Ein Baby hat also das Recht darauf, dass man ihm die Möglichkeit gibt geliebt zu werden. Sollte das Baby aber so abstoßend sein, dass niemand es liebt, dann ist das sein Pech - es kann deswegen später niemanden verklagen.
Wie kann ein Baby so abstoßend sein, daß niemand es lieben kann?
Und wie kann es dann auch noch Pech dieses kleinen Wesens sein?
Und später niemanden verklagen? Das wird es ganz gewiss tun, indem es unbewußt diesen Mist weiterführt, weil es es nicht anders lernte. Was dann folgt, ist zum Teil in den Beiträgen von Trixi zu lesen, in der Welt/Gesellschaft zu beobachten, usw.
Wer von Anfang an abgelehnt wurde kann sich natürlich selbst auch schlecht lieben. Oder auch andere. Er kann jedoch seine Mitmenschen anständig behandeln, da der Mensch schon lange kein Instinktwesen mehr ist, und es genügend Literatur darüber gibt wie man sich verhalten sollte.
Wenn ein Mensch in irgendwelchen Mechanismen drin steckt, so muß ihm gar nicht bewußt sein, daß er dies tut. Eben weil er es ja gar nicht anders kennt. Meinst Du also wirklich, daß jemand, der eine "Störung" hat es selbst merkt und sich dann Literatur darüber besorgt? Ich denke, daß fällt nicht jedem auf, daß was nicht stimmt. Oder es fällt ihnen auf, wird aber auf die Umwelt projiziert. Oder es fällt auf, man weiß aber nicht was nicht stimmt. Usw. So einfach ist das leider nicht.
(ist ähnlich wie mit dem rauchen

. Man tut es, gewöhnt sich dran und sieht irgendwann nicht mehr ein, warum man damit aufhören soll... Kennt es einfach nicht anders. Und wenn dann die Umwelt sagt/spiegelt, daß es sie stört - was passiert dann? -- Ich weiß, dummes Beispiel...)
Der Vergewaltiger verwechselt nicht Macht mit Liebe. Die Sache ist etwas komplizierter.
Jemand der nicht geliebt wird entwickelt ein niedriges Selbstwertgefühl. Da er nun aber nie erfahren hat, dass sich dies ändern könnte wenn er geliebt würde, sucht er seinen Selbstwert zu erhöhen, indem er andere erniedrigt.
Und dann fängt er an zu vergewaltigen, Ausländer zu verprügeln oder was es sonst noch für Mittel gibt sich über andere (bevorzugt eine ohnehin diskriminierte Gruppe) zu stellen.
Oder er ritzt und schnitzt sich selbst, sperrt sich selbst hinter Mauern, kapselt sich von der Welt ab, versinkt in einem Dämmerzustand der Depression.
Dies ist allerdings kein zwangsläufiger Kreislauf, da die wenigsten Menschen überhaupt nicht geliebt werden, und ein Mensch auch durch Weiterbildung erkennen kann, dass sein Selbstwertgefühl letzten Endes hauptsächlich vom Urteil anderer abhängt.
Wie meinst Du das jetzt? Das das Selbstwertgefühl abhängig vom Urteil anderer ist? Würde ich wirklich anders sehen. Sowas kann man nicht von der Umwelt abhängig machen - ist aber nur meine Meinung.
Weiterbildung? Wo soll die herkommen? Wie soll die stattfinden? Nicht jeder hat Interesse daran, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Und wenn doch, könnte das auch im Chaos enden.
Neben kriminellen Tendenzen kann der Wunsch anderen den eigenen Wert zu beweisen auch dazu führen, dass man sich besonders anständig gegenüber allen seinen Mitmenschen verhält, um ihre Anerkennung zu bekommen.
Besonders anständig oder besonders toll und heldenhaft, etc.
Die von Dir genannten Beispiele von "Vergewaltigung" sind ebenfalls zu verurteilen, und meiner Meinung nach auch kein Versuch, Liebe zu finden. Eher im Gegenteil, der Versuch das Liebesbedürfnis anderer auszunutzen indem man ihnen vorgaukelt Liebe sei ein Handelsgut.
Was, wenn die Handlungen dieser Menschen nicht bewußt sind, unabsichtlich passieren? Wenn projiziert wird? Wenn der andere schon denkt, er liebt den anderen, weil dieser dies und jenes für ihn tut.
Ich denke das ist sogar sehr wahrscheinlich, daß viele Beziehungen so funktionieren. Die wenigsten Menschen werden sich wohl den Kopf über bedingungslose Liebe, Selbstliebe, Seelenliebe oder was weiß ich zerbrechen. Da gibt es das junge Mädel, die sich in den tollen Typ verliebt, weil er ihr Aufmerksamkeit schenkt. Sie gibt ihm eben auch Aufmerksamkeit, und beide nennen es Liebe. Dabei lieben sie nicht den anderen, sondern nur die Aufmerksamkeit des anderen... Fällt diese irgendwann weg, wird Alltag - dann ist es in den meisten Fällen aus mit der Liebe.