Hallo Opti
Wenn du sagst, dass die Naturgesetze Gott sind, dann interpretierst du sie im religiösen Sinne, weil du dich nicht von der Gottesvorstellung lösen kannst oder möchtest. Naturgesetze sind Naturgesetze, mehr wissen wir nicht darüber. Es ist unwichtig, ob sie göttlich sind oder nicht. Was allein wichtig ist, ist, dass wir sie beachten.
In gewisser Weise meine ich etwas das du anders verstanden hast. Die Erfahrung, des Einseins, etwas das der Verstand nicht begreifen kann. Das alles in einem ist und alles in einem usw.
Ich stimme auch gerne zu, dass ich es auch auf religiöse Art und Weise wie du es nennst, interpretiere. Ich würde eher von subjektiver oder persönlicher Art und Weise reden. Und da ist dann im Prinzip kein unterschied zu deiner Art und Weise, die Farbe mit der du gestrichen hast ist anders. Dir ist ja vermutlich bekannt, dass wir solange wir im perönlichen Bewusstsein leben immer in Illusionen leben wie sie z.b. der Buddhismus nennt.
Der Verstand macht die Trennung, die Unterscheidun, die wir sehen.
Außerdem kann einen eine Glaubensvorstellung auch über sich hinaustragen , bis zu einem gewissen Punkt, wie Stufen, bis sie durch Erfahrung, Bewusstsein ersetzt wird.
Eine der Askese ganz ähnliche Funktion hat auch das Zölibat in der sufistischen Lehre: Obwohl der Prophet ursprünglich seine Anhänger immer dazu angehalten hatte, "Familien zu gründen, herrschte unter den frühen Asketen eine Vorliebe für das zölibate Leben": ebenso wie im weltlichen Wissen und im irdischen Luxus erblickten die Sufisten im Familienleben eine Gefahr, die sie von Gott entfremden könne, da einem verheirateten Menschen immer ein guter Teil seiner Zeit, nämlich der, den er mit der Versorgung seiner Familie zubringen muß, an der totalen Gottergebenheit fehlt und er sich somit nicht absolut der Gläubigkeit hingeben kann. Außerdem stand das Heiraten und Gründen von Familien immer in dem Ruf, eine Art "legalisierte Sünde" zu sein; das Familienleben war so eines der "größten Hindernisse auf dem mystischen Pfad".
Das Zölibat war ursprünglich also im Sufismus nicht unbekannt.
Das sind Argumente. Allerdings kann man die Entwicklung des Sufismus auch als Evolution ansehen, als Verbesserung.
Im großen und ganzen finde ich es heute nicht mehr zeitgemäß in die Einsamkeit zu gehen, der Welt zu entsagen um spirtuelle Ziele zu erreichen.
Würden das alle tun würden wir aussterben. Natürlich kann einem das egal sein, aber aus subjektiver Sicht wäre das ein großer Verlust.
heute wollen viele Menschen sich spirituell weiterentwickeln, fühlen eine innere Leere die oft mit Sehnsucht verbunden ist. Viele von ihnen haben Familien und eine Rolle im gesellschaftlichen Leben. Es ist einfach eine Sache der Verantwortung, und aus dieser Sicht wirkt es auf mich oft stark wie eine Flucht, der Welt zu entsagen. Spirituelles Leben heißt nicht es sich einfach zu machen, Nur zu Erwachen, sondern das Erwachen auch ins Leben zu bringen.
Naja, du kannst ja gerne dein Zölibat Leben usw. das finde ich voll ok, aber jeder hat seinen eigenen Weg. Mir ging es etwas darum dich zu ermutigen dich nicht zu sehr zu fixieren, was z.b. schnell zum Dogmaglauben führen kann, der einen vielleicht nur weiter vom Ziel wegbringt.
Du hattest auch interessante Punkte, und konnte auch Possitves für mich gewinnen. Im Grunde geht es doch bei Diskussionen darum seinen Horizont zu erweitern, die Frage ist ob man das will/ dazu bereit ist.
Es geht ja nicht darum hier irgendwem was zu bewisen, sondern das wichtige ist doch, wie du dazu stehst, ob das wirklich deine Erfüllung ist? sich ständig zu hinterfragen.
Letztendlich ist es ja nur ein Sturm im Wasserglas.
Ich habe meine Standpunkte dargelegt, und du deine, so wie schon viele andere in diesem Threat.
Vielleicht trinken wir ja mal zusammen vom Wein der Ekstase
Von der Größe des fensters hängt es ab wie viel Licht hindurch kommt, vielleicht auch ob der Himmel bevölkt ist, oder wo auf der Erde du dich befindest, aber die Sonne scheint immer.
Auch danke dir Kinnarih.
Liebe Grüße, Flo