Hi FCKW,
ich sehe das genauso wie du. Ich habe das bei A. auch nicht als regressive Psychose empfunden (absulut nicht - äussert sich ganz anders), sondern in manchen Teilen schon wie einen spirituellen Wachstumschub.
Die schizoprene Haltung dabei wurde ausgelöst durch simples Grasrauchen. Es war, als sei A. auf dem Törn draufgeblieben, als hätte er sich von selbst massiv verstärkt.
Inzwischen habe ich erfahren, dass bei manchen Menschen, die eine bestimmte Anlage mitbringen, dies so sein kann. Gras selbst und allein löst natürlich keine Schizophrenie aus.
Was für den Betroffenen dabei so existentiell schlimm ist, ist die Angst, die er ertragen muss.
Die Angst, von fremden Mächten kontrolliert und beeinflusst zu werden, bis hin zur eigenen Ermordung durch sie.
So dass A. schon noch eine gewisse Beruhigung dadurch erfuhr, in der Klinik unter Beobachtung zu schlafen. Nachdem er seine Furcht vor den Ärzten überwunden hatte, konnte ihn DA zumindest keiner heimlich töten.
Die ersten Wochen wollte er aus der Beobachtung auch gar nicht raus.
Zu Hause hatte er die ersten Nächte überhaupt nicht geschlafen, sondern angstvoll wachend am Küchentisch verbracht - bis der Kopf vor Übermüdung nach vorne kippte.
Also, dieser Aspekt der Sicherheit und der Ruhe - des Fernbleibens von äusseren Reizen - war in der Klinik sehr wichtig und wohltuend für ihn.
Ich habe in der Zwischenzeit eine ganze Reihe seiner Mitpatienten in der Klinik kennengelernt. In Prinzip ist es bei den ganzen jungen Leuten ( Verhältniss in der Geschlossenen 2/3 junge Leute und 1/3 alter) vielfach die gleiche Geschichte: Drogeninduziierte, schizophrene Psychosen.
Ich kann einfach nur hoffen, wenn sich dieses Krankheitsbild in der Jetztzeit so häuft, das sich daraus in Zukunft eine andere Art der allgemein anerkannten Therapie entwickeln wird. Denn es wird ja immer mehr Erfahrungs- rückflüsse von den jungen Menschen in Richtung Mediziner geben.
Ich hoffe es, obwohl es A jetzt nicht hilft.
Ich war heute beim Zeitunglesen auch recht erfreut, dass es eine Änderung im Betreuungsgesetz gibt. Es ist deutlich gelockert worden, so dass sich die Betroffenen auch GEGEN die staatliche Betreuung entscheiden können, und somit wieder mehr Sebstbestimmungsrecht, zum Beispiel über ihren Aufenthalt, gewinnen.
Das finde ich in sofern tröstlich. als dass A. gestern einer staatlichen Betreuung zugestimmt hat - natürlich OHNE dass man ihn über die Gestzesänderung informierte.
Sobald er wieder klarer ist ( ich hoffe, dass er es wird!!!!) kann er mit Hinblick auf diese Änderung sein Einverständnis zur Beteuung wiederrufen.
Für alle die es interessiert füge ich einen link an, in dem ein Betroffener seine Erlebnisse mit schizophrener Psychose schildert.