Belgien will Sterbehilfe für Kinder erlauben

Häusliche Gewalt hat jetzt aber eigentlich nichts mit dem Thema Sterbehilfe zu tun.
Es hat insofern was mit dem Thema zu tun, als dass Du den persönlichen Bezug als Merkmal dafür anführtest, der u.U. fehle - und weswegen Du skeptisch bist, was die passende Entscheidung betrifft.

Korrekt, ein persönlicher Bezug ist keine Garantie doch umso weniger Garantie gibt es bei Menschen, die niemanden mehr haben.
Sehe ich nicht grundsätzlich so, dass es bei denen eine 'umso weniger Garantie' gibt - ich sehe es von diversen Faktoren abhängig.

Sicher kann das Gefühlsleben wie Trauer, Verzweiflung und Wut den Blick trüben doch ein Mensch der trauert und verzweifelt ist, wird es sich mit seiner Entscheidung schwerer machen und nicht Leichtfertig handeln, meiner Meinung nach.

Möchtest Du lieber von einem Arzt operiert werden, der gerade wütend, verzweifelt ist oder einem, der gelassen ist - der mit ruhigem Geist und vernunftgesteuert sein Skalpell führt?

Ich hatte das Thema mal mit meiner Mutter, sie wollte auf keinen Fall sollte der Fall jemals eintreten, künstlich am Leben erhalten werden. Das hat sie mir bei vollem geistigen Zustand und als sie gesund war gesagt. Dieses Wissen trug ich immer mir mir rum und ich bin ehrlich gesagt, heil froh das ich diese Entscheidung niemals treffen musste.

Ja - das kann ich verstehen, dass es Dir auch dann eine Entscheidung gewesen wäre, die Dir nicht leicht gefallen wär. :)

Doch meine Zweifel passieren darauf, dass eventuell vorschnelle Entscheidungen bei einem Menschen getroffen werden, der nicht mehr die Möglichkeit hat seinen Willen kund zu tun oder der Gesellschaft einfach lästig ist.

Ja - es geht Dir um Sicherheit; Du möchtest darauf vertrauen können, dass es wirklich ausschließlich um das Wohl des Menschen geht - über dessen Leben/Tod entschieden wird.

Klar, würde ich mich eher von einem Arzt operieren lassen mit dem ich schon eine Art Vertrauensbasis aufgebaut habe, logisch das es auch zu Situationen kommen kann, wo das nicht mehr möglich ist z.Bsp., wenn man einen Unfall hatte und schnell gehandelt werden muss. Mir ist auch bewusst, dass es auch da keine Garantie gibt, dass man diese Operation überlebt. Doch das ist etwas anderes, da hierbei keine aktive Sterbehilfe betrieben wird.


Und auch hier geht es darum, zu vertrauen - u.U. auch 'Ärzten' >Menschen, zu denen Du keinen pers. Bezug hast.
 
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Es hat insofern was mit dem Thema zu tun, als dass Du den persönlichen Bezug als Merkmal dafür anführtest, der u.U. fehle - und weswegen Du skeptisch bist, was die passende Entscheidung betrifft.

Sehe ich nicht grundsätzlich so, dass es bei denen eine 'umso weniger Garantie' gibt - ich sehe es von diversen Faktoren abhängig.

Möchtest Du lieber von einem Arzt operiert werden, der gerade wütend, verzweifelt ist oder einem, der gelassen ist - der mit ruhigem Geist und vernunftgesteuert sein Skalpell führt?


Ja - das kann ich verstehen, dass es Dir auch dann eine Entscheidung gewesen wäre, die Dir nicht leicht gefallen wär. :)



Ja - es geht Dir um Sicherheit; Du möchtest darauf vertrauen können, dass es wirklich ausschließlich um das Wohl des Menschen geht - über dessen Leben/Tod entschieden wird.

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Und auch hier geht es darum, zu vertrauen - u.U. auch 'Ärzten' >Menschen, zu denen Du keinen pers. Bezug hast.

Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt, was den persönlichen Bezug betrifft. In erster Linie habe ich deshalb bedenken, weil man immer wieder mal hört, wie in (Pflege) Heimen mit Menschen umgegangen wird. Unter den Vorwand, die Mitarbeiter dort sind überfordert, werden Menschen vernachlässigt, gedemütigt etc. Ausnahmen gibt es natürlich zum Glück dennoch bleibt irgendwie der bittere Nachgeschmack, dass es bei Änderung des Gesetzes der Sterbehilfe leichter wäre, wehrlose Meschen zu "entsorgen".

Mit der Wut, Trauer und Verzweiflung sprach ich von Angehörigen, die vor die Entscheidung gestellt werden und nicht von Ärzten, die operieren. Obwohl ich auch schon von dem Arzt meines Vertrauens operiert wurde ;)

Stimmt es geht mir darum zu vertrauen, dass es ausschließlich um das Wohl des Menschen geht über den entschieden wird.:) Zu 100 Prozent wird es diese Gewissheit nie geben und gerade deswegen zweifel ich an, ob eine Änderung des Gesetzes wirklich gut wäre.

Vertrauen ist gut - Kontrolle besser :)
 
Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt, was den persönlichen Bezug betrifft. In erster Linie habe ich deshalb bedenken, weil man immer wieder mal hört, wie in (Pflege) Heimen mit Menschen umgegangen wird. Unter den Vorwand, die Mitarbeiter dort sind überfordert, werden Menschen vernachlässigt, gedemütigt etc. Ausnahmen gibt es natürlich zum Glück dennoch bleibt irgendwie der bittere Nachgeschmack, dass es bei Änderung des Gesetzes der Sterbehilfe leichter wäre, wehrlose Meschen zu "entsorgen".

Mit der Wut, Trauer und Verzweiflung sprach ich von Angehörigen, die vor die Entscheidung gestellt werden und nicht von Ärzten, die operieren. Obwohl ich auch schon von dem Arzt meines Vertrauens operiert wurde ;)

Stimmt es geht mir darum zu vertrauen, dass es ausschließlich um das Wohl des Menschen geht über den entschieden wird.:) Zu 100 Prozent wird es diese Gewissheit nie geben und gerade deswegen zweifel ich an, ob eine Änderung des Gesetzes wirklich gut wäre.

Vertrauen ist gut - Kontrolle besser :)

Ich hab's gelesen und lasse es inhaltlich unkommentiert so stehn. :)
 
Habe das Gefühl, einige interpretieren Sterbehilfe so, als würden andere außer die betroffenen Personen selbst über ihr Leben und Tod entscheiden. Und was Kinder betrifft. Gibt auch Kinder die bekommen eine Hormontherapie, damit ihr Geschlecht sich in der Pubertät anders entwickelt. Das Leben ist voll von Entscheidungen mit immenser Tragweite.
Außerdem geht es nicht um eine Erlaubnis, sondern die Aufhebung bzw. die Veränderung eines Verbots. Das ist ein grundlegender Unterschied. Niemand brauch eine Erlaubnis um zu sterben oder für sonst irgendwas. Das entscheidet jeder selbst. Manche können es aber einfach nicht, weil sie vielleicht nur noch ihren Kopf bewegen können und sonst nichts. Wenn der jetzt sein essen verweigert um zu sterben, bekommt der eher noch ne Magensonde.
 
Manche können es aber einfach nicht, weil sie vielleicht nur noch ihren Kopf bewegen können und sonst nichts. Wenn der jetzt sein essen verweigert um zu sterben, bekommt der eher noch ne Magensonde.

Da prallen wieder Welten aufeinander. Es gibt auch Menschen die überhaupt nicht sprechen können, dazu nicht sehen können. Willst du für sie entscheiden ???

Ja, ich weiß, ich habe jetzt auch die Einstellung, sollte ich mich mal von Kopf runter mich nicht mehr bewegen können, möchte ich nicht mehr leben. Aber wüsste ich, wie ich dann agiere, wie ich dann denke. Eben, weiß keiner.

Mit der Magensonde bin ich teils bei dir. Abartige Verlängerungen braucht keiner. Aber, die kann man auch nach schweren OPs und Unfällen bekommen. Wäre so gesehen auch nur Lebensverlängerung. Willst du die da verweigern ????

Siehst, wozu eine generelle Freigabe führen könnte ? Eben auch zur Aussonderung, erst recht, wenn noch finanzielle Interessen dazu kommen und das ist nicht auszuschließen.

Oder anders gesagt, wie viele Down-Kinder, Erwachsene wohl gerne leben und leben würden, wenn sie nicht abgetrieben worden wären. Trisomie sind die Anfänge der Euthanasie. Es wird in diesem Bereiche auch freimütig zugegeben, dass hier ein Abort, nur auf die zu erwartenden schwierigen Lebensweise der Kinder gerichtet ist und dazu die Belastung die diese Kinder mit sich bringen.

Uppps, wenn da nachrangig die Möglichkeit bestehen würde, ganz generell, die Auswüchse wären unüberschaubar.
 
Nein, ich will nicht anderen ihre Entscheidungen abnehmen. Darum geht es auch nicht. Aber auch du tust so als wäre es so. Ihr stilisiert das so hoch, als wäre es die Todesstrafe. Als würde ein Gericht entscheiden, ob jemand stirbt oder leben soll. Diese, die Todesstrafe, unterscheidet sich aber genau darin, dass dort der persönliche Wille übergangen wird. In dem Fall geht es aber nur darum, den persönlichen Willen gegen Verbote durchzusetzen, auch wenn dafür Hilfe notwendig ist. Und das hat überhaupt nichts mit Euthanasie zu tun. Der Vergleich ist absolut daneben.

Auch Abtreibung ist etwas ganz anderes. Im übrigen war der frühzeitige Kindsmord über lange Zeit in Deutschöstereich akzeptiertes Recht der Mutter und das begründet durch die Situation. Niemand kann sich um andere kümmern solange er/sie sich nicht um sich selbst kümmern kann. Mag grausam klingen, aber wer soll es tun? Da kann man mit Vorwürfen um sich werfen wie man will. Wenn man vor der Situation steht, ist sie nunmal gegeben. Eine Lebensfeindliche Umgebung führt unabwendbar zum Tod. In dem Falle ist es das Neugeborene. So ist die Natur. Wer besser sein will, sollte bei sich selbst anfangen, statt auf andere zu schimpfen.

Im übrigen habe ich viele Menschen kennengelernt die nicht nur Querschnittsgelehmt sind. Z.B. weil ups Unfall. Was sie am meisten ablehnen sind diese ständigen Mitleidensarien. Sie wollen es nicht und sie brauchen es nicht. Es ist vielmehr erniedrigend und führt nur mehr dazu sich ausgeschloßen zu fühlen. Viele sind ganz glücklich und lachen über schmutzige Witze. Haben Freunde und sogar eine Familie mit Kindern. Was ihnen helfen könnte ist aber unmoralisch. Ironischerweise ist es genau das, aus dem der Krebs erwächst. So könnte der Krebs zum Heilmittel mutieren.
 
Und was hat der Unterschied damit zu tun?

Bei der Sterbehilfe manipulierst du den Betreffenden zu sterben, bereitest ihn darauf hin vor, "loszulassen", nicht mehr am Leben festzuhalten, um dann schmerzlindernd "heimzugehen", du sprichst mit ihm darueber, dass es drueben auf der anderen Seite nichts schlimmes gibt, dass es da schoen ist, halt all den Kram, damit das Klammern ans Leben aufhoert.

Bei der Sterbebegleitung bist du nur passiv behilflich als Unterstuetzung, den Ton gibt der Sterben wollende selbst an.

Sterbebegleitung ist immer "positiv" wogegen die Sterbehilfe auch durchaus in gewissen Faellen "negativ" sein kann, besonders dann, wenn der "zu Sterbende" eigentlich gar nicht sterben will und es nur als letzten Ausweg sieht.

Als Hilfe zum Verstehen sei der Roman "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss" aufgezeigt, der mit Jane Fonda verfilmt wurde. Fuer die Polizei war es Mord, doch in der Moral war es "Sterbehilfe".
 
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Das ist aber eher Stilisierung. Und ich glaub nicht, dass es bei Sterbehilfe darum geht, jemanden zu überzeugen, dass es besser ist zu sterben. Wenn der Sterbende nicht will, wird er es auch nicht tun. Und um Aufmerksamkeit bettelnde Selbstverletzer haben ganz andere Probleme.
Du möchtest wohl da einen Unterschied machen. Aber das ist gar nicht nötig. Wenn jemand nur durch Verhungern sterben kann, dann kannst du ihn doch nicht beim verhungern passiv begleiten. Du schaust also lieber zu wie er leidet? Durch gut zureden verschwinden Schmerzen in der Regel nicht. Du könntest jetzt natürlich immer argumentieren, dass ein Mensch/Körper der aufgegeben hat auch kein Leid durch Hunger verspürt. Aber so einfach sind die Regeln dann doch nicht. Woher kommt eigentlich das zwanghafte bestreben die Menschen solange wie möglich am Leben zu halten? Immer wieder ihren Motor zu aktivieren? Ich bestreite nicht, dass dies geht. Aber oft ist nunmal eine Veränderung der Umwelt nötig. Das sind wir. Wir müssen uns Verändern und nicht der Mensch der sterben will. Wir müssen sie lassen. Wir können nicht darüber Entscheiden was angeblich besser ist für sie. Das machen wir gerne für Kinder, obwohl wir etwas ganz anderes vorleben.
Trink nicht, aber wir trinken.
Rauch nicht, aber wir rauchen.
Geh ins Bett, aber wir bleiben wach.
Das ist inkonsequent. Weil es einen Widerspruch in sich trägt. Viele glauben konsequent sein heißt, einfach nur beharrlich seine Meinung durchzusetzen. In Wirklichkeit heißt es, die Widersprüche aufzulösen. Warum sollte ich jemanden vertrauen, der mir widersprüchliche Anweisungen gibt? Bestrafung und Belohnung hat seine Grenzen. Und Trennung ist kein Zeichen von Selbstständigkeit, sondern nur ein Zeichen von Trennung.
 
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