Der Designermensch kommt...

Hallo Advena,

viele Eltern haben mit der "Überraschung" allerdings das "Problemchen", für einen Buben UND für ein Mädel einen Namen finden zu müssen*kicher*

Lg

Shanna
 
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Hallo zusammen! :)

Eugenie ist strikt abzulehnen und ist pervers. Adolf Hitler hatte schon davon geträumt eine arische Herrenrasse (blaue Augen, blonde Haare, groß, stark, intelligent) zu züchten und ist Gott sei Dank mit seinem Vorhaben gescheitert. Niemals darf diese Gesellschaft es zulassen, daß es wieder dazu kommt. Denn schnell würde es zu einer Einteilung von Leben 1.Klasse und Leben 2.Klasse kommen. Es gibt aber kein Leben 2.Klasse, denn jedes Leben ist gleich wertvoll!

Dieses Thema ist sehr heikel, aber auch wichtig. Schnell geraten wir an die Grenzen der menschlichen Ethik. Wenn junge Paare und besonders Frauen sich einem ungeheueren Druck ausgesetzt sehen, "perfekte" Kinder in die Welt zu setzen, dann sollten wir uns zuerst fragen, woher dieser Druck eigentlich kommt. Schnell stellen wir fest, daß dieser Druck von außen (Medien, Wirtschaft, etc.) an uns herangetragen wird. Der Mensch klammert sich viel zu sehr an Äußerlichkeiten. Geld, Macht, sozialer Status, Aussehen... Und dennoch kann er nichts davon mitnehmen, wenn er stirbt.

Wissenschaftliche Errungenschaften wie die PID können den Menschen sicherlich helfen. Ich begrüße diese neuen Möglichkeiten der Diagnostik. Allerdings bedeutet Wissen auch Verantwortung. Ist die Menschheit schon so weit diese Verantwortung zu tragen? Viele Menschen legen sich freiwillig beim Schönheitschirurgen unter das Messer, weil die Nase zu lang, die Brüste zu klein, die Lippen zu schmal oder das Gesicht zuviele Falten aufweist. Diese Menschen haben niemals gelernt mit ihren kleinen "Fehlern" zu leben, die ebenfalls eine Herausforderung darstellen.

Wir brauchen keine Superbabys, sondern Menschen die sowohl soziale Kompetenz aufweisen als auch selbstbewusst den Widrigkeiten des Lebens trotzen können. Dafür sind nicht die Gene verantwortlich, sondern dieses muß man sich im Leben erarbeiten und erlernen. Ein Kind, daß schneller Mathematikaufgaben als andere berechnet, hat nicht automatisch bessere Chancen das Leben zu meistern. Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen.

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Wie auch in anderen Fällen, gilt auch hier....

Wir haben bereits die Pandora´s Büchse bereits geöffnet.

Es liegt in unserer Natur, Entscheiden zu können/wollen, wie wir uns in Zukunft weiter entwickeln wollen. Es liegt im unserem ermessen zu entscheiden, ob wir daraus einen nutzen ziehen oder nicht. Wir müssen mit den neuen Erkenntnisen leben und damit versuchen so gut wie möglich umzugehen.

Richtig oder Falsch, ist hier nicht die Frage.

Können wir damit umgehen oder gerät alles außer Kontrolle.

Darum sind auch hier Regeln notwendig.

Die Frage ist nicht Gentechnik ja oder nein, sondern wie setzen wir diese ein. Zur welcher Zeit ist was und wie erlaubt.

Was wir heute für normal empfinden, war vor Jahrhunderten noch unvollstellbar. Was wir heute ehtnisch bedenklich halten ist in einigen hundert Jahren normal.

Wir müssen unserer Verantwortung bewustsein.
 
Toffifee schrieb:
Hallo zusammen! :)

Es gibt aber kein Leben 2.Klasse, denn jedes Leben ist gleich wertvoll!

Da hast du an und für sich Recht, so sollte es sein, aber es gibt so chon genug Menschen die sich für etwas Besseres halten (egal ob es Aussehen ist, oder weil sie studiert haben oder sonst was...)

Toffifee schrieb:
Wenn junge Paare und besonders Frauen sich einem ungeheueren Druck ausgesetzt sehen, "perfekte" Kinder in die Welt zu setzen, dann sollten wir uns zuerst fragen, woher dieser Druck eigentlich kommt. Schnell stellen wir fest, daß dieser Druck von außen (Medien, Wirtschaft, etc.) an uns herangetragen wird. Der Mensch klammert sich viel zu sehr an Äußerlichkeiten. Geld, Macht, sozialer Status, Aussehen... !

Richtig, genau so ist es. Und die wenigsten Menschen werden das einsehen.

Toffifee schrieb:
Viele Menschen legen sich freiwillig beim Schönheitschirurgen unter das Messer, weil die Nase zu lang, die Brüste zu klein, die Lippen zu schmal oder das Gesicht zuviele Falten aufweist. Diese Menschen haben niemals gelernt mit ihren kleinen "Fehlern" zu leben, die ebenfalls eine Herausforderung darstellen.

Und nochmal zustimmt. =)

Toffifee schrieb:
Wir brauchen keine Superbabys, sondern Menschen die sowohl soziale Kompetenz aufweisen als auch selbstbewusst den Widrigkeiten des Lebens trotzen können. Dafür sind nicht die Gene verantwortlich, sondern dieses muß man sich im Leben erarbeiten und erlernen. Ein Kind, daß schneller Mathematikaufgaben als andere berechnet, hat nicht automatisch bessere Chancen das Leben zu meistern. Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen.

Das erinnert mich an meine Schulzeit. Wir hatten ein Mädchen in der Klasse die nur 1en geschrieben hat, aber menschlich hatte sie aboslut nichts zu bieten. Sowas ist totes Leben....


LG,
Advena
 
Achilleus schrieb:
Hi,

Gentechnik ist eine sehr umstrittene Sache, jedoch denke ich, dass es auch viele positive Aspekte daraus resultieren, die die Lebensqualität von vielen Menschen verbessern würde.

Ich gebe hier ein Beispiel:



Was sagt ihr dazu?

Lg

Achilleus

Herzschrittermacheroperationen funktionieren zu 95%, bei 5% funktioniert es nicht.
 
Hi Shanna! :)

Shanna1 schrieb:
diesen Ansatz finde ich sehr gut, ebenso vielleicht auch die Möglichkeit, langfristig schlimme Erbkrankheiten auszumerzen. Allerdings sollte es nicht so weit gehen, dass Kinder wirklich nach Belieben "konstruiert" oder selektiert werden können.

Ich sehe hier einen zermürbenden Interessenkonflikt zwischen Ethik und dem grössenwahnsinnigem Wunschdenken der Wissenschaft. Auch wenn Hitler schon tot ist, bleibt das Streben nach ästethischem Perfektionismus immer noch bestehen. Irgendwie gehört diese Art von instinktiver Rationalisierung zur Spezies Mensch.
Über gewissenhafte und humane Ethik wird erst seit 1948 geredet, denn die allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde in diesem Jahr durch die UN-Generalversammlung eingeführt.

Lg ;)

Achilleus
 
Ich halte diese Form der Vermehrung für mehr als bedenklich. Wenns auf natürlichem Wege nicht klappt, sollte man es sein lassen.

Wenn ich mir vorstelle, meine Vater wäre bereits 4 Jahre tot gewesen, bevor ich auf die Welt gekommen bin, NEIN DANKE.

Kinder sollen in Liebe gezeugt werden und nicht aus aufgeschnittenen Hoden herausgepokelt werden um dann in eine Einzelle implantiert zu werden.

Ich lag als ich meinen Sohn bekam, längere Zeit im Krankenhaus, weil ich die Schwangerschaft "nicht so gut vertragen" habe.
Mir wurde klipp und klar gesagt, dass ich das Kind nicht behalten müsse, wenn etwas nicht in Ordnung gewesen wäre. Ich habe dann gesagt, das ich "nehme was kommt" - was dann ein wenig Entsetzen in dem Gesicht des Gyns auslöste. Mein Sohn kam erstmal gesund zur Welt. Erkrankte zwar später, aber, das haben wir auch in den Griff bekommen.

Heute arbeite ich im Rahmen de Therapeutischen Reitens oft mit Kindern, die an Down Syndrom "leiden". Das sind die liebenswertesten, kleinen Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Und wenn die "normalen" mit den "behinderten" Kindern spielen, dann sieht man als Beobachter, dass Kinder keine Unterschiede machen. Die Unterschiede werden ihnen durch die Erwachsenen beigebracht! Wenn ich meinen Sohn, 8 Jahre, frage: Was schätzt Du, ist der Paul (ein Down Syndrom Kind) ein "normales" Kind oder fällt Dir etwas besonderes an ihm auf." Dann bekomme ich zur Antwort: "Ich hatte viel Spaß mit Paul und ich muß ihm manchmal beim Sprechen helfen." Das ist aber auch schon alles. Der Spaß, die Lebensfreude, das Erkunden steht bei den Kindern an erster Stelle. Und nicht die Haarfarbe, die Hautfarbe, die Art der Behinderung.
Wir behindern uns als Erwachsene im Umgang mit "andersartigen" Menschen.

Schade, schade.

LG
July
 
Hallo Achilleus,

sicher ist es irgendwie verlockend, sich ein Kind zu "designen".
Ich hätte gern, dass meine Kinder von ihrem Vater die Sportlichkeit und Geschicklichkeit haben (das "fehlt" mir), dafür von mir das Interesse am Lesen und das "ruhig sein können" (das "fehlt" ihm *g*)
Und wenn sie dann noch so schlank wären wie ER, aber dafür mit knapp-unter-30 noch dichterem Haarwuchs...klar wäre das super, diese Kinder wären seeeehr pflegeleicht und beide Eltern könnten ordentlich etwas mit "diesen" Kindern unternehmen.

Andererseits - wäre es gewaltig langweilig! Brave, gutaussehende, kluge, sportliche, rundum begabte Kinder - 100% pflegeleicht, aber irgendwie - LANGWEILIG!
Wo bleibt da die elterliche Herausfordernung, wenn die lieben Kleinen im "Automatikbetrieb" groß werden, braucht man da überhaupt noch Eltern?

@July - ich stimme dir wieder mal zu...eh nichts neues *g*

Liebe Grüße,

Shanna
 
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Shannah - ich stimme Dir zu! :) Toll geschrieben!

Ganz genau! Designerkinder wären außerordentlich lanweilig. Es gibt ja so Kinder, die sind perfekt - nach außen hin. Die sind gut erzogen, die sehen immer nett aus, die haben nie dreckige, zerrissene Hosen an, die Rülpsen nicht am Tisch, die sind mit spästens 1,5 Jahren den Windeln entwachsen und die sind nur ganz selten krank. Dann aber auch nur, weil ein Kind im Kindergarten oder der Schule sie angesteckt hat (das Böse)! Die lernen im ersten Schuljahr perfekt lesen und schreiben - rechnen ist noch viel simpler!

Wenn man dann diese perfekten Kinder nachmittags zu Besuch hat, zum Spielen und die ganz perfiede beobachtet, zum Beispiel im Garten, stellt man fest, dass diese Kinder meist unerträglich sind. Weil sie nicht sozialisiert sind. Weil sie perfekt sind und weil die Mamas, die natürlich mittags am Herd stehen, viel besser und gesünder kochen können als man selbst - auch wenn die Miracoli Sauce im gleichen Moment aus dem Mund quillt, die fiese. Das würde man zu Hause ja nie zu Essen bekommen. Da gibts ja zumindest täglich Brokkoli.

Diese Form des Designs liebe (!) ich. Vor allem, wenn sich zeigt, dass das Desgin ein Fake ist.....

Also: Mir ist mein unperfektes Kind sehr viel lieber......


LG
July
 
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