Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Im Religionsunterricht wird kein Wissen vermittelt sondern Glaubensinhalte einer Kultur. Das sollte man natürlich schon von Anfang an klarstellen und dementsprechend auch den Unterricht gestalten und nicht den Eindruck erwecken, als würde man Wissen vermitteln. Aber ich versteh nicht, warum in dieser Welt immer so getan wird, als ob Glaube weniger wichtig und weniger wert wäre als pragmatisches Wissen. Außer das Ziel ist eine Welt, in der sich Vertrauen - ins Leben generell und in den Menschen speziell - erübrigt hat. Dann braucht man auch kein Fach mehr, dass sich mit dem Glauben beschäftigt. In so einer Welt allerdings möcht ich nicht mehr leben.

Wie vermittelt man Wissen/Glaube ohne das es sich ins Hirn einbrennt? Und das Kindern.
Ich hab nach so vielen Jahren immer noch das Bild des bärtigen weissgrauen Gott in meinem Kopf der am Throne sitzt.
 
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Darf ich meine Frau nicht als die beste Frau der Welt bezeichnen, nur weil dann andere damit nicht mehr zum Zuge kommen? Find ich, ist kein Argument.
*lach* - meinetwegen darfst du das schon.
ich werde mich nicht gekränkt und minderwertig fühlen dadurch.
aber inti, ich verfüge auch über ein gesundes selbstbewusstsein und bin ausreichend aufgeklärt um mir bewusst zu machen, dass du wohl meinst deine frau ist die beste frau für dich - und nicht absolut.
aber objektiv betrachtet ist deine aussage nun mal eine wertung, die andere frauen abwertet.

wie ich in einem früheren beitrag versucht habe zu erklären -
gewaltfreiheit herrscht dort, wo ich auch die bedürfnisse und empfindungen von menscheh respektiere, die nicht das glück hatten in einem aufgeklärten umfeld aufzuwachsen.
 
Die Frage ist dann, warum sollte ich bestimmte Teile der Vielfalt negieren oder ausschalten wollen? Brauche ich das Gänseblümchen? Nein ich brauche es nicht, aber warum sollte ich alles, was ich nicht brauche, vernichten?
Wer spricht denn von vernichten? :eek:
Aber wenn ich weiß, das Efeu sehr leicht Hautreizungen verursachen
kann, wäre es doch klüger sich tunlichst davon fernzuhalten.


Willst du darüber entscheiden was brauchbar ist und was nicht?
Seltsame Frage das ... steht mir nicht zu für die Gesellschaft zu entscheiden ...
... für mich selber aber sehr wohl. Und wenn ich der Meinung bin, die Gesellschaft,
so wie sie sich derzeit präsentiert, ohne Religionsgemeinschaften besser beraten
wäre, dann drücke ich diese Meinung auch aus.

Da halte ich mich an Pilatus: "Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben!"

Magdalena nimmt mir zur Fundierung meiner Meinung gar die Worte aus dem Mund:
sondern nur in den menschen, die mit vielfalt (noch) nicht gelernt haben umzugehen.
Aber auch das entzieht sich weitgehend unserem Einfluss
und das ist auch gut so ...


Wenn eine Religion einem einzigen Menschen dazu verhilft, auf seinen spirituellen Pfad zu kommen, hat es sich doch schon gelohnt, warum willst du diesem Menschen das verwehren?
Nein, ich fürchte da missverstehen wir uns jetzt gänzlich.
Ich hab, und das erwähnte ich schon mehrmals, kein Problem mit Religion.
Die "Glaubensgemeinschaften" sind für mich aber schon im Ansatz ein
Widerspruch in sich. Da jeder Glaube, ebenso wie das Inidividuum das
jenen Glauben lebt, einzigartig ist, sehe ich keinen spirituellen
Nutzen in derartigen Konstrukten.

Ein besonderes Gräuel sind mir hierbei Glaubensbekenntnisse!
Weltliche Solidaritätsbekundungen für innere Geisteshaltungen?

Euer, what the hell, Ischariot
 
Wie vermittelt man Wissen/Glaube ohne das es sich ins Hirn einbrennt? Und das Kindern.
Ich hab nach so vielen Jahren immer noch das Bild des bärtigen weissgrauen Gott in meinem Kopf der am Throne sitzt.

Das Bild meinst du, stimmts? Michelangelo :LOL:

Ich weiß, das ist schwer. Ich hab erst mit 25 langsam aufgehört, diesen Gottgeist draußen in der Welt bzw, oben im Himmel zu suchen und ihn sowohl dort als auch in mir selbst zu vermuten.

Einen Unterricht im klassischen Sinn würd ich wahrscheinlich auch gar nicht machent, bestenfalls Plauder und Diskussionsstunden wo Fragen behandelt werden: Was ist Glaube? Wie wichtig ist er? Könnte es einen Gott geben, einen "Guten Hausgeist" sozusagen, der hinter bzw. in der gesamten Schöpfung wirkt? Wer bin ich? Wo komm ich her? Ich meine eine schrittweise Hinführung der Kinder, der Schüler, der Menschen zu sich selbst, zu ihrem innersten Selbst, ohne viele Umwege über strenge Gebote und verwirrende Bibelgeschichten, die dargestellt werden, als wären sie unumstößliches Gesetz. Da bekommt ein jeder Angst.

Obwohl ich mir persönlich nicht ganz sicher bin, ob ich das Neue Testament völlig weglassen würde. Ich muss es selbst erst studieren und hab noch nicht mal angefangen damit. kann ich jetzt nicht sagen. Kommt immer drauf an, wie läßt man was einfließen.

Meine persönliche Meinung ist die, dass Glaube und Wissenschaft zwei Pfade der Menschheit sind und immer waren und beide gleichermaßen wichtig. Die Glaubens und Vertrauensfähigkeit aber, ins Leben an sich und in den Menschen, wird, soweit ich das mitbekomme, nirgendwo geschult oder zumindest gepflegt. Mathe, Physik, Chemie... alles in Butter, Urvertrauen braucht man nicht, wenn man Wissenschaft betreibt. Wer alles weiß, braucht nichts mehr glauben. So lautet das unausgesprochene Motto einer kränkelnden Hochkultur.

Also gut, ich sag auch, der altbekannte Religionsunterricht taugt womöglich nichts, aber es sollte eine gute Alternative geschaffen werden.

Bin a bissl unkonzentriert, weu a bissl im Stress. :LOL:
 
Zuletzt bearbeitet:
Religionsunterricht dürfte imho nur so aussehen: Es gibt diese und jene Religionen, die dieses und jenes glauben. Im Grunde also eine Art Ethnologieunterricht als reine Informatio. Jegliche Art von Steuerung hat zu unterbleiben.
Da bin ich ganz bei Dir. Leider sieht die Praxis aber ganz anders aus ...


Ganz konkret und Aktuell: Mein Kleiner hat Heute das Semesterzeugnis von der Schule nach Hause gebracht.
Er nimmt aktiv am Religionsunterricht teil, das Fach "Religion" ist auf dem Zeugnis auch aufgeführt, jedoch
hat er keine Note erhalten. Einfach nur: -

Da die katholische Kirche für meinereins ohnehin ein schwieriges Thema ist, hab ich nichtmal ansatzweise
das Bedürfniss diese "Nichtbenotung" verstehen zu wollen. Schließlich arbeitet mein Sohn im Unterricht
mit wie jeder andere Schüler auch, nur er ist halt nicht getauft! Ich empfinde das als Ausgrenzung!

Genau das finde ich sehr Typisch für Religionsgemeinschaften ...

Ginge es nach mir, würde ich ihn aus dem Religionsunterricht rausnehmen.
Es liegt mir allerdings fern, meinen Sohn für die Ignoranz der Kirche zu
bestrafen, schließlich besucht er den Unterricht aus freien Stücken!

Euer, seinen Kloß im Hals runterwürgender, Ischariot
 
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