*Vergessene Korngeister - Ackerwild-Kräuter*
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Pünktlich zum Sonnenwend Fest geht auf der schönen "Wildblumenwiese" in der Zuflucht eine einzige Kornrade (
Agrostemma githago), auf. Von wo sie auch kommen mag, ausgesät habe ich sie jedenfalls nicht.
Diese Pflanze ist so alt wie der Ackerbau selbst, (Trichterbecherkultur ca 5000 v. Chr. mit Fund belegt). So hat sich die Kornrade völlig auf den Zyklus Aussaat/Ernte, von Feldfrüchten angepasst. Da ihre Saat im Winter auf dem Feld erfrieren würde, überlebt sie nur deswegen, wenn sie zusammen mit dem Heu in einer Scheune, oder im Stall, überwintert. Um dann im Mist wieder auf das Feld gebracht zu werden. Wie bunt müssen die Felder vor der industriellen Zeit gewesen sein....?
Traditionell wurde die Pflanze für Kornkränze verwendet, das trägt sie bis heute in ihrem botanischen Namen, der soviel wie Kornkranz bedeutet.
Natürlich wurde auch diese Pflanze mit der Zeit und der industriellen Landwirtschaft fast ausgerottet. Und befindet sich heute auf der Liste der stark gefährdeten Pflanzen. Dieses Schicksal teilt sie sich mit so vielen anderen Ackerwild-Kräuter.
Die Kornrade ist nun aber nicht harmlos, denn sie ist sehr giftig. So nennt man sie auch manchmal Höllenkorn. Andererseits tötet sie über ihre Wurzeln, schädliche Fadenwürmer im Boden ab. Die unter anderem den Feldfrüchten schaden.
Ich freue mich jedesmal wenn ich in der Zuflucht, solche "Heimlichkeiten" entdecke. Es ist doch jedesmal wie ein Geschenk für mich.....