Schamane
Ein Schamane (Xam) der Altai-Türken in der Mongolei, Anfang des 20.Jahrhunderts.
Der Schamane (Kam) gilt selber nicht als heiliger Mensch. Er genießt lediglich den Respekt der Menschen weil er mit den Geistern in Verbindung steht. Daher darf er nicht etwa mit einem Priester verglichen werden. Für die tägliche Ehrung Tengri's und der Geister wird auch kein Schamane benötigt. Die Aufgaben des Schamanen bestehen meistens nur darin, das außer Kontrolle geratene Gleichgewicht wieder herzustellen und Krankheiten zu heilen. Es gibt unterschiedlich starke Schamanen. Je nachdem über welche Hilfsgeister sie verfügen, haben sie unterschiedliche Fähigkeiten. Man unterscheidet zwischen weißen und schwarzen Schamanen.
Schamanen trugen ein Gewand, das Manyak genannt wurde. Es musste ebenfalls aus Fellen von bestimmten Tieren hergestellt werden. Es war mit Knochen und Federn bestückt, die ihre Bedeutungen hatten. Schamanen und Schamaninnen hatten unterschiedliche Kompetenzen. Ein Schamane konnte nur bis zur dritten Ebene des Himmels gelangen, aber eine Schamanin bis zur fünften Ebene. Bei manchen Stämmen dürfen Frauen keine Schamanen werden, weil sie während der Menstruation als unrein gelten. Es gab auch sogenannte weiße und schwarze Schamanen, die unterschiedliche Heilkräfte hatten. Sie trugen entweder helle oder dunkle Manyaks. Schamanen wurden nach ihren Tod zum Körmöz (Geister mit Zauberkräften) [1].
Schamanenwerdung
Nach einer Sage hatte Erlik Khan den ersten Schamanentrommel gebaut und den erste Schamanenritual vollzogen. Das was die Schamanen von anderen Menschen unterscheidet ist, dass sie über die Seele eines verstorbenen anderen Schamanen verfügen. Diese (utha- / Körmös-)Seele begleitet den Schamanen und hilft ihm. In der Regel taucht die Seele eines alten Schamanen eines Tages plötzlich auf versetzt den Auserwählten in einen Zustand der Bewusstlosigkeit (Mediziner sprechen hierbei von einer Katalepsie, dass manchmal sogar mehrere Tage andauerte). In diesem Zustand hat der Auserwählte eine Vision, in dieser Vision muss er sich entscheiden ob er wirklich ein Schamane werden möchte. Die folgenden beiden Erzählungen sind die meist verbreiteten über diese Vision:
• Der Auserwählte begegnet dem Totem-Tier des Stammes. Dieses Tier hat meist ein Zeichen auf seinem Stirn. Es führt ihn zu dem Baum, von dessen Rinde er den Rahmen seines Trommels fertigen muss. Wenn er aus der Bewusstlosigkeit erwacht, geht der Auserwählte in den Wald, findet das Tier und den Baum aus seiner Vision und fertigt seine Trommel aus dem Fell des Tieres und der Rinde des Baumes.
• Die Seele des Hilfsschamanen führt den Auserwählten in das Himmelsreich und zerlegt seinen Körper in Einzelteile. Diese Teile müssen wieder zusammengeflickt werden damit er mit neuen Schamanen-Kräften auf die Erde zurückkehren kann. Wenn er sich weigert ein Schamane zu werden, stirbt er in seiner Katalepsie und wacht nie wieder auf.
Ein anderer Schamane der gerufen wird um dem „Kranken“ zu helfen erkennt sofort dass dieser nicht wirklich Krank ist, sondern zur Schamanenwerdung berufen wurde [1].
Aufgaben des Schamanen
• Krankheiten heilen: Die launen der Geister und der Seelen sind die Ursachen für Krankheiten.
• Mit Geistern in Kontakt zu treten, um sie um Schutz und Glück zu bitten.
• Regen-Ritual und Blitz-Ritual: Er muss die Energie der eingeschlagenen Blitze wieder in den Himmel schicken um das Gleichgewicht in der Natur zu wahren, und in Trockenzeiten um Regen beten/bzw. zaubern.
• Oba-Ritual: Kann mehrere Tage dauern, und ist für das Wohl des ganzen Stammes von Bedeutung.
• Wahrsagen: Er ladet einen Geist dazu ein in seinen Körper zu dringen. Der Geist spricht dann aus dem Körper des Schamanen.
Der Schamane tanzt und singt während seiner Arbeit und spielt dabei auf seiner Trommel und gibt sich damit selbst den Rhythmus für seine Bewegungen. Seine Kutte und seine Onguns (Totems) beherbergen die Geister die ihm bei seiner Arbeit helfen. Der Schamane hat auch oft einen kleinen runden Spiegel auf seiner Brust, der die Angriffe böser Geister abwehren soll, oder um sie zu blenden. Außerdem soll der Spiegel Energie aus dem Universum für den Schamanen einfangen. Schamanen haben auch oft einen langen Stock dabei, der das Pferd (oder anderes Tier) symbolisiert, auf dessen Rücken er in andere Welten reist. Manchmal haben Schamanen auch einen Fächer um damit Geister abzuwehren. In seltenen Fällen haben Schamanen neben der Trommel noch andere Musikinstrumente, oder Masken [1].
„..Der Höhepunkt der Schamanentätigkeit ist der Schamanenkampf zwischen einem guten / weißen und einem bösen / schwarzen Taltos (Name der Schamanen bei den frühen Ungaren), die beide in der Gestalt eines Stieres erscheinen. Der weiße Taltos erbittet in einer Furcht vor dem Kampf menschliche Hilfe. Sie wird ihm gegeben und besteht im durchschneiden der Sehnen des Gegners. Hier zeigt sich eine Ausprägung des dunklen Weltaspektes. Der gute Taltos kämpft entweder gegen eine Krankheit, um eine Abwehr einer Naturkatastrophe oder für günstiges Wetter.“.[8]
Schamanentrommel und Halluzinogene
Wenn ein anderer Bewusstseinszustand von nöten ist, hat der Schamane eine Vielzahl von Hilfsmitteln. Meistens benutzt er mehrere dieser Hilfsmittel gleichzeitig. Bei einem Ritual ist die Atmosphäre die ihn umgibt von großer Wichtigkeit. Viele Geister sind Nachts viel stärker als tagsüber. Die ihn umgebenden Menschen können seine Gebetsformeln laut wiederholen und ihm damit helfen. Kreisförmige Gemeinschaftstänze können ebenfalls Energie herbeiholen, oder den Schamanen in andere Welten befördern.
Das wichtigste Instrument für die Trance ist die Schamanentrommel. Es ist wissenschaftlich bewiesen das der sich immer wiederholende Rhythmus des Trommels in einer bestimmten Frequenz tatsächlich hypnotische Zustände auslösen kann. Die Trommel wird meist auf der Höhe des Kopfes oder des Oberkörpers gehalten, die Vibrationen des Trommels wirken somit stärker auf den Körper ein.
Schamanen verwenden auch oft alkoholische Getränke oder Tabak. Sie unterbrechen dann ihren Spiel auf der Trommel um diese Dinge zu konsumieren. Auch der Rauch mancher Pflanzen wie z.B. die des Wacholder's gelten als Halluzinogene, die dann ins Gesicht gepustet und eingeatmet werden. Der Rauch des Wacholder gilt sogar als heilig. Es wird geglaubt das es das Windpferd stärkt und die Geister erfreut. Ein sehr altes und starkes Hilfsmittel ist der Fliegenpilz. Der Schamane isst die getrockneten Pilze während der kurzen Unterbrechungen in seinem Ritual.
Das Erklimmen des Weltenbaumes ist eines der mehreren Wege die in die Ebenen des Himmels führen. Der Weltenbaum hat neun Äste. Der Schamane stimmt beim Erklimmen des Baumes einen Obertongesang an. Bei jedem Ast den er erklommen hat erhöht er die Fußnote seines Gesanges [1].
Gökbayrak: Himmelsflagge. Panturkistisches Symbol und Flagge der Uig*autom. Zensiert **autom. Zensiert **autom. Zensiert **autom. Zensiert *n im Westen der Volksrepublik China
Seit dem Zerfall der UdSSR wuchs das Interesse der Turkvölker Zentralasiens nach ihrer eigenen Vergangenheit und damit auch das Interesse am Tengrismus. Dies wurde in den 1990ern vor allem in Tatarstan und Russland und kurz danach auch in Kirgistan deutlich. Zuerst war von Bizneng-Yul (tatar. Unser Weg) und später von Tengirchilik (Tengrismus) die Rede. Mit der Zeit wurde die Bewegung institutionalisiert und organisiert. So entstand 1997 die tengristische Gesellschaft in Bischkek, dem nach offiziellen Angaben 500 000 Mitglieder angehören. Eine andere Organisation mit dem Namen Tengir-Ordo Foundation ist ein internationales Zentrum zur Erforschung des Tengrismus. Beide Organisationen werden von Dastan Sarygulov geleitet, der gleichzeitig auch ein Abgeordneter des kirgisischen Parlaments ist. Diese Bewegung trug mit einer Aufklärungskampagne dazu bei, daß auch in Kasachstan und anderen Turkrepubliken Interesse am Tengrismus erwachte. Die Ministerpräsidenten von Kasachstan und Kirgistan; Nursultan Nazarbayev und Askar Akayev erwähnen seitdem den Tengrismus immer wieder als den natürlichen und nationalen Glauben aller Turkvölker[9].
In der Mongolei heißt die Organisation des Tengrismus Golomt Center for Shamanist Studies. Diese Organisation wendet sich mit ihrer Aufklärungsarbeit, in der Hoffnung den Tengrismus auch im Westen zu verbreiten auch an die westliche Welt (u.a. mit der englischsprachigen Webseite tengerism.org[10]). Einige der antreibenden Kräfte dabei sind z.B. Dr. Sendenjaviin Dulam oder Prof. Dr. Schagdaryn die in weltweiten Universitäten Vorträge über den Tengerismus halten und sich für Interviews zur Verfügung stellen[11].
Die Verwendung von tengristischen Symbolen wie etwa die himmelsblaue Farbe oder die Abbildungen von alten Totemtieren scheinen in Zentralasien als nationale oder panturkistische Symbole wieder an Popularität zu gewinnen.
Bei den Jakuten ist eine moderne Version des Tengrismus verbreitet, die sie Ayy nennen.
Und auch in der Türkei scheint sich der Gök Tanry Dini, Tanricilik oder Tengricilik vor allem in intellektuellen Kreisen immer weiter zu verbreiten.
Forschung
Die Erforschung des Tengrismus ist deshalb nicht einfach, weil die tengristischen Stämme aufgrund ihrer nomadischen Lebensweise immer in Bewegung waren, ständig fremden Einflüssen ausgesetzt waren und bis zum 6. Jahrhundert kaum schriftliche Zeugnisse auf lange haltbaren Stoffen hinterlassen haben. Ab dem 6. Jahrhundert sind zahlreiche alttürkische Inschriften auf Steintafeln erhalten die darüber Aufschluss geben was die alten Türken geglaubt haben. Aber die frühesten Erkenntnisse über diesen Glauben für die Zeit bis zum 6. Jahrhundert, müssen aus den frühen Literaturen der Kulturen entnommen werden, die im Laufe ihrer Geschichte mit türkischen Völkern in Kontakt gekommen waren und dies schriftlich festgehalten haben. Dazu gehören chinesische, persische oder arabische Quellen. In den meisten dieser Quellen wird das Unverständnis der damaligen Menschen wiedergegeben, die sich keine große Mühe geben, diesen fremden Glauben zu verstehen. Die Tengristen werden zum Beispiel als ungeheuerliche Barbaren in Hundegestalt dargestellt, die seltsame, gotteslästernde Dinge tun [2].
Der türkische Gelehrte Kasgarli Mahmut verfasste im 11. Jahrhundert ein türkisches Wörterbuch (Divan Lügat-ü Türk), in dem er den Ursprung türkischer Wörter erklärte. Darin sind auch sehr viele wertvolle Informationen über den vorislamischen Glauben der Türken enthalten. Er empört sich zwar in seinen Formulierungen immer wieder über die Ungläubigen, wie er sie nennt, aber sein Werk gilt bis heute noch als eine der zuverlässigsten Quellen bei der Erforschung des Tengrismus.
Heute beschäftigen sich zwar viele Forscher mit dem Glauben der alten Türken, aber diese sind sich bezüglich mancher wichtiger Details nicht einig und es sind sogar vollkommen falsche Interpretationen in Fachkreisen im Umlauf.
Im Zusammenhang zum Tengrismus :http://de.wikipedia.org/wiki/Tengrismus
http://www.tengerism.org/
Ein Schamane/Kam des sibirischen Turkvolkes der Saha (oder auch russ. Jakuten)
Volksfest der Jakuten,Jakute in traditioneller Krieger-Rüstung,links hinter ihm ein Kam oder auch Gam (Schamane) :
Junge Saha (Jakuten) Frauen bei einem Ritual :
Jakutische Frau in einer Tracht:
Eine Schamanin des sibirischen Turkvolkes der Tuva :
Ein Schamane (Xam) der Altai-Türken in der Mongolei, Anfang des 20.Jahrhunderts.

Der Schamane (Kam) gilt selber nicht als heiliger Mensch. Er genießt lediglich den Respekt der Menschen weil er mit den Geistern in Verbindung steht. Daher darf er nicht etwa mit einem Priester verglichen werden. Für die tägliche Ehrung Tengri's und der Geister wird auch kein Schamane benötigt. Die Aufgaben des Schamanen bestehen meistens nur darin, das außer Kontrolle geratene Gleichgewicht wieder herzustellen und Krankheiten zu heilen. Es gibt unterschiedlich starke Schamanen. Je nachdem über welche Hilfsgeister sie verfügen, haben sie unterschiedliche Fähigkeiten. Man unterscheidet zwischen weißen und schwarzen Schamanen.
Schamanen trugen ein Gewand, das Manyak genannt wurde. Es musste ebenfalls aus Fellen von bestimmten Tieren hergestellt werden. Es war mit Knochen und Federn bestückt, die ihre Bedeutungen hatten. Schamanen und Schamaninnen hatten unterschiedliche Kompetenzen. Ein Schamane konnte nur bis zur dritten Ebene des Himmels gelangen, aber eine Schamanin bis zur fünften Ebene. Bei manchen Stämmen dürfen Frauen keine Schamanen werden, weil sie während der Menstruation als unrein gelten. Es gab auch sogenannte weiße und schwarze Schamanen, die unterschiedliche Heilkräfte hatten. Sie trugen entweder helle oder dunkle Manyaks. Schamanen wurden nach ihren Tod zum Körmöz (Geister mit Zauberkräften) [1].
Schamanenwerdung
Nach einer Sage hatte Erlik Khan den ersten Schamanentrommel gebaut und den erste Schamanenritual vollzogen. Das was die Schamanen von anderen Menschen unterscheidet ist, dass sie über die Seele eines verstorbenen anderen Schamanen verfügen. Diese (utha- / Körmös-)Seele begleitet den Schamanen und hilft ihm. In der Regel taucht die Seele eines alten Schamanen eines Tages plötzlich auf versetzt den Auserwählten in einen Zustand der Bewusstlosigkeit (Mediziner sprechen hierbei von einer Katalepsie, dass manchmal sogar mehrere Tage andauerte). In diesem Zustand hat der Auserwählte eine Vision, in dieser Vision muss er sich entscheiden ob er wirklich ein Schamane werden möchte. Die folgenden beiden Erzählungen sind die meist verbreiteten über diese Vision:
• Der Auserwählte begegnet dem Totem-Tier des Stammes. Dieses Tier hat meist ein Zeichen auf seinem Stirn. Es führt ihn zu dem Baum, von dessen Rinde er den Rahmen seines Trommels fertigen muss. Wenn er aus der Bewusstlosigkeit erwacht, geht der Auserwählte in den Wald, findet das Tier und den Baum aus seiner Vision und fertigt seine Trommel aus dem Fell des Tieres und der Rinde des Baumes.
• Die Seele des Hilfsschamanen führt den Auserwählten in das Himmelsreich und zerlegt seinen Körper in Einzelteile. Diese Teile müssen wieder zusammengeflickt werden damit er mit neuen Schamanen-Kräften auf die Erde zurückkehren kann. Wenn er sich weigert ein Schamane zu werden, stirbt er in seiner Katalepsie und wacht nie wieder auf.
Ein anderer Schamane der gerufen wird um dem „Kranken“ zu helfen erkennt sofort dass dieser nicht wirklich Krank ist, sondern zur Schamanenwerdung berufen wurde [1].
Aufgaben des Schamanen
• Krankheiten heilen: Die launen der Geister und der Seelen sind die Ursachen für Krankheiten.
• Mit Geistern in Kontakt zu treten, um sie um Schutz und Glück zu bitten.
• Regen-Ritual und Blitz-Ritual: Er muss die Energie der eingeschlagenen Blitze wieder in den Himmel schicken um das Gleichgewicht in der Natur zu wahren, und in Trockenzeiten um Regen beten/bzw. zaubern.
• Oba-Ritual: Kann mehrere Tage dauern, und ist für das Wohl des ganzen Stammes von Bedeutung.
• Wahrsagen: Er ladet einen Geist dazu ein in seinen Körper zu dringen. Der Geist spricht dann aus dem Körper des Schamanen.
Der Schamane tanzt und singt während seiner Arbeit und spielt dabei auf seiner Trommel und gibt sich damit selbst den Rhythmus für seine Bewegungen. Seine Kutte und seine Onguns (Totems) beherbergen die Geister die ihm bei seiner Arbeit helfen. Der Schamane hat auch oft einen kleinen runden Spiegel auf seiner Brust, der die Angriffe böser Geister abwehren soll, oder um sie zu blenden. Außerdem soll der Spiegel Energie aus dem Universum für den Schamanen einfangen. Schamanen haben auch oft einen langen Stock dabei, der das Pferd (oder anderes Tier) symbolisiert, auf dessen Rücken er in andere Welten reist. Manchmal haben Schamanen auch einen Fächer um damit Geister abzuwehren. In seltenen Fällen haben Schamanen neben der Trommel noch andere Musikinstrumente, oder Masken [1].
„..Der Höhepunkt der Schamanentätigkeit ist der Schamanenkampf zwischen einem guten / weißen und einem bösen / schwarzen Taltos (Name der Schamanen bei den frühen Ungaren), die beide in der Gestalt eines Stieres erscheinen. Der weiße Taltos erbittet in einer Furcht vor dem Kampf menschliche Hilfe. Sie wird ihm gegeben und besteht im durchschneiden der Sehnen des Gegners. Hier zeigt sich eine Ausprägung des dunklen Weltaspektes. Der gute Taltos kämpft entweder gegen eine Krankheit, um eine Abwehr einer Naturkatastrophe oder für günstiges Wetter.“.[8]
Schamanentrommel und Halluzinogene
Wenn ein anderer Bewusstseinszustand von nöten ist, hat der Schamane eine Vielzahl von Hilfsmitteln. Meistens benutzt er mehrere dieser Hilfsmittel gleichzeitig. Bei einem Ritual ist die Atmosphäre die ihn umgibt von großer Wichtigkeit. Viele Geister sind Nachts viel stärker als tagsüber. Die ihn umgebenden Menschen können seine Gebetsformeln laut wiederholen und ihm damit helfen. Kreisförmige Gemeinschaftstänze können ebenfalls Energie herbeiholen, oder den Schamanen in andere Welten befördern.
Das wichtigste Instrument für die Trance ist die Schamanentrommel. Es ist wissenschaftlich bewiesen das der sich immer wiederholende Rhythmus des Trommels in einer bestimmten Frequenz tatsächlich hypnotische Zustände auslösen kann. Die Trommel wird meist auf der Höhe des Kopfes oder des Oberkörpers gehalten, die Vibrationen des Trommels wirken somit stärker auf den Körper ein.
Schamanen verwenden auch oft alkoholische Getränke oder Tabak. Sie unterbrechen dann ihren Spiel auf der Trommel um diese Dinge zu konsumieren. Auch der Rauch mancher Pflanzen wie z.B. die des Wacholder's gelten als Halluzinogene, die dann ins Gesicht gepustet und eingeatmet werden. Der Rauch des Wacholder gilt sogar als heilig. Es wird geglaubt das es das Windpferd stärkt und die Geister erfreut. Ein sehr altes und starkes Hilfsmittel ist der Fliegenpilz. Der Schamane isst die getrockneten Pilze während der kurzen Unterbrechungen in seinem Ritual.
Das Erklimmen des Weltenbaumes ist eines der mehreren Wege die in die Ebenen des Himmels führen. Der Weltenbaum hat neun Äste. Der Schamane stimmt beim Erklimmen des Baumes einen Obertongesang an. Bei jedem Ast den er erklommen hat erhöht er die Fußnote seines Gesanges [1].
Gökbayrak: Himmelsflagge. Panturkistisches Symbol und Flagge der Uig*autom. Zensiert **autom. Zensiert **autom. Zensiert **autom. Zensiert *n im Westen der Volksrepublik China
Seit dem Zerfall der UdSSR wuchs das Interesse der Turkvölker Zentralasiens nach ihrer eigenen Vergangenheit und damit auch das Interesse am Tengrismus. Dies wurde in den 1990ern vor allem in Tatarstan und Russland und kurz danach auch in Kirgistan deutlich. Zuerst war von Bizneng-Yul (tatar. Unser Weg) und später von Tengirchilik (Tengrismus) die Rede. Mit der Zeit wurde die Bewegung institutionalisiert und organisiert. So entstand 1997 die tengristische Gesellschaft in Bischkek, dem nach offiziellen Angaben 500 000 Mitglieder angehören. Eine andere Organisation mit dem Namen Tengir-Ordo Foundation ist ein internationales Zentrum zur Erforschung des Tengrismus. Beide Organisationen werden von Dastan Sarygulov geleitet, der gleichzeitig auch ein Abgeordneter des kirgisischen Parlaments ist. Diese Bewegung trug mit einer Aufklärungskampagne dazu bei, daß auch in Kasachstan und anderen Turkrepubliken Interesse am Tengrismus erwachte. Die Ministerpräsidenten von Kasachstan und Kirgistan; Nursultan Nazarbayev und Askar Akayev erwähnen seitdem den Tengrismus immer wieder als den natürlichen und nationalen Glauben aller Turkvölker[9].
In der Mongolei heißt die Organisation des Tengrismus Golomt Center for Shamanist Studies. Diese Organisation wendet sich mit ihrer Aufklärungsarbeit, in der Hoffnung den Tengrismus auch im Westen zu verbreiten auch an die westliche Welt (u.a. mit der englischsprachigen Webseite tengerism.org[10]). Einige der antreibenden Kräfte dabei sind z.B. Dr. Sendenjaviin Dulam oder Prof. Dr. Schagdaryn die in weltweiten Universitäten Vorträge über den Tengerismus halten und sich für Interviews zur Verfügung stellen[11].
Die Verwendung von tengristischen Symbolen wie etwa die himmelsblaue Farbe oder die Abbildungen von alten Totemtieren scheinen in Zentralasien als nationale oder panturkistische Symbole wieder an Popularität zu gewinnen.
Bei den Jakuten ist eine moderne Version des Tengrismus verbreitet, die sie Ayy nennen.
Und auch in der Türkei scheint sich der Gök Tanry Dini, Tanricilik oder Tengricilik vor allem in intellektuellen Kreisen immer weiter zu verbreiten.
Forschung
Die Erforschung des Tengrismus ist deshalb nicht einfach, weil die tengristischen Stämme aufgrund ihrer nomadischen Lebensweise immer in Bewegung waren, ständig fremden Einflüssen ausgesetzt waren und bis zum 6. Jahrhundert kaum schriftliche Zeugnisse auf lange haltbaren Stoffen hinterlassen haben. Ab dem 6. Jahrhundert sind zahlreiche alttürkische Inschriften auf Steintafeln erhalten die darüber Aufschluss geben was die alten Türken geglaubt haben. Aber die frühesten Erkenntnisse über diesen Glauben für die Zeit bis zum 6. Jahrhundert, müssen aus den frühen Literaturen der Kulturen entnommen werden, die im Laufe ihrer Geschichte mit türkischen Völkern in Kontakt gekommen waren und dies schriftlich festgehalten haben. Dazu gehören chinesische, persische oder arabische Quellen. In den meisten dieser Quellen wird das Unverständnis der damaligen Menschen wiedergegeben, die sich keine große Mühe geben, diesen fremden Glauben zu verstehen. Die Tengristen werden zum Beispiel als ungeheuerliche Barbaren in Hundegestalt dargestellt, die seltsame, gotteslästernde Dinge tun [2].
Der türkische Gelehrte Kasgarli Mahmut verfasste im 11. Jahrhundert ein türkisches Wörterbuch (Divan Lügat-ü Türk), in dem er den Ursprung türkischer Wörter erklärte. Darin sind auch sehr viele wertvolle Informationen über den vorislamischen Glauben der Türken enthalten. Er empört sich zwar in seinen Formulierungen immer wieder über die Ungläubigen, wie er sie nennt, aber sein Werk gilt bis heute noch als eine der zuverlässigsten Quellen bei der Erforschung des Tengrismus.
Heute beschäftigen sich zwar viele Forscher mit dem Glauben der alten Türken, aber diese sind sich bezüglich mancher wichtiger Details nicht einig und es sind sogar vollkommen falsche Interpretationen in Fachkreisen im Umlauf.
Im Zusammenhang zum Tengrismus :http://de.wikipedia.org/wiki/Tengrismus
http://www.tengerism.org/
Ein Schamane/Kam des sibirischen Turkvolkes der Saha (oder auch russ. Jakuten)

Volksfest der Jakuten,Jakute in traditioneller Krieger-Rüstung,links hinter ihm ein Kam oder auch Gam (Schamane) :

Junge Saha (Jakuten) Frauen bei einem Ritual :
Jakutische Frau in einer Tracht:

Eine Schamanin des sibirischen Turkvolkes der Tuva :

