Lotusz
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Hallo
Tibetische Langlebigkeits-Pillen, tibetanische Kraftketten aus Halbedelsteinen, tibetische Zaubersprüche (Mantras) sollen bei kranken Westlern Wunder bewirken. Bücher über tibetanische Heilmethoden überschwemmen mittlerweile den Markt. Es ist sicher deplaziert, die auf Magie beruhende tibetische Medizin nach westlich-wissenschaftlichen Kriterien zu beurteilen. Selbstverständlich sind darin, nach dem Selbstverständnis dieser Kultur, Wunderkräfte vorhanden und was wir bei uns als Placebo-Effekt bezeichnen, das mag in anderen Kulturen als das Einwirken höherer Mächte angesehen werden.
Die traditionelle tibetische Medizin kurriert seit jeher auf übernatürliche Phänomene, wenn es um Krankheit und Gesundheit geht: Götter, Dämonen, Verfluchungen, böser Blick, das eigene Karma, astrologische Konstellationen des Patienten sind Verursacher von Leiden. Entsprechend benutzen Diagnose und Heilverfahren übernatürliche Praktiken: astrologische Berechnungen, Zaubersprüche (Mantras), Gebete, Opfer, beziehungsweise schwarzmagische Übertragungen der Krankheit auf andere Wesen. Der Beruf des traditionellen Arztes wird und wurde zudem fast ausschließlich von Lamas ausgeübt, die sich dafür bezahlen lassen. Auch zählt der Verkauf von allerlei Wundermedizinen seit Jahrhunderten zu den lukrativsten Einnahmequellen des Lamaismus.
Pillen spielten in der tibetischen Volksmedizin eine besondere Rolle. Am faszinierendsten ist in diesem Zusammenhang die phänomenale Wirkung der Pillen des Langen Lebens - schwärmt der österreichische Ethnologe Schuster. An dieser Faszination hat sich bis heute nichts geändert. Nach astrologischen Daten zusammengesetzte Pillen, deren Hauptbestandteil tierischer Kot darstellt, werden zu Abertausenden im indischen Dharamsala hergestellt und in die ganze Welt verschickt. Es war mir vergönnt (Victor Trimondi), von der Schwägerin des Dalai Lama selber über das Herstellungsverfahren solcher Pillen informiert zu werden.
Noch zu Beginn der Neuzeit gab es in Europa die sogenannte Dreckapotheke, in der Fäkalien aller Art und Urin als Heilmittel gepriesen werden. Die Heilung mit Urin erlebt zurzeit wieder eine Renaissance und es sind mehrere Bücher über solche urinale Methoden auf dem Markt. Als der katholische Mönch Johannes Grueber im 17. Jahrhundert Lhasa besuchte, war er darüber entsetzt, dass der Kot hoher Lamas als hochpotenzierte Medizin gehandelt wurde. Dieses Phänomen ist später von mehreren Tibetreisenden bestätigt worden. Als sich der heutige junge XIV Dalai Lama in den 50er Jahren in Beijing aufhielt, verrichtete er seine Geschäfte auf einem goldenen Topf. Den Inhalt schickte man nach Lhasa, um ihn dort zu einer Medizin zu verarbeiten. Das ist aktenkundig.
aus: Traumwelt Tibet - Östliche Trugbilder
Alles Liebe. Gerrit
Tibetische Langlebigkeits-Pillen, tibetanische Kraftketten aus Halbedelsteinen, tibetische Zaubersprüche (Mantras) sollen bei kranken Westlern Wunder bewirken. Bücher über tibetanische Heilmethoden überschwemmen mittlerweile den Markt. Es ist sicher deplaziert, die auf Magie beruhende tibetische Medizin nach westlich-wissenschaftlichen Kriterien zu beurteilen. Selbstverständlich sind darin, nach dem Selbstverständnis dieser Kultur, Wunderkräfte vorhanden und was wir bei uns als Placebo-Effekt bezeichnen, das mag in anderen Kulturen als das Einwirken höherer Mächte angesehen werden.
Die traditionelle tibetische Medizin kurriert seit jeher auf übernatürliche Phänomene, wenn es um Krankheit und Gesundheit geht: Götter, Dämonen, Verfluchungen, böser Blick, das eigene Karma, astrologische Konstellationen des Patienten sind Verursacher von Leiden. Entsprechend benutzen Diagnose und Heilverfahren übernatürliche Praktiken: astrologische Berechnungen, Zaubersprüche (Mantras), Gebete, Opfer, beziehungsweise schwarzmagische Übertragungen der Krankheit auf andere Wesen. Der Beruf des traditionellen Arztes wird und wurde zudem fast ausschließlich von Lamas ausgeübt, die sich dafür bezahlen lassen. Auch zählt der Verkauf von allerlei Wundermedizinen seit Jahrhunderten zu den lukrativsten Einnahmequellen des Lamaismus.
Pillen spielten in der tibetischen Volksmedizin eine besondere Rolle. Am faszinierendsten ist in diesem Zusammenhang die phänomenale Wirkung der Pillen des Langen Lebens - schwärmt der österreichische Ethnologe Schuster. An dieser Faszination hat sich bis heute nichts geändert. Nach astrologischen Daten zusammengesetzte Pillen, deren Hauptbestandteil tierischer Kot darstellt, werden zu Abertausenden im indischen Dharamsala hergestellt und in die ganze Welt verschickt. Es war mir vergönnt (Victor Trimondi), von der Schwägerin des Dalai Lama selber über das Herstellungsverfahren solcher Pillen informiert zu werden.
Noch zu Beginn der Neuzeit gab es in Europa die sogenannte Dreckapotheke, in der Fäkalien aller Art und Urin als Heilmittel gepriesen werden. Die Heilung mit Urin erlebt zurzeit wieder eine Renaissance und es sind mehrere Bücher über solche urinale Methoden auf dem Markt. Als der katholische Mönch Johannes Grueber im 17. Jahrhundert Lhasa besuchte, war er darüber entsetzt, dass der Kot hoher Lamas als hochpotenzierte Medizin gehandelt wurde. Dieses Phänomen ist später von mehreren Tibetreisenden bestätigt worden. Als sich der heutige junge XIV Dalai Lama in den 50er Jahren in Beijing aufhielt, verrichtete er seine Geschäfte auf einem goldenen Topf. Den Inhalt schickte man nach Lhasa, um ihn dort zu einer Medizin zu verarbeiten. Das ist aktenkundig.
aus: Traumwelt Tibet - Östliche Trugbilder
Alles Liebe. Gerrit