Psychiatrie

in der psychiatrie?

  • Ich wahr drin!

    Stimmen: 28 24,1%
  • Ich wahr nicht drin!

    Stimmen: 77 66,4%
  • Ich will mal rein!

    Stimmen: 11 9,5%

  • Umfrageteilnehmer
    116
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Das was Du in Deinem Beitrag schreibst, geht meilenweit an der Wirklichkeit vorbei,

Die Wirklichkeit:

Auszug aus dem Buch: Andere Gespräche mit Gott Teil 2

Doch wie war das nun mit mir und meiner Fahrt nach Gugging.........?
Wir schrieben den 29. März. 2001

Für mich war es eine spannende Fahrt und ich genoss den Sonnenschein, der durch das Fenster fiel.
Gedanken über die Zukunft machte ich mir keine.
Sie sind kein Bestandteil dieser Bewusstseinsebene und sie blieben mir auch noch eine Weile erspart.
Erst langsam sollte ich wieder zu mir selbst zurückfinden.
Körperlich war ich anwesend, doch geistig hatte ich mich auf eine weite Reise begeben.........
Ich war da und ich war nicht da, meine Erfahrungen über wer oder was ich bin,
sollten sich ab nun schrittweise erweitern.
Langsam wurde ich immer müder.
So wie bereits zuvor, wurde ich auch hier auf der geistigen Ebene geführt und nahm diese Führung willig an..
Ich glitt in tiefere Schichten des Bewusstseins ab.
Trotzdem war mir völlig bewusst, ich war nicht „alleine“, Gott war bei mir.
Würde ich sterben?
Ich wusste es nicht, ich wartete ab.


Inzwischen lag ich auf einer Trage und wurde geschoben.
Noch immer hatte ich keine Macht über meinen Körper, denn das was ich war, schien irgendwo tief in mir verborgen.
Wie zuvor im Spital war dieser Körper noch immer hochsensibel und in seinen Instinkten, Empfindungen und Reaktionen gänzlich autark.
Er zitterte vor Angst.
Es gab kein Vertauen und keine Erfahrungen, welche seine Instinkte zähmten.
Ein fremder Gang, fremde Leute. Der Körper zitterte weiter.
Irgendjemand meinte: „Lasst uns Ihr doch den Pullover ausziehen!“
Ich wünschte ernut, ich könnte mich irgendwie ausdrücken. Ich hätte Ihnen gesagt, dass ich es für keine gute Idee halte,
ein verängstigtes Tier einfach anzufassen. Aber Menschen sind wie sie sind.
Man dachte nicht weiter über das Zittern nach und fragte sich auch nicht, warum es existierte, man „machte“ einfach.
Man „wurschtelte“ an mir herum, während mein Körper immer stärker in Panik verfiel.
Ein deutlicher Unterschied zwischen Neunkirchen und Gugging.
Ich war besorgt um diesen Körper, den er begann erneut zu hyperventilieren und ich fürchtete er könnte kollabieren.
Ich sorgte mich um Ihn, wie ich mich um alles sorge, was lebt, nicht aus Angst vor dem Tod, sondern aus Liebe zum Leben.
Das ist ein etwas anderer Ansatzpunkt. Es beruht auf einen Reflex und keinen Glaubenssatz.
Diese Sorge bezieht sich bei mir auf alles Leben.
Überraschend griff jemand in meinen Nacken und massierte Ihn.
Mein erster Gedanke war „Ptahhotep!“, aber das konnte natürlich nicht sein, denn das Eine war die Erinnerung
an die Ablenkung durch Ptahhotep kurz vor „meinem“ Tod und das hier eine andere Wirklichkeit!
Ich war verwirrt und konzentrierte mich auf die Ausstrahlung dieses Menschen.
Ich fühlte die Liebe, die Ihn zu seiner Handlung bewegte.
(Später durfte ich diesen Arzt mit saloppen Pferdeschwanz auch kurz kennen lernen.)
Die Wirkung war verblüffend! Mein Körper wurde augenblicklich ruhiger.
Auch eine Ärztin, die daneben stand, war von der „Technik“ beeindruckt und versuchte sie nachzuahmen.
Doch Ihr fehlte die Liebe und so begann mein Körper erneut Angst zu bekommen, denn der Arzt, der hier eingegriffen hatte, schickte sich an zu gehen. Ich wollte nicht, dass er ging! Ich wollte das er blieb! Ich hatte Angst!
Ein Winseln kam über meine Lippen, ich fühlte, dass er zögerte.
Doch das hier war nicht sein Fall. Er schien für mich nicht zuständig zu sein. Er ging.
Die Ärztin, die den vergeblichen Versuch, diesen sonderbaren Griff zu beherrschen, aufgegeben hatte, tat etwas vernünftiges. Sie machte das, was sie am besten mit Ihrem Wunsch zu helfen vereinbaren konnte.
Sie legte ihre Hand beruhigend auf meinen Arm und streichelte Ihn ein wenig.
Die Intensität Ihrer Empfindung konnte nicht mit dem Gefühl dieses Arztes mithalten, doch erzielte auch sie
eine Linderung der Angstsymptome.
Man verabreichte mir eine Infusion. Mein Bewusstsein schwand.

Als ich erwache, stelle ich mir eine logische Frage: „Wo bin ich hier?“
Ich stellte fest, das ich mich wieder bewegen konnte. Ich hatte meinen Körper „mehr oder weniger“ im Griff.
Ich wandte mich an Gott.
„Was soll ich jetzt tun?“

„Folge Deinen Instinkten.“

Ich hörte Worte. Irgendjemand versuchte ein Rätsel mit Worten zu lösen!
Das zog mich magisch an.
Ich erhob mich und schwankte. Ich kämpfte darum wieder aus diesen tiefen Bewusstseinsschichten empor zu kommen.
Worte............Worte! Ich musste dort hin!
Ich folgte den Stimmen. Meine Instinkte leiteten mich.
Mit unsicheren Schritten betrat ich den Aufenthalts- und Essraum der geschlossenen Abteilung in Gugging,
doch das konnte ich damals weder erkennen noch richtig einordnen.
Meinen Körper und mein Bewusstsein waren immer noch nicht zur Gänze unter meiner Kontrolle.
Auch mein Blick war eingeengt.
Ich war noch nicht ich selbst, doch ein Teil von mir bemühte sich wacher zu werden um wieder Herr der Lage zu sein.
Ich brauchte WORTE! Ich brauchte diese Worte!
Zwei Frauen sitzen an einem einfachen Tisch und lösen ein Kreuzworträtsel.
Wie geht das?
Wie geht das?
Ich suchte in mir nach Worten!
Die Frauen wissen nicht was ich will. Sie hören auf, denn ich stehe nun vor Ihnen und irritiere sie.
Ich starre auf dieses „Ding“ am Tisch, ein Rätselheft, und beginne es langsam als Kreuzworträtsel zu erkennen.
Wie geht das nur, wie geht das?
Noch immer machen die Frauen nicht weiter.
Ich winsle. Keine Reaktion.
Ich schlage mit der Faust auf den Tisch, zwei, drei mal. Ich kämpfe um Worte. Ich kämpfe darum mich zu artikulieren.
Schließlich schaffe ich es. Worte verlassen meinen Mund.
„Bitte! Weitermachen!“
Ich danke Gott still dafür, das diese Menschen Insassen einer Heilanstalt sind und daher auf die natürlichste und einfachste Form auf meine Bitte reagieren und keine Fragen stellen oder zornig werden.
Sie rücken für mich ein wenig zur Seite und machen weiter.
Worte rätseln.
Sie tun mir den Gefallen.
Ihnen zuzuhören wie sie die Worträtsel lösen, hilft mir irgendwie auf die Sprünge.
Ich versuche es Ihnen gleich zu tun.
Weibliches Reh mit 5 Buchstaben?
Nach zwei Fehlversuchen schaffe ich es: Hinne! Ich weiß es wieder, ich kann es wieder!
Weil das Denken bereits einen zeitlichen Abstand zu Seiensebene offenbart mühe ich mich nun auf diese Ebene zurück.
Denken als Vorgang in der Zeit und die dazugehörende Fähigkeit zu sprechen ist etwas anderes als die Wahrnehmung selbst. Mein Mund formt den Laut und mit krakeliger Schrift kann ich es nieder schreiben.
Ich hatte es geschafft! Mein Geist „dachte“ wieder!
Ich bin froh darüber, aber ich fühle auch die Anstrengung, die mich das hier gekostet hat.
So als hätte ich einen weiten Weg zurückgelegt.
Ich gehe zurück ins Bett und hole mir nur etwas Tee. Ich bin erschöpft.
Langsam wird das Denken besser. Es ist Abend, es wird Nacht.
Seit meine Verbindung zu Gott so intensiv geworden ist, hat dieser Körper keinen Schlaf gebraucht.
Der Gedanke „zu schlafen“ ist befremdend.


30.März 2001

Da ich mich nun wieder ausdrücken kann, mache ich mein Recht geltend, Substanzen abzulehnen,
die mein Bewusstsein beeinträchtigen.
Ich mache das nicht aus Jux oder Tollerei, sondern habe dafür einen guten Grund.
Seit dem ersten Zusammenbruch in Wiener Neustadt hatte ich mich stark verändert!
Ich brauchte nun diese Verbindung zu Gott und ich fühlte deutlich, dass sie durch solche Substanzen
gestört wurde.
Das machte mir Angst und ich lehnte es daher ab.
Aus diesem Grund erging am 02.04 ein Brief der Geschäftsleitung an einen Sachverständigen.
Man hatte nicht vor meine Haltung zu akzeptieren oder als meinen Willen anzuerkennen.
Man strebte eine Zwangsbehandlung an, doch dazu braucht es einen richterlichen Beschluss.
Das ist nicht so kompliziert, wie es sich anhört.
Es geht dabei nur um die prinzipielle Absegnung der Anwendung von Zwangsmaßnahmen.
Es war auch nicht nötig diesen Bescheid abzuwarten.
Er segnet einfach im Nachhinein alle „für notwendig befundenen“ Maßnahmen ab.
In diesen Spitälern ist es Routine den Willen der Patienten zu missachten oder zu brechen..........
Selbstverständlich zu Ihrem eigenen Besten.
Ich bin mir selbst treu seit ich denken kann und die Kraft, die es brauchte um Widerstand zu leisten
hatte ich in meiner Kindheit oft erprobt und überstanden.....
Durch die „väterlichen“ Freunde meiner Mutter, durch die Klostermauern einer Schule
oder einfach nur durch die ablehnende Haltung, auf der ich durch viele meiner Ansichten stieß.
Ich war und bin es also gewohnt Widerstand zu leisten und ich bin es auch gewohnt mich am Ende durchzusetzen.
Also weder mich selbst zu verleugnen, noch mich einem äußeren Zwang zu unterwerfen.
Natürlich hatte mich das auch etwas gekostet.
Vertrauen.
Vertrauen zu den Menschen, Ihren Ansichten und vielen Ihrer Taten, aber es hatte mir Stärke verliehen
und eine eigene Form der Kraft.
Einen starken eigenen Willen.
Doch das hier sollte diesbezüglich meine schwierigste Lektion werden...
 
DIE ZWANGSBEHANDLUNG


Ich gehe jetzt auf etwas dunkles zu.
Wartet. Es gibt etwas, das ich Euch sagen muss:
Wie die Seele sich erleichtert.

Sie atmet durch.
Sie seufzt.
Sie weint.
Sie geht aufs Klo.
Sie macht sich an.
Sie schreit.
Sie kämpft und kreischt.
Sie versucht sich selbst zu töten.
Sie tötet.


Ich machte mir Sorgen.
Ich wusste nun, das man mir die Medikamente zwangsweise verabreichen würde, nur über das wie
fehlte mir jede Vorstellung.
Ich wusste auch, dass dieser Körper sich wehren würde und ich hatte Angst davor jemanden zu verletzen.
Die Erfahrung bei der Einlieferung hatte mir gezeigt, dass, wenn der Angstlevel hoch genug war,
ich keine Chance hatte, Ihn unter Kontrolle zu bringen.
So gesehen war ich noch immer „nicht normal“, aber ich wusste das auch!
Dieser Körper konnte nicht nur mehr Dinge wahrnehmen als mein alter, er reagierte auch ganz anders.
Und gerade in so einer Situation wusste ich, ich würde Ihn nicht beherrschen können.
Ich machte mir also Sorgen und pilgerte deshalb zu den Pflegern. (Ich wusste, dass Männer diesen „Job“ durchführen würden).
Es war mir unangenehm, sie darauf anzusprechen, aber ich sah mich dazu gezwungen.
Ich wollte schließlich nicht, dass hier irgendjemanden irgendetwas passierte.

„Also wenn Ihr versucht mich zu zwingen diese Medikamente zu nehmen, ich weiß nicht,
wie mein Körper dann reagieren wird! Ich fürchte ich werde mich wehren obwohl ich das gar nicht will!“

Ich verabscheute Gewalt und ich wollte alles tun um sie zu verhindern.
Erstaunlicherweise schien der Pfleger eine Sekunde lang über meine Worte tatsächlich nachzudenken.
Dann lächelte er.

„Keine Sorge, wir schaffen das schon.“

Ich war nicht wirklich beruhigt aber ich tröstete mich mit der Tatsache, dass sie Routine in Ihrem „Job“ hatten und ich sie schließlich gewarnt hatte.
Mehr konnte ich einfach nicht tun.

Ich saß im Türkensitz auf meinem Bett und konnte Sie kommen hören. Ich erstarrte innerlich.
Ohne den Kopf zu drehen verfolgten meine Augen jede Ihrer Bewegungen.
Ganz schön viele für einen einzigen Menschen!
Wollten die mich nun alle festhalten oder wie sollte das funktionieren?
Ich fühlte bereits das Zittern meines Körpers.
Als man breite Manschetten über meine Hand und Fußgelenke legte, verstärkte sich das Zittern.
Ich fühlte, dass diese Menschen hassten, was sie da taten und trotzdem daran glaubten.
Ein interessanter Widerspruch!
Aber ich hatte wirklich Angst und es gab nichts, was ich jetzt noch dagegen tun konnte.
Ich hatte Ihnen meinen Willen kund getan.
Gewalt als Mittel zum Zweck kam für mich nicht in Frage.
Sie gaben mir zu verstehen das ich mich hinlegen sollte.
Meine Angst artikulierte sich durch ein leises Wimmern doch meine Willenskraft reichte aus
Ihrem Befehl folge zu leisten. Trotzdem begann der Körper schneller zu atmen.
Er näherte sich erneut einer Hyperventilation.
Das schien nun auch die Pfleger dazu anzuspornen schneller zu arbeiten.
Ich begann das Konzept zu begreifen. Man würde diesen Körper mit Hilfe der Hand und Fußfesseln
ans Bett binden. Die Bänder spannten sich und der Körper musste der Kraft der Fesseln folgen.
Erstaunlicherweise fühlte irgendein Teil meiner Selbst Erleichterung.
So würde ich niemanden verletzen können, egal wie sehr der Körper sich nun wehrte.
Allerschlimmstenfalls wurde es jetzt noch ein unschönes Bild, wenn der Körper sich gegen diese Fesseln sträubte um der Infusionsnadel zu entkommen.
Und genau das tat er auch. Ich fühlte den Griff der Hände, die meinen Arm packten und meine Kraft brachen.
Es ist ein beängstigendes Gefühl.
Gewalt ist immer eine beängstigende Erfahrung.

Ich konnte Gott hören.
Es schien Ihm wichtig zu sein, denn das war nicht gerade der passende Zeitpunkt für ein Gespräch.

„Um Deiner Liebe willen, lasse Deinen Stolz beiseite und setze den Schmerz um, den Du gleich fühlen wirst!
Fürchte Dich nicht davor zu schreien, weil Du Schmerzen hast, denn das ist eine natürliche Reaktion,
die Dir hilft! Ich bitte Dich! Mir zu liebe!“

Ich hatte nicht vor gehabt zu schreien.
Ich hatte vor gehabt alles, wenn irgendwie möglich, lautlos zu ertragen.
Aber ich gab seinem Willen nach und lies es zu, das der Impuls sich durchsetzte.
Der Schmerz und der Schrei teilten meine Aufmerksamkeit, da beides mich überraschte.
Der Schmerz weil er viel stärker, als ich es erwartet hatte und der Schrei, weil er viel lauter und heller war,
als ich mich selbst jemals gehört hatte.
Es fühlte sich an als würde ein Messer und keine Infusionsnadel durch meinen Arm fahren.
Das Haldol wirkte jedoch rasch und ich verlor das Bewusstsein......


Später erhielt ich von Gott eine Erklärung dafür, warum der Schmerz so stark gewesen war.
Die Angst definierte hier die Empfindung.
Da dieser Körper sehr große Angst hatte, war er um vieles schmerzempfindlicher als mein alter.
Die gute Nachricht: er durchlebte einen Gewöhnungseffekt!
Bald schon waren keine Fesseln mehr notwendig.
Der Körper akzeptierte bald, dass er still halten musste, so wie ich selbst.

Doch bis es soweit war und die Gewöhnung an den Zwang und die WIRKUNG der Drogen,
nämlich die Trennung von Gott wirksam wurde, war es eine schlimme Zeit mit vielen Ängsten.
Nur langsam wurde es „besser“.
Aber nicht durch die Behandlung oder die Medikamente, sondern durch die Tatsache, dass der Körper weiter
in seiner Frequenz fiel.
Das hätte er ohnehin getan!
Die Menschen störten einen natürlichen Prozess, den sie nicht begreifen konnten.
Sie verstanden nichts und das störte sie.
Man wollte das Zustandsbild eines dissoziativen Bewusstseins „normalisieren“. Um jeden Preis.
Niemand in der westlichen Welt käme auf den Gedanken so eine geistige Entkoppelung nur begleitend
zu beobachten oder fürsorglich zu begleiten.
Hier waren Taten gefragt, auch wenn man nichts verstand oder gerade weil man diesen Prozess nicht verstand und sich davor fürchtete. Die Angst ist in unserer Welt die treibende Kraft.

Die mündliche Verhandlung bezüglich meiner –vorübergehenden- Entmündigung wurde für den 12.04.
um10.00 Uhr festgesetzt.
Der Sachverständige wurde um ein Gutachten gebeten.
Doch bereits am Samstag den 31.03 wurde die erste Zwangsbehandlung durchgeführt.
Ich habe dieses Gutachten nie zu Gesicht bekommen , weil befunden wurde, dass es „meinem Wohl abträglich sei“ es zu lesen. Es spielt nicht wirklich eine Rolle für mich.
Ihr Glaube ist Ihr Glaube, sie haben ein Recht darauf.
Nur beschnitten die Menschen hier empfindlich meine Rechte und das störte mich.
An meiner Haltung änderten Sie jedoch nichts.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube mich zu erinnern, dass ein Sachverständiger mich aufsuchte.
Gott hatte eine ungewöhnliche Bitte....
 
Wovor fürchtest Du Dich?

Das weißt Du doch! Ich fürchte mich davor von Dir getrennt zu werden!
An ein Bett gefesselt, durch Drogen von Dir abgetrennt, mein schlimmster Alptraum!

Vertraust Du mir?

Ich bin ein Mensch.
Menschen würden sagen, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...

Liebst Du mich?

Ja.

Dann vertraue mir.

Stöhn.
Was willst Du?

Bekenne Dich!
Bekenne Dich zu mir und sage Ihnen die Wahrheit!

Das ist Dein Ernst, oder?
Ich soll jeden, der hier hereinspaziert und mich fragt, die Wahrheit sagen?
Du hast vielleicht Vorstellungen!
Mir graut davor!
Ich sehe richtig, wie sie sich alle an die Stirn tippen: Wir haben es schon immer gewusst!
Sie hat den Jesusgrößenwahn! Lasst sie uns in eine Zwangsjacke stecken!
Ich musste grinsen.

Das ist so typisch für Dich!
Man gibt Dir eine Herausforderung und die Vorfreude erfasst Dich, weil Du sofort und auf der Stelle wissen willst,
was dann passiert.

Sie werden sich die Haare raufen, aber ich freue mich bereits auf Ihre dummen Gesichter!



Noch immer war mein Zustand verändert.
Noch immer verlor ich im Schlaf das Bewusstsein nicht, sobald die Wirkung der Drogen nachließ.
Ich nannte diesen Vorgang „mit Gott träumen“.
Dieser Bewusstseinszustand ist nur äußerlich dem Schlaf ähnlich, aber in Wahrheit ganz anders.
Man „verliert“ nämlich das Bewusstsein nicht mehr sondern bleibt bewusst, obwohl man seine Wahrnehmung
über „was so ist“ ändert.
Ich kann diesen Zustand in meiner Erinnerung heute nicht mehr betreten.
Somit ist er nur noch vage in meinem Gedächtnis. Trotzdem ist es die Wahrheit und keine Einbildung.
Ich weiß es.
Und ich kann auf Notizen zurückgreifen.
Diese Aufzeichnungen sollten ohnehin die größere Überraschung für mich bergen.
Sofern es mir möglich war, machte ich mir Notizen über alles was geschah, doch legte ich diese Zetteln
einfach bei Seite, ohne sie ein zweites Mal zu lesen oder über sie nachzudenken.
Dadurch vergaß ich vieles, was darauf geschrieben stand, doch ich sollte so zu einem späteren Zeitpunkt
neu überrascht werden........


Ich sah den Unterschied zwischen den anderen Insassen und mir.
Warum sie den Kampf mit dem Leben verloren hatten oder dabei waren sich selbst aufzugeben
und warum ich hier noch immer standhaft bleiben konnte.
Ich fühlte Gott und wusste, dass er bei mir war.
Sie konnten das nicht und wussten daher auch nichts von Gott.
Sie hatten Ihn vergessen!
Sie glichen gefallenen Engeln.
Ich fühlte mich nicht unwohl unter Ihnen, denn jeder und jede war ein außergewöhnliches Individuum,
verwickelt in einen sehr persönlichen Konflikt, der nun bewirkte, dass keine Maske mehr zu tragen möglich war. Hier stellte man sich ohne wenn und aber den eigenen Emotionen, weil man Ihnen nicht mehr
entrinnen konnte. Hier lag jede Wunde offen.
Eine Maske zu tragen konnte sich hier niemand mehr leisten.



Versteht mich bitte nicht falsch meine Lieben, aber wenn ich einen Wunsch frei hätte, ich würde nach Hause gehen wollen.
Ihr seht das jetzt an meiner Schrift, wenn ich anfange zu zittern.........
Heute ist dieses Gericht, das entscheiden wird, ob ich noch ein Mensch sein darf, mit freiem Willen oder nicht.
Seht Ihr, es spielt für mich keine Rolle hier zu sein, in dieser Klinik.
Ich bin diesen Weg Schritt für Schritt gegangen und stehe zu allen Konsequenzen, die es mit sich bringt.
Nur mein Körper......er ist für mich das Wunder!
Durch Ihn und in Ihm spricht Gott zu mir.
Wenn Ihr Ihn lähmt, durch Drogen, dann wird mein Gefängnis dunkel, dann höre ich vielleicht nicht mehr,
was Gott zu mir sagt.
Das ist meine größte Furcht.
Das Ihr es schaffen könntet mich von Gott zu trennen.

Glaubst Du, dass ich das zulasse?

Ich habe Angst davor nicht nach Hause zu kommen, ich habe Angst davor, von Dir getrennt zu werden!

Ich weiß.
Deine Angst entspringt dem Glauben, Du müsstest etwas besonderes sein, damit Du zu mir kommen kannst.
Das musst Du nicht. Du musst nichts besonderes sein um zu mir zu kommen. Du bist ein Mensch.

Ich denke an das Gericht und erinnere mich daran wie es im Spital in Wiener Neustadt war.
Dieses mal würde ich es nicht in eine Geschichte verpacken. Dieses mal würde ich sprechen!
Oder war es besser Gott antworten zu lassen?
Ich war bereit ein Bekenntnis abzulegen und offen über meine Erfahrungen zu sprechen.........



DAS GERICHT

Nach dem Frühstück werden wir zur Morgenrunde gerufen.
Was sollte das sein?
Sollte das etwas ein Gericht sein?
Ich hatte keine Ahnung.
Schweigend hörte ich zu, wie den Gefangenen in bester Absicht die Meinung entzogen wurde
und „Verträge“ mit Ihnen ausgehandelt wurden.
Kleine Freiheiten wurden Ihnen zugestanden, wenn sie das taten, was man von Ihnen wollte
und wenn sie es nicht taten oder einhielten, mussten sie sich dafür rechtfertigen oder die Konsequenzen akzeptieren.
Die Einschränkung Ihrer Freiheit.
Doch Freiheit ist der Urzustand der Seele.
Auch wenn hier alles „in bester Absicht“ geschieht, handelt Ihr gegen Eure eigene Natur.
Das ist die Verbitterung, die sich dann in Euer Herz schleicht, wenn Ihr so handelt.
Ihr habt andere Worte dafür.
Eines ist „burn out syndrom“.
Die Wahrheit ist, die Liebe erschöpft sich nicht!
Wenn sie sich erschöpft, liegt Ihr irgendwo falsch und verletzt Euch selbst.
Ich lasse nicht mit mir handeln und ich lasse mich zu nichts verpflichten.
Ich will frei sein!
Ihr könnt mich zwingen, aber Ihr werdet mich niemals besitzen.
 
Sie kündigen erneut eine Zwangsbehandlung an. Ich habe Angst.
Die Patientenanwältin kommt und sagt mein Gerichtstermin ist jetzt. Ich soll mitkommen.
Was soll ich tun?
Kannst Du mir nicht einen Wink geben, Gott? Bitte!

Plötzlich merke ich, meine Blase ist voll. Ich muss dringend aufs Klo!
Ich gehe auf die Toilette und lege mich kurz hin.
Ich versuche Gott zu erreichen.
Erneut fordert man mich auf zu kommen.
Ich kämpfe mich durch mein Bewusstsein zurück, doch irgendetwas ist plötzlich verändert.
Obwohl es nun mein Wille ist, wach zu werden, bleibe ich benommen.
Ich fühle einen Druck auf meiner Stirn und erkenne: das ist Gott, der hier ins Geschehen eingreift.
Er lässt mich nicht richtig wach werden.
Ich fühle er übernimmt nun zum Teil die Kontrolle über Körper und Geist.
Ich lasse es zu. Sein Wille geschehe. Es macht mir nichts aus.
Diese „Verhandlung“ findet in einem Raum der Klinik im Trakt der geschlossenen Abteilung statt.
Ich erinnere mich an den Holztisch, an dem ich Platz nehme.
Es ist mir kaum möglich eine Antwort zu geben.
Als ich den Blick heben möchte, um mich meinen Anklägern zu stellen, lässt Gott dies nicht zu.
Gottes Wille offenbart sich durch meinen Körper und ich erkenne: ich soll es zulassen.
Trotzdem ist es ein eigenartiges Gefühl! Seinen Willen einsetzen zu wollen um die Augen zu heben
und die Macht Gottes zu fühlen.
Das er Alles ist. Das nichts geschehen kann, wenn er nicht unseren Willen zu seinem Willen macht.
Augenblick für Augenblick.
Das ist ein eigenartiges Gefühl und eine Erfahrung, die mich fast erschreckt.
Doch ich will sein Werkzeug sein. So mache ich seinen Willen zu meinem.
Wir gehen zurück.
Das Gericht ist vorbei.
Der Druck auf meiner Stirn hebt sich, meine Gedanken werden wieder klarer.
Plötzlich ist er da, dieser Schmerz:
Ich will zu Gott, nirgendwo sonst hin. Trotzdem bin ich noch hier.
Das ist mein Schmerz, wenn auch für einen anderen vermutlich kaum nachvollziehbar.
Ich stehe vor vergitterten Fenstern und weine. Dieser Schmerz ist nun schlimmer als jedes Heimweh.
Dieser Schmerz ist Verzweiflung.
Ich habe das Gefühl, ich bin am Ende, ich kann nicht mehr.
Ich lege mich auf mein Bett.
Die Zeit vergeht zeitlos. Ich fühle das Licht der Sonne verlangsamt die Wirkung des Umkehrschwunges.
Ich muss meine Augen für das Sonnenlicht öffnen, dann wird es besser.
Doch eigentlich will ich gar nicht, dass es besser wird!
Dieser Schmerz verbindet mich mit Gott, definiert wer oder was ich bin und meine Sehnsucht nach IHM,
er von dem ich mich niemals trennen wollte!

Ich fühle keine Kraft mehr.
Das Licht der Sonne, es fällt durch das Fenster zu mir herein und hat meinen Zustand verbessert.
Ich habe Durst!
Schicke mir einen Engel, ich fühle keine Kraft mehr in mir!

Ich schicke Dir dich selber!
 
so
jetzt gibts da wenigstens auch eine Innenansicht
und nicht nur eine theoretische Diskussion
 
Was soll das, zweifelst Du an meinen Worten, ich habe jahrelang intensiv mit Behinderten ( geistig und körperlich ) zu tun gehabt.

Was Du da zitierst ist ein Horrorscenario, ich streite nicht ab, Ausnahmen mag es geben.

nur mal zur kleinen Anregung des WARUMS
man muss ZWANG erfahren um Zwang zu beurteilen.
physischer und psychischer ZWANG ist Gewalt und da gibt es kein
"Warum nicht?"
mehr, wenn man in den Meschenrechten mehr sieht als ein Blatt Papier....

Das ist ja schon Zynismus


Sprächest Du aus eigener Erfahrung , fände ich Deine Einstellung dazu doppeltschlimm.
Du weißt doch wie das ist mit dem -Schuld zuweisen- Jeder ist letzten Endes selbst für sein Schicksal verantwortlich.
Alles hat eine Ursache und nichts geschieht rein zufällig.

Was uns heute geschieht, ist das Ergebnis unserer Taten in der Vergangenheit
und was wir heute tun , bestimmt unsere Zukunft.

Ich dachte Du weißt das..........................................juppi
 
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