Sexuelle Enthaltsamkeit

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hallo,

es ist kein Wunder, dass die meisten Leute hier mit Enthaltsamkeit nichts mehr anzufangen wissen, denn wenn man sich im Internet umschaut, stellt man fest, dass Sex toll für Wohlbefinden, Gesundheit usw. steht.
Die Wissenschaft propagiert den Sex als Mittel gegen Unzufriedenheit, Krankheiten und so ziemlich gegen alles. So betrachtet, kann ich die Leute hier schon verstehen. Wissen sie sich doch auf der Seite der modernen Forschung.
Da hat man natürlich einen schweren Stand, wenn man den Wert der Enthaltsamkeit vermitteln will.
Trotzdem sehe ich nicht, dass irgendjemand langfristige Enthaltsamkeit untersucht hätte. Es kann also niemand sagen, was mit dem Immunsystem passiert, wenn man über einen längeren Zeitraum enthaltsam lebt.

Hier ein Beispiel von web.de.

Sex ist gesund - aber nur zwei bis drei Mal pro Woche
Weinheim (dpa) - Regelmäßiger Sex stärkt das Immunsystem des Körpers, zumindest bei Männern. Doch wie viel Sex ist gesund?

Bei freiwilligen Probanden habe sich unmittelbar nach dem Orgasmus die Konzentration an so genannten natürlichen Killerzellen im Blut verdoppelt, schreibt Tillmann Krüger von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich in "Psychologie heute".

Die Erhöhung der Abwehrzellen könne als Vorsorge sinnvoll sein, denn bei jedem Geschlechtsverkehr komme der Körper mit einer Vielzahl fremder Keime in Kontakt.

Krügers Team hatte elf Freiwillige untersucht, allerdings unter Laborbedingungen. Die Mediziner nahmen den Probanden Blut ab - zur Kontrolle, und nachdem sie bis zum Orgasmus masturbiert hatten.

Krüger verweist zudem auf eine Langzeitstudie aus den USA, nach der regelmäßiger Sex von zwei bis drei Mal pro Woche die Konzentration bestimmter Antikörper im Speichel erhöhe. "Deutlich mehr oder aber weniger Sex reduzierte wiederum die Menge an Antikörpern", berichtet der Mediziner.

"Weder eine ungezügelte Sexsucht noch die mancherorts propagierte Enthaltsamkeit haben sich als vorteilhaft erwiesen." Die Ergebnisse sind keinesfalls überraschend, schon Luther soll zu dem Thema gesagt haben: "In der Woche zwei Mal, schadet weder ihm noch ihr."

Die Frage bleibt jedoch, wieder mal, wie solche Ergebnisse zu interpretieren sind. Ist es gut für den Körper, wenn das Immunsystem auf Hochtouren läuft oder nicht. Man scheint wie selbstverständlich davon auszugehen, dass es gut sei.
Aber andererseits läuft das Immunsystem auch volle Kanne, wenn ich giftigePilze esse oder Alkohol trinke. Nur, ob das dann wirklich gut für die Gesundheit ist??? :confused:

grüße
namor
 
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es ist kein Wunder, dass die meisten Leute hier mit Enthaltsamkeit nichts mehr anzufangen wissen, denn wenn man sich im Internet umschaut, stellt man fest, dass Sex toll für Wohlbefinden, Gesundheit usw. steht.
Die Wissenschaft propagiert den Sex als Mittel gegen Unzufriedenheit, Krankheiten und so ziemlich gegen alles. So betrachtet, kann ich die Leute hier schon verstehen. Wissen sie sich doch auf der Seite der modernen Forschung.

Tja, un möglicherweise hat die "moderne Forschung" ja sogar recht?

Da hat man natürlich einen schweren Stand, wenn man den Wert der Enthaltsamkeit vermitteln will.

Das kommt ganz drauf an, was man erreichen will. Wenn man selbst enthaltsam leben will, soll man es tun. Niemand hindert einen daran. Es geht niemanden etwas an. Und solange keinerlei wirkliche Beweise vorliegen, ist Kritik an Urteilen über sexuel aktiven Menschen und die hier gezeigte Argumentationsweise angebracht finde ich. (Ich kritisiere ja nicht die Enthaltsamkeit oder den Entschluss dazu, sondern die Hasstiraden gegen die Menschen, die nicht enthaltsam leben).

Trotzdem sehe ich nicht, dass irgendjemand langfristige Enthaltsamkeit untersucht hätte. Es kann also niemand sagen, was mit dem Immunsystem passiert, wenn man über einen längeren Zeitraum enthaltsam lebt.

Es gibt Menschen, die keinerlei oder sehr wenig Interessen an Sexualität besitzen. Du/Ihr könnt ja mal im Internet nach z.B. "Aven" googeln. Ein guter Freund von mir ist asexuel und war mal in einem der Foren, die man in diesem Suchbegriff findet, aktiv. Wenn Sexualität wirklich so schädlich wäre und die ihr hier zugeschirebenen Nebenwirkungen hätte, müssten Asexuelle Menschen vor Gesundheit nur so strotzen. Tun sie das? Soweit ich das beurteilen kann, nicht.

(...) Die Frage bleibt jedoch, wieder mal, wie solche Ergebnisse zu interpretieren sind. Ist es gut für den Körper, wenn das Immunsystem auf Hochtouren läuft oder nicht. Man scheint wie selbstverständlich davon auszugehen, dass es gut sei.
Aber andererseits läuft das Immunsystem auch volle Kanne, wenn ich giftigePilze esse oder Alkohol trinke. Nur, ob das dann wirklich gut für die Gesundheit ist??? :confused:

Nein, Alkohol und Giftpilze schädigen das Immunsystem sogar eher. Ein gutes stabiles Immunsystem ist wichtig, sofern man nicht unter total keimfreien Bedingungen leben will. Der Körper ist ständig Keimangriffen ausgesetzt; alleine bei der Nahrungsaufnahme.

Viele Grüße
Joey
 
hallo,

hab ich nachgeschlagen.

Die Internet-Plattform Asexual Visibility and Education Network (AVEN)[2] beschreibt etwa vier verschiedene Typen der Asexualität bei Menschen:

Typ A
Personen, die einen sexuellen Trieb verspüren, sich aber sexuell nicht von anderen Personen angezogen fühlen. Diese Personen haben eine Art biochemisches Bewusstsein von Sex, praktizieren vielleicht auch Masturbation, würden aber nie mit einer Person sexuell interagieren.

A= keine Enthaltsamkeit, fallen also aus dem Raster.

Typ B
Personen, die sich von anderen angezogen fühlen, aber keinen Sexualtrieb verspüren. Sie haben tiefe emotionale Verbindungen zu anderen, sie lieben vielleicht auch eine andere Person – aber ohne jedes Bedürfnis, mit ihrem oder ihrer Geliebten sexuell zu interagieren. Das heißt nicht, dass es in ihren Partnerschaften nicht Zärtlichkeit und Körperlichkeit gibt, nur eben keinen Sex.

Typ C
Personen, die sowohl sexuelle Triebe verspüren als auch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen, die jedoch trotzdem nicht sexuell interagieren. Sie masturbieren im Zweifelsfall und lieben eine andere Person. Aber sexuelle Interaktion mit ihrem oder ihrer Geliebten und die „reine“ Liebe zu dieser Person sind für sie etwas völlig verschiedenes, das nicht zusammengehört.
Typ c

fällt auch weg

Typ D
Personen, die weder einen sexuellen Trieb verspüren noch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen. Das heißt jedoch nicht, dass diese Personen keine engen und emotionalen Freundschaften kennen oder haben, aber sie verspüren keinen Reiz an Liebe oder sexueller Interaktion.

bleibt zum Vergleich nur B und D. Tja, was soll man da sagen. Könnte wirklich als ein Beweis gegen die These der Enthaltsamkeitsbefürworter gesehen werden.

Aber eine fehlende Libido ist nun auch wieder etwas anderes. Kann man nicht unbedingt vergleichen, weil, es ja darum geht, vorhandene Libido, die auch dem ursprünglichen Wunsch nach Sex folgen will, zu vergeistigen.

Ich denke, man kann da auch keine impotent gewordenen mit in den Vergleich nehmen, da bei diesen Leuten, die Libido ja auch nicht mehr so funktioniert, wie sie soll.
Ich will damit aber auf keinen Fall gesagt haben, dass A-Sexuelle impotent sind, wirklich nicht.

Jedoch ist eine normal funktionierende Libido Voraussetzung für Sublimation, wobei das Wort normal ja nun auch nicht ganz unproblematisch ist.

Ja, ich sage ja, in der heutigen Zeit ist die Zukunft der Enthaltsamkeit nicht gerade der Aussichtsreichste. Das muss man sich wohl eingestehen.

grüße
namor
 
bleibt zum Vergleich nur B und D. Tja, was soll man da sagen. Könnte wirklich als ein Beweis gegen die These der Enthaltsamkeitsbefürworter gesehen werden.

Naja, es kann als Gegenbeweis einiger Thesen, die hier im Thread geäußert wurden, verwendet werden. Wenn die Sexualität die schädlichen Nebenwirkungen hat, die Opti ihr zuschreibt, so müssten asexuelle Menschen nur so strotzen vor Gesundheit. Sie "vergeuden" nicht die Elemente, wie behauptet wurde etc. Sind sie nun signifikant gesünder oder stärker? Geschlechtskrankheiten werden sie wohl nicht kriegen. Aber, so, wie ich das sehe, sind sie ansonsten nicht gesünder. Eine Studie dazu wäre natürlich interessant.

Es spricht aber auch nicht gegen Enthaltsamkeit. Wer sich dazu entscheidet, soll es durchziehen. Ich kritisiere nur unbewisene Urteile und Anschuldigungen gegen anders handelnde.

Aber eine fehlende Libido ist nun auch wieder etwas anderes. Kann man nicht unbedingt vergleichen, weil, es ja darum geht, vorhandene Libido, die auch dem ursprünglichen Wunsch nach Sex folgen will, zu vergeistigen.

Ich denke, man kann da auch keine impotent gewordenen mit in den Vergleich nehmen, da bei diesen Leuten, die Libido ja auch nicht mehr so funktioniert, wie sie soll.
Ich will damit aber auf keinen Fall gesagt haben, dass A-Sexuelle impotent sind, wirklich nicht.

Jedoch ist eine normal funktionierende Libido Voraussetzung für Sublimation, wobei das Wort normal ja nun auch nicht ganz unproblematisch ist.

Durchaus möglich, dass Du da Recht hast. Was ich mit dem Beispiel nur widerlegen wollte sind die vielen Sexfeindlichen (und uralten) Thesen, die hier zitiert wurden.

Ja, ich sage ja, in der heutigen Zeit ist die Zukunft der Enthaltsamkeit nicht gerade der Aussichtsreichste. Das muss man sich wohl eingestehen.

Kommt drauf an. Es gibt immernoch viele Menschen, die sich zu diesem Weg entscheiden. Soweit ich weiß leiden die katholischen Geistlichen nicht so stark unter Nachwuchsschwierigkeiten, wie man vielleicht denken mag. Und auch in anderen Religionen spielt das Zölibat eine Rolle. Man könnte jetzt darüber diskutieren, wie "schützenswert" diese Tradition ist. Aber solange mayn das für sich selbst durchzieht und die anders handelnden nicht als irgendwie "minderwetig" oder ähnlich darstellt, wäre so eine Diskussion für mich uninteressant, da ich persönlich in sexueller Enthaltsamkeit (freiwillig und ohne Druck) weder Gefahr noch Vorteil sehe.

Viele Grüße
Joey
 
Lieber Opti - natürlich verbraucht Sex Energie, aber du weisst schon, dass man diese Energie wieder in Form von Nahrungsmitteln aufnehmen kann.
Auch Arbeiten, Sport, sogar Meditieren verbaucht Energie - die könnte man alle alle alle für was anderes nützen. Nur für was eigentlich ??????
Wofür hebst du dir diese Energie auf?

Aber die Menschen, die auf den Sex fixiert sind, haben natürlich nichts anderes als ihre sexuelle Befriedigung im Sinn

Wie kommst du auf diese absurde Idee, dass die Menschen NUR Sex im Sinn haben. Menschen, die Sex haben haben Sex weit weit weniger im Sinn als du die Enthaltsamkeit.
Ich muss nicht jeden Tag über Sex reden, ich muss auch nicht jeden Tag Sex haben - aber du scheinst keinen Tag existieren zu können ohne dich mit Enthaltsamkeit auseinandersetzen zu müssen. Das find ich eher krankhaft und energieraubend.


Love
Mandy


Ja :)
 
Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, doch Sex ohne Partner vergeudet definitiv keine Energie (zumindest nicht bei mir). Und das Enthaltsamkeit (d.h. kein Sex mit Partner) die Energien auf Trab bringt, muß ich jetzt zu meinem Übel mal bestätigen.

Hier wurde oft diskutiert, ob mit dem Sperma nun wertvolle Mineralien verloren gehen oder nicht... Namor, Du schreibst, daß Du Tantra praktizierst. Hast Du da schon mal von solchen Praktiken gehört, wo der Mann die Flüssigkeit der Frau mit dem Penis aufsaugen "sol" (was aber negativ für Frau wäre)? Weißt Du da mehr drüber?

Kaji
 
Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, doch Sex ohne Partner vergeudet definitiv keine Energie (zumindest nicht bei mir).


Wenn ich als Frau antworten darf (es nicht unbedingt ein Mann sein muß!), so verstehe ich die Aussage nicht, wonach Sex MIT einem Partner Energie "vergeuden" soll ! Energie ist unendlich und unerschöpflich...

Der Satz wäre verständlich unter Bedachtnahme von Energieblockaden, wobei unter diesen Umständen Sex MIT einem Partner durchaus Energien abziehen könnte... ein Agieren aus dem Mangel, sozusagen, wobei aufwendigere Aktivitäten den Mangel vergrößern.


Mercie
La Dame
 
Wenn ich als Frau antworten darf (es nicht unbedingt ein Mann sein muß!), so verstehe ich die Aussage nicht, wonach Sex MIT einem Partner Energie "vergeuden" soll ! Energie ist unendlich und unerschöpflich...

Der Satz wäre verständlich unter Bedachtnahme von Energieblockaden, wobei unter diesen Umständen Sex MIT einem Partner durchaus Energien abziehen könnte... ein Agieren aus dem Mangel, sozusagen, wobei aufwendigere Aktivitäten den Mangel vergrößern.


Mercie
La Dame

Okay, ich versuche es mal etwas genauer zu erklären. Nach Sex mit einem Partner fühle ich mich meist ausgeglichen, ein wenig träge und schlafe irgendwann gemütlich ein. - Vielleicht nicht unbedingt Energieverlust, vielleicht eher ein Ausgleich? Oder eine Vermischung? Keine Ahnung.

Ist niemand außer ich selbst anwesend, passiert überhaupt nichts. es stellt sich keinerlei Befriedigung ein, keine angenehme Müdigkeit - alles ist genauso krass geladen wie zuvor. D.h. diese Energie, die ich als "überschüssig" (oder irgendwo festhängend??) beschreiben würde, ist genauso aktiv wie vorher. Ich kann machen was ich will, auf diese Weise werde ich sie kein bißchen los.
Mittlerweile komme ich einigermaßen damit klar, daß ich mehr meditiere (diese Meditationen sind auch mitunter recht eindrucksvoll) und kreativ bin. D.h. versuche das zu malen, was ich teilweise in den Meditationen "sehe". Aber dieses über-wach sein (ich nenne es mal so), daß nervt mich irgendwie. :confused: Ich schlafe nicht mehr angenehm, sondern mache scheinbar sonstwas - merke wie ich denke, was ich denke, bin wach, bin kurz mal weg um wieder wach zu sein... - Habe das auf meine momentane (gezwungenermaßen) Enthaltsamkeitsphase geschoben. Kann sein, daß es auch andere Gründe für meine Empfindungen gibt??).

(übrigens bin ich auch eine Frau, deswegen interessiert mich wohl auch eher, wie Frauen es empfinden).

Kaji
 
Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, doch Sex ohne Partner vergeudet definitiv keine Energie (zumindest nicht bei mir). Und das Enthaltsamkeit (d.h. kein Sex mit Partner) die Energien auf Trab bringt, muß ich jetzt zu meinem Übel mal bestätigen.

Hier wurde oft diskutiert, ob mit dem Sperma nun wertvolle Mineralien verloren gehen oder nicht... Namor, Du schreibst, daß Du Tantra praktizierst. Hast Du da schon mal von solchen Praktiken gehört, wo der Mann die Flüssigkeit der Frau mit dem Penis aufsaugen "sol" (was aber negativ für Frau wäre)? Weißt Du da mehr drüber?

Kaji


hallo,

ich weiß nur, dass Männer, lernen können, ihren PC Muskel so zu kontrahieren, dass sie damit Flüssigkeit in die Harnröhre ziehen können.
Ich weiß aber auch nicht, ob das stimmt. Habe es auch nie versucht, ist bestimmt nicht gesund, da er mit der Flüssigkeit auch Keime aufnehmen würde.
Es ist sicher nur negativ für den Mann, außerdem müsste die Frau schon sehr feucht sein, damit überhaupt genügend Flüssigkeit nachweißbar aufgesogen werden kann. Aber die ganze Idee erscheint mir insgesamt ziemlich skurril.
Ich glaube es geht bei dieser Aufsauggeschichte sowieso mehr darum, zu demonstrieren, was der Yogi mit seinem Körper alles anstellen kann, ohne dass es tatsächlich etwas nutzt.

grüße
namor
 
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Gut, was ist anders daran, mit einem Partner zu schlafen? Welche Chakren sind dabei aktiviert (z.B. Herzchakra...)?

Es wäre interessant herauszuarbeiten, warum Du ohne Partner "danach" immer noch einen Adrenalinhochstand hast (pardon, das fällt mir ad hoc dazu ein)...

Sehnst Du Dich nach einer erfüllenden Partnerschaft und aus diesem Grund fühlst du Dich nach der Selbstbefriedigung einsam? Vielleicht können wir hier diesen Gefühlen mehr auf den Grund gehen, wenn Du möchtest...


Mercie
La Dame
 
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