Mme. Blavatsky: Schamanismus, eine der ältesten Religionen Indiens

nasruddin

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Es ist schwierig zu unterscheiden wer oder was ein Schamane und wer eventuell kein Schamane ist. Denn Schamane nennen sich beide.
"Schamanisieren" tun auch beide.
Von Aussen gesehen verhalten sie sich gleich.
Doch was passiert im "Inneren", in der Geisterwelt?

Lesen wir, was Mme Blavatsky dazu geschrieben hat.
Aus ihrem Buch, Isis entschleiert, Band II - Theologie, Jubiläumsausgabe, Seiten 644 ff.

Was heute allgemein vom Schamanismus bekannt ist, ist sehr wenig; und auch das ist verzerrt worden, wie die Überbleibsel nichtchristlicher Religionen. Er wird das Heidentum der Mongolei genannt und ganz ohne Grund; denn er ist eine der ältesten Religionen Indiens.
Er ist Verehrung des Geistes oder Glaube an die Unsterblichkeit der Seele, und daß die letzteren noch dieselben Menschen sind, die sie auf Erden waren, obgleich ihre Körper ihre objektive Form verloren haben und der Mensch seine physische und psychische Natur geändert hat.

Ein "Glaube" hat ja nichts mit "Wissen" gemeinsam. Der Eine glaubt, weil er es nicht besser weiss, der andere weiss es und kann nicht mehr glauben ...

Dass die Seele unsterblich sein soll ( ich weiss es nicht ) kann ich nur glauben und hoffen dass es so ist. Hoffentlich. Was habe ich sonst für einen Zweck. Nachher. Vielleicht ein Engel für andere Menschen werden? Ist möglich und entspräche dem Schutzgeist aus der Schamanischen Weltsichtweise.
Andere Schamanen erzählen auch von der Reinkarnation. Die Wiedergeburt des Individuums nach seinem Tode ( verlassen der Seele aus dem Toten Körper um in einem anderen Körper wieder geboren zu werden ). Ein Glück, dass das neue Individuum vergessen hat, was es vorher war und welche Schändlichkeiten getrieben hat. Schliesslich sind wir alle schwach und neigen bei günstigen Gelegenheiten dazu gerne schändliches zu unternehmen. Es verursacht halt eben mehr Lust ...

Jetzt bin ich abgeschweift in meinen Gedanken und skurillen Extrapolationen von wenn's und aber's ...

Gehen wir zurück zur Mme. und lesen weiter.

In der gegenwärtigen Gestalt ist Religion ein Sprößling ursprünglicher Thëurgie und eine praktische Verbindung der sichtbaren mit der unsichtbaren Welt.

Hoffentlich werde ich nicht wieder der Missioniererei bezichtigt ...
Weil hier das Wort Religion gefallen ist.
Obwohl anderswo eine andere bekannte (Tanz-) SchamanIn den Schamanismus als die Mutter der Religionen bezeichnet hatte.
Zum Glück bin ich aber nicht religiös. Vielmehr Gläubig. Da ist ein gewaltiger Unterschied, wenn man es weiss. ...

Doch weiter im Text.

Wenn je ein Erdenpilger wünscht, in Verbindung mit seinen unsichtbaren Brüdern zu treten, hat er ihre Natur zu assimilieren, d. h. er trifft diese Wesen auf halbem Wege und, von ihnen mit einem Vorrate an geistiger Essenz versehen, stattet er sie seinerseits mit einem Teile seiner physischen Natur aus und ermöglicht jenen so, auf einige Zeit in einer halbobjektiven Form zu erscheinen. Es ist ein vorübergehender Austausch der Naturen, genannt Theurgie. –

Schöner hätte man es wirklich nicht beschreiben können.
Ich muss diesen Satz immer und immer wieder durchlesen und mit meinem geistigen Auge visualisieren ...

Gibt es einen Zeitpunkt, den wir als die Zeit des Schamanismus bezeichnen könnten.

Die Antwort gibt uns Mme. umgehend.

Schamanen werden Zauberer genannt, weil von ihnen gesagt wird, daß sie Geister vom Tode heraufbeschwören für Zwecke der Nekromantie.
Der wahre Schamanismus, von dem auffallende Züge in Indien in den Tagen des Megathenes (300 v. Chr.) vorherrschten, kann nach seinem degenerierten Verwandten unter den Schamanen Sibiriens nicht mehr beurteilt werden, als die Religion Gautama Buddhas nach dem Fetischismus einiger ihrer Anhänger in Siam und Brahma. Er hat in den großen Lamaserien der Mongolei und Tibets Zuflucht genommen, und hier wird der Schamanismus, wenn wir ihn so nennen wollen, bis zu den äußersten Grenzen des Verkehres getrieben, der zwischen Menschen und »Geistern« gestattet ist.

Interessant ist hier die hergestellt Verbindunung zu Tibet, den Lama's und die Ausgrenzung der degenerierten Verwandten, den Schamanen Sibiriens ...

Dazu die Frage: Ist der Dalai Lama vielleicht ein Schamane ?
Oder werden hier die Bön-Lehren Tibets. Ein Vertreter dieser Richtung wäre dann Tenzin Wangyal Rinpoche in der Dzogchen-Tradition ...

Diese Fragen nützen nichts. So lese ich weiter im Text. Vieles über die Wunder der Lama's und anderen Menschen, das wenig mit Schamanismus aber vielmehr mit Fotographie und sonstigem Wirrwarr zu tun hat....
Bis dann folgender Text auftaucht ...

...
... es gibt keinen einzigen Europäer in Indien, der je in das verschlossene Heiligtum innerhalb einer Pagode eingedrungen wäre oder sich je damit gebrüstet hätte. Weder Autorität noch Geld hat je einen Brahmanen verführt, einem nicht eingeweihten Fremden zu erlauben, die Schwelle des wohlverwahrten Heiligtumes zu überschreiten.
Die Hindus, mild, sanft, langmütig und geduldig, deren Apathie die Briten davor bewahrte, im Jahre 1857 aus dem Lande vertrieben zu werden, würde ihre Hunderte von Millionen Ergebener ob einer solchen Profanation wie einen einzigen Mann sich erheben lassen; ohne Rücksicht auf Kasten oder Sekten würden sie jedem Christen ein Ende bereiten.
Die ostindische Gesellschaft weiß das wohl und baut auf die Freundschaft mit den Brahmanen, und indem sie den Pagoden Unterstützungen zahlt; und die britische Regierung ist so vorsichtig wie ihre Vorgänger.

Es sind die Kasten und nicht der Verkehr mit den vorherrschenden Regionen, was ihre Autorität in Indien sichert. Aber wir müssen noch einmal zum Schamaismus zurückkehren, jener fremdartigsten und verachtetsten aller Religionen — der »Geisterverehrung«.

Schamanismus selbst Religion? ... ...

Was sind das für Leute, diese Geisterverehrer ???
Ihre Anhänger haben weder Altäre, noch Götzenbilder, und es ist auf die Autorität eines Schamanenpriesters hin, daß wir feststellen, daß ihre wahren Riten, die sie gezwungen sind, nur einmal im Jahre zu vollziehen (am kürzesten Tage des Winters), vor niemanden vollzogen werden dürfen, der ihrem Glauben fremd gegenüber steht.

Also etwas Geheimes? Wer weiss denn überhaupt darüber etwas zu berichten ?

Deshalb sind wir überzeugt, daß alle Beschreibungen, die bisher in den Asiatischen Journalen und anderen europäischen Werken gegeben wurden, nur Vermutungen sind.

Eliade nur ein Vermutungswerk ? ... Hmm ... Manchmal könnte ich es auch glauben.
Wer weiss noch sonst etwas?

Die Russen, die wegen ihres beständigen Verkehres mit den Schamanen Sibiriens und der Tartarei, die berufensten unter allen Personen wären, über ihre Religion zu urteilen, haben nichts gelernt,

Haben aber denen die Sauferei mit Vodka beigebracht ...


ausgenommen die persönlichen Fähigkeiten dieser Menschen, die sie halb und halb geneigt sind, für Jongleure zu halten.
Viele russische Einwohner Sibiriens sind fest von den »übernatürlichen« Kräften der Schamanen überzeugt. Wo immer sie sich zum Gottesdienste versammeln, immer ist es auf einem offenen Platz oder einem hohen Hügel oder in der verborgenen Tiefe von Wäldern, worin sie uns lebhaft an die heidnischen Riten erinnern. Ihre Zeremonien bei Gelegenheit der Geburt, des Todes und der Heirat sind nur ein spärlicher Teil ihrer Verehrung. Sie umfassen Opfergaben, das Besprengen des Feuers mit Milch und Spirituosen, und getragene Hymnen oder besser, magische Anrufungen, die von dem amtierenden Schamanen angestimmt werden und mit einem Chorus aller anwesenden Personen endigen.


Danach kommt die Kleidung der SchamanInnen ( die zahlreichen kleinen Glocken von Bronze und Eisen ) dran.

Das vielleicht in einem anderen Thread ...
Oder auch hier ...

Einem kann ich nun noch mit viel mehr Verständnis begegnen.

Dass ein europäischer Schamane, nachdem dieser von Vishnu - oder war es Shiva? - "berührt" worden war, sich zeitlebens nicht mehr rasiert ...

Von dem können wir aber wirklich einiges lernen.
Nicht nur das Gärtnern und das Pflanzenwissen der Schamanen ...
 
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