Hallo Schooko,
das ist hoch interessant.
Die Plattentektonik hat sich durchgesetzt? Ich dachte, eine Nivellierung hat sich durchgesetzt.
Leben wir auf dem selben Planeten? Auf der Erde zweifelt seit ca. 100 Jahren niemand mehr daran. Du bist die erste Zeitgenossin von der ich erfahre dass sie sowas glaubt.
Wir gehen (auch als Wissenschaftler) gerne von einer eigengesteuerten Individualität aus. Geht ja auch gar nicht anders. Aber es fehlt die synchrone Erkenntnis, dass dem zugleich auch nicht so ist.
Ich nenne das die nicht-Dualität (und habe diesen Begriff von einem Tantriker. Ich würde es nämlich anders(rum) formulieren). Die Dualität kommt in der Wissenschaft nicht vor, also in der Wissenschaft gibt es nur ein entweder-oder. Interessanterweise argumentierst du dual: Dualität sei falsch und
nur nicht-Dualität sei richtig. Das ist dual.
Du machst genau den "Fehler" den du der Wissenschaft vorwirfst, nämlich nicht das Ganze zu sehen. Wo bleibt deine Erkenntnis dass es gleichzeitig so ist und nicht so ist?
Es erreicht eine grundsätzliche Entspannung im 'Individuum', wenn der Ganzheitsaspekt mitschwingen darf. Ansonsten machen verbissene Fehler das Rennen; und die Giftwolke rollt auf uns zu. (ganz praktisch betrachtet).
Du redest immer von Fehler und von Ganzheit. Eine andere Sichtweise ist eine andere Sichtweise von der wir beide wissen dass sie nicht alle unsere Ansprüche erfüllt, aber ihre eigenen. Ich vermisse die Ganzheit und die grundsätzliche Entspannung bei dir.
Wissenschaftlich-philosophische Diskussionsrunden mit äußerst intelligenten Leuten scheitern trotzdem an diesem Nichtverstehen der Grundsätzlichkeit dieser Welt - - die sich nur im Bewusstsein vollständig und jede Sekunde neu aufbaut - und wieder zerfällt. (Das Zerfallen der Realität zur Kenntnis zu nehmen ist nicht die Stärke unserer Zivilisation. Und das hakt zerstörerisch.)
Anders ausgedrückt:
Die Nichterfahrbarkeit einer Welt, die permanent Erfahren wird, ist ein Paradox, das gerade noch mit dem Verstand erfasst werden kann (fast). Wenn diese Erkenntnis fehlt, ist das ein Radau.
Diese Erkenntnis ist natürlich nicht installierbar. Es dauert eine Weile. Vielleicht halten wir durch.
Ich drücke das für mich einfacher aus, indem ich sage dass alles was wir "erfahren", angefangen von unseren Sinneseindrücken, ein Abbild ist. Ein Abbild ist nie identisch mit der Wirklichkeit, sondern immer fehlerbehaftet und nähert sich der Wirklichkeit im Idealfall an - d.h. wir kennen die Wirklichkeit nicht. Für mich ist das so selbstverständlich dass ich es normalerweise für nicht erwähnenswert halte.
Oder man baut eine einfache Theorie von der man weiß dass sie die Wirklichkeit nur so weit beschreibt wie notwendig. Ein Stadtplan trägt nicht dem Umstand Rechnung dass die Erde ein Rotationsellipsoid ist. Das ist mir auch egal wenn ich eine Adresse suche.
In der Technik macht man das meistens so. Wichtig ist dabei aber eine Abschätzung wie weit man daneben liegt. Das sind dann die bekannten plus/minus-Angaben, im Englischen "give or take".
Etwas das übrigens bei den automatisierten Wetterberichten fehlt. Wind 34km/h. Echt? Nicht 35 und auch nicht 34,2? Den ganzen Tag lang?
Oder:
Die Suche zb nach einer Weltformel darf sich bald erledigt haben wie die Suche nach dem Weihnachtsmann. Wir legen uns die Geschenke selbst durch den Rauchfang unter einen Baum, der dort nicht stehen würde, hätten wir ihn nicht hingestellt.
Dann wäre sie längst erledigt. Wie wir beide wissen ist das nicht der Fall.
(Das heißt jetzt nicht, dass wir die Weltformel nicht mehr suchen sollen; das lockt vielleicht zu sehr; und warum nicht.
Aber die Art der Suche wird eine sehr andere sein.
Und Respekt wäre ein Teil davon.)[/QUOTE]
Deine Grätsche von Weltformel bis Respekt habe ich nicht nachvollziehen können. Du meinst doch die GUT? Respekt wovor? Respekt in einer Formel?
Greetz, Martin