Hallo Simi
Hallo Bonobo
Bonobo schrieb:
Könnte sein, dass das individuell unterschiedlich ist.
Nicht zuviel, nicht zuwenig und wenn, dann so, dass es allen Beteiligten Spass macht.
So als Grundregeln vielleicht?
Ja, das ist es sicher. Der eine Mann will viel Sex, der andere ist mit weniger zufrieden. Das ist beim Trieb der Frau ja auch verschieden: die eine sieht ihn an ihrer Seite, wenn er nur bei ihr ist, die andere strebt wirkliche Ebenbürtigkeit an. Aber hier im thread geht's ja primär um Sex- und das ist nun mal der Trieb des Mannes. Allen Beteiligten sollte es Spass machen- als Grundregel eigentlich selbstverständlich, dachte ich auch immer. Ist aber reine Theorie. Weil- es ist halt des Mannes Trieb.
Bonobo schrieb:
Ich würde da nicht von Gier sprechen.
Das hört sich sehr fixiert und nach Sucht an.
Es ist ja auch wie eine Sucht. Ich von meiner Seite kann ganz klar sagen- ich war süchtig danach, einen Mann neben mir zu haben, alle meine Gedanken kreisten ständig um das Thema. Aber wenn dir das Wort Gier zu krass erscheint, können wir uns auf Verlangen einigen?
Bonobo schrieb:
Die Befriedigung ergibt sich auch nicht dadurch, dass ich mir das geholt habe, was ich wollte, sondern aus der Zufriedenheit des Partners.
Diese Art von Befriedigung kann dann schon länger anhalten.
Weißt Du, was ich meine?
Ja, ich weiss nur zu gut, was du meinst. Frau weiss, dass Mann der Held sein will. Und da ihr Sein nur um ihn kreist, ist es ihr ein echtes Anliegen, ihm zu zeigen, dass er das auch wirklich ist. Der tolle Hecht im Bett. Ich hab' dich schon mal gefragt, ob du Männer kennst, die einen Orgasmus vorspielen. Nein, kennst du natürlich nicht. Ich auch nicht- Frauen tun das ständig. Sie täuschen Zufriedenheit vor- um den Mann glücklich zu machen. Damit sich der Held nicht als Versager fühlt. Die Frau kümmert sich nämlich wirklich um die Zufriedenheit ihres Partners.
Natürlich tut sie das unbewusst, dh sie weiss nicht,
warum sie das tut. Vordergründig tut sie das, um den Mann glücklich zu machen- sie weiss ja, wie wichtig ihm Sex ist. Tatsächlich tut sie das aus ihrem Trieb heraus, um einen Mann an ihrer Seite zu haben. Denn schliesslich wird er doch ihr Geschenk würdigen- glaubt sie. Aber das tut er nicht, er bringt nicht mal den Müll raus.
Bonobo schrieb:
Es soll durchaus auch Männer geben, die sich sexuell unter Druck gesetzt fühlen, aber das ist wohl eher selten, oder?
Doch, die gibt es. Es sind die Verklemmten, astrologisch: Angstplaneten im 5. Haus. Das wurde hier bereits gesagt, ist gelöscht worden: es gibt zwei Kompensationsmöglichkeiten- rammeln wie die Kaninchen oder völlige Abstinenz.
Ich hab' während eines Krankenhausaufenthalts mal eine Frau kennengelernt, die war verheiratet und hatte einen Geliebten. Ihre beste Freundin hatte gleichzeitig ein Verhältnis mit ihrem Ehemann. Die standen alle drei an ihrem Krankenbett- und natürlich hab' ich mir von allen die Daten geben lassen. Ehemann, Geliebter und Freundin hatten alle Angstplaneten im 5. Haus- nur sie nicht. Ich hab' sie dann erstmal aufgeklärt, was das bedeutet, sie war nämlich sehr unglücklich mit der Situation. Es stellte sich heraus, dass ihr Geliebter tatsächlich versuchte hatte, ihr einen Orgasmus vorzutäuschen- hatte natürlich nicht geklappt. Der fühlte sich unter Druck gesetzt, obwohl da ja kein Druck war.
Bonobo schrieb:
Vielleicht kriegt man so etwas durch räumliche Trennung hin?
Weiß ich aber auch nicht.
Nein. Ach so- du meinst, weil man dann nicht so oft gemeinsam im Bett liegt, wenn man nicht zusammen wohnt? Nein, das ändert leider nix- wenn man sich sieht, isses sofort da.
Bonobo schrieb:
Ich würde jedenfalls nicht eine Beziehung nur auf Sex reduzieren, sondern zusehen, dass man auch anderweitig Spaß zusammen hat.
Ja natürlich. Und jetzt kommt die Preisfrage: worin besteht denn der anderweitige Spass, den man zusammen hat, Bonobo? Oder anders gefragt: was will Mann von Frau, ausser Sex?
Bonobo schrieb:
Hast du denn deinem Unmut Ausdruck gegeben, also ihm gesagt, dass Dir das auf den Nerv geht?
Ihm? Allen, Bonobo- allen Männern, mit denen ich zusammen war. Ich habe mich erklärt, ich habe gefragt, warum ihm das so wichtig ist, ich habe mit den Augen gerollt, ich habe gedacht, ich sei frigide, ich habe geweint, ich habe um des lieben Friedens Willen mitgespielt, ich habe versucht, meinen Trieb dem seinen anzugleichen, ich habe Ausreden erfunden, ich habe geschrieen, gebrüllt und getobt. Und am Ende habe ich mich getrennt.
Weil mein Geschenk nicht gewürdigt wurde.
Bonobo schrieb:
Wie kannst Du das wissen?
Ist es nicht eher so, dass der Mann gerade dann einer Frau zur Seite steht, wenn er das freiwillig tun kann und wenn er das Gefühl hat, dass er so gut genug ist, wie er ist?
Nach langem inneren Kampf hat es sich mir offenbart.
Der Mann steht einer Frau dann zur Seite, wenn er den Platz gemäss seiner Rolle einnimmt. Wenn er ihn freiwillig einnimmt, genau. Wie fühlt sich denn ein Mann, Bonobo? Warum werden Frauen unterdrückt? Was will Mann damit kompensieren?
Bonobo schrieb:
Ich sehe das nicht kausal.
Warum kannst Du nur einen "verbesserten" Mann an deiner Seite haben?
Es ist ja nicht kausal- es ist synchron. Jeder von beiden hätte gerne das, was er selbst ist. Also- Mann hätte gerne eine Frau mit demselben Sextrieb wie er. Motto: du willst es doch auch, Kleines. Frau hätte gerne einen verbesserten Mann. Denn um ihn ihrem Sein gleich zu machen, müsste er sich verbessern im Sinne von Anteil nehmen wie sie es tut.
Bonobo schrieb:
Der Mann möchte sich gerne als "Held" fühlen.
Gibst Du ihm das Gefühl, dann wird er Dir gerne zur Seite stehen.
"Bring den Müll raus, zieh die Schuhe aus........" ist da eher kontraproduktiv, ebenso, wie alle anderen "Verbesserungsvorschläge" sein Verhalten und Aussehen betreffend.
Ja, das möchte er sein. Und die Bestimmung der Frau ist es, ihn dazu zu machen. Betonung auf: dazu machen, nicht wahr?
Kontraproduktiv ist es, wenn Frau dem kleinen Jungen vorspielt, er sei bereits ein Mann, ein Held. Der "Held" ist ja nicht mal in der Lage, den Müll rauszubringen oder die Schuhe auszuziehen. Alles muss man ihm sagen- da haste die Karrikatur des männlichen und weiblichen Prinzips vor dir: der kleine Junge und die Mama- sie bedingen einander und treten deshalb synchron auf.
Bonobo schrieb:
Es war eine Offenbarung- und ein wesentlicher Teil meiner Befreiung.
Bonobo schrieb:
Bei Opti habe ich genau diesen Eindruck.
Aber ich kann mich auch täuschen.
Ja, den Eindruck habe ich auch.
Bonobo schrieb:
Einsicht in das männliche und weibliche Prinzip. Was Mann ist und was Frau ist.
Bonobo schrieb:
Vielleicht liegt es immer irgendwie auch an dem richtigen Mass?
Nein.
Bonobo schrieb:
Vielleicht liegt die Schwierigkeit auch in der eigenen Erwartungshaltung an den Partner?
Männer sind anders.....
Ich kann von einer Frau nicht erwarten, dass sie wie ein Mann denkt und fühlt und andersherum ist das doch auch so, oder?
Ja sicher- jeder erwartet vom anderen, dass er so ist wie man selbst, s.o. Natürlich kann man das nicht erwarten- aber man tut es. Sind doch beides Menschen- und Menschen sind doch gleich. Jaja- als Menschen sind sie gleich- aber nicht als Mann und Frau. Das Geheimnis liegt darin, zu sein, wer man ist. Dazu muss man als Frau aber erst mal wissen, was Frausein wirklich ist. Dazu ist der Mann da- durch den Unterschied konnte ich erkennen, was ich bin- als Frau.
Hach- ich liebe den Mann. Welch ein Taten- und Schaffensdrang- das ist nämlich sein wirklicher Trieb: zu zeugen. Auch Babies- aber doch nicht 1000de, zwei-drei reichen doch nun wirklich. Und dann dämmt er sich die Zeugung mit nem Gummi ein- schau' dir doch bloss mal das Bild an. Es obliegt der Frau, seinen Zeugungsdrang wegzulenken vom Sex hin zu anderen Werken. Wo schlummern seine wahren Talente und Begabungen, die ihn zum Helden machen? Denn nur das ist wahrhaft erfüllend und befriedigend für beide: der Mann würdigt die Frau durch sein Werk.