Psychiatrie

in der psychiatrie?

  • Ich wahr drin!

    Stimmen: 28 24,1%
  • Ich wahr nicht drin!

    Stimmen: 77 66,4%
  • Ich will mal rein!

    Stimmen: 11 9,5%

  • Umfrageteilnehmer
    116
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Hi FCKW,

ich sehe das genauso wie du. Ich habe das bei A. auch nicht als regressive Psychose empfunden (absulut nicht - äussert sich ganz anders), sondern in manchen Teilen schon wie einen spirituellen Wachstumschub.
Die schizoprene Haltung dabei wurde ausgelöst durch simples Grasrauchen. Es war, als sei A. auf dem Törn draufgeblieben, als hätte er sich von selbst massiv verstärkt.
Inzwischen habe ich erfahren, dass bei manchen Menschen, die eine bestimmte Anlage mitbringen, dies so sein kann. Gras selbst und allein löst natürlich keine Schizophrenie aus.

Was für den Betroffenen dabei so existentiell schlimm ist, ist die Angst, die er ertragen muss.
Die Angst, von fremden Mächten kontrolliert und beeinflusst zu werden, bis hin zur eigenen Ermordung durch sie.
So dass A. schon noch eine gewisse Beruhigung dadurch erfuhr, in der Klinik unter Beobachtung zu schlafen. Nachdem er seine Furcht vor den Ärzten überwunden hatte, konnte ihn DA zumindest keiner heimlich töten.
Die ersten Wochen wollte er aus der Beobachtung auch gar nicht raus.
Zu Hause hatte er die ersten Nächte überhaupt nicht geschlafen, sondern angstvoll wachend am Küchentisch verbracht - bis der Kopf vor Übermüdung nach vorne kippte.
Also, dieser Aspekt der Sicherheit und der Ruhe - des Fernbleibens von äusseren Reizen - war in der Klinik sehr wichtig und wohltuend für ihn.

Ich habe in der Zwischenzeit eine ganze Reihe seiner Mitpatienten in der Klinik kennengelernt. In Prinzip ist es bei den ganzen jungen Leuten ( Verhältniss in der Geschlossenen 2/3 junge Leute und 1/3 alter) vielfach die gleiche Geschichte: Drogeninduziierte, schizophrene Psychosen.
Ich kann einfach nur hoffen, wenn sich dieses Krankheitsbild in der Jetztzeit so häuft, das sich daraus in Zukunft eine andere Art der allgemein anerkannten Therapie entwickeln wird. Denn es wird ja immer mehr Erfahrungs- rückflüsse von den jungen Menschen in Richtung Mediziner geben.
Ich hoffe es, obwohl es A jetzt nicht hilft.

Ich war heute beim Zeitunglesen auch recht erfreut, dass es eine Änderung im Betreuungsgesetz gibt. Es ist deutlich gelockert worden, so dass sich die Betroffenen auch GEGEN die staatliche Betreuung entscheiden können, und somit wieder mehr Sebstbestimmungsrecht, zum Beispiel über ihren Aufenthalt, gewinnen.
Das finde ich in sofern tröstlich. als dass A. gestern einer staatlichen Betreuung zugestimmt hat - natürlich OHNE dass man ihn über die Gestzesänderung informierte.
Sobald er wieder klarer ist ( ich hoffe, dass er es wird!!!!) kann er mit Hinblick auf diese Änderung sein Einverständnis zur Beteuung wiederrufen.

Für alle die es interessiert füge ich einen link an, in dem ein Betroffener seine Erlebnisse mit schizophrener Psychose schildert.
 
Vorstellungen, verfolgt zu werden und ähnliches sind nach meinem Wissen mit ziemlicher Sicherheit ein Zeichen für eine regressive Psychose. Menschen, die in spirituellen Krisensituationen stecken, fühlen sich normalerweise nicht verfolgt, sie nehmen ihre Umwelt sehr klar und unverfälscht wahr und erkennen, dass sie selbst überhaupt nicht so sind, wie sie sein sollten, wissen sich aber nicht zu helfen. Sie können ihre Lage durchaus gut einschätzen und verstehen, wie seltsam sie eigentlich drauf sind, gleichzeitig aber sind sie diesen Vorgängen hilflos ausgeliefert. Darum tendieren Menschen in spirituellen Krisensituationen dazu, eher von sich selbst aus äussere Hilfe aufzusuchen oder entsprechende Hilfsangebote anzunehmen.
Es kann aber durchaus sein, dass diese Personen Stimmen hören oder von Engelerscheinungen oder Ausserirdischen berichten.

Regressive Psychotiker hingegen bestreiten normalerweise, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung sei und behaupten, alle um sie herum benähmen sich plötzlich komisch, würden ihnen Böses antun wollen, hätten sich gegen sie verschwört etc. Sie projizieren also auf ihre Umwelt. Solche Menschen lehnen sich typischerweise gegen Hilfeangebote auf und glauben, alles sei mit ihnen in Ordnung.

Das ist ein sehr wichtiger Unterschied zwischen sprituellen Krisensituationen und regressiven Psychosen nach Grof. Die Grenzen können aber womöglich auch verschwimmen und es dürfte für eine aussenstehende Person (auch nicht für einen Psychiater) nicht einfach sein, hier eine Unterscheidung zu treffen.
 
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