also - ich empfinde das verhalten des 'schamanen' auch mehr als grenzwertig -
aber ich würde einer erwachsenen frau auch nicht ihre mitverantwortung absprechen wollen - sie hat ja schließlich alles freiwillig mitgemacht - incl. des drogenkonsums.
mit dem absprechen der mitverantwortung würde ich - in meinen augen - die frau degradieren.
Jemanden für ein Geschehen nicht von vornherein mitverantwortlich zu machen, heißt in meinen Augen nicht, sie oder ihn zu degradieren.
Vor allem nicht, wenn der Vorfall im Rahmen eines Autoritätsgefälles geschieht.
Wenn eine hilfsbedürftige Person sich an jemanden wendet, hier an einen Schamanen, in der Hoffnung Hilfe zu erfahren, dann befindet sie sich ein Stück weit in einem Abhängigkeitsverhältnis.
Ich weiß nicht, ob es diesen Rechtsbegriff der
Unzucht mit Abhängigen noch gibt, aber er zielt(e) darauf ab, dass es eben rechtswidrig war / ist, seine Tätigkeit, sein Amt oä. gegenüber hilfsbedürftigen zu sexueller Unzucht auszunutzen.
Ich weiß nicht wie lange Menschen (egal welchen Alters oder Geschlechts) schon mit diesem "
Du bist mitverantwortlich weil Du einen kurzen Rock getragen hast, nett warst, nicht gleich zugeschlagen hast, mitgegangen bist, Dich naiv verhalten hast".... traktiert werden, sich selber Vorwürfe machen und auch glauben, dass es ihre eigene Schuld war und sich nix weiter zu unternehmen trauen.
Ob tatsächlich sowas wie Mitverantwortung vorläge, ließe sich u.U. im Rahmen einer gerichtlichen Untersuchung klären. Wozu es aber häufig gar nicht erst kommt.
Dieses pseudo-aufgeklärte Mitverantwortungs-Dings schützt aus meiner Sicht vor allem die Täter.