Und immer wieder dieser Satz, dass man nur Sex haben dürfe zum Kinderzeugen. Die Kirche hat ganze Arbeit geleistet. Wenn der Akt nur zur Zeugung wäre, würde er uns nicht so viel Freude und Erfüllung geben. ....
Also wenn man unseren christlichen Priestern zuhören mag, dann kann man noch einmal erfahren, wie es ist ein kleines Kind zu sein, daß man mit flapsigen Erklärungen abspeisen kann.
Da hört man, daß Sex etwas Schmutziges ist und daß man mit Sex aus Lust, Gottes Schöpfung beleidigt.
Mit der buddistischen Religion kenne ich mich nicht aus. Zumindest scheint es aber so, daß dort die Meinung besteht, daß unnatürlicher Sex Energie verschwendet.
Auch die alten indianischen Seher behaupten erkannt zu haben, daß Sex von der Bewußtheit eines Menschen Energie abzapft. Angeblich kann ein Seher das sogar 'sehen'.
Nun, ich bin kein Verfechter, daß jeder Mensch das Zölibat einhalten muß. Aber ich bin der Meinung, daß ein Mensch Verantwortung für sein Leben übernehmen muß. Und dies mit allen Konsequenzen und ohne Kompromiß.
Ich bin der Meinung, daß das Universum seine eigenen Ziele verfolgt. Eine Menge davon ist uns unbekannt, und noch mehr davon ist für uns Menschen unbegreifbar. Eine Tatsache ist jedenfalls, daß der Mensch keine Laune der Natur ist.
Weil mir das lieber ist als das Gegenteil, spekuliere ich, daß wir Menschen in unserem Leben die freie Verfügung über unsere Gedanken und Taten haben. Aber für mich hat das Leben den Sinn, die Bewußtheit zu erleben und zu vervollkommnen, so gut es mir eben in den wenigen Jahren oder Tagen, die ich zu leben habe gelingt.
Die Ethik unserer modernen Wissenschaft und Wirtschaft oder Politik behauptet derzeit, daß ein Embryo erst ab einigen Wochen als Mensch zu betrachten ist, und ab diesem mit abstrakten Begründungen festgelegten Zeitpunkt nicht mehr abgetrieben werden darf. Für mich war diese Spezifizierung schon immer sehr komisch-seltsam und ich habe sie nie nachvollziehen können.
Vor Zeiten habe ich erfahren, daß die alten indianischen Seher 'gesehen' haben, daß
im Zeitpunkt der Verschmelzung von Samen und Eizelle neue Bewußtheit entsteht. Diese neue Bewußtheit wird aus Teilen der Bewußtheit von Vater und Mutter gebildet, die dadurch tatsächlich viel eigene Energie an das neu entstehende Leben schenken. Und je energetischer und reiner die Liebe in der sexuellen Vereinigung zwischen Mann und Frau vollzogen wird, desto mehr und qualitativ hochwertige Bewußtheit wird an den Nachwuchs weitergeschenkt. (ganz kurz erklärt)
Natürlich muß diese Erkenntniß nicht von jedem Menschen verstanden oder akzeptiert werden. Für mich jedoch gibt es keine schönere Beschreibung für die Entstehung von Bewußtheit, als durch diese Interpretierung der Vereinigung von Mann und Frau. Es ist ein natürliches Wunder.
Ich sprach oben von Verantwortung übernehmen für das eigene Leben. Das heißt in diesem Fall nicht, für seine Fehler einstehen; das meine ich damit nicht. Sondern es bedeutet, daß man sich überlegen soll, was man mit seinem Leben anfangen möchte und vor allem welche Ziele man in seinem Leben erreichen möchte. Es ist doch klar, daß es von diesen Zielen so viele unterschiedliche gibt, wie es Menschen an Zahl auf dieser wundervollen Erde gibt.
Laut obiger Erklärung gehe ich davon aus, daß Sex, egal welcher Form, Energie aus unserer Bewußtheit abzieht. Es ist wohl schwer zu verstehen, was diese Bewußtheit ist, und wozu sie uns gegeben wurde. Oder warum wir unser menschliches Leben nutzen sollten Bewußtheit zu erlangen. Bewußtheit ist ein Geschenk, ebenso wie unsere Sexualität. Und außerdem ist unsere Sexualität eine sehr mächtiges und kraftvolles Werkzeug um Bewußtheit an neues Leben weiterzuschenken. Und genauso wenig wie ich jemandem vorschreiben kann, was er mit einem Geschenk macht, daß ich ihm schenkte, kann ich niemandem vorschreiben (in der Regel) wie er mit Bewußtheit und Sexualität umzugehen hat. Aber, und das gilt sicherlich nicht nur für mich, sondern für die Mehrzahl von Euch würde es jeden freuen daß das Geschenk bei dem Beschenkten in Ehren gehalten wird und mit Freude genutzt wird. Darum hat man sich beim Schenken doch so viele Gedanken gemacht.
Ich würde es jedenfalls super finden, wenn wir das Geschenk der Sexualität so ehren könnten, und uns darüber so freuen könnten, wie über das schönste Geschenk, das wir je von einem unserer Freunde oder Bekannten geschenkt bekommen haben.
Wissen sollte aber jeder, daß das Maß der Bewußtheit von jedem Menschen unterschiedlich groß bemessen ist. Und daß man beides nicht gleichzeitig haben kann. Man muß entscheiden: Bewußtheit oder Sexualität. Hat ein Mensch vor, große Ziele im Bereich Entwicklung der Bewußtheit zu erreichen, muß man lieber auf Sexualität verzichten. Will man aber den Spaß im Bett oder in der zwischenmenschlichen Liebe auskosten, dann fehlt später die Energie zur Erweiterung der Bewußtheit. Aber wie so oft, ist das Leben weder ganz schwarz, noch ganz weiß, es gibt viele unendliche Abstufungen dazwischen. Und ich finde es doch sehr schön, wenn sich zwei liebende Menschen ihre innige Verbindung durch eine liebende Sexualität zeigen dürfen.
Das Gegenteil von Liebe in dem hier beschriebenen Kontext ist dagegen die egoistische Verwirklichung der primitiven Gelüste der sexuellen Lust. Ich mag kein Moralapostel sein, aber ich glaube durch das egoistische Ausleben der Lust entsteht großer Schaden an der Substanz, die den Menschen ausmacht. Wenn beide Partner sich dessen bewußt sind, und den Preis dafür zahlen wollen, kann man nichts machen, das muß man wohl oder übel akzeptieren. Definitiv schlimm wird es, wenn man einen anderen Menschen nur wegen seinen eigenen absolut vollegoistischen sexuellen Wünschen ausnutzt und ihm dadurch kostbare Bewußtheits-Energie RAUBT. Ja ich glaube solche Menschen rauben dem anderen das kostbarste was ein Mensch hat: BEWUSSTHEIT.
Das liebe Leser sind meine aktuellen Überlegungen zu diesem Thema. Eine Essenz aus dem was ich erlebt und gelernt habe und im Moment ist dieses Modell das Modell, nach dem ich seit Ewigkeiten gesucht habe. Es hat für mich zur Zeit die höchste Glaubwürdigkeit, weil es die schönsten Erklärungsversuche bietet, die ich im Moment kenne. Natürlich möchte ich dieses Modell niemandem aufschwatzen oder -drängen. Außerdem darf und soll jeder Mensch versuchen, sein Modell selbst zu entwickeln oder zu 'sehen' und vor allem zu interpretieren und zu deuten.
Traurig allein ist die Fehlleitung mancher oder vieler Menschen. Oft dadurch ausgelöst, weil sie sich aus Bequemlichkeit oder Angst selbst belügen, egal ob von inneren oder äußeren Einflüssen. Oder auch, weil ihnen wichtige und vor allem ehrliche Informationen für die eigene Persönlichkeitsausbildung vorenthalten werden.
Viele liebe Grüße,
Werner