Habe eben noch mal ein paar Bücher durchwühlt, aber nicht das gefunden, was ich suchte. Vielleicht ist es doch eher energetisch zu sehen. Wenn nur einer der Partner die Energien oder auch Flüssigkeiten (was die Frau scheinbar auch kann) hochzieht, müßte ja der andere darunter "leiden". Oder wenn ein Partner den anderen zum Orgasmus bringt und diese Energie dann in sich aufnimmt (geht das?), verliert der/die eine und der/die andere gewinnt.

Wie ist das im Tantra? Müssen die Partner da auf einer gleichwertigen Stufe stehen? Kann es nicht sonst zu Machtmißbrauch (Energiemißbrauch) - sofern an dieser ganzen Sache was dran ist - kommen? (ich stelle es mir grad so vor: Mann redet der Frau ein, sie könne ruhig einen Orgsamus haben und hält sich selbst zurück. Und wenn sie dann dabei ist, holt er sich die Energie. Da ist dann nichts mit Austausch der Energien...)
Kaji
hallo,
also das mit der gleichwertigen Stufe ist schon mal so eine Sache. Wie soll man objektiv beurteilen, auf was für einer Stufe einer steht. Wie will man das dann vergleichen?
Gleiche Stufe ist eine Treppenmetapher, hilft einem, sich auszudrücken, hat jedoch keinen objektiven Aussagewert.
Von daher sollte man der Einfachheit halber mal davon ausgehen, dass zwei Menschen, die eine Partnerschaft eingehen, grundsäztlich auf einer Stufe stehen, zumindest in Bezug auf die Partnerschaft, da es sonst nie zu einer Verbindung gekommen wäre, vorausgesetzt, die Leute haben sich freiwillig in die Beziehung begeben.
Natürlich kann die Beziehung trotzdem scheitern usw., jedoch bleibt das mit der gleichen Stufe immer schwierig zu beurteilen, es sei denn, man sucht sich unbewusst einen Partner, der wirklich auf einem ganz anderen Niveau ist.
Also meinetwegen eine Universitätsprofessorin, die privat sehr an Kunst und Kultur usw. interessiert ist, würde sich jetzt den total versoffensten Assi von der Straße, der nicht mal Lesen und schreiben kann, zum Partner nehmen. Ist ja wohl kaum vorstellbar oder?
Energie würde da wahrscheinlich meine Beispielprofessorin verlieren, weil sie sie sich damit runterzieht.
Mantak Chia schreibt in einem seiner Bücher, dass es durchaus zu einem Energieaustausch zwischen Mann und Frau kommt, vor allem auch über den Penis, der sozusagen wie eine Empfangs und Sendeantenne wirke. Natürlich gibt auch die Vagina Energie ab und nimmt vom Mann auf.
Energiemissbrauch gibt es in dem Sinne aber nicht. Jedoch ist es natürlich so, dass, wenn der eine Partner auf den Orgasmus verzichtet, er gegenüber dem anderen energetisch im Vorteil ist, weil ihn der Verkehr nicht so schwächt. Vor allem aber ist er/sie auch psychologisch im Vorteil, weil er/sie Macht über den Körper, die körperlichen Reflexe erlangt. Man gibt sich nicht so hin, hält etwas zurück. Wenn man intim wird, offenbart man ja auch etwas von der eigenen Schwäche, der eigenen Verletzlichkeit, wenn der/die Partnerin sich irgendwie zurückhält, sich nicht so ganz hingibt, dann kann es schon sein, dass derjenige sich dem anderen überlegen fühlt, was dann wie Missbrauch vom anderen empfunden wird. Das ist auch ein Grund, denke ich jedenfalls, nur meine Meinung, warum Frauen Männern sexuell oft überlegen zu sein scheinen, da sie selbst nicht so leicht einen Orgasmus bekommen wie Männer und sich von daher oft auch nicht so ganz fallen lassen, weil viele es nunmal nicht so leicht können. Ich will den Frauen hier jetzt aber nicht unterstellen, dass sie frigide wären oder so, ist wirklich nicht frauenfeindlich gemeint.
Aber normalerweise ist die Frau sexuell stärker als der Mann. Sie kann viel öfter und länger Sex haben, wenn sie will. Der Mann braucht viel mehr Pausen, ist organisch nunmal so vorgesehen. Wenn die Psyche des Mannes nicht mitspielt, macht auch sein bester Freund nicht mit.
Zu guter letzt sei nochmal gesagt, dass Orgasmen, so angenehm sie sein mögen, auf jedenfall den Menschen auch schwächen. Trotz aller Differenzen, sind sich hier Tantriker, Taoisten oder Enthaltsame ausnahmsweise mal einig.
grüße
namor