lichtbrücke;2950225 schrieb:
Ich verstehe, was du meinst. Dieses Thema ist so dermaßen schwierig und sensibel......
Mir persönlich wäre es lieber, Tiere würden nicht "immer gleich" eingeschläfert. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass damit teilweise sehr leichtfertig umgegangen wird. Kostenrechnung - no na, muss ja alles der Halter selbst bezahlen (ohne damit hier irgend jemandem zu nahe treten zu wollen).
Was die Lebenserhaltung mittels Maschinen betrifft.... Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine vor Jahren schon gelesen zu haben, dass Maschinen sehr wohl immer wieder abgeschaltet werden, weil die Kapazitäten gar nicht vorhanden sind, die eigentlich gebraucht würden (Kostenfaktor). Ist offensichtlich Sache des jeweiligen Anästhesisten (Leiter der Intensivstation) gemeinsam mit den Angehörigen.
Ich persönlich bin ein Verfechter der Palliativ- bzw. begleitenden Medizin, das ist auch Sterbehilfe. Allerdings passiv, d.h., es wird nicht aktiv in den Prozess eingegriffen bzw. er beschleunigt, sondern eben lebenserhaltende Maßnahmen wie Maschinen u.dgl. sein gelassen. Die Palliativmedizin hat grosse Möglichkeiten, dem Patienten das Leben möglichst erträglich zu machen, bis zuletzt.
Ich habe mal eine Aussage eines Palliativmediziners gelesen, die mich sehr berührt und mich in meiner Überzeugung bestärkt (es ging bei dieser Aussage um das Thema, dass Menschen in der letzten Phase ihres Lebens manchmal den Tod herbeisehnen):
*Die Menschen wollen nicht wirklich sterben, sie wollen nur ihre Schmerzen loswerden.*
Ehrlich gesagt... Wenn dieses Verbot der aktiven Sterbehilfe gelockert werden würde - ich hätte massive Bedenken, dass diese Leichtfertigkeit, die manchmal bei Tieren bzw. Tierärzten zu beobachten ist, in diesem speziellen Bereich auch auf den Bereich "Mensch" übergreift.
Heiss.............. Weisst, was ich meine?
lichtbrücke
+@Suenja
Ja ihr habt beide Recht!
Das mit dem Einschläfern von Tieren dachte ich mir auch schon oft.
Einschläfern obwohl noch Maßnahmen zur Lebensqualitätsverbesserung möglich wären, aber nicht gemacht werden, zb teure Operationen, und stattdessen gleich eingeschläfert wird, ist im Grunde nichts anders als Tötung, meine Meinung nach...
Meinen Hund habe ich einschläfern lassen, obwohl ich mir vorher dachte, sowas werde ich niemals machen, sie soll "natürlich" gehen.
Aber als es nicht mehr ging, und ich wusste, sie würde den Tag auch daheim nicht mehr überleben, und sie kroch im wahrsten Sinne des Wortes nur noch dahin, weil sie keine Kraft mehr hatte...fuhr ich mit ihr zum Tierarzt.
Sie hatte Krebs der in Leber und Milz metasthasierte, und um Schluss eine Leberzhirrose auslöste.
So hatte sie vielleicht ein paar weniger Stunden, aber ich hab ihr den letzten Todeskampf wahrscheinlich erspart.
Einschläfern, weil das Tier vielleicht irgendeine Krankheit hat, die vielleicht mal etwas schlimmer mal weniger schlimm ist, und im Grunde behandelbar, das könnte ich auch nicht.
Aber ihr habt schon Recht, würde Sterbehilfe in jedem Land ohne Diskussionen gang und gebe werden, würde es vielleicht so enden dass man sich genötigt sieht, als alter Mensch dort hin zu gehen, um den jungen nicht zur Last zu fallen.
Obwohl es mit Pflege evtl. noch ginge....
Wie es zB jetzt gang und gebe ist, dass die Alten ins Altersheim gehen, damit die Jungen daheim nicht pflegen müssen und ihre Freizeit und Ruhe haben.
Früher war es anders. Da lebte man im Familienverband, und starb auch meist daheim...
Trotzdem finde ich Sterbehilfe an und für sich nicht schlecht, wenn wirklich nichts mehr geht, und die Krankheit so schnell voranschreitet, und man Schmerzen hat, dass es für denjenigen auch eine psychische Qual ist, daran zu denken was noch kommen mag...
Wie eben im Fall Anne Turner...
Aber das genau so zu handhaben dass kein "Schindluder" getrieben wird....hm...ob das gehen würde ist eine andere Frage....