Sexuelle Enthaltsamkeit

  • Ersteller Ersteller opti
  • Erstellt am Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wenn wenn man abgeschottet irgendwo lebt, wird man sehr, sehr stark auf sich geworfen. Man kann gar nicht anders, als sich mit sich selbst zu beschäftigen. Mag sein, daß es zunächst eine Flucht war/ist - doch vor sich selbst kann man nicht flüchten. Und es kann sau schwer und schei*e sein, wenn man sich irgendwo einbunkert. Ich würde sogar sagen, es ist schwerer als in der Welt zu sein. Einen unbedingt tollen oder einfacheren Weg haben sich diese Menschen ganz sicher nicht ausgesucht.

Ich weiß nicht ob der Weg einfacher oder schwerer ist. Ich hab meine Erfahrungen gemacht u. für mich rausgefunden, dass es schwerer ist im alltäglichen Leben sich näher zu kommen und sich aufzuarbeiten. Als ich ein paar Wochen für mich sein konnte, habe ich erst den Durchbruch haben können, der mich wieder zu mir gebracht hat. In der Folge war es dann im Alltag auch nicht mehr schwer.
 
Werbung:
Gut, damit schließt sich der Kreis. Irgendwer schrieb (war es harryHaller?), daß letztendlich hinter den Vergewaltigungen das Bedürfnis nach erfüllter Liebe steht. - Macht es irgendwie noch kranker, wenn es so ist. Die die nur den Trieb ausleben wollen, vergewaltigen nicht - die, auf der Suche nach ein bißchen Liebe, greifen zu diesem Mittel.

Also ich denke eher, dass Vergewaltigungstäter einen tiefen Hass und eine Ablehnung gegen Frauen haben. Sie wollen sie demütigen und Macht ausüben. Ich kann nicht glauben, dass das irgendwas mit einem Bedürfnis nach Liebe zu tun hat.

@jogurette: Ich weiß nicht von welchen Mönchen du redest, aber beispielsweise Zenmönche, die den ganzen Tag nur arbeiten und meditieren, haben sich aus einem tiefen inneren Wunsch dazu entschieden. Glaub mir, niemand kann so ein Leben durchhalten, wenn man nicht völlig davon überzeugt ist. Das ist meiner Meinung nach das Gegenteil von Flucht. Diese Leute stellen sich, wo wir mit allem Möglichen versuchen uns von uns selbst abzulenken.
 
Gut, damit schließt sich der Kreis. Irgendwer schrieb (war es harryHaller?), daß letztendlich hinter den Vergewaltigungen das Bedürfnis nach erfüllter Liebe steht. - Macht es irgendwie noch kranker, wenn es so ist. Die die nur den Trieb ausleben wollen, vergewaltigen nicht - die, auf der Suche nach ein bißchen Liebe, greifen zu diesem Mittel.

Also bitte! So bescheuert, zu glauben, er bekäme Liebe indem er jemanden vergewaltigt ist kein Mensch. Allenfalls stecken Aggressionen dahinter, die durch einen Mangel an Liebe und die irrige Annahme man habe einen Anspruch darauf, geliebt zu werden, entstehen.
Ein Mensch der nach Liebe sucht wird vielleicht ausversehen fremde Grenzen überschreiten, aber allenfalls in Form einer unerwünschten Umarmung. Denn jemand der Liebe will wird erschrocken zurückweichen wenn er Abweisung erfährt.

@Gichtel: Wie bitte? Nach zwei Wochen Keuschheit wird man als Heiliger verehrt? Das gilt aber nur für Männer, oder?
Mir ist es jedenfalls noch nie passiert, dass jemand gefragt hätte ob ich mich selbst befriedige um auf Verneinung dieser Frage vor mir auf die Knie zu fallen und mich anzubeten. :weihna1
 
Also bitte! So bescheuert, zu glauben, er bekäme Liebe indem er jemanden vergewaltigt ist kein Mensch.

Sondern, was dann? (mal einfach so gefragt)

Allenfalls stecken Aggressionen dahinter, die durch einen Mangel an Liebe und die irrige Annahme man habe einen Anspruch darauf, geliebt zu werden, entstehen.


Hat diesen Anspruch nicht jeder? Kann ein Mensch ohne Liebe überhaupt existieren? Und was wird ein Mensch tun, der nie Liebe erfährt? Wie wird seine Psyche sich denn entwickeln? Vor allem, wie kann er überhaupt wissen, was Liebe ist, wenn er sie nie erfahren hat?

Ein Mensch der nach Liebe sucht wird vielleicht ausversehen fremde Grenzen überschreiten, aber allenfalls in Form einer unerwünschten Umarmung. Denn jemand der Liebe will wird erschrocken zurückweichen wenn er Abweisung erfährt.

Und warum tun einige Menschen grad dies dann nicht? Warum geht manch Vater nachts zum Bett seines eigenen Kindes? Was ist da schief gelaufen? Um was geht es denn nun? Um Gewalt, um Macht, um Liebe, um Trieb? Irgendwas wird ja scheinbar falsch verstanden, vom Täter. Was? Was Pädophile betrifft, habe ich mich ein wenig eingelesen. Was Vergewaltiger betrifft - keine Ahnung, was in ihren Köpfen vorgeht, was sie dabei empfinden.

Und was die einen offensichtlich machen, versuchen andere durch Manipulation. Wenn es heißt Liebe genügt sich selbst - ist alles andere nichts anderes als "Vergewaltigung" auf anderen Ebenen. Einmal offensichtlich, ein anderes mal vielleicht erkauft, dann wieder irgendwie zurecht gebiegt... In den seltesten Fällen finden sich zwei Menschen, aus reiner Liebe. Meist ist es nur eine Projektion eigener Bedürfnisse auf den anderen. Werden diese nicht erfüllt, wird der Mensch abgeschrieben. Sozusagen wurde auch dieser Mensch dann lediglich benutzt. - Die eine Form nennt man Vergewaltigung/Gewaltverbrechen - und was ist das andere dann?
(klar, ist es nicht vergleichbar. Dennoch...)


Kaji
 
Nicht zu 100%, habe ich geschrieben. In den meisten Büchern, auf den meisten Internetseiten konnte ich jedenfalls eher vage (?) Äußerungen finden. Das Ursachen sein können... - und dann werden einige aufgezählt. Klang so, als wären sich die Fachleute selbst noch nicht so einig, was nun alles Gründe sein können.
ja, klang so, weil es das Internet war, gell?

"Fachleute" ist ja ein dehnbarer Begriff. Das Thema Gewaltentstehung wird ja in unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Bereiche untersucht, von daher wird man da auch immer nur eine Aussage aus dem Blickwinkel bekommen, den das Fachleut "versteht". Je nachdem eben, aus welcher Bildung heraus es auf das Gewaltproblem guckt. Das Gleiche gilt natürlich auch für die sexuelle Gewalt.

(wieder etwas anderes ist gewaltvolle Sexualität, das gibt es ja auch im Einvernehmen und ist vom Grundsatz her insofern natürlich, als daß dort Rollen eingenommen werden wie im "normalen" Leben auch. Es ist aber durchaus anzunehmen, daß der Wunsch nach Sklavesein von der Sozialisation abhängt und der Wunsch nach körperlicher Züchtigung ein Mangel an persönlicher/charakterlicher Reife darstellt. Integrität=Unversehrtheit, wer sich also in Situationen begibt, in denen er nur potentiell, aber nicht real verletzt werden könnte, ist psychisch durchaus gesund. Aber vielleicht doch noch im Selbstbild entwicklungsfähig.)

:liebe1:

Gewalt entsteht nicht "im Mann" und nicht "in der Frau". Das Kind, das auf die Welt kommt, ist gewaltfrei, es sei denn es hat im Mutterleib schon Hormonausschüttungen unterlegen, die Gewalt nun einmal auslösen. Kriegskinder, die im Bauch ihrer Mütter in den Bombenkellern gesessen haben oder in den Bäuchen mit den Müttern "geflüchtet" sind, sind bereits im Mutterleib traumatisiert. Das Gleiche gilt vom Grundatz her bei einer Hormonlage, die durch famliäre Gewalt, durch inneres Gewaltempfinden (das Kind nicht haben wollen) oder auch durch Gewalt am Arbeitsplatz oder im Fernseher ausgelöst werden. Der Schock der Mutter gibt sich an das Kind im Mutterleib weiter.

Wir heute haben meist solche Schocksituationen mit den damit verbundenen Hormonlagen nicht erlebt. Wir kennen das hormonelle Muster "Angst" wesentlich weniger aus dem Mutterleib als ein Kriegskind.

Und das Kind, das da geboren ist, das hat doch schon im Mutterleib nach dem Ultraschall die Diagnose "Mann" bekommen und damit stand doch ein weiter Teil dessen, wie und was er wird, schon fest. "Er" wird von seinen Eltern so angesprochen und bekommt diejenige Art von Zuwendung und Aufmerksamkeit, der "ihm" in dieser Familie gebührt. Und bei "ihr" ist das genauso. Je nach Wert. Mann viel Wert: Junge huiuiui. Frau nix wert: Mädchen oh schade aber na.

Es geht halt um die Weitergabe der Gene und nicht der männlichen Gene, aber das hat das Unterbewußtsein weiter Teile der Menschheit noch nicht begriffen. Daß man einen Jungen brauchte, das stammt aus Zeiten, in denen Mädchen noch den Wert hatten, via Hochzeiten Verbindungen zu schaffen und Jungs noch da waren, um zu jagen, zu kämpfen und Burgen zu bauen und Gene zu verbreiten. Wir Jungs heute bauen eben nur noch im Sandkasten...

...und man dachte früher die Frau hätte keine guten Gene, an sich schon mal nicht. Die Frau sei minderwertig. Man dachte das. Sie hatte ja auch kaum Willen, weil sie kaum Bildung hatte. Wie soll ich wissen was ich will, wenn ich gar nicht über die Bildung verfüge, aus einer Palette von Möglichkeiten auszuwählen um mein Leben zugestalten? Selbst den Arbeitsberater beim Arbeitsamt gab es damals ja noch nicht. Der sitzt ja überwiegend vor Menschen, die nicht wissen was sie wollen und nur feststellen, daß sie keine Arbeit haben. Auch da ist es mangelnde Bildung, mangelnde Fähigkeit sich selber zu aktivieren, weil man mehr weiß, als man tut. Wenn man aber immer nur stupide tut, ohne laufend zu lernen und sich zu entwickeln, kann ja nichts gedeihen. Es wird sich dann Alles irgendwann von selber aufbrauchen, insbesondere die Vitalität.



Wenn ich eine blaue Pille hätte.

Und Du, liebe Leserin und lieber Leser, könntest mit dem Schlucken der Pille Alles vergessen, was Du je über Mannsein und Frausein erfahren hast, um die wahre Liebe zu erfahren...

...würdest Du sie überhaupt schlucken?

:liebe1:
 
Hat diesen Anspruch nicht jeder? Kann ein Mensch ohne Liebe überhaupt existieren? Und was wird ein Mensch tun, der nie Liebe erfährt? Wie wird seine Psyche sich denn entwickeln? Vor allem, wie kann er überhaupt wissen, was Liebe ist, wenn er sie nie erfahren hat?

Ein Mensch kann ohne Liebe nur schwer existieren. Dennoch hat er keinen Anspruch darauf, denn Liebe ist keine Ressource wie Land, die man gerecht zwischen allen aufteilen kann.
Liebe lässt sich überhaupt nicht gerecht verteilen. Wenn man jemanden liebt, dann liebt man ihn, und wenn nicht, dann eben nicht.
Ein Mensch hat lediglich das Recht darauf, nicht von anderen Menschen die ihn lieben könnten ferngehalten zu werden.

Wenn sich die Psyche von jemandem aus einem Mangel an Liebe fehlentwickelt hat, und er daraufhin vergewaltigt, dann tut er das nicht aus Sehnsucht nach Liebe, sondern weil er Liebe durch Macht ersetzen will. Jemand der eine ungefähre Vorstellung von Liebe hat wird ebensowenig versuchen sie zu erzwingen wie jemand der Ahnung von Seifenblasen hat versuchen wird sich in Besitz einer solchen zu bringen indem er darauf schießt.

Könntest Du bitte an einem Beispiel erläutern, was dieses "alles andere" das auch Vergewaltigung sein soll, eigentlich ist?
 
Ein Mensch kann ohne Liebe nur schwer existieren. Dennoch hat er keinen Anspruch darauf, denn Liebe ist keine Ressource wie Land, die man gerecht zwischen allen aufteilen kann.
Liebe lässt sich überhaupt nicht gerecht verteilen. Wenn man jemanden liebt, dann liebt man ihn, und wenn nicht, dann eben nicht.
Ein Mensch hat lediglich das Recht darauf, nicht von anderen Menschen die ihn lieben könnten ferngehalten zu werden.


Wie ist es mit einem Baby? Hat es Recht oder Anrecht auf die Liebe der Mutter/Eltern? Oder nicht? Wie wichtig schätzt Du diese Liebe ein? Kann ein Mensch, der von seinen Eltern geliebt wurde, sich später selbst lieben und der welt vertrauen? Und kann dies ein Mensch, welcher von Anfang an abgelehnt wurde? Inwieweit denkst Du ist der eine oder andere später abhängig von anderen?


Wenn sich die Psyche von jemandem aus einem Mangel an Liebe fehlentwickelt hat, und er daraufhin vergewaltigt, dann tut er das nicht aus Sehnsucht nach Liebe, sondern weil er Liebe durch Macht ersetzen will.

Weiß ich nicht. Und wenn es so wäre, woran liegt das? Das er Macht mit Liebe verwechselt?

Könntest Du bitte an einem Beispiel erläutern, was dieses "alles andere" das auch Vergewaltigung sein soll, eigentlich ist?


Z.B. Mann umschwärmt Frau, erzählt ihr dies und jenes, spricht von der großen Liebe. Diese Liebe kann er aber nur dann geben, wenn sie sozusagen die Beine breit macht. Tut sie es nicht - wird sie auch nicht mehr geliebt.
(auf diese Weise setzt er sie unter Druck: hatten wir schon mal das Thema, hier)

Oder eine Frau schmeißt sich an einem Mann ran, weil er das große Geld hat. Sie vergewaltigt sich im gewissen Sinne selbst, ihn nutzt sie nur aus.

Eine Frau, die ihren Mann mit ihren Kindern erpresst.

Ein Mann, der sich an den Freundinnen seiner Söhne aufgeilt.

Bitte beachten, daß Vergewaltigung so geschrieben war: "Vergewaltigung". (also die kleinen Zeichen bitte nicht übersehen)

Kaji
 
Wie ist es mit einem Baby? Hat es Recht oder Anrecht auf die Liebe der Mutter/Eltern? Oder nicht? Wie wichtig schätzt Du diese Liebe ein? Kann ein Mensch, der von seinen Eltern geliebt wurde, sich später selbst lieben und der welt vertrauen? Und kann dies ein Mensch, welcher von Anfang an abgelehnt wurde? Inwieweit denkst Du ist der eine oder andere später abhängig von anderen?

Ein Baby hat kein Anrecht auf die Liebe der Mutter, denn man kann die Mutter nicht zwingen es zu lieben. Man kann die Mutter lediglich zwingen, das Baby wegzugeben wenn sie es nicht liebt, damit sich jemand finden kann der es liebt.
Ein Baby hat also das Recht darauf, dass man ihm die Möglichkeit gibt geliebt zu werden. Sollte das Baby aber so abstoßend sein, dass niemand es liebt, dann ist das sein Pech - es kann deswegen später niemanden verklagen.

Wer von Anfang an abgelehnt wurde kann sich natürlich selbst auch schlecht lieben. Oder auch andere. Er kann jedoch seine Mitmenschen anständig behandeln, da der Mensch schon lange kein Instinktwesen mehr ist, und es genügend Literatur darüber gibt wie man sich verhalten sollte.

Der Vergewaltiger verwechselt nicht Macht mit Liebe. Die Sache ist etwas komplizierter.
Jemand der nicht geliebt wird entwickelt ein niedriges Selbstwertgefühl. Da er nun aber nie erfahren hat, dass sich dies ändern könnte wenn er geliebt würde, sucht er seinen Selbstwert zu erhöhen, indem er andere erniedrigt.
Und dann fängt er an zu vergewaltigen, Ausländer zu verprügeln oder was es sonst noch für Mittel gibt sich über andere (bevorzugt eine ohnehin diskriminierte Gruppe) zu stellen.
Dies ist allerdings kein zwangsläufiger Kreislauf, da die wenigsten Menschen überhaupt nicht geliebt werden, und ein Mensch auch durch Weiterbildung erkennen kann, dass sein Selbstwertgefühl letzten Endes hauptsächlich vom Urteil anderer abhängt.
Neben kriminellen Tendenzen kann der Wunsch anderen den eigenen Wert zu beweisen auch dazu führen, dass man sich besonders anständig gegenüber allen seinen Mitmenschen verhält, um ihre Anerkennung zu bekommen.

Die von Dir genannten Beispiele von "Vergewaltigung" sind ebenfalls zu verurteilen, und meiner Meinung nach auch kein Versuch, Liebe zu finden. Eher im Gegenteil, der Versuch das Liebesbedürfnis anderer auszunutzen indem man ihnen vorgaukelt Liebe sei ein Handelsgut.
 
Werbung:
Wie ist es mit einem Baby? Hat es Recht oder Anrecht auf die Liebe der Mutter/Eltern? Oder nicht? Wie wichtig schätzt Du diese Liebe ein? Kann ein Mensch, der von seinen Eltern geliebt wurde, sich später selbst lieben und der welt vertrauen? Und kann dies ein Mensch, welcher von Anfang an abgelehnt wurde? Inwieweit denkst Du ist der eine oder andere später abhängig von anderen?
Ich stelle mir Liebe gerade wie ein Polster vor, das ich habe. Ein rundes, rosanes Polster. In dem sitze ich in der Mitte meines Herzens und fühle die Spitzen meiner Finger und Zehen. Denn bis da muß ich ja arbeiten, bis da muß das durch, was ich im Herzen bin. Da ist meine spirituelle Vitalität.

"Spirituelle Vitalität"- das wäre das, was mir ermöglicht, mich als geistiges Wesen, also denkend und Ideen habend, kreativ-seiend, beflügelt oder nicht, zu entfalten. Entweder ich traue mir zu, etwas zu erreichen, was mein Geist mir sagt, oder nicht. Es fängt damit an, daß man nicht mehr sagt was man denkt und schon hört die Urquelle der Kreativität im Leben auf. Das Leben würde sich völlig anders entwickeln, wenn man seine Gedanken nicht denken, sondern sagen würde. Oder schreiben. Das Gehirn würde sich völlig anders verknüpfen, soweit es das Schreiben betrifft. Und was das Gesagte Wort aus der Idee, der kreativen Urquelle betrifft, würde sich das Leben völlig anders entwickeln.

Damit ist wohl die Entwicklung der Sprechfähigkeit dasjenige, was dem Kind am ehesten dazu verhilft, ein glückliches Leben zu führen. Leider ist es in weiten Teilen der Bevölkerung aber so, daß mit Kindern in Babysprache gesprochen wird. Selbst mit 15-jährigen wird teilweise nicht erwachsen gesprochen. Viele Mütter sind auch gegenüber dem Kind in einer Sorge-Situation und das ist nicht förderlich. Sie haben Angst oder Sorge um das Kind. Das ist natürlich kein gutes, vitales und selbständiges Leben, um das man Angst und Sorge haben muß. Und das fühlt sich dann für das Kind auch so an.

Wir haben eine Scheiß-Situation zur Zeit. Nämlich die, daß wir folgendes wissen: Krankheiten unserer Zivilisation entstehen nicht durch genetische Auslösung. Zwar werden die Dispositionen zu Krankheiten in der Familie via Gene weitergegeben, aber ob wir krank werden, das hängt dann davon ab, ob wir auch den Körper, den Geist und die Seele ebenso "mißbrauchen", wie es uns in der Elterngeneration beigebracht hat. Weil Gesundheitswissen noch nicht vollständig war, bzw. nicht hoch im Kurs war bezüglich der Umsetzung. Wir entscheiden über uns und unsere Gesundheit also selbst. Die Idee, man könne nichts für Krankheit, muß man beiseite legen und weiten Teilen der Bevölkerung endlich sagen: doch, lebt gesünder und macht die Glotze aus. (die Glotze sagt ja nichts Anderes und hat auch nie etwas Anderes gesagt.)

Daß ein Kind Gesundheitsbewußtsein erlernt und Aufmerksamkeit im Alltag erfährt, ist wohl Eins. Wenn ein Kind wie in vielen Familien vor der Glotze abgesetzt wird, und das schon mit 2 Jahren, damit die Mutter im Esoforum ihre Licht- und Liebe-Er-Fahrung machen kann, dann wird mir übel. Genau diese Situation konnte man aber neulich im Fernsehen beobachten. Mutter: Licht, Liebe, Esoterik. Kind: verwahrlost, kaum in der Lage eine Satz zu sagen. Mutter rauchend vor dem PC. Sie will ja auch was vom Leben haben.

Man müßte vermutlich in jeden Haushalt gehen und Groß-Reine-Machen... aber so wie es ist: in bißchen Betreuung für Kinder tagsüber schaffen und zuhause die Verwahrlosung tolerieren, geht es auch nicht. Das führt zu einem aussterbenden Volk. Pille sei Dank, Hauptsache wir können ficken und nachweisen, wer der Vater ist. Dann haben wir auch Geld für den Internetanschluß. Und für Premiere für das Kind.

Wenn ich es so recht bedenke, dann verursacht mir das Thema Kinder in der heutigen Zeit Übelkeit. Ich bin für gleiche Chancen, d.h. Kinder raus aus den Elternhäusern so früh wie möglich. Und zuhause wesentlich höhere Qualitätsstandards für die Versorgung eines Kindes einführen und regelmäßig überprüfen. Ich wäre dafür, das Herumsitzen(-lassen) von Kindern zu verbieten und die falsche- und Über- oder Unterernährung ebenfalls.
Ich wäre da unerbittlich akribisch, damit jeder Hilfe bekommt und endlich mal klar wird, worum es im Leben in einer Gesellschaft eigentlich gehen muß, wenn die Zeit der Arbeit vorüber geht. Wenn nämlich Lebenszeit nicht gestaltet wird, verwahrlost der Mensch. 40% der Kinder in Deutschland erreichen nicht mehr die Ausbildungsreife. Sie haben einen Abschluß, aber sind vom Bewußtsein her (Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit) nicht zu gebrauchen. Das ist reales Leben in unserer Mütter- und Vätergesellschaft. 40% menschlicher Schrott, der die Sozialkosten zeitlebens belasten wird. Dummerjans.

:liebe1:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben