in der Justiz) Grund hast eine Seite entschieden zu verteidigen, triffst du damit auch auf der emotionalen Ebene nicht die richtige Entscheidung.

Was wäre denn, wenn es die eigene Schwester, Tochter, Mutter oder Frau/Freundin gewesen wäre? Heißt es dann immer noch, "ja ich glaube dir, aber Unschuldsvermutung und so..."

Nein, ich schrieb schon, dass man loyal sein sollte, bis das Gegenteil bewiesen wurde. Nur gilt das hier auch umgekehrt, wenn Bruder, Sohn, Vater oder Mann/Freund etwas vorgeworfen wird.

Ja, man ist hier dann klar auf einer Seite zuerst, aber nicht weil hier irgendwer entweder weiblich ist, oder aber das vermeintliche Opfer ist. Schlicht Loyalität, dass man ohne guten Grund nicht in den Rücken fällt, sondern unterstützt.

In dem Fall ist man quasi moralisch zurecht befangen. Ein befangener Richter verliert aber auch aus guten Gründen den Fall, wie schon gesagt.

Vielleicht wollen Opfer von Gewalttaten, egal welcher Art, erstmal verstehen, geschützt und aufgefangen werden. Wo ist das Problem?

Das Problem ist, dass potentielle Opfer von zerstörerischen falschen Verdächtigungen (kann auch daran liegen, dass ein anderer der Täter ist, auch wenn die Tat statt fand) auch geschützt werden müssen.

Dabei ist es völlig egal ob ein Täter jetzt, eine very Important Person🙄 ist, oder ein kleiner Alpha Kevin, der Frauen gerne von Brücken wirft.

Das ist prinzipiell egal, dass er aber eventuell unschuldig sein könnte nicht.

Allerdings muss ich sagen, dass die Situation für Prominente eventuell noch härter ist, aus dem Grund, dass vermutlich ein höherer Pranger aufgebaut wird, die angebliche Verfehlung Diskussion für die halbe Welt werden kann, und die Anschuldigung eventuell immer im Raum stehen wird. Wenn "Kevin" freigesprochen wird, kann er umziehen, und niemand weiß davon in der neuen Stadt.
 
Es kann auch sein, dass Opfer, die öffentlich ihre Erlebnisse schildern, falsch beschuldigt werden.
Man beschuldigt sie, Lügen zu verbreiten, obwohl sie es nicht tun.

A priori gibt es quasi immer Zweifel an beiden Versionen.

Idealerweise sollte man vielleicht gar nichts sagen. Aber wenn sowieso geredet wird (und wird es ja immer), und alles ohne guten Grund zu sehr in eine Richtung geht, dann halte ich es für ok, die alternativ möglichen Versionen zu nennen, um wieder Balance herzustellen. Was nicht bedeutet, dass es die Absicht ist jetzt deshalb Anwalt zu spielen. Wenn man noch keinen guten Grund hatte sich zu entscheiden, sollte das auch so herauszulesen sein. Denke dass ich das so mache. Aber wie schon gesagt: Für jemanden, der sich klar entschieden hat, sieht die unentschiedene Seite eher wie die Gegenseite aus.
 
A priori gibt es quasi immer Zweifel an beiden Versionen.
Aber es gibt auch Wahrscheinlichkeiten ...

Wie wahrscheinlich ist es, dass über 50 weibliche Minderjährige, die sich nur z.T. kennen, von ähnlichem Missbrauch durch die selbe Person bzw. durch den selben Personenkreis berichten?

Siehe der Fall Jeffrey Epstein:

Auszug:
Im März 2005 erstatteten in Florida die Eltern eines vierzehnjährigen Mädchens Anzeige, weil Epstein es in seiner Villa in Palm Beach sexuell missbraucht habe. Dies führte zu einer rund dreizehnmonatigen Ermittlung, in deren Verlauf sich über 50 mutmaßliche Opfer bei der Polizei meldeten. Bei einer Durchsuchung von Epsteins Villa wurden zahlreiche Fotografien von minderjährigen Mädchen gefunden.[45]Er hatte sich im August 2006 zunächst in nur einem Fall – er soll eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen haben – vor einer Grand Jury im Palm Beach County zu verantworten;

Es steht bis heute der Vorwurf im Raum, dass Prinz Andrew und andere darin verwickelt sind:


Ach ja, besonders perfide finde ich, wenn sich Frauen an der "Rekrutierung" von Minderjährigen oder jungen Frauen beteiligen, weil sie - schon allein wegen ihres Geschlechts! - den Anschein von Sicherheit erwecken.
Hier wird suggeriert "Frau bzw. Mädchen, Du bist sicher!", also lass Dich doch auf die Einladung ein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mag sein, aber wenn die Vorwürfe nicht nur von zwei, drei Personen, sondern von mehreren Dutzenden erhoben werden (wie z.B. auch bei Weinstein oder Epstein), kann man davon ausgehen, dass es hier nicht nur um Fälle geht, die erfunden wurden.

Natürlich gilt - vor der Verurteilung - immer noch die Unschuldsvermutung, aber je mehr Personen weitere Vorwürfe vorbringen, umso stärker steigt auch das öffentliche Interesse.
Und besonders auch dann, wenn die beschuldigten Personen viel Macht, Geld und damit Einfluss in der Öffentlichkeit besitzen.

Und das ist daher dann auch deutlich anders als beim Kachelmann-Fall, bei dem nur eine einzelne Person Beschuldigungen gegen ihn ausgesprochen hat!
Sicher mag es dem ein oder anderen Opfer Mut machen, und es traut sich den Mund aufzumachen.
Aber, es gibt eben auch die Trittbrettfahrer.
Mir fehlt es sicherlich nicht an Mitgefühl einem wirklichen Opfer gegenüber. Doch ohne handfeste Beweise?

Nehmen wir mal anda ist eine Schauspielerin, die vom Regisseur gesagt bekommt: Du bekommst die Rolle nur, wenn Du Beischlaf ausübt. Die Schauspielerin tut genau das. 20 Jahre später prangert sie das an. Wer ist hier schuldig?
Nein, nein, so einfach ist es nicht. Da können noch unzählige Schauspielerinnen sagen, dass es bei ihnen auch so gewesen ist.
Klar, der Regisseur ist ein Schwein. Ohne Frage. Aber, warum sagt die Schauspielerin nicht nein? Warum prangert sie ihn erst so spät an? Weil sie sich ihren Fehler, nicht Nein gesagt zu haben, nicht verzeihen kann, es ihr im Nachhinein peinlich ist?

In vielen Konzerten ließ man Schilder: ..., ich will ein Kind von Dir. Was die Mädels so anstellen, um das umzusetzen, ging ja schon durch die Presse. Von Stalking angefangen bis Spermaklau. Manche Mädels machen es aus Naivität, aus Träumerei, aber auch aus Gerissenheit und Kalkül. Es spricht sich unter Groopies doch auch rum, was da abgeht.
Ich beziehe mich keinesfalls auf einen bestimmten Fall.
Wir werden von allen Seiten beeinflusst. Die Wahrheit wissen nur die Beteiligten.

Und ja, es gibt bestätigte Fälle.
 
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Aber es gibt auch Wahrscheinlichkeiten ...

Wie wahrscheinlich ist es, dass über 50 weibliche Minderjährige, die sich nur z.T. kennen, von ähnlichem Missbrauch durch die selbe Person bzw. durch den selben Personenkreis berichten?

Siehe der Fall Jeffrey Epstein:

Auszug:


Es steht bis heute der Vorwurf im Raum, dass Prinz Andrew und andere darin verwickelt sind:

Ja, Epstein wurde nicht verurteilt, weil er sich zuvor entweder umgebracht hat oder ermordet wurde, um eine für eine andere Person gefährlich Aussage zu verhindern. Aber gibt keinen Zweifel hier trotzdem.

Wie ich schon sagte: Wenn zum Beispiel ein Amokläufer bei der Tat gestellt wird, war er auch schuldig, selbst wenn der Prozess nicht abgeschlossen wurde. Trotzdem muss das mit dem Prozess korrekt ablaufen natürlich. Kann man nicht abkürzen. Gibt ja immer noch Fragen zu klären. War jemand im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte zum Beispiel?
 
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