DIE ZWANGSBEHANDLUNG
Ich gehe jetzt auf etwas dunkles zu.
Wartet. Es gibt etwas, das ich Euch sagen muss:
Wie die Seele sich erleichtert.
Sie atmet durch.
Sie seufzt.
Sie weint.
Sie geht aufs Klo.
Sie macht sich an.
Sie schreit.
Sie kämpft und kreischt.
Sie versucht sich selbst zu töten.
Sie tötet.
Ich machte mir Sorgen.
Ich wusste nun, das man mir die Medikamente zwangsweise verabreichen würde, nur über das wie
fehlte mir jede Vorstellung.
Ich wusste auch, dass dieser Körper sich wehren würde und ich hatte Angst davor jemanden zu verletzen.
Die Erfahrung bei der Einlieferung hatte mir gezeigt, dass, wenn der Angstlevel hoch genug war,
ich keine Chance hatte, Ihn unter Kontrolle zu bringen.
So gesehen war ich noch immer nicht normal, aber ich wusste das auch!
Dieser Körper konnte nicht nur mehr Dinge wahrnehmen als mein alter, er reagierte auch ganz anders.
Und gerade in so einer Situation wusste ich, ich würde Ihn nicht beherrschen können.
Ich machte mir also Sorgen und pilgerte deshalb zu den Pflegern. (Ich wusste, dass Männer diesen Job durchführen würden).
Es war mir unangenehm, sie darauf anzusprechen, aber ich sah mich dazu gezwungen.
Ich wollte schließlich nicht, dass hier irgendjemanden irgendetwas passierte.
Also wenn Ihr versucht mich zu zwingen diese Medikamente zu nehmen, ich weiß nicht,
wie mein Körper dann reagieren wird! Ich fürchte ich werde mich wehren obwohl ich das gar nicht will!
Ich verabscheute Gewalt und ich wollte alles tun um sie zu verhindern.
Erstaunlicherweise schien der Pfleger eine Sekunde lang über meine Worte tatsächlich nachzudenken.
Dann lächelte er.
Keine Sorge, wir schaffen das schon.
Ich war nicht wirklich beruhigt aber ich tröstete mich mit der Tatsache, dass sie Routine in Ihrem Job hatten und ich sie schließlich gewarnt hatte.
Mehr konnte ich einfach nicht tun.
Ich saß im Türkensitz auf meinem Bett und konnte Sie kommen hören. Ich erstarrte innerlich.
Ohne den Kopf zu drehen verfolgten meine Augen jede Ihrer Bewegungen.
Ganz schön viele für einen einzigen Menschen!
Wollten die mich nun alle festhalten oder wie sollte das funktionieren?
Ich fühlte bereits das Zittern meines Körpers.
Als man breite Manschetten über meine Hand und Fußgelenke legte, verstärkte sich das Zittern.
Ich fühlte, dass diese Menschen hassten, was sie da taten und trotzdem daran glaubten.
Ein interessanter Widerspruch!
Aber ich hatte wirklich Angst und es gab nichts, was ich jetzt noch dagegen tun konnte.
Ich hatte Ihnen meinen Willen kund getan.
Gewalt als Mittel zum Zweck kam für mich nicht in Frage.
Sie gaben mir zu verstehen das ich mich hinlegen sollte.
Meine Angst artikulierte sich durch ein leises Wimmern doch meine Willenskraft reichte aus
Ihrem Befehl folge zu leisten. Trotzdem begann der Körper schneller zu atmen.
Er näherte sich erneut einer Hyperventilation.
Das schien nun auch die Pfleger dazu anzuspornen schneller zu arbeiten.
Ich begann das Konzept zu begreifen. Man würde diesen Körper mit Hilfe der Hand und Fußfesseln
ans Bett binden. Die Bänder spannten sich und der Körper musste der Kraft der Fesseln folgen.
Erstaunlicherweise fühlte irgendein Teil meiner Selbst Erleichterung.
So würde ich niemanden verletzen können, egal wie sehr der Körper sich nun wehrte.
Allerschlimmstenfalls wurde es jetzt noch ein unschönes Bild, wenn der Körper sich gegen diese Fesseln sträubte um der Infusionsnadel zu entkommen.
Und genau das tat er auch. Ich fühlte den Griff der Hände, die meinen Arm packten und meine Kraft brachen.
Es ist ein beängstigendes Gefühl.
Gewalt ist immer eine beängstigende Erfahrung.
Ich konnte Gott hören.
Es schien Ihm wichtig zu sein, denn das war nicht gerade der passende Zeitpunkt für ein Gespräch.
Um Deiner Liebe willen, lasse Deinen Stolz beiseite und setze den Schmerz um, den Du gleich fühlen wirst!
Fürchte Dich nicht davor zu schreien, weil Du Schmerzen hast, denn das ist eine natürliche Reaktion,
die Dir hilft! Ich bitte Dich! Mir zu liebe!
Ich hatte nicht vor gehabt zu schreien.
Ich hatte vor gehabt alles, wenn irgendwie möglich, lautlos zu ertragen.
Aber ich gab seinem Willen nach und lies es zu, das der Impuls sich durchsetzte.
Der Schmerz und der Schrei teilten meine Aufmerksamkeit, da beides mich überraschte.
Der Schmerz weil er viel stärker, als ich es erwartet hatte und der Schrei, weil er viel lauter und heller war,
als ich mich selbst jemals gehört hatte.
Es fühlte sich an als würde ein Messer und keine Infusionsnadel durch meinen Arm fahren.
Das Haldol wirkte jedoch rasch und ich verlor das Bewusstsein......
Später erhielt ich von Gott eine Erklärung dafür, warum der Schmerz so stark gewesen war.
Die Angst definierte hier die Empfindung.
Da dieser Körper sehr große Angst hatte, war er um vieles schmerzempfindlicher als mein alter.
Die gute Nachricht: er durchlebte einen Gewöhnungseffekt!
Bald schon waren keine Fesseln mehr notwendig.
Der Körper akzeptierte bald, dass er still halten musste, so wie ich selbst.
Doch bis es soweit war und die Gewöhnung an den Zwang und die WIRKUNG der Drogen,
nämlich die Trennung von Gott wirksam wurde, war es eine schlimme Zeit mit vielen Ängsten.
Nur langsam wurde es besser.
Aber nicht durch die Behandlung oder die Medikamente, sondern durch die Tatsache, dass der Körper weiter
in seiner Frequenz fiel.
Das hätte er ohnehin getan!
Die Menschen störten einen natürlichen Prozess, den sie nicht begreifen konnten.
Sie verstanden nichts und das störte sie.
Man wollte das Zustandsbild eines dissoziativen Bewusstseins normalisieren. Um jeden Preis.
Niemand in der westlichen Welt käme auf den Gedanken so eine geistige Entkoppelung nur begleitend
zu beobachten oder fürsorglich zu begleiten.
Hier waren Taten gefragt, auch wenn man nichts verstand oder gerade weil man diesen Prozess nicht verstand und sich davor fürchtete. Die Angst ist in unserer Welt die treibende Kraft.
Die mündliche Verhandlung bezüglich meiner vorübergehenden- Entmündigung wurde für den 12.04.
um10.00 Uhr festgesetzt.
Der Sachverständige wurde um ein Gutachten gebeten.
Doch bereits am Samstag den 31.03 wurde die erste Zwangsbehandlung durchgeführt.
Ich habe dieses Gutachten nie zu Gesicht bekommen , weil befunden wurde, dass es meinem Wohl abträglich sei es zu lesen. Es spielt nicht wirklich eine Rolle für mich.
Ihr Glaube ist Ihr Glaube, sie haben ein Recht darauf.
Nur beschnitten die Menschen hier empfindlich meine Rechte und das störte mich.
An meiner Haltung änderten Sie jedoch nichts.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube mich zu erinnern, dass ein Sachverständiger mich aufsuchte.
Gott hatte eine ungewöhnliche Bitte....