Robert Enke - Selbstmord

Was soll der Verein da tun? Mit Freunden, Spielerkolkegen und Verein hat er ja nicht über sich und seine Depression gesprochen und der Verein wusste sicherlich, dass er in Behandlung ist. Enke hat keinen anderen an sich ran gelassen, also was soll der Verein da tun?

Nix, außer Hilfe und Unterstützung anbieten...jemanden zwingen, diese anzunehmen...kann man nicht.
Viele, die ihn persönlich gekann haben, werden sich jetzt eh mit Selbstvorwürfen zerfleischen "hätte ich´s nicht erkennen müssen?...hätte ich mehr tun können/müssen?...wo habe ich versagt?..."

...und wenn ne Woche oder zwei vergangen sind...wird ...zumindest hier jeder wieder zur tagesordnung übergehen, schließ ich mich auch mit in...und wir werden wieder dikutieren und fetzen, was das Zeug hält...und die "guten Vorsätze", die manch einer im stillen Kämmerlein aufgestellt haben...sind zu Staub zerfallen und in alle Winde verweht...weil niemand weiß, ob nicht ausgerechnet dieser A**** von Uswer, der alle mit seinen Postings nervt, auch unter Depressionen leidet, weil er, genau wie die meisten seiner Leidensgenossen und -innen dies nicht klar und deutlich sagt. Wahrscheinlich aber auch aus der Angst heraus, dann erst recht "rangenommen" zu werden.



Sage
 
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Frau Enke sagte gestern: "Ich glaubte, dass unsere Liebe ihm hilft".

Aber, wenn man wirklich tief in einer Depression steckt, dann erkennt man selbst große Liebe Anderer nicht mehr. Man will sie nicht erkennen.

crossfire

Ja. Genauso ist das in vielen solcher (vor allem der wirklich schweren) Fälle. Leider.
 
Da wirft sich für mich die Frage auf - hätte der Verein irgendwas tun müssen?

Leider ist ab einem gewissen Punkt jede Hilfe vergebens.

Ich habs schon mal in einem anderen Thread geschrieben.

Die Freundin meines verstorbenen Sohnes war auch schwer depressiv und nach einem Selbstmordversuch, von dem sie mein Sohn noch "retten" konnte, weil er sie rechtzeitig fand, war sie in klinischer Betreuung.

Aber sogar da fand sie einen Weg und stürzte sich vom Krankenhausdach in den Tod.
 
Ich habe jetzt nicht alles gelesen was die letzte Zeit geschrieben wurde, daher vielleicht nichts Neues: Was das Erkennen seines Zustands betrifft...Ich las gerade, das er wohl bewusst seine Angehörigen täuschte und das auch im Abschiedsbrief formulierte. Seine Frau soll ja gestern ein Interview gegeben haben. Habs aber nicht gesehen.
 
Viele sollten sich echt mal vom Gedanken verabschieden, dass Suizid generell zu verhindern sei...ist es eben nicht

Genau!

Und ich warne auch eindringlichst vor Verurteilungen von Familien, Freunden, Kollegen usw., wie es hier auch vereinzelt zu lesen war, dass man ja hätte und sollte usw....

Die Hinterbliebenen machen sich meist ohnehin selbst Vorwürfe genug (auch wenn sie total unberechtigt sind)

Meinem Sohn wurden auch von der Familie seiner Freundin Vorwürfe gemacht, dass er Schuld dran sei, weil er sich von ihr trennen wollte. Sie taten es ganz bestimmt nicht in böser Absicht, sondern in ihrem übergroßen Schmerz, das weiß ich.
Aber nicht nur die Eltern, das ganze Dorf hat ihn schief angeschaut.....

Diese Last konnte er nicht tragen. Er betäubte sich mit Alkohol (keine Lösung, ich weiß, aber wer wollte es ihm verdenken!) und letztendlich zahlte auch er mit seinem Leben, weil er betrunken mit der Zigarette im Bett einschlief....5 Wochen nach dem Tod seiner Freundin.

Ich erzähle das hier nur, weil ich möchte, dass sich die Menschen mit Urteilen aller Art ein wenig mehr zurüchhalten sollten, weil sie sehr großes Unheil anrichten können, auch bei Hinterbliebenen.
 
ganz ehrlich ich kann das geranke um enke nicht mehr hören.
den ganzen tag läuft es in den medien.
niemals zuvor habe ich, zumindest bewusst, etwas über diesen enke gehört und nun - durch diesen zugegebenen traurigen anlass - pirscht er von morgens bis abends hindurch.
für mich ist das teilweise einfach scheinheilig.
dafür mag es kritik hageln, aber ist nun mal meine meinung.
ich leugne nicht, dass es traurig ist, wenn ein mensch (der vor allem inmitten seines lebens steht) sich umbringt.
aber und hier läuft doch schon was quer...es ist kein gott, es ist ein mensch.
täglich sterben unzählige menschen.
das juckt kaum jemanden.
da wird kein mediales spaktakel verführt, da werden keine durchschnittszahlen erwähnt.
niemand interessiert sich, wer wo, an was und wie unter welch tragischen umständen zu welcher zeit wodurch gestorben ist und wie viele es an diesem tag insgesamt waren, etc etc.
aber dann kommt ein fussballer und die ganze nation ist zutiefst bestürzt.
als wäre er kein mensch, ein übermensch nur weil er bekannt und in der öffentlichkeit stand.
bescheuert.
schlichtweg bescheuert.
klar man bekommt solch meldungen dann bewusst mit, trauert also auch bewusster.
das kann man nicht abstreiten, aber der großteil hat sich doch zu lebzeiten um enke höchst wahrscheinlich kaum geschert.
habt ihr euch um ihn geschert?
hat es euch interessiert wie es ihm nach dem tod seiner tochter geht oder mit dem druck als spieler?
habt ihr euch über ihn jemals gedanken oder sorgen gemacht.
gewiss kaum.
der rest wohl ebenso oft, so viel, so intensiv.
wo waren denn die leute alle als es ihm schlecht ging?
wenn sie solch empathen sind, wieso kam keiner und half.
überspitzt gesagt.
vielleicht wollte enke´s selbstmord einfach mal öffentlich wachrütteln und den menschen verzapfen sich NICHT dann um jemanden zu interssieren und ihm be-achtung zu schenken, wenn er bereits tot ist, sondern ihm nahe zu sein, wenn er mitten unter ihnen, am leben ist.

ende.
 
Es ist weder für den Betroffenen noch für die Anghörigen leicht, damit zu leben. Und für Außenstehende ist es schwer, zu erkennen, ob jemand tatsächlich depressiv ist oder...wie man so "schön" sagt, einfach "nur rummemmt"...
Wenn ein eigentlich lebensfroher und positiv denkender Mensch plötzlich ganz anders ist und keine Gefühle mehr fühlt, sondern nur noch das "Nichts". Ich glaub, das ist nicht gespielt. Das hat mit Memmerei nichts zu tun.
Ich glaube Dir aber, dass es auch die Fälle gibt, die ohne Medikamente gar nicht mehr zurechtkommen. Das sind wirklich arme Schweine.
 
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Wenn ein eigentlich lebensfroher und positiv denkender Mensch plötzlich ganz anders ist und keine Gefühle mehr fühlt, sondern nur noch das "Nichts". Ich glaub, das ist nicht gespielt. Das hat mit Memmerei nichts zu tun.
Ich glaube Dir aber, dass es auch die Fälle gibt, die ohne Medikamente gar nicht mehr zurechtkommen. Das sind wirklich arme Schweine.

Die Angehörigen kriegen es vielleict mit...die Kollegen?...eher kaum...da reißt sich mancher zusammen, spielt den tough guy oder er ist immer "die Lusche", die mit schleppender Stimme alle langweilt...und nicht jeder "Langweiler" ist depressiv...gibt auch die "Berufskranken", die nie mit anpacken können, wel sie unter "Faulfieber" leiden und sih lieber nen Lenz machen.Als Laie und wie man im Fall Enke sieht, auch der Therapeuth können nicht erkennen, wiees um denjenign steht.
Ein gebrochenes Bein sieht jeder...aber ne gebrochene Seele kann keiner sehn...nur mutmaßen.


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