Psychiatrie

in der psychiatrie?

  • Ich wahr drin!

    Stimmen: 28 24,1%
  • Ich wahr nicht drin!

    Stimmen: 77 66,4%
  • Ich will mal rein!

    Stimmen: 11 9,5%

  • Umfrageteilnehmer
    116
:rolleyes:
ja, und weil wir uns jetzt alle wieder vertragen obwohl wir uns in diesen Punkt i.A. kaum einig werden können. eine kleine Abrundung zu dieser Erzählung:

Die Kraft flutet in meinen Körper zurück.
Ich kann die Tasse erreichen, die an meinem Bett steht und einen Schluck nehmen.
Ich richte mich auf ohne zu wissen warum.
Eine Holzspachtel mit etwas Vaseline liegt neben der Tasse.
Das erinnert mich an meine aufgesprungenen Lippen und ich creme sie ein.

Ich fülle Dir reichlich den Becher, ich salbe Dein Haupt mit Öl. Es wird Dir an nichts mangeln.
Du wirst wohnen in meinem Haus und in meinem Herzen immerdar.

Ich seufze. Genau das wollte ich hören.
Erinnert Ihr Euch daran, was ich Euch erzählte?
Über das erste Aufwachen in Gugging und wie schwer es mir fiel, zum Denken zurück zu kehren?
Als ich so machtvoll von der Seiensebene in die Gedankenebene zurück gestoßen wurde,
hatte das auch noch eine andere Wirkung auf mich.
Ich fühlte das Wissen Gottes so intensiv in mir wie nie zuvor und versuchte das klar zu machen!
Ich sagte: „Fragt mich etwas! Irgendetwas!“
Ich hätte auf jede Frage, die man mir stellte, eine Antwort geben können!
Sie verstanden nicht, was ich meinte.
Ich WÜNSCHTE mir so sehr Fragen, und war enttäuscht, dass niemand Fragen an mich hatte.
Da fand ich diese Zettel!
Mandalas.
Ich interpretierte sie als Fragen.
Ich wollte wenigstens irgendwelche Fragen beantworten!

Wie kann man Mandalas als Fragen interpretieren?
DIESE Mandalas KANN man als Fragen interpretieren, weil sie für Kinder gezeichnet worden sind.

Das erste Mandala zeigt eine schwangere Frau in der Mitte eines Kreises.

Also ich interpretiere hier mal Eure Frage.
Was für eine Funktion haben Frauen in der Welt?
Ist die Geburt ein Wunder?

SIE sind das Wunder!
Sie schenken Leben.
Da dies aber irgendwie routinemäßig passiert, messt Ihr diesem Wunder keine Bedeutung mehr bei.
Ihr nehmt es nicht mehr wahr!
Eure Mutter sagt, ich soll hier noch mitteilen, dass Ihr aufhören solltet die Regelblutung zu verdrängen,
weil Ihr Euch dafür schämt.
Sie ermöglicht das Wunder erst!
Frauen bluten für dieses Wunder, damit die Stelle rein gehalten wird, an der es geschieht!
Liebt sie dafür!


Das zweite Mandala zeigt Zwerge, die mit Tieren in einem Kreis spazieren gehen.
Wichtel. Waldbewohner.
Es steht ein Text unter dem Mandala und er endet mit den Worten:
„Du hörst Ihre Stimmen, doch öffnest Du die Augen, wups, sind sie weg!“
Ich schrieb nur zwei Sätze unter diesen Text:

Sie sind nicht weg!
Du siehst sie nur nicht!


Das dritte Mandala zeigt Hasen, die im Kreis hüpfen
Es hat ebenfalls einen Text:
„Vier Hasenkinder laufen um die Wette.
Laufen sie fort, weil der Fuchs hinter Ihnen her ist oder der Jäger?
Warum laufen sie?“

Sie laufen, weil es Ihnen Lust bereitet.
Wie alle Tiere laufen sie zur Freude Gottes.
Da Ihre Umwelt aber gefährlich ist, hat Gott Ihnen Ihre Instinkte gegeben.
Das Wissen Gottes schützt sie aber nur in einer natürlichen Umwelt.
In einer Umwelt, wie Ihr sie erschafft, führen Ihre Instinkte sie in eine falsche Richtung.
Sobald Ihr mit den Tieren in Beziehung tretet, und wisst, Ihr macht das fast ausschließlich,
ist es Eure Aufgabe, Euch um sie zu kümmern.
Wenn Ihr Ihre Umwelt verändert, übernehmt Ihr diese Aufgabe!
IHR habt dann die Verpflichtung sie zu schützen!
Hasen laufen zur Freude Gottes und Ihr solltet gute Gründe haben sie zu töten.
Der Tod ist ein Geschenk, das nicht missbraucht werden darf!
Ein Geschenk, dass der Hase dem Jäger gegeben hat!
Es darf nie mehr genommen werden, als gegeben wird, sonst versündigt Ihr Euch gegen Gott.
Ich soll Euch hier vor Eurer Mutter warnen!
Wenn Ihr es übertreibt, räumt sie Euer Zimmer auf!
 
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eine kl Ergänzung:
@Juppi
man sollte Psychatrie und geistige Behinderung (bez,die Arbeit mit geistig Behinderten) nicht unbedingt in einen Topf werfen.
man findet in der Psychatrie kaum geistig behinderte Menschen.
Von daher sprichst DU hier von Dingen die Du nicht von innen kennst.
geistig behinderte menschen sind wie Kinder anzusehen...von daher geht das jetzt mit der Diskussion der Willensfreiheit etwas am Thema vorbei

und

eine kl Ergänzung bez. des spirituellen Hintergrundes.

es ist schwierig das Geschehen (das im wesentl. hier als ein äußeres geschildet wird) spirituell zu "bewerten".

an ein Kreuz genagelt zu werden ist nicht unbedingt spirituell
außer wenn es das doch ist

unter einem Baum zu sitzen ist nicht unbedingt spirituell außer wenn es das doch ist

wie tot in einem Zimmer im ersten Stock in Indien zu liegen ist nicht unbedingt spirituell
außer wenn es das doch ist

und

in die Psychatrie eingeliefert zu werden ist nicht unbedingt spirituell
außer wenn es das doch ist

das äußere Geschehen ist dabei überhaupt kein Maßstab
das innere Geschehen nur schwer zu fassen
 
Hallo Regina Swoboda,



eine kl Ergänzung:
@Juppi

man sollte Psychatrie und geistige Behinderung (bez,die Arbeit mit geistig Behinderten) nicht unbedingt in einen Topf werfen.

Das mache ich auf keinen Fall


man findet in der Psychatrie kaum geistig behinderte Menschen.

Das ist allein Deine subjektive Erfahrung

Von daher sprichst DU hier von Dingen die Du nicht von innen kennst.

Das unterstellst Du mir


geistig behinderte menschen sind wie Kinder anzusehen...von daher geht das jetzt mit der Diskussion der Willensfreiheit etwas am Thema vorbei

Das ist ebenfalls eine subjektive Verallgemeinerung, außerdem gibt es von meiner Seite, was die Willensfreiheit angeht keinen Widerspruch

Ich werde mich dazu ausführlich äußern, wenn ich etwas mehr Ruhe habe.

Gruß........................Juppi :)
 
fckw schrieb:
Wie begründest du eine solche Ethik der absoluten Entscheidungsfreiheit des Individuums?
Regina, die Grundhaltung, der Mensch besitze eine absolute Entscheidungsfreiheit und die müsse ihm auch gelassen werden ist eine normative Haltung. So weit ich Kant kenne, stimmt sie überdies ungefähr mit seiner Ansicht überein. Ich vermute, Kant übte einen enormen Einfluss auf unsere moderne Gesetzgebung aus.
Aus dieser einmal aufgestellten Forderung lässt sich sehr viel ablesen, zum Beispiel eben, dass eine Gesellschaft selbstschädigendes Verhalten bei einem Individuum zu tolerieren hat. Darum ist die von mir gestellte Frage m.E. von zentraler Bedeutung.

Nun benötigt eine solche Grundhaltung aber eine Begründung. Man muss begründen kommen, warum etwas gelten soll oder warum etwas nicht gelten soll. Dabei kann man sich nicht auf pure Logik verlassen, weil sehr vieles auch auf der Basis des Gewissens abläuft.

Du antwortest mir mit der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte (die ich übrigens für einen Glanzpunkt der menschlichen Geschichte halte). Aber das ist keine gültige Begründung. Im Gegenteil, die Erklärung der A. M.r. ergibt sich eher umgekehrt aus der oben diskutierten Sichtweise der Entscheidungsfreiheit des I. Die Erk. der A. M.r. ist ebenfalls eine normative Forderung. Ich denke, dir sind die dagegen geäusserten Kritikpunkte geläufig, etwa, dass die Erk. der A. M.r. letztlich eine westeuropäisch, ethnozentrisch stark geprägte Sichtweise des Menschen beinhalte, die nicht universell begründet werden könne. Ich persönlich vertrete eher deine eigene Meinung, aber ich kann diesen Einwand nicht ohne weiteres vom Tisch wischen.

(Persönlich fehlt mir z.B. eine Erklärung der Allgmeinenen Menschenpflichten, die dem Menschen nicht nur Rechte einräumt, was schon ein grosser Fortschritt zur Sklaverei usw. war, sondern auch von ihm verlangt, dass er sich für das Wohle jedes einzelnen aktiv einzusetzen habe. Aber auch das würde nicht die Frage lösen können, ob die Menschenrechte wirklich universell begründbar und gültig seien oder nicht.)

Eine Ethik der absoluten Entscheidungsfreiheit des Individuums wirft aber noch weitere Fragen auf. Viele neuere Erkenntnisse aus Psychologie, Soziologie, Neuropsychologie, Künstliche Intelligenz usw. tendieren dahin, dass der menschliche freie Wille gar nicht so sehr frei ist, wie er das selbst meint. Damit wird aber eine ganz zentrale Grundlage unterspült. Plötzlich erhalten Gedanken Gewicht wie: Vielleicht ist ein Straftäter ja gar nicht zu 100% selbstverantwortlich für das Begehen der Straftat, sondern nur zu 30%? Darf man ihn dann überhaupt noch bestrafen? Oder muss man ihn vielleicht "umkonditionieren" (Eine schöne, neue Welt lässt grüssen...)?

Du selbst kannst mir vermutlich aber auch nicht erklären, warum du die individuelle Entscheidungsfreiheit so hoch ansiedelst.

Auch ich befürworte Zwangsbehandlung in keinster Weise, und ich frage mich auch, ob es vielleicht nicht besser ist, jemandem seinen Willen zu lassen, wenn er/sie sich selbst schädigen will. Dann hiesse es wiederum viele Alkoholiker, Zigarettenraucher und Drogensüchtige sich selbst zu überlassen. Oder das zu tun, was der Staat heute schon tut: Eine gewagte Mischung aus Prohibition, Verbot für < 18 jährige, strafrechtliche Verfolgung von Drogendealern usw. Ein Kompromiss zwischen Entscheidungsfreiheit und Entziehen dieser Freiheit letztlich.

Und dieser Kompromiss hat Folgen. Das heisst, dass immer Unschuldige in Gefängnissen sitzen, oder Leute in psychiatrischen Kliniken zwangsbehandelt werden. Eine grauenhafte Vorstellung.
 
Regina.Svoboda schrieb:
Man „verliert“ nämlich das Bewusstsein nicht mehr sondern bleibt bewusst, obwohl man seine Wahrnehmung
über „was so ist“ ändert.
Ich habe bei Wilber darüber gelesen, er nennt das "Subjektpermanenz": Das Subjekt bleibt durchgehend bewusst, auch im Traumschlaf und auch im Tiefschlaf. Man erkennt erst dann so richtig, wie sich aus dem formlosen Bewusstsein nach und nach die formhafte Welt manifestiert und später wieder darin versinkt. Ramana Maharshi äussert sich anscheinend irgendwo auch darüber.
Selbst habe ich das nie erfahren dürfen (und die Chance ist wohl auch nicht extrem gross, dass mir das irgendwann in meinem Leben mal passiert), und es dürften äusserst wenige Menschen sein, die diese Erfahrung überhaupt jemals machen. In einer strengen Definition halte ich erst diese Erfahrung für ein Anzeichen wirklicher Erleuchtung.
 
fckw schrieb:
Regina, die Grundhaltung, der Mensch besitze eine absolute Entscheidungsfreiheit und die müsse ihm auch gelassen werden ist eine normative Haltung. So weit ich Kant kenne, stimmt sie überdies ungefähr mit seiner Ansicht überein. Ich vermute, Kant übte einen enormen Einfluss auf unsere moderne Gesetzgebung aus.
Wenn eine normative Haltung der Gegenpart einer spontanen Haltung ist, so wird sie in der Mehrzahl der Fälle falsch in Anwendung gebracht werden. (Schlagwort: über einen Kamm scheren.)



Aus dieser einmal aufgestellten Forderung lässt sich sehr viel ablesen, zum Beispiel eben, dass eine Gesellschaft selbstschädigendes Verhalten bei einem Individuum zu tolerieren hat. Darum ist die von mir gestellte Frage m.E. von zentraler Bedeutung.
Was ist "selbst-schädigend"?
Ist diese Frage beantwortbar? Oder wiederum nur normativ zu beantworten.


Nun benötigt eine solche Grundhaltung aber eine Begründung. Man muss begründen können, warum etwas gelten soll oder warum etwas nicht gelten soll.
Kann man das?

Ich meine, die Frage mutet seltsam an. Aber ich frage noch einmal: Kann man das?




Dabei kann man sich nicht auf pure Logik verlassen, weil sehr vieles auch auf der Basis des Gewissens abläuft.
Da müsste heraus gearbeitet werden, dass Gewissen tatsächlich auf etwas anderem basiert als auf Logik.
Ich bin da nicht so sicher. Nach meinem Erfahren bildet sich ein "Gewissen" auf Basis von internalisierten "Gesetzen" der Vorfahren. (Zu Gesetzen erhobene Denkvorgänge.) Jene Vorfahren empfanden sich als sehr logisch; d.h., sie konnten ihre Gesetze begründen(!)



(Persönlich fehlt mir z.B. eine Erklärung der Allgmeinenen Menschenpflichten, die dem Menschen nicht nur Rechte einräumt, was schon ein grosser Fortschritt zur Sklaverei usw. war, sondern auch von ihm verlangt, dass er sich für das Wohle jedes einzelnen aktiv einzusetzen habe. .)
Wie könnte eine Verpflichtung zur Menschlichkeit dann noch menschlich sein?!



Eine Ethik der absoluten Entscheidungsfreiheit des Individuums
Diese Ethik kann überhaupt nicht angetastet werden. (Egal wie stark wir das Gefühl haben, dass sie !doch aber tatsächlich! angetastet würde.)



Ist Das nicht die ganze Erkennensaufgabe der Inkarnation?
(Dass Regina erkennt, Nicht Fremdbestimmt in einer Klinik gelandet zu sein.
Dass Augen erkennt, Nicht Opfer einer äusseren Situation zu sein.
Dass fckw erkennt, Nicht.... .
...)

Eine gewagte Mischung aus Prohibition, Verbot für < 18 jährige, strafrechtliche Verfolgung von Drogendealern usw. Ein Kompromiss zwischen Entscheidungsfreiheit und Entziehen dieser Freiheit letztlich.
Hast Du Dir schon einmal überlegt, Warum "der Staat" so eine "gewagte (eher verwirrende) Mischung" an Richtlinien erlässt - - - falls es das Wohlbefinden des Bürgers (meins, deins) nicht ist
?



Und dieser Kompromiss hat Folgen. Das heisst, dass immer Unschuldige in Gefängnissen sitzen, oder Leute in psychiatrischen Kliniken zwangsbehandelt werden. Eine grauenhafte Vorstellung.
"Unschuldige" sitzen auf alle Fälle in Gefängnissen, Kliniken,...
Allerdings deshalb, weil ein "Schuld"-Begriff künstlich in unser Lebensverständnis eingeführt worden ist.
Darum ist der herangehende Gedankengang so völlig sinnlos. (Vielleicht wurde der Schuld-Begriff Deshalb eingeführt - - - DaMit unsere weiteren, hinreichenden - eben nicht hinreichenden - Gedanken falsch sein würden.)
 
Hallo zusammen

im Zusammenhang mit der Psychiatrie (ich selber war auch schon drin) möchte ich etwas beifügen, was mich vorallem für uns Spiris wichtig scheint.

Gott ist auch in der Psychiatrie erlebbar, oft sogar näher und besser als im Alltag, weil alles "Störende" wegfällt.

Nur kurz dies, ich habe noch Besuch gekriegt! Später noch mehr...
 
@all
danke das Ihr diese Schilderung so gut aufnehmt
der klassische Mensch reagiert mit Fluchtverhalten :rolleyes:
von daher
:danke:

aber das außergewöhnliche im Mitmensche erkennt man immer erst wenn man es auf die Probe stellt

von daher: ich bin beeindruckt und
es macht auch Mut

@Juppi
ich kann Dir nur sagen was ich erlebt habe
und
da ich auch schon mit Behinderten gearbeitet habe (ich habe meiner Pflegemutter hin und wieder bei der Hippotherapie ausgeholfen) kann ich nur wiederholen
solche Menschen oder Heime und die Psychatrie
das läßt sich nicht vergleichen
ich traf dort alle möglichen Menschen..Menschen die depressiv waren, Drogenabhängig, sog.psych. Störungen hatten, psychisch verletzt waren
ich traf einen Reitlehrer den ich kannte, einen Polizisten, einen Wissenschaftler, eine Lehrerin....
Du findest dor ALLE Arten von Menschen

manchmal auch Menschen die (in Wahrheit) GAR KEIN Problem haben und die man einfach nicht einordnen kann
um Dir darüber ein Beispiel zu geben was ich meine
ich traf dort eine Frau mit einer ungewöhnlichen Fähigkeit:
sie konnte Tote sehen..und ich FÜHLTE das sie das konnte

ein Auszug

Ich zeige Euch das jetzt einmal an einem konkreten Beispiel.
Ich traf in Gugging beim Spazieren gehen eine Frau.
Wie viele Menschen mit besonderen Fähigkeiten, war Sie auf der Suche jemanden zu finden,
dem Sie sich mitteilen konnte und der Sie nicht für verrückt hielt.
Wir setzten uns auf eine Parkbank und Sie erzählte:

„Seit dem Tod meines Mannes passiert es mir immer wieder!“
Sie sieht mich fragend an. Will ich jetzt noch mehr wissen, oder hat mich das Wort Tod erschreckt?

„Was passiert Dir immer wieder?“

„Ich kann Geister sehen.“

„Wie ist Dein Mann gestorben?“
Ich fühle, eigentlich will Sie weinen.

„Er hat sich aufgehängt.“

„Hast Du Ihn gefunden?“

„Ja.“

Ich warte. Ich fühle Sie will noch mehr darüber erzählen.
Sie erzählt etwas von einem Zettel oder Brief.
Ich konzentriere mich jetzt aber mehr auf Ihre Ausstrahlung.
Solche Details interessieren mich eigentlich nicht.
Ich will herausfinden, was Ihr eigentliches Problem ist.
Ich fühle, Sie hat Angst.
Bei der Trauer um Ihren Mann kann ich Ihr nicht helfen, aber vielleicht bei dieser Angst.

„Hast Du mit jemanden darüber gesprochen?“

„Ja, mit meinen Kindern. Ich habe Ihnen auch von dem Zettel erzählt.“

„Und von den Geistern?“

„Ja. Auch.“

„Wie haben Sie reagiert?“

„Sie haben sich Sorgen gemacht.“

„Was macht Dir Angst?“

Sie starrt mich an.
„Sie! Die Geister!“

„Was tun Sie?“
Ich konzentriere mich auf Ihre Ausstrahlung und kann es durch Ihre Augen sehen.
Sie sieht die Wesen der Zwischenwelt, die sogenannten „Toten“.
Nicht gerade angenehm.

„Sie singen.
Sie ziehen durch die Strassen und singen Kirchenlieder.
Sie feiern etwas.“

„Sind Sie auch bei Dir zu Hause?“

„Ja.“

„Und hier?“

„Einmal.“
Ihre Unruhe wächst. Sie beginnt mir aus zu weichen.
„Seit ich die Medikamente nehme ist es besser.“

„Was sagen die Ärzte?“

„Sie sagen, ich bilde mir das nur ein.“
Sie weint ein bisschen.
„Bilde ich es mir ein?“

In Ihren Augen ist die Angst zu lesen. Die Angst verrückt zu sein.
Ich schüttele sanft den Kopf.
„Nein. Du bildest es Dir nicht ein.“

Ich habe mich auf die innere Sicht der Dinge konzentriert und sehe das es wahr ist.
Sie erliegt keiner Wahnvorstellung, also eine Art von Energie, die von der Psyche selbst
nach außen projeziert wird.
So weit ich es beurteilen kann, sind Ihre Wahrnehmungen „real“.
Sie hat eine ver-rückte Wahrnehmung.
Eine außergewöhnliche Fähigkeit, die durch ein traumatisches Erlebnis plötzlich freigesetzt wurde.

„Siehst Du sie auch?“

Ich sehe Sie ernst an.
„Ich kann keine Toten sehen, aber ich weiß das Sie manchmal da sind.
Manchmal kann ich sie fühlen.
Sie zu sehen ist ein Geschenk. Ein Geschenk das Sie Dir machen.“

Einen Augenblick lang ist Sie verblüfft. SO hat Sie das noch nie gesehen.
„Aber ich habe Angst vor Ihnen!“

„Das kann ich verstehen.“

„Was wollen Sie von mir?“

„Wenn Sie erkennen, dass ein Mensch Sie sehen kann, versuchen Sie manchmal etwas mitzuteilen.
Hast Du das Gefühl, dass Sie Dir etwas mitteilen wollen?“

„Nein. Aber Sie scheinen etwas zu feiern.“

„Vielleicht wollen Sie Dir genau das mitteilen!
Das der Tod kein Grund ist zu trauern.“
Ein wenig konnte ich Sie beruhigen.
Ich fühle, es hat Ihr gut getan, einfach einmal darüber zu sprechen.




Das ist auch das Problem aller Psychologen, Psychiater oder wie immer Sie sich nennen.
Sie hören nicht zu! Und das ist so, weil sie in Wahrheit gar nichts wissen wollen!
Sie kämen nie auf den Gedanken, dass der Patient, den sie vor sich haben, sie etwas lehren könnte!
Sie sind der Überzeugung ZU WISSEN.
Sie kommunizieren daher nicht! Sie tauschen sich nicht aus. Sie geben auch nichts von sich Preis.
Sie nehmen weder Anteil, noch beteiligen Sie sich an dem Gespräch, das sie führen.
Das lernen Sie so.
Patienten sind Ihre „Studienobjekte“. Sie sind keine Suchenden mehr und das ist das Problem.
Auch DAS lernen Sie so.
Helfen könne Sie dadurch meistens nicht. Und auch nichts lernen.

An dieser Stelle fällt mir mein Lehrer ein!
Mein Reitlehrer. Er hat gar keine Ahnung wie recht er mit vielen Dingen hat!
Und weil es ein so schönes Lehrbeispiel von Ihm ist und auch gut hier hereinpasst, möchte ich es wiedergeben.

Das Lernen und die 4 Stufen der Sicherheit.

Die erste Stufe ist die Phase der unbegründeten Sicherheit.
In dieser Phase GLAUBT man zu wissen, doch man weiß NICHTS.

Die zweite Stufe ist die Phase der begründeten Unsicherheit.
In dieser Phase ERKENNT man zum ersten Mal, dass man NICHTS weiß und beginnt sich zu fürchten.

Die dritte Stufe ist die Phase der unbegründeten Unsicherheit.
Diese Phase bezeichnet den eigentlichen Lernprozess.
Man WEISS jetzt, dass man NICHTS WEISS.
Doch man lernt dazu. Man hat nur meist das Gefühl kein Stück voran zu kommen!

Die vierte Stufe bezeichnet die Phase der begründeten Sicherheit.
Nach einem langen, langen Lernprozess findet man sich in Ihr wieder.
Man beherrscht nun diese Phase und weiß es auch.



Wie ich bereits sagte, finden sich in Gugging alle möglichen Arten von Problemen und Menschen.
Ein sehr interessanter Ort also, oder wie Gott es nannte, die Heimat der Verzweifelten.


Viele Menschen hier leiden an seelischen Verletzungen. Da Ihr aber die Seele nicht wahrnehmen könnt
und Sie sich nun anders verhalten als gesunde Menschen, ängstigt Euch das.
Ihr seid bestrebt den „normalen“ Status wieder herzustellen.
Da Ihr ähnlich wie in Euren Krankenhäusern hier alles zusammen würfelt, liegen Probleme und Lösungsansätze für die Einzelnen oft weit auseinander.

Da gibt es zunächst jene Menschen, die mit einer sogenannten geistigen Beeinträchtigung geboren werden.
Sie benötigen, wie ein Mensch, der schon bei der Geburt über keinen voll funktionstüchtigen Körper verfügt,
von Anfang an Betreuung.
Ich muss heute lächeln, wenn ich wahrnehme, dass Ihr solche Menschen als „arm“ bezeichnet.
Sie sind nicht arm, Sie sind reich!
Um Mensch werden zu könne und geistig völlig unabhängig von Gott zu agieren, also „klug“ und „vernünftig“ zu sein, muss die Trennung von Gott voll umgesetzt werden.
Genau DAS wollen diese Seelen NICHT. Ein Teil Ihrer Seelenenergie bleibt bei Gott.
Meist haben diese Seelen eine schwierige Erfahrung hinter sich und gehen es jetzt vorsichtiger an.
Sie begeben sich in diesem Leben nicht zur Gänze in den Erfahrungsraum.
Natürlich könnt Ihr alle Variationen finden. Auch schwere geistige Störungen.
Es kommt manchmal zu Mischungen zwischen Trieb, Instinkt und Geist.
Diese Art von gewählter Fokussierung ist eigentlich nicht häufig an zu treffen.
Sie dient der Herausforderung an Eure Gesellschaft.
Wollt Ihr uns lieben oder töten? So könnte man Ihre Frage interpretieren.


Zum anderen finden sich hier Menschen, die Ihre Beeinträchtigung durch seelische Verletzungen erlitten haben.. Sie versuchen Ihre Mitte neu zu finden.
Auch das ist vergleichbar mit einem Körper. Ein Körper, der durch einen Unfall verletzt wird.
Stoßt Ihr Euch oder fallt hin, werdet Ihr vielleicht hinken, aber Euren status quo an Beweglichkeit aufrecht erhalten können. Je stärker die Verletzungen aber ist, um so größer das Handikap, das Ihr mit Euch herumtragt.
Ist der Zenit überschritten, könnt Ihr Euch nicht mehr ohne Hilfe bewegen.
Auch bei der psychischen Verletzung gibt es Zustände, welche die Seele aus eigener Kraft noch heilen kann
und Zustände, die Sie in Ihrer Selbstheilung überfordert.
Die Struktur des Geistes zerbricht und lässt sich nun nicht mehr so, wie sie einmal war, zusammen fügen.
Ähnlich, wie wenn Ihr einen Finger, eine Hand oder einen Fuß verliert.
Es gibt eben Verletzungen, die heilen können und Verletzungen, welche die Struktur des Körpers
oder hier des Geistes, verändern. Von daher müssen solche Seelen nach einem Trauma lernen
mit Ihrer geistigen Beeinträchtigung oder dem Schmerz zurecht zu kommen.

Die vierte Kategorie von Menschen, die Ihr hier finden werdet, sind suchtkranke Personen.
Ganz egal ob es Alkohol oder Drogen sind, das Problem ist stets die durch Lieblosigkeit überforderte Seele.
Die Psyche weigert sich den Schmerz länger hin zu nehmen und flüchtet sich in die Droge.
Nebenbei bemerkt: fast alle haben das in der einen oder anderen Form bereits einmal getan.
Die unbewusste Sehnsucht nach Gott/Liebe/Freiheit wird in der Sucht zur Flucht nach vorne.
Von daher ist es primär ein geistiges und kein körperliches Problem.
Der Geist leidet stärker unter dem Entzug als der Körper.
Somit ist es der Geist, der geheilt werden muss, wenn ein Rückfall vermieden werden soll.
Es ist fast schon eine Farce, das Ihr auch dieses Problem mit (Ersatz-)Drogen bekämpft.
Der Drogeneinsatz hat hier überhaupt keine Priorität!
Das spiegelt aber gut Eure Hilflosigkeit und Euer Unwissen wieder, in allem was den Geist betrifft.
Ihr seid Geist, doch Ihr versteht Ihn nicht zu heilen, weil Ihr Euch auch selbst nicht zu heilen versteht.
Das offenbart sich am Zustand dieser Welt.
Trotzdem gibt es Menschen, AUCH HIER, mitten unter Euch, die geistig heilen können und dies auch tun!
Doch oft leben sie im Verborgenen, versteckt, weil Sie Angst haben, von Euch verurteilt oder gerichtet zu werden. Manchmal haben Sie Angst vor Ihren eigenen Fähigkeiten und sprechen gar nicht darüber.
Doch solche Menschen UND die Liebe könnten suchtkranken Personen helfen.
VOR ALLEM die Liebe.
 
Die Unantastbarkeit und Freiheit des Individiums ergibt sich erst dann wenn man erkennt das alles Leben heil-ig ist. Also heil/in sich vollkommen und Hilfe zwar angeboten werden kann, aber es nicht nötig ist sie auf zu zwingen.

beside..Augen ich fühle mich nicht als "Opfer" und ich geb auch niemandem "Schuld", doch es ändert nichts an der Gewalt, wenn man nicht über diese Gewalt spricht und/oder die falsche Einstellung (da sie zu un-dienlichen Ergebnissen führt) .
 
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@Regina: Ich hab' mir mal alle Beiträge seit meinem Eintrag durchgelesen und freue mich über das, was du geschrieben hast. Es hat mir Eines verdeutlicht: Es ist absolut rechtens, jedem Menschen das Recht zu lassen, über sich selbst entscheiden zu dürfen. Ich denke, daß du, Regina, was die Missachtung der Menschenrechte in Psychatrien angeht, recht hast. Allerdings ob sich das ändern wird, ist wirklich fraglich. Die Menschen machen sich selbst zu gern zu Opfern, als daß sie wirklich aktiv Verantwortung übernehmen könnten 8oder würden). Und die Studie, in wie weit ein Mensch wirklich frei in seiner Meinung ist... nun ja... da sollte man als Forscher vielleicht mal Carlos Castaneda lesen.... oder aber die Bibel (oder irgendeine andere "heilige" Schrift). In allen großen Weisheitsschriften ist recht eindeutig beschrieben, daß ein Mensch, der sich freiwillig in eine Opferrolle begibt, ab dann immer fremdbestimmt ist und unter dem Willen Anderer steht.

... und es sind so viele Menschen, die sich gern fremdbestimmen lassen (z.B. mit "Big Brother" und Konsorten) und dies als Ausrede nutzen. Das ist alles auch schonmal im Dritten Reich passiert (Stichwort: "Ich bin's nicht gewesen. Hitler war's.") und es passiert immer wieder. Ich habe kein Mitleid mit solchen Leuten wie Dutroux, auch wenn sie meinen, sie seien Opfer ihrer Triebe oder sonstwas. Und wenn Jemand meint, er solle Hand an sich legen, halte ich es für absolut rechtens, ihn nicht zu hindern... (Man muss ihm natürlich auch nicht unbedingt helfen! Soll er sich selbst ein Messer oder einen Strick besorgen. Und wenn er nichts findet... nun, sein Ding.) Wenn sich Jemand seine Hölle schaffen will, dann soll er es machen. Jeder ist seines Schicksals Schmied und dafür auch verantwortlich. Ich kann nur Hilfe anbieten und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen, aber niemanden zu seinem Glück zwingen, denn ich bin - wie ich es ja schon schrieb - nicht Gott. (... und selbst Gott zwingt niemanden zu seinem Glück.) Das ist für mich die Grundlage meines (derzeitigen) Handelns: Eigenverantwortlichkeit erlernen.

Gruß Rawir
 
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