Sexuelle Enthaltsamkeit

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Lotusz schrieb:
Hallo

Ich möchte euch auf eine Internetseite aufmerksam machen. die die Sexuelle Enthaltsamkeit zum Thema hat.

Alles Liebe. Gerrit

"Schon vor langer Zeit forschte die Vedanta über dieses Thema der menschlichen Situation, und die Weisen sahen klar und deutlich, daß 9.999 von 10.000 vollkommen in diesem Zustand von "Ich bin dieser Körper" gefangen waren. Sie sahen ihre Identität einzig und allein als physisches Wesen mit Händen und Füßen, Augen und Ohren, das ißt, trinkt, schläft, spricht und verschiedene Dinge tut. Sie sind also völlig körpergebunden. Ihr Bewußtsein bewegt sich auf der Ebene des physischen Körpers."

Schöne Seite.

Das Übel, was hier beschrieben wird, ist das Gleiche welches unsere materielle Gesellschaft hat. Durch dieses materielle Bewußtsein ist leider auch der extreme Egoismus bedingt, welcher unserer Gesellschaft bedauerlicher Weise zugrunde liegt.


Liebe Grüße
Timewave
 
Hallo Timewave

Es stimmt, wir sind alle in einer ziemlich materiell ausgerichteten Gesellschaft aufgewachsen. In England gab es vor kurzem eine Umfrage unter jungen Leuten, wen sie zum Vorbild haben. An erster Stelle stand David Beckham. Auf Platz 135 schliesslich stand Jesus. In Deutschland sieht es wohl nicht viel anders aus. So weit zu unserer materiellen Einstellung.

Andererseits muss sich man natürlich auch dazu berufen fühlen, Enthaltsamkeit zu praktizieren. Oder unter entsprechendem Leidensdruck stehen, um sich neu zu orientieren.

Was ich übrigens an dem Text besonders interessant finde, ist die Behauptung, dass nur einer unter 1 Millionen es schaffen, auf dem Wege des Tantra, Erleuchtung zu erlangen. Genau mit diesem tantrischen Weg hat Osho z.B. seine Anhänger geködert. Allerdings ohne ihnen zu sagen, dass die Aussicht auf diesem Wege Erleuchtung zu erlangen, so gut wie ausgeschlossen ist.

Ich höre es immer wieder, dass Leute sagen, sie würden einen tantrischen Weg beschreiten. Dabei habe ich immer wieder das Gefühl, dass sie eigentlich gar nicht wissen, wie dieser Weg genau aussieht. Und dass die wirkliche Motivation, einen tantrischen Weg zu beschreiten, eine ganz andere ist. Nämlich ihr Gefangensein im Sex. Ich muss allerdings gestehen, dass ich früher genau so argumentiert habe.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Lotusz,





Lotusz schrieb:
Was ich übrigens an dem Text besonders interessant finde, ist die Behauptung, dass nur einer unter 1 Millionen es schaffen, auf dem Wege des Tantra, Erleuchtung zu erlangen.


Wunderbar. Und deshalb gehst Du jetzt den Yoga-Weg, weil Du glaubst, die Chancen „anzukommen“ seien da größer!

Damit Du den armen Swami Chidananda nicht irgendwann auch noch beschuldigst, er hätte Dich mit etwas geködert ohne Dir zu sagen, wie die Chancen stehen, habe ich Dir ein Zitat aus der Bhagavad Gita, DER heiligen Schrift der Yogis herausgepickt.

„Unter tausenden von Menschen strebt vielleicht einer nach Vollkommenheit:
selbst von denen, die erfolgreich streben, erkennt nur einer vielleicht mein Wesen“
(Krishna, Kapitel7, Sutra 3)




Lotusz schrieb:
Genau mit diesem tantrischen Weg hat Osho z.B. seine Anhänger geködert. Allerdings ohne ihnen zu sagen, dass die Aussicht auf diesem Wege Erleuchtung zu erlangen, so gut wie ausgeschlossen ist.



Originalton Osho:

„Für unsere so genannte kranke Gesellschaft sind weder Yoga noch Tantra ein Weg, denn wenn wir Yoga wählen, dann nicht, weil wir über unsere Begierden hinaus sind…nein!
Sie sind sehr wohl noch da: sie gehen nicht von selbst weg. Wir verdrängen sie einfach.

Yoga wird so zu einer Technik der Unterdrückung. Und wählen wir Tantra, dann aus Berechnung, aus dem Wahn heraus, uns nun austoben zu können.

Weder Yoga noch Tantra bringen also etwas, solange wir geisteskrank sind. Beides führt zu Illusionen. Eine gesunde Einstellung, vor allem zur Sexualität, ist die Vorraussetzung. Danach ist es nicht weiter schwierig, sich seinen Weg zu wählen. Yoga oder Tantra – beides ist recht.“

In einer gesunden Welt in der jeder authentisch lebt, individuell und ohne andere nachzuahmen, jeder auf eigene Weise, sind beide Wege möglich. Dann kannst Du jene tiefe Sensibilität erfahren, die über jedes Verlangen hinausgeht: Du kommst an den Punkt, wo alles Verlangen unsinnig wird und abfällt. Auch Yoga kann ein Weg dahin sein, aber das nur in einer Welt, in der auch Tantra möglich ist – vergiss das nicht.

Wir brauchen eine gesunde Einstellung, einen natürlichen Menschen. Für so eine Welt, für so einen Menschen, können sowohl Yoga als auch Tantra zur Transzendenz der Wünsche führen.“


Lotusz schrieb:
Ich höre es immer wieder, dass Leute sagen, sie würden einen tantrischen Weg beschreiten. Dabei habe ich immer wieder das Gefühl, dass sie eigentlich gar nicht wissen, wie dieser Weg genau aussieht.


Ja, dieses Gefühl habe ich bei Dir auch.


LG
manosha
 
Hallo Manosha

Du hast sicherlich recht, dass der Weg des Yoga ebenfalls nicht einfach zu beschreiten ist. Es erfordert sehr viel Disziplin, dem erotischen Verlangen zu wiederstehen.

Du hast allerdings nicht recht mit der Behauptung, dass die sexuellen Begierden auf dem Weg des Yoga nur verdrängt werden. Es wird zwar immer wieder behauptet, aber es ist definitiv falsch.

Sobald die Kundalini zum zweiten Chakra, dem Sexualchakra aufgestiegen ist, fällt die Sexualität wie ein reifer Apfel von dir ab. Sie interessiert dich nicht mehr. Dabei ist es egal, auf welchem Wege einem dieses gelingt. Es kann sowohl ein tantrischer als auch ein yogischer Weg sein.

Bei einer konsequent enthaltsamen Lebensweise dauert es vielleicht 9 bis 12 Monate bis die Kundalini zum zweiten Chakra aufgestiegen ist. Es hängt ganz davon ab, wie konsequent man dem sexuellen Verlangen wiederstehen kann. Um ähnliches auf dem tantrischen Wege zu erreichen, braucht man wahrscheinlich Jahre, wenn es überhaupt gelingt.

Die Gefahr beim Tantra besteht darin, dass man sich ständig Hals über Kopf in die Sexualität stürzt, sich ihr immer wieder aussetzt, und dabei nicht die spirituelle Weiterentwicklung im Auge hat, sondern den reinen Lustgewinn, sprich den Orgasmus, während man sich ihm bei der Enthaltsamkeit konsequent entzieht.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Lotusz,

Ja,

„Es kann sowohl ein tantrischer als auch ein yogischer Weg sein.“


Die Kundalini ist eine individuelle, private Angelegenheit.
Jeder kann damit experimentieren, anderen darüber berichten, zur „sadhana“ ermutigen oder davon abraten.
Kein Problem.

Der Tantra-Weg hat seine Tücken.
Der Yoga-Weg hat seine Tücken.


Aber es ist unyogisch, die Vorzüge eines Weges dadurch hervorzuheben, indem man die „Lehrer“ einer anderen Tradition in Misskredit bringt oder Unterstellungen macht, wie

„Genau mit diesem tantrischen Weg hat Osho z.B. seine Anhänger geködert“


Du sagst:

Es erfordert sehr viel Disziplin, dem erotischen Verlangen zu wiederstehen.

Ganz bestimmt.

Aber es erfordert mindestens genauso viel Disziplin, dem Verlangen nach „schlechter Rede“ zu widerstehen.

Die Motive eines Oshos kannst Du und Ich ebenso wenig erkennen, wie die Motive eines Sivanandas (der Lehrer von Chidananda)

Sich solcher subtilen „Unterstellungen“ zu enthalten ist auch eine Form der „Enthaltsamkeit“.

Sie sind für die Rechtfertigung des Yoga-Weges weder nötig, noch von Nutzen.

Ansonsten habe ich an dem was Du sagst nichts auszusetzen.


Liebe Grüsse,
manosha


P.S: Vielleicht sollten wir das Gespräch hier an dieser Stelle nicht weiterführen, denn dies ist ja eigentlich ein Thread für Links und nicht für Diskussionen. Was meinst Du?
 
Hallo Manosha

Vielleicht ist es ganz sinnvoll, die Diskussion an dieser Stelle zu beenden. Wahrscheinlich würden wir uns ohnehin nur im Kreis drehen.

Ich liebe Osho übrigens auch. Sonst hätte ich seine Meditationstexte nicht ins Internet gestellt. Aber seit dem ich mich intensiver mit Yoga beschäftige, sehe ich auch seine Grenzen.

Alles Liebe. Gerrit
 
habe ich dies Thema zur kenntnis genommen,- wie auch den Link von Chindanada.
Auch den Hinweis von Swami Sivananda sah ich. Da ich selber in einiger Zeit ins Yoga-Vidya-Center fahre, hatte ich nach "ihm" geforscht und fand diese Site

http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Sivananda/Swami_Sivananda.html

Ich fand tolle "Tagessprüche" von Swami Sivananda, die auf dem täglichen Weg begleiten können.

Es ist schwer, enthaltsam zu leben, und die "Reinheit" der Gedanken halten zu können in jeder Stunde unseres Seins. Nicht nur der "Verzicht" auf die Begierden, sondern auch die Reinheit des Geistes ist das wahre Yoga.

Alles LIEBE
ALIA
 
Hallo Alia

Die Webseiten von Sivananda sind wirklich die besten deutschen Yogaseiten im Internet die ich kenne. Es sollen über 1000 Seiten sein. Ich habe ihnen wirklich viel zu verdanken. Durch diese Seiten habe ich den Yoga erst richtig verstanden. Dafür bin ich den Leuten wirklich sehr dankbar. :geist: (Jetzt musste ich doch erst mal eines der neuen Smileys ausprobieren)

Ich hatte auch schon das Vergnügen ein paar Tage in Bad Meinberg zu verbringen. Die Yogaausbildung dort ist wirklich hervorragend.

Es ist natürlich nicht einfach, enthaltsam zu leben. Nur derjenige, der sich dazu berufen fühlt, oder trifftige Gründe hat, sollte es machen. Ist es einem aber gelungen, die Sexualität zu transformieren, dann fördert das natürlich ungemein die Reinheit der Gedanken, weil das ständige Kreisen der Gedanken um dieses Thema entfällt.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Wenn wir alle enthaltsam wären .........wie kämen dann die zur Wiedergeburt bestimmten Seelen zur Welt??????

Liebe Grüße, Geli
 
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