Hallo Lotusz
Lotusz schrieb:
Sowohl im Hinduismus, als auch im tibetischen Buddhismus und im Yoga bin ich auf sehr viel Mystik, Zweideutigkeiten, Annahmen, Ungereimtheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten gestossen, dass ich irgendwann anfing, alles zu hinterfragen. Daher meine kritische Einstellung gegenüber diesen Themen. Ich glaube zwar, das diese Philosophien einen sehr wertvollen Kern besitzen, aber man sollte ihn von all seiner Mystik befreien, der vielen Menschen ein falsches Bild vermittelt.
Um die "Philosphien" des Ostens von ihrer Mystik zu befreien, muss man sie wirklich kennen. Selbst Gelehrte des Buddhismus wagen es nicht, die Lehre zu "reinigen". Deine Intention ist ehrenwert, aber Du bist einfach nicht in der Lage, sie zu beurteilen, weil Du sie nicht kennst.
Wir haben hier im Westen keinen echten Yogameister um die Ecke, den man Fragen könnte, sondern tausende von Hobbyyogis, Hobbybuddhisten, Hobbychristen etc. Und die meisten sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Also lesen wir Bücher. Und diese Bücher sind entweder miserabel übersetzt oder selbst von Hobbyyogis oder Hobbyyoginis geschrieben.
Selbst ein anerkannter Guru in Indien kommt nicht auf die Idee, ein Yogabuch zu schreiben aber June Campbell, diese Eogmanin, die sich für den Nabel der Welt hält, muß nun der ganzen Welt eine immens wichtige Botschaft bringen und von ihrem gescheiterten Verhältnis mit einem Mönch berichten und prompt steht eine ganze Weltreligion in Verdacht, die hierzulande sowieso kaum jemand versteht. Aber tausende nicken verständnisvoll mit dem Kopf, wenn Campbell loslegt. UNBELIEVABLE.
In der Grundidee stimme ich Dir zu. Irgendwas stimmt nicht.
Es ist diese ganze Raterei und wilde Deuterei eines vollkommen unverständigen Volkes, welches die Ignoranz hat, sich aufgrund eines technischen Vorsprungs, für überlegener und intelligenter zu halten, als der ganze lahme Orient. Die Europäer haben sich noch nie die Mühe gemacht, eine andere Kultur wirklich zu verstehen und die Amerikaner noch weniger.
Denn Verstehen ist mühsam. Es heißt in China: Wenn Du einen Bambus wirklich verstehen willst, mußt Du zum Bambus werden.
Erst dann könnte man über den Bambismus sprechen.
Ich sage: Wer den Buddha verstehen will, muß erst zum Buddha werden. Erst dann kann man wirklich über den Budhismus sprechen.
Deshalb stehe ich der Kultur- und Religionskritik außerhalb des eigenen Aktionsradius sehr kritisch gegenüber.
Lotusz schrieb:
Was verstehst Du unter dieser Tiefe? Kannst Du mir dazu ein paar detaillierte Informationen geben?
Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr zu schreiben, aber ich werde versuchen morgen Zeit zu finden, um darauf einzugehen.
Bis dann, elbenohr