Die Physiologie der Enthaltsamkeit III
Dr. Jacobson sandte zweihundert Briefe an Professoren der Physiologie, Hygiene, Geschlechtskrankheiten, Nervenerkrankungen, Neurologie und Psychiatrie, um Rückfragen zu ihrer Meinung über die Enthaltsamkeit zu erfahren. Alle Antworten, bis auf einige wenige Ausnahmen, erklärten die Enthaltsamkeit als förderlich für die Gesundheit. Es gab u.a. folgende Antworten:
Kreaplin sagt, dass die Enthaltsamkeit nicht schädlich ist und dass die Vorteile bei der Vermeidung von Geschlechtskrankheiten offensichtlich sind. Gaertner ist ebenfalls der Meinung, dass die Enthaltsamkeit nicht schädlich für junge Männer ist. Gramer schreibt, dass sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe nicht schädlich ist. Finkler antwortet, dass Enthaltsamkeit nicht schädlich für junge Menschen ist, sondern dass sie sich im Gegenteil, heilsam auf Körper und Geist auswirkt. Lassar denkt ebenfalls, dass die Enthaltsamkeit nicht schädlich für junge Männer ist. Seiferts sagt, dass die Erfahrung ihm gelehrt hat, dass die Enthaltsamkeit nicht schädlich ist. Gruber sagt: "Es gibt keinen Grund, warum die Enthaltsamkeit schädlich sein sollte." Jürgensen denkt, dass die Enthaltsamkeit per se (per se = das durch und in sich Seiende) nicht schädlich ist. Strumpell denkt, dass die Enthaltsamkeit indirekt nützlich für die Vermeidung von Geschlechtskrankheiten und nicht schädlich ist. Hoffmann beurteilt die sexuelle Enthaltsamkeit als nützlich. Strumpell denkt, dass die Enthaltsamkeit indirekt nützlich für die Verhütung von Geschlechtskrankheiten ist und sicherlich nicht schädlich. Tuczek ist der Meinung, dass die Enthaltsamkeit heilsam ist.
Prof. von Leyden, sagt, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass die Enthaltsamkeit keine schädigenden Auswirkungen hat. Hein sagt, dass die sexuelle Enthaltsamkeit für die meisten Männer unschädlich ist. Prof. von Grutzner schreibt, dass nach seiner Meinung die sexuelle Enthaltsamkeit fast nie schädlich ist. Prof. Meschede hat während seiner 47 Jahre in der psychiatrischen Praxis, noch nie einen Fall von Geisteskrankheit gesehen, der durch sexuelle Enthaltsamkeit entstand. Weber schreibt, dass die Enthaltsamkeit für junge Männer nicht schädlich ist, sondern im Gegenteil, sehr nützlich. Hoche ist der Meinung, dass sexuelle Enthaltsamkeit nicht schädlich für junge Männer ist und nicht zur Masturbation führt. Neisser schreibt, dass die meisten jungen Männer heute viel länger enthaltsam leben könnten. Aschaffenberg schreibt, dass besonders die, die zur Nervosität neigen, keinen Schaden durch sexuelle Enthaltsamkeit erleiden, wenn ihnen vermittelt wird, dass Enthaltsamkeit nicht schädlich ist. Moll sagt: "In der heutigen Zeit sind die meisten Mediziner sich darüber einig, dass die sexuelle Enthaltsamkeit im Allgemeinen nicht schädlich ist." Hutchinson sagt: "Der Glaube, dass die Ausübung der sexuellen Funktion für die Gesundheit der Männer erforderlich ist, ist ein reiner Irrglauben, denn vor der vollkommenen Reife ist sie äußerst schädlich."
Unter den angesehenen Autoritäten der Sexualität, die der Meinung sind, dass die sexuelle Enthaltsamkeit ohne Schden und nützlich für die Gesundheit ist, gehören folgende Personen: Forel, Moll, Professor Montegazza, Professor Alfred Fournier, Prof. Dubois; Professor für Neuropathology in Berne; Prof. Furbringer, Loewenfeld, Krafft-Ebing, Prof. Lydston, Ruggles, Prof. Oesterling aus Tübingen University, Chassaignac, Professor Beale vom Royal College of London, der angesehene Gynäkologe; Ribbing, die große Autorität, Acton; der Gynäkologe, Hegar; die angesehene englische Autorität über Physiologie und Sexualität, Marshall; Dr. L. Robinowitch, Neurologe und Psychiater, früher Präsident der New York Neurological Society; der angesehene Psychiatert, Dr. Spitzka, ebenfalls einst Präsident der New York Neurological Society; der New Yorker Gynäkologe und Sexualwissenschaftler, Dr. B.S. Talmey; Professor Sajous, Vorstand der American Endocrinology; Dr. Bruce von der Universität in Oklahoma, Professor Brown-Sequard, der weltbekannte Physiologe und Vater der Science of Endocrinology, und andere.
Die Physiologie der Enthaltsamkeit I
Die Physiologie der Enthaltsamkeit II
Quelle:
The physiological value of continence