Dabei kann die Frau dem Mann durchaus helfen. Aber im Grunde genommen bedarf der Mann dabei nicht der Frau. Ebenso, wie die Frau nicht unbedingt des Mannes bedarf, um Bewusstsein zu entwickeln. Mir hat keine Frau geholfen, um zu erkennen, dass die Triebhaftigkeit nicht der Bringer ist.
Ja, da hast du natürlich recht. Jeder muss sowieso für sich allein bewusst werden. Wenn meinem Partner eine Erkenntnis zuteil wird, dann kann er mir davon berichten und ich kann sie intellektuell nachvollziehen- aber eine Offenbarung ist doch was anderes. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Jede Jeck is' anders, sag' ich immer- es gibt ja viele ganz persönliche Problemstellungen, da kann nur jeder selber durch. Allerdings fand ich gerade das Mann/Frau Ding alleine unlösbar. Ich glaub' dir gerne, dass du aus eigenem Bewusstsein kapiert hast, das Triebhaftigkeit nicht der Bringer ist, aber hast du auch kapiert, was das Frausein ist? Was ist der Trieb der Frau, opti? Der sexuelle isses nicht, das weisste- aber was dann? Ohne eine Frau ist es für Mann schwer möglich, dahinterzukommen.
opti schrieb:
Mir kommt es ein klein wenig so vor, als versuchst du, den Mann als den kleinen dummen Jungen darzustellen, der von der Frau erzogen werden muss. Ich würde eher sagen, in der Regel leben beide ziemlich unbewusst in den Tag hinein.
Ist das so rüber gekommen? Das tut mir leid, so meinte ich es nicht.
Der kleine Junge und die Mama- beides unbewusste Menschen, die ihre Rolle als Karrikatur leben. Sie bedingen einandern und treten synchron, also gleichzeitig auf. Der kleine Junge wird immer eine Mama finden- die Mama immer einen kleinen Jungen, du verstehst?
opti schrieb:
Auch die Frau, die versucht, den Mann zum Umdenken zu bewegen, hat ja zuvor einen meist ziemlich schmerzhaften Bewusstseinswandel durchlaufen. Es könnte aber ebenso sein, dass der Mann der Bewusstere von beiden ist.
Die Frau, der das durch den schmerzhaften Prozess von vielen Enttäuschungen bewusst geworden ist, die hört auf, die Mama zu sein. Die lässt sich nie wieder auf einen kleinen Jungen ein, der den Helden spielen will. Eine solche Frau sucht einen Mann, der seine Rolle als Mann kennt und sie freiwillig angenommen hat- ein bewusster Mann also. Den braucht sie nicht zum Umdenken bewegen wollen, der hat bereits selbst umgedacht.
Ein solcher Mann, der durch ebensoviele schmerzhafte Enttäuschungen bewusst geworden ist, der hört auf, den Helden spielen zu wollen, der er nicht ist. Das war das Verhalten des kleinen Jungen, der so tut, als ob- und darin auch noch bestärkt werden wollte. Nein, einem bewussten Mann ist solches Verhalten zuwider- und genau das macht ihn zum Mann.
Das passiert bei beiden auf der Hälfte des 4. Chakras, ab da probieren beide Seiten, sie selbst zu sein. Das bedeutet aber immer noch nicht, enthaltsam zu leben, opti. Tatsächlich stellt es den letzten Versuch dar, es ausgeglichen hinzukriegen. Und dann, also danach, da versteht man, warum ein Ausgleich nicht möglich ist. Weil beide dann wissen, was Mann und Frau als Prinzip ist- und das sind sie dann.