Sexuelle Enthaltsamkeit

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immer locker bleiben

muss schon etwas schmunzeln bei diversen beiträgen mit erhobenen zeigefinger als hätten sie die einzige wahre wahrheit entdeckt...:liebe1:
sicher kann es für einige menschen die absolute erfüllung sein seinen sexuellen triebe so zu zügeln und diese energie eventuell zu transformieren in was auch immer...schön.
ich für mich sehe es so: man hat uns dieses menschliche dasein gegeben für eine weile, mit all seinen vorzügen und nachteilen und warum sollte man das nicht auskosten???
und ob enthaltsamkeit gesund sei sei dahingestellt... es gibt ja auch annahmen dass menschen mit wenig sex anfälliger sind für diverse krankheiten, u.a. auch unterleibskrebs usw....
klar wird sich die unterdrückte sexuelle energie einen anderen weg suchen um sich bemerktbar zu machen, manche werden zb aggressiv andere fühlen sich erleuchtet :) (augenzwinkern)
jedem das seine!!
liebe grüße
 
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Diese freundschaftlichen Zwischenstufen sind denkbar, aber ich vermute, dass viele Menschen damit nicht klar kommen ... weil man an etwas erinnert wird was man nicht bekommen kann. Und das ist für das Ego unerträglich. Durchschaut man aber diese Egospielchen dann ist eine (andere) Beziehungsform möglich.

Gegen diese Zwischenstufen spricht vielleicht, dass uns lediglich begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Kommt z.B. eine Liebschaft mit einer anderen Person dazu, dann erfordert das womöglich meine volle Aufmerksamkeit ... dann komme noch Beruf, Familie usw. Dies setzt starke zeitliche Einschränkungen und deswegen hat diese 'Freundin' wahrscheinlich nicht mehr wirklich Anteil an meinem Leben und kann mir nicht mehr bei allem beistehen. Natürlich hängt das auch von den eigenen Prioritäten ab und was man bereit ist dafür aufzu - geben.

Einzig die begrenzten Ressourcen sehe ich hier als kleines Problem. Natürlich wird eine Liebesbeziehung mit Sexualität mehr Zeit "beanspruchen" als eine Freundschaft ohne Sex. Aber man muss nicht viel Zeit miteinander verbringen, um sich einander verbunden zu fühlen.

Ich gebe zu, es zu genießen, aber jetzt mit einer gewissen Dinstanz und Klarheit erkenne ich, dass es irre ist, welche Macht Sexualität über mich hat. Fällt dir das nicht auch bei dir auf?

Ja, es fällt mir durchaus auf. Und es gibt noch andere DInge, die Macht über mich haben. Musik, Kunst, gute Bücher, Freundschaften, leckeres Essen... ich sehe darin überhaupt keinen Nachteil.

Viele Grüße
Joey
 
Schon wenn du die Frage stellst, warum die seelische Intimität besser als die körperliche Intimität ist, zeigt mir, dass dir die seelische Intimität mehr oder weniger unbekannt ist. Du nimmst sie allenfalls auf der Ebene deines jetzigen Bewusstseins wahr. Dein Bewusstsein ist aber durch deine Vorstellungen und Wünsche deiner Sexualität stark getrübt. Demzufolge bist du auch nicht in der Lage, der seelischen Intimität einen größeren Stellenwert einzuräumen. Wüsstest du, was die seelische Intimität wirklich bedeutet, würdest du ihr einen ganz anderen Stellenwert einräumen. Dazu müsstest du allerdings deine Bewusstseinsebene wechseln, du müsstest bereit sein, dich von deiner sexuellen Abhängigkeit zu befreien.

Nein, stimmt nicht. Wenn Sexualität eine Beziehung wirklich so trüben würde, könnte keine irdische Liebe ehrlich sein. Hier wird einer Liebe etwas inniges, allumfassende abgesprochen, wenn auch Sexualität eine Rolle spielt. Das ist falsch. Nix ist getrübt. Wenn dem so wäre, könnte keine Liebesbeziehung mit Sex über viele Jahre hinweg bestehen. Denn irgendwann hebt sich immer der trübe Schleier. Seelische Intimität schließt körperliche Initmität nicht aus u. mindert sich auch nicht.

Wer behauptet soetwas dummes? Sicherlich mag es Menschen geben, die es so erleben u. so empfinden. Aber das kann niemals für alle gelten. Nie!
 
Und wie ist es anders rum? "Wenn du mich liebst, dann gebe dich mir hin!" ?

Kaji

Beide Richtungen sind nicht gut. Die Androhung von Liebesentzug ist ein heftiges Druckmittel.

Aber was bedeutet "Liebensentzug"?

Angenommen, Du spielst ein Musikinstrument. Und Du willst jetzt unbedingt ein Duet spielen. Du findest einen Partner, der ein anderes passendes Musikinstrument spielt. Eines Tages sagt dieser: "Ich will nicht mehr Musik machen, und, wenn Du mich wirklich liebst, dann musst Du jetzt auch aufhören Musik zu machen." Du könntest da entgegnen: "Wenn Du mich wirklich liebst, dann machst Du mit mir weiter Musik."

Da ist es doch besser, man sagt sich gegenseitig: "Ok, Du darfst (keine) Musik machen, wir können uns ja trotzdem noch weiter sehen und andere Dinge zusammen machen."

Wenn zwei Menschen (verschiedenen Geschlechts) sich sehr mögen, aber in Bezug Sexualität unterschiedliche Wünsche haben, so sollte das nicht zu einer Liebesbeziehung werden. Auf diese Weise werden beide Wünsche akzeptiert; sowohl der Wunsch nach Enthaltsamkeit als auch der Wunsch nach Sexualität, und niemand braqucht dem anderen Liebesentzug anzudrohen.

Viele Grüße
Joey
 
hallo opti,

hab in deinem Forum einige der posts gelesen, vor allem die, in denen über eigene Erfahrungen mit Enthaltsamkeit berichtet wird.
Muss jedoch sagen, dass von Erweckung der Kundalini und Glücksempfinden so gut wie überhaupt nicht berichtet wird.
Es läuft im Wesentlichen darauf hinaus, dass es Menschen gibt, die durchaus kein Problem mit einer enthalsamen Lebensweise haben, wobei hier die unterschiedlichsten Motive für die Enthaltsamkeit deutlich werden.
Jedoch ist es eine Sache kein Problem damit zu haben, andererseits stellt sich die Frage, wieso sie nicht von sublimen Glücksgefühlen sprechen oder davon, dass ihre intellektuellen Fähigkeiten auf enorme Weise zugenommen haben usw.
Wäre es nicht möglich, dass Enthaltsamkeit wie ein Heilmittel wirken kann, dass jedoch nur dann funktioniert, wenn gesundheitliche Defizite überhaupt vorliegen, wie es bei dir damals der Fall war. Du hast ja schon oft erwähnt, dass es dir in deinem Leben gesundheitlich nicht so gut ging wie z.B.Magenschmerzen, Stressempfinden auf der körperlichen Ebene und damit verbunden allerlei psychische Leiden, die sich dann natürlich auch einstellen.
Mit anderen Worten, solange ich keine Kopfschmerzen habe, werde ich die Wirkung einer Kopfschmerztablette kaum wahrnehmen, so dass es nutzlos ist, diese zu nehmen, wenn ich schmerzfrei bin.
Habe ich aber schon seit langer Zeit Kopfschmerzen ohne, dass mir irgendetwas oder irgendjemand helfen kann und dann komme ich zufällig an ein Heilmittel und alle Schmerzen sind wie weggeblasen, dann erlebe ich das eben als eine intensive Heilung und nehme meinen normalen Alltagszustand ganz anders war, weil ich den Unterschied zu der Zeit als es mir derart schlecht ging eben sehr gut kenne.

grüße
namor
 
Beide Richtungen sind nicht gut. Die Androhung von Liebesentzug ist ein heftiges Druckmittel.

Aber was bedeutet "Liebensentzug"?

Angenommen, Du spielst ein Musikinstrument. Und Du willst jetzt unbedingt ein Duet spielen. Du findest einen Partner, der ein anderes passendes Musikinstrument spielt. Eines Tages sagt dieser: "Ich will nicht mehr Musik machen, und, wenn Du mich wirklich liebst, dann musst Du jetzt auch aufhören Musik zu machen." Du könntest da entgegnen: "Wenn Du mich wirklich liebst, dann machst Du mit mir weiter Musik."

Da ist es doch besser, man sagt sich gegenseitig: "Ok, Du darfst (keine) Musik machen, wir können uns ja trotzdem noch weiter sehen und andere Dinge zusammen machen."

Wenn zwei Menschen (verschiedenen Geschlechts) sich sehr mögen, aber in Bezug Sexualität unterschiedliche Wünsche haben, so sollte das nicht zu einer Liebesbeziehung werden. Auf diese Weise werden beide Wünsche akzeptiert; sowohl der Wunsch nach Enthaltsamkeit als auch der Wunsch nach Sexualität, und niemand braqucht dem anderen Liebesentzug anzudrohen.

Viele Grüße
Joey

Hallo Joey,

stimmt schon. Andererseits finde ich es auch etwas seltsam, eine Beziehung gleich aufzugeben, wenn nicht immer und zwangsläufig alle sexuellen Bedürfnisse abgedeckt werden können oder wollen.

Dem Trieb alle Ehre - er ist dennoch nicht alles, was eine Beziehung ausmacht. Und sollte es Phasen geben, wo einer nicht so will, wie der andere, dann kann man ja erstmal versuchen, es anders zu klären, statt sich gegenseitig gleich - wegen dieser einen Sache - in den Wind zu stoßen.

Klar, letztendlich ist es wohl so, daß man sich so entscheidet, wie es einem am wichtigsten erscheint. Wenn die eine Person den Schwerpunkt auf das Sexuelle legt, legt eine andere den Schwerpunkt vielleicht auf andere gemeinsame Dinge. Mir selbst wäre in einer Beziehung z.B. wichtiger, daß ich mich mit dem anderen austauschen kann, mit ihm wachsen kann (also geistige gegenseitige Anregung). Sex würde wohl auch einen Punkt einnehmen, aber vermutlich keinen so großen Stellenwert - zumindest nicht auf diese Weise, was unter Sex allgemein verstanden wird.

Und dann kann der Partner sich nun überlegen, ob er z.B. einer Frau (oder auch Mann) den Rücken kehrt, die in vielen Dingen praktisch/handwerklich/kreativ veranlagt ist :foto::drums:, intelligent :weihna1 , spirituell :engel: , sich mit den Fragen des Universums auseinandersetzt :debatte: , ähnliche Übungssysteme ausführt :jump5: - aber eben nicht jeden zweiten Tag Sex will, sondern seltener (dafür dann aber vielleicht um so intensiver, eben grad weil nicht so oft).
Oder er kann sich auch für eine Frau entscheiden, die das anhängliche Hündchen spielt und ihm all seine Phantasien erfüllt. Und für geistreiche Gespräche geht er dann zwei mal die Woche in seinen philosophischen Männerclub, renovieren muß er auch alleine und da seine Frau sich langweilt, muß er ihr genügend Taschengeld geben, damit sie den ganzen tag über einkaufen gehen kann.

- Zugegeben, daß ist jetzt sehr überspitzt dargestellt. Aber es geht doch hier nicht zwingend darum, daß der eine nur will, der andere gar nicht. Es muß doch möglich sein, daß zwei Menschen sich in der Mitte treffen, wenn sie sich wirklich lieben. Oder auch mal eine Weile verzichten können. Oder dem Partner auf andere Weise Abhilfe schaffen, wenn man selbst nicht will.
Warum sollte man eine Beziehung immer gleich wegwerfen, nur weil der Trieb einen in der Gewalt hat und man dann auf die Illusion rein fällt, mit jemand anderem wäre es besser? Wie lange will der Mensch denn suchen, nach dem perfekten Partner, mit dem alles stimmt?

Klar, ist es zu verschieden, geht es gar nicht und hat man alles versucht, um die Probleme aus der Welt zu schaffen - dann ist eine Trennung sicher von Vorteil. Vor allem wenn, der eine wirklich enthaltsam leben möchte, der andere aber nicht.

Kaji
 
Liebesentzug ist immer der falsche Weg. Sexuelle Aktivitäten werden während einer langen Partnerschaft nie in gleichem häufigen Maß stattfinden. Ausserdem gibt es evtl. auch Krankheiten, die den Sex ausfallen lassen. Dann wäre es doch schrecklich den Parter fallen zu lassen.

Wenn sich nun aber eine der beiden entschließ plötzlich enthaltsam leben zu wollen, sieht es schon anders aus. Eine Entscheidung, die der andere einfach tragen muß, obwohl er/sie es gar nicht will? Ich denke an so einem Punkt scheitert dann doch einiges. Vielleicht nicht gleich ... aus Liebe den Schritt vielleicht ersteinmal mitgehen, probieren .... aber auf Dauer wirds meist scheitern. Schließlich soll das Zölibat ein freiwilliger Schritt sein. Aus innerer Überzeugung.
 
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Liebesentzug ist immer der falsche Weg. Sexuelle Aktivitäten werden während einer langen Partnerschaft nie in gleichem häufigen Maß stattfinden. Ausserdem gibt es evtl. auch Krankheiten, die den Sex ausfallen lassen. Dann wäre es doch schrecklich den Parter fallen zu lassen.

Wenn sich nun aber eine der beiden entschließ plötzlich enthaltsam leben zu wollen, sieht es schon anders aus. Eine Entscheidung, die der andere einfach tragen muß, obwohl er/sie es gar nicht will? Ich denke an so einem Punkt scheitert dann doch einiges. Vielleicht nicht gleich ... aus Liebe den Schritt vielleicht ersteinmal mitgehen, probieren .... aber auf Dauer wirds meist scheitern. Schließlich soll das Zölibat ein freiwilliger Schritt sein. Aus innerer Überzeugung.

ja, dem stimme ich ja auch zu.
 
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