=Joey;1226955]Wie der Alltag eines Wissenschaftlers aussieht, weiß ich sehr gut. Darum habe ich ja auch noch das "und als 'bewiesen' darstellen" in den Satz eingefügt.
Die Bringschuld eines Beweises liegt allerdings meist beim Hypothesen-Aufsteller.
Okay, nur wird Opti wohl kaum eine Studie selbst durchführen können. Er übersetzt doch nur, was ein anderer behauptet.
Andererseits muss man auch einen Beweis erbringen, wenn man eine Gegenhypothese aufstellt. Das kannst du natürlich auch nicht, aber wiseo ist dann deine Aussage wissenschaftlicher?
Wenn Du an die Existenz eines solchen Wesens glaubst, ist das kein Problem. Und, wenn Du ein solches Wesen beweisen kannst, so wäre Dir große Aufmerksamkeit seitens der Wissenschaften sicher. Vorher macht diese Hypothese in der Beschreibung der Welt keinen beobachtbaren Unterschied... ist also für die Wissenschaften uninteressant.
Ich denke, wir können mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass es so etwas gibt. Aber können wir es wissen?
Du musst sogar immer nur aus der Perspektive des schon gewussten argumentieren. Wenn wir nochmal ein Sudoku betrachten: Die Zahlen, die Du einfüllst, füllst Du durch logische Verknüpfung der schon bekannten Zahlen ein.
Ich meinte etwas anderes. Bevor du anfängst ein Sudoku zu lösen, musst du grundsätlich davon asugehen, dass es überhaupt eine Lösung gibt, anderenfalls, wenn du also sowieso denkst, dass es sich um kein echtes Sudoku handelt, dass auch rational gelöst werden kann, wirst du es gleich bleiben lassen. Du gehst zunächst mal davon aus, dass sich der Aufwand lohnt, was du aber nur wissen kannst, wenn du es dann tatsächlich auch versuchst. Sagst du von vornherein, das Sudoku funktioniert nicht, ohne es getestet zu haben, ist es nur deine Meinung.
Doch, genau so produziert sie Ergebnisse; und zwar sehr solide. Hypothesen werden meist auch aufgrund logischer Weiterleitung von bekannten Naturgesetzen aufgestellt. Die Methodik zum Hypothesen-Test ist auch bekannt. Alles bekannt, um sich langsam aus den bekanntem Wissen vorzutasten. Wie bei einem Sudoku. Und ein großteil der wissenschaftlichen Arbeit besteht auch darin, das schon bekannte "besser" zu überprüfen, als es vorher geschehen ist. So konnten schon viele Irrtümer aufgedeckt und korrigiert werden.
Das wird alles schon stimmen, nur welche Wissenschaft will Erkenntnisse produzieren, die schon als gesichert gelten dürfen?
Die gleiche Angelegenheit wie beim Sudoku. Du musst zunächst unterstellen, dass du mit den Methoden auch Erkenntnisse produzierst, die nicht schon da waren, sonst wäre es der Mühe nicht wert, überhaupt anzufangen.
Und wenn du so denkst, räumst du dieser Möglichkeit im Vorgriff eine Chance ein, ohne aber zu wissen, was letztlich dabei rauskommt.
Also machst du auch irgendwie immer einen Schritt ins Unbekannte, du hast zwar einen Haufen gut fuktionierender Werkzeuge, die die Angelegenheit besser kontrollierbar machen, nur der Schritt über die Kante des schon Gewussten ist doch, zumindest denke ich das, gerade das, was Forschung ausmacht, oder nicht?
Im Falle der von Dir zitierten Studie gehe ich auch davon aus, weil sie jüngeren Datums ist, und solche Stolperfallen heutzutage bekannt sind. Bei älteren Studien ist man allerdings nicht so auf diese Ideen gekommen. Die strenge wissenschaftliche Methodik ist nicht so alt. Und u.a. so kam es früher zu eklatanten Fehlschlüssen.
Wird auch stimmen, nur könnten neuere Studien durchaus zu ähnlichen Resultaten kommen, wobei die Ursachen dann andere sind, in unserem Beispiel die Hormone und weniger bestimmte Substanzen aus der Nahrung.
Man kann ja schlecht wissen, was sich in der Folge einer neuen Erkenntnis für Möglichkeiten im Zusammenhang mit allen möglichen anderen Wissensgebieten ergeben.
Oh, wo sind denn die vielen Menschen, die an Neurasthenie leiden? Ich kannte den Namen bis vor kurzem noch nicht einmal. Die Gefahren durch viel Sex an dieser Krankheit zu erkranken, halte ich damit zumindest für arg übertrieben.
Ich hatte hier irgendwo schonmal gepostet, dass Depressionen mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden sind. Es ging da um einen Bericht im Fernsehen, dass Versicherungen das Problem lange Zeit unterschätzt haben und demzufolge in arge Zahlungschwierigkeiten kommen werden.
Eine Möglchkeit unter vielen anderen ist, dass, vorausgesetzt, es gibt einen Zusammenhang zwischen dem übermäßigen Ausstoß von Sperma und depressiver Verstimmung beim Mann, ähnlich den depressiven Verstimmungen der Frau durch Nichkontakt mit Sperma des Mannes, die gesellschaftlich stärker verbreitete Depression insgesamt auf den sexuell überzogenen Lebensstil im Allgemeinen zurückgeführt werden kann.
Das ist jetzt natürlich nur eine Hypothese und ich kann keinen Beweis erbringen aber solange du mir nicht das Gegenteil beweisen kannst, ist die Hypothese gültig.
Wenn du jetzt sagst, diese Hypothese ist purer schwachsinn, was du von mir aus gern tun kannst, kann ich und will ich dich nicht davon abhalten.
Wenn du jetzt aber so weit gehst zu sagen, dass diese Hypothese keinen wissenschaftlichen Überprüfungen stand hält, dann bist du allerdings wieder in der Beweispflicht für deine Gegenhypothese.
Diese Hypothese der Erleuchtung kann ich auch nicht widerlegen. Ich will auch niemanden daran hindern daran zu glauben und es auszuprobieren. Hier kritisiere ich lediglich, dass es von Opti bereits als Wissen verkauft wird, was es schlicht nach wissenschaftlichen Maßsstäben nicht ist.
Aber die vielen anderen Hypothesen. Wie gesagt: Wo sind die vielen Menschen, die an den vielen Krankheiten leiden, die Opti hier schon erwähnt hat? Ich kenne keinen einzigen. Und die Fallberichte, in denen von einem eindeutigen Zusammenhang mit sexueller Aktivität gesprochen wird, sind uralt.
Alleine viele seiner Indizien konnten aber schon zerpflückt werden. Wie gesagt: Wo sind die überfüllten Psychiatrien, die es geben müsste, wenn Optis zitierte Studien Recht hätten?
Hier nochmal der Verweis auf das Beispiel mit den Depression in breiten Bevölkerungsschichten. Aber ich denke, selbst wenn ich dir die ganzen Anstalten zeigen würde, wäre das für dich noch lange kein Beweis, was es allerdings auch nach meinen Maßstäben nicht wäre.
Wenn die meisten Menschen sich nur nicht verausgabt fühlen? Wenn auch große Genies sexuel aktiv waren (sogar nach ihrer Autobiografie)?
Ich weiß, dass ich dich nicht überzeugen kann, will ich auch nicht. Ich finde deine kritische Haltung gut und das ist auch wichtig, nur möchte ich der Angelegenheit eine Chance einräumen.
grüße
namor