Robert Enke - Selbstmord

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Andere brauchen nur eine Zeitlang diese Medikamente. Jemand, der über mehrere Jahre sowas nimmt, ist mir bisher noch nicht begegnet.

Mir schon...und mehr als nur einer. Teilweise nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte.


Wo ich Dir jedoch Recht gebe: man sollte niemanden dafür verurteilen. Man weiss nämlich nicht, ob man nicht auch selbst einmal betroffen sein könnte - gibt nämlich auch noch andere Ursachen als die Gene.....

Ich staune ohnehin, wieviele da in die Robe des Staatsanwaltes schlüpfen. Wen würde man verurteilen, weil er unter Krebs oder Multiple Sklerose leidet?

Nur bei psychischen Erkrankungen scheinen andere Gesetze zu gelten. Depressionen sind der Krebs der Seele und haben - wie sage schon richtig sagte - rein gar nichts mit den Tiefs zu tun, die jeder Mensch kennt. Depressionen wurden laut WHO sogar als die belastendste Krankheit eingestuft. Menschen, die Depressionen und einen Herzinfarkt hatten, würden lieber noch mal den Herzinfarkt wählen.

Da gibt es wohl noch viel zu tun in Sachen Aufklärungsarbeit.
 

Depression ist eine furchtbare Krankheit.
Nicht zu letzt dadurch, dass du sie nicht eingestehen darfst. Denn, es wäre dein eigenes Versagen als Mensch: Du hast dein Leben nicht im Griff.
Was aus der Sicht der Anderen ja auch stimmt. Du hast dein Leben nicht im Griff. Und bist doch furchtbar wehrlos.
Der Tod, mein Tod, war der erste Gedanke beim Aufwachen, und auch meist der letzte, der mich in den Schlaf trug. Der Tod war eine willkommene Erlösung, von einem Leben, das eigentlich nur von der Frage bestimmt war: "Warum immer ich?"
Genau an meinem 45. Geburtstag wurde mir eine Vorladung vor Gericht zugestellt. Okay, der interne Dienstweg und der Postweg haben das so ergeben.
Aber, für mich war das nur ein weiteres Zeichen, dass sich die Welt gegen mich verschworen hatte. Und trieb mich weiter in diese tiefe schwarze Loch.

Ich verstehe den Robert Enke. Denn, niemand kann kann dir da wirklich helfen. Außer du selbst.

Ich lebe heute noch. Gab da einige Zufälle. Und dann war der Weg daraus ein ziemlich harter. Der Mut und jede Menge Einsicht in sein Selbst erforderte.

:)

crossfire
 
Hallo DiaBowLow

Zitat: DEIN schwerer Fall macht mich auch betroffen, PsiSnake.

Naja, so schlimm ist es auch nicht, denke ich, aber vielleicht habe ich mich auch damit arrangiert, manchmal bin ich vielleicht auch selbstdistanziert. Ich denke, dass es vielen noch um einiges schlechter geht, was auch traurig genug ist. Aber danke:)


Sicher mögen andere noch schwerer mit psychischen und physischen Schmerzen im Vergleich zu Deinen eigenen zu kämpfen haben. Das hilft Dir jedoch nicht!

Es geht um Dich und dass Du GEGEN anstatt FÜR Dich kämpfst, PsiSnake...:kiss4:
 
Hallo Nithaiah

Zitat:Natürlich kann man durch eine Pause erst Recht ins "Loch fallen." Das ist aber auch nur ein Indiz für Depressionen. Denn Schuld daran hat ja nicht die freie Zeit, die ein Mensch ohne Depressionen ja sehr wohl genießen und für sich nutzbar machen kann, ohne in irgendwelche Löcher zu fallen. Ich denke, die Depression holt einen früher oder später sowieso ein, wenn sie nicht beachtet wird. Man kann sie mit übersteigerter Aktivität eine Zeitlang übertünchen, oft sucht sie sich dann andere Kanäle, z. B. in chronischen Schmerzen oder irgendwelchen Süchten. Oder es kommt zum ganz großen Knall, wenn man zulange versucht hat die Alarmsignale zu überhören.


Ja, denke auch. Mich ärgert es immer, dass mir sowas keine Erholung bringt,
dass mir freie Zeit nicht hilft.

Zitat:Ich halte dich tatsächlich für hochbegabt.
Was aber nicht bedeutet, dass dir deshalb alles zugeflogen kommt, versteht sich. Manche Hochbegabung beruht tatsächlich neben der Intelligenz vor allem auf der Fähigkeit, mit jeder Faser seiner Seele fühlen zu können und alles um sich herum wahrnehmen zu können. Und das ist Gabe und Fluch gleichermaßen. Man zahlt immer einen Preis für diese Hochbegabung. Anders ist es sicherlich bei jemandem, der einen hohen IQ aber einen verkümmerten EQ hat. Der kann seinen Weg geradeaus gehen, schaut nicht nach rechts oder nach links, geht steil auf der Karriereleiter vorwärts, weil seine eigenen Emotionen ihm nicht hinderlich sind. Das sind dann die klassischen "Fachidioten", die eigentlich "Sonstidioten" sind. Ob das aber wirklich erstrebenswert ist? Naja, kommt darauf an, was man für sich vom Leben erwartet. Ich sage: nein.


Ich stelle mich was Emotionen betrifft sehr oft total blöd dran:rolleyes:, auch wenn ich das mit der Empathie gut kann.

Zitat:Ja, das glaube ich dir gerne. Ich frage mich, ob deine Eltern überhaupt deine feinfühlige Seite wahrgenommen haben.


Naja, das habe ich ja sogar selbst nicht registriert oder verdrängt bzw. als
Schwäche empfunden als ich klein war. Aber die waren auch mehr mit ihren Streitereien beschäftigt.

Zitat: Das ist ja genau das was ich meine. Die Perfektionsansprüche sind so übergroß, dass man es gar nicht erst probiert. Man scheitert von vornherein an seinen Ängsten und seinem miesen Selbstwertgefühl. Wenn man diese Ängste nicht hätte und ein Versagen nicht einem Todesurteil gleich kommen würde, dann könnte man doch sagen: "Ich probiere es einfach. Entweder es klappt oder eben nicht." Aber so dreht man sich in der Perfektionsspirale und versagt dadurch erst recht. Das Aberwitzige dabei ist: Anderen gesteht man sehr wohl immer wieder zu, zu versagen, in Fettnäpfchen zu treten, die Bälle des Lebens daneben zu werfen. Man mag sie immer noch genauso wie vorher, manchmal vielleicht sogar noch mehr. Fehler machen einen Menschen schließlich erst richtig menschlich und liebenswert. Nur man selbst will immer den großen Zampano machen und meint, anders hätte man ja nichts verdient.


Ist auch komisch, ich rede nun sogar über die Probleme, aber so wirklich helfen tut das auch nicht.

Ich habe übrigens nie Medikamente genommen. Aber ich bin auch nicht impulsiv und habe gute Selbstkontrolle. Ich würde nicht sagen, dass ich gut kämpfen kann, aber ich bin doch ziemlich zäh, und ich kann mich ganz gut mit mir selber beschäftigen;)

LG PsiSnake
 
Zitat:Sicher mögen andere noch schwerer mit psychischen und physischen Schmerzen im Vergleich zu Deinen eigenen zu kämpfen haben. Das hilft Dir jedoch nicht!


Manchmal jammert man halt zuviel, denk ich...
Aber ich bin kein nerviger frustrierter Mensch, der nur über alle rummeckert:D
Schon eher melancholisch, das schon, aber ich kann mich schon für mich und andere freuen. Die mit mir Teleempathie gemacht haben werden das auch wissen, denk ich.

Zitat:Es geht um Dich und dass Du GEGEN anstatt FÜR Dich kämpfst, PsiSnake...

Ja, ich hau mir schon oft selbst eine rein, auch wenn ich das nicht will.
 
Für Interessierte:

http://www.agus-selbsthilfe.de/

AGUS – Angehörige um Suizid e.V. ist die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen nahe stehenden Menschen durch Suizid verloren haben.

Diese Homepage haben wir eingerichtet für
• Trauernde, die einen nahe stehenden Menschen durch Suizid verloren haben, unabhängig davon, wie lange dies her ist
• für Freunde, Bekannte, Kollegen, die einen Suizidtrauernden gerne hilfreich begleiten möchten
• für Menschen, die durch ihren Beruf mit dieser Todesart in Berührung kommen und die sich über die Situation der Hinterbliebenen informieren möchten
• für Ärzte, Therapeuten, Pfarrer, Lehrer, Erzieher usw., von denen aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit kompetente Hilfe erwartet wird.


Depression - Tipps für Angehörige
Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl, Facharzt für Psychotherapie


http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Depression/Tipps/Depression-Tipps-fuer-Angehoer-1817.html

Wie kann ich als Angehöriger einem depressiven Menschen helfen?
Was können Angehörige bei Depressionen tun?


http://www.depressionen-depression.net/angehoerige-von-depressiven/index.html
 
wollt auch nur nochmal sagen, dass ich robert enke weder persöhnlich kannte noch aus medien etc, weil ich mich nicht für fußball interessiere. Diese Tatsache verbunden mit der Tatsache dass jeden Tag tausende von Menschen sterben teils noch viel schlimmer etc... lässt mich nicht mehr "mittleid" empfinden wie für jenen anderen der sich das leben nimmt oder stirbt...
nur im gegensatz zu den tausenden anderen menschen hat er es hier ins forum geschafft, und in die zeitungen...
 
wollt auch nur nochmal sagen, dass ich robert enke weder persöhnlich kannte noch aus medien etc, weil ich mich nicht für fußball interessiere. Diese Tatsache verbunden mit der Tatsache dass jeden Tag tausende von Menschen sterben teils noch viel schlimmer etc... lässt mich nicht mehr "mittleid" empfinden wie für jenen anderen der sich das leben nimmt oder stirbt...
nur im gegensatz zu den tausenden anderen menschen hat er es hier ins forum geschafft, und in die zeitungen...


Aufgrund seiner Bekanntheit als Person breiter Öffentlichkeit, die sich mit ihm identifiziert, könnte er eine Gallionsfigur zum Anstoss für Veränderungen im Profi(t)Sport und auch im Denken des Fan-Volkes sein, dass Bolzen umbringt.
 
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Zitat:Sicher mögen andere noch schwerer mit psychischen und physischen Schmerzen im Vergleich zu Deinen eigenen zu kämpfen haben. Das hilft Dir jedoch nicht!


Manchmal jammert man halt zuviel, denk ich...
Aber ich bin kein nerviger frustrierter Mensch, der nur über alle rummeckert:D
Schon eher melancholisch, das schon, aber ich kann mich schon für mich und andere freuen. Die mit mir Teleempathie gemacht haben werden das auch wissen, denk ich.

Zitat:Es geht um Dich und dass Du GEGEN anstatt FÜR Dich kämpfst, PsiSnake...

Ja, ich hau mir schon oft selbst eine rein, auch wenn ich das nicht will.


Du bist hochsensibel und nicht aus Beton. Das solltest Du Dir hoch anerkennen und fürsorglich mit Dir umgehen wie mit anderen geliebten Menschen. :)
 
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