Machtausübung der Mutter.....

Ein falscher Ansatzpunkt in meinen Augen.
Mit dem rauchen hört man auch nicht auf in dem man die Schachtel noch zu Ende raucht.
Dadurch lässt man das Hamsterrad nur wieder erneut laufen-Ende umgewiss.

Jein.
Stimmt schon, daß damit das Schuldgefühle nicht beseitigt ist, wohl aber könnte dies bei Sonnenkind für innere Entspanung sorgen ... ihren Druck etwas mildern (auch wenn der zum Schuldgefühl gehört bzw. eine Folge davon ist). Und sich dann der Verstrickung mit der Mutter und dem Schuldgefühl widmen.

Ich hatte auch über einige Jahre versucht, meinen Schuldgefühlen auf die Spur zu kommen, hab aber festgestellt, daß ich dies mit dem Intellekt alleine nicht bewerkstelligen konnte. Da half es auch nicht, daß ich mit meiner Therapeutin immer wieder daran analytisch arbeitete. Ich fühlte es nicht. Das war - im nachhinein gesehen - der springende Punkt. Oder das fehlende Puzzleteil. Etwas kognitiv zu begreifen und eine innere Haltung zu spüren ist für mich ein Unterschied. Mir hat eine Kombination aus mehreren Komponenten geholfen, Psychokinesiologie, tiefenpsycholog. PT, Bachblüten und Systemaufstellung, wobei letzteres mir einen tieferen Einblick in die Familiendynamik gewährt hat. Da hat es bei mir klick gemacht. Ich hing nicht länger in der 'Schuldschleife' fest und konnte meinen inneren Richter (Moral) vieeel milder stimmen.
Der ist heute immer noch da, aber mehr im Hintergrund. Er meldet sich von Zeit zu Zeit, aber ich kann heute mit ihm verhandeln. Was sich knapp fünfzig Jahre lang aufgebaut hat, läßt sich m.E. nach nicht mit einem Fingerschnipps tilgen.

Ich wünsche dir, Sonnenkind, daß dir das auch gelingen möge.

Alles Liebe
ashes
 
Werbung:
Ja,da ist schon ein Unterschied zwischem deinem Text,Loop,und dem Text von Winnetou.

Bei deinem Text geht es darum etwas der Mutter wegzunehmen:
Du hast sie ihr noch nicht weggenommen, solange Du das nicht tust, lebst Du nicht selbstbestimmt.
und beim Text von Winnetou geht es darum der Mutter etwas zu geben:
dein muster zu erkennen und die verantwortung dafür zu übernehmen, statt sie deiner mutter umzuhängen.

Hallo Schattenelf,

meine Augen lesen auch bei Winnetous Worten, daß der Mutter etwas Wichtiges GENOMMEN werden kann/soll/darf. Nämlich die Verantwortung. Es heißt ganz klar, "übernimm die Verantwortung SELBST, anstatt sie weiter deiner Mutter umzuhängen".

In diesem Sinn sagen tatsächlich beide dasselbe.

Loop, es ist tatsächlich so. Ich erlebe es so: Solange ich den Worten meiner Mutter "alleswasdutustsagstmachstbististFALSCHfalschFALSCH" Glauben schenke (ich hebe es absichtlich nochmal heraus, ICH schenke SELBST den Worten Glauben) - solange werte ICH SELBST mich ab. Ich bin die Einzige, die das tun kann. Ab dem Moment, wo ICH der Mutter die Macht nicht mehr gebe, sondern bei mir selbst behalte, geht sie zu Grabe. (Die Macht.) Dann geht mir das oben beschriebene Gesilbsel sonstwo vorbei.

Die Schwierigkeit ist aber: dieses Gesilbsel habe ich so lange und so intensiv kreischend immer und immer wieder gehört, daß es sich mit tiefen Rillen in die innere Schallplatte gegraben hat. Es bedarf langer geduldiger Streicheleinheiten für mich selbst, um das rauszupolieren.

Aber - und das ist die gute Nachricht für Sonnenkind - es GEHT. (Auch wenn es sich, wie melkajal so treffend verglichen hat, gelegentlich wie eine Wurzelbehandlung anfühlt.)

Liebe Grüße
Kinnaree
 
Ja,da ist schon ein Unterschied zwischem deinem Text,Loop,und dem Text von Winnetou.

Bei deinem Text geht es darum etwas der Mutter wegzunehmen:
Du hast sie ihr noch nicht weggenommen, solange Du das nicht tust, lebst Du nicht selbstbestimmt.
und beim Text von Winnetou geht es darum der Mutter etwas zu geben:
dein muster zu erkennen und die verantwortung dafür zu übernehmen, statt sie deiner mutter umzuhängen.

Ich stimme da deinem Text zu Loop,
denn der Mutter kann man nicht etwas geben was sie schon seid langer Zeit hat.
Sicher,der Unterschied liegt in verbaler Spitzfindigkeit,
aber ich bin der Meinung bei einem solch psychisch-komplexen Thema kommt es auf die Details an.


Ja, genau so hab ich es gemeint, danke. :danke:

Sonnenkind hängt der Mutter nichts um, weder Verantwortung noch Macht, die Mutter hat sich die genommen und will sie auch behalten, es geht darum, daß Sonnenkind sich beides holt und es der Mutter wegnimmt.
 
Hallo Schattenelf,

meine Augen lesen auch bei Winnetous Worten, daß der Mutter etwas Wichtiges GENOMMEN werden kann/soll/darf. Nämlich die Verantwortung. Es heißt ganz klar, "übernimm die Verantwortung SELBST, anstatt sie weiter deiner Mutter umzuhängen".

In diesem Sinn sagen tatsächlich beide dasselbe.

Loop, es ist tatsächlich so. Ich erlebe es so: Solange ich den Worten meiner Mutter "alleswasdutustsagstmachstbististFALSCHfalschFALSCH" Glauben schenke (ich hebe es absichtlich nochmal heraus, ICH schenke SELBST den Worten Glauben) - solange werte ICH SELBST mich ab. Ich bin die Einzige, die das tun kann. Ab dem Moment, wo ICH der Mutter die Macht nicht mehr gebe, sondern bei mir selbst behalte, geht sie zu Grabe. (Die Macht.) Dann geht mir das oben beschriebene Gesilbsel sonstwo vorbei.

Die Schwierigkeit ist aber: dieses Gesilbsel habe ich so lange und so intensiv kreischend immer und immer wieder gehört, daß es sich mit tiefen Rillen in die innere Schallplatte gegraben hat. Es bedarf langer geduldiger Streicheleinheiten für mich selbst, um das rauszupolieren.

Aber - und das ist die gute Nachricht für Sonnenkind - es GEHT. (Auch wenn es sich, wie melkajal so treffend verglichen hat, gelegentlich wie eine Wurzelbehandlung anfühlt.)

Liebe Grüße
Kinnaree


Naja, das ist genau der Unterschied. Sonnenkind schenkt der Mutter den Glauben nicht, die Mutter hat ihn ihr eingedrückt wie sie ein Kind war und jahrzehntelang weitergemacht damit. Die Mutter wertet Sonnenkind ab und diese Abwertung ist in Sonnenkind drinnen.
Und die Macht gibt Sonnenkind nicht ihrer Mutter, sondern die hat sich die Macht einfach genommen, Sonnenkind muß sie sich holen, sie hat sie noch nie gehabt, weil die Mutter ja schon so in ihrer Kindheit war. Es geht nicht ums behalten, sondern ums wegnehmen, Sonnenkind kann nichts behalten, was sie noch nie besessen hat.

Das, was Winnetou schreibt,
"übernimm die Verantwortung SELBST, anstatt sie weiter deiner Mutter umzuhängen".
da ist doch ein Unterschied, ich meine das übernehmen der Verantwortung, die die Mutter hat, nicht Sonnenkind hat die Verantwortung und hängt sie der Mutter über, sondern die Mutter hat die Verantwortung und Sonnenkind muß sie sich holen, damit sie sie hat und für sich haben kann.

Ich persönlich glaube, daß das auch mit ein Grund ist, warum sich Sonnenkind so schwer tut, weil dieses Macht über sich selbst und Verantwortung für sich selbst haben neu ist, sie kennt das nicht, sie muß beides der Mutter wegnehmen, das ist ein aktiver Akt, würde sie beides der Mutter einfach nur nicht mehr geben, dann wäre das ein passiver Akt.
Jemandem was wegnehmen ist was anderes als ihm etwas nicht mehr geben, es erfordert ein anderes Verhalten.

Zu schaffen ist es, zum Glück. Es ist echt toll, daß Du es geschafft hast! Das ist wahnsinnig schwer!
 
Naja, das ist genau der Unterschied. Sonnenkind schenkt der Mutter den Glauben nicht, die Mutter hat ihn ihr eingedrückt wie sie ein Kind war und jahrzehntelang weitergemacht damit. Die Mutter wertet Sonnenkind ab und diese Abwertung ist in Sonnenkind drinnen.
Und die Macht gibt Sonnenkind nicht ihrer Mutter, sondern die hat sich die Macht einfach genommen, Sonnenkind muß sie sich holen, sie hat sie noch nie gehabt, weil die Mutter ja schon so in ihrer Kindheit war. Es geht nicht ums behalten, sondern ums wegnehmen, Sonnenkind kann nichts behalten, was sie noch nie besessen hat.

Da geraten wir jetzt in wirklich Wort-Spitz-Findigkeiten im besten Sinn. Es ist in meinem Empfinden immer gut, etwas möglichst genau zu definieren.

Es stimmt, daß eine Mutter der Art, von der wir hier sprechen, dem Kind ihre Abfälligkeit einprägt. Das Kind wächst tatsächlich in dem eingravierten Glauben auf, nichtswürdig zu sein... ABER.

Jetzt kommt das große Aber, das mir meine Therapeutin sehr einleuchtend erläutert hat. Sie sagte in ihrer unnachahmlich sachlichen, ruhigen Art: "Ja schauen Sie, damals waren Sie ein Kind und konnten sich nicht wehren. Aber jetzt sind Sie ja kein Kind mehr. Sie sind jetzt erwachsen. Sie haben die Verantwortung für Ihr eigenes Leben - Sie müssen Sie nicht mehr Ihrer Mutter oder Ihrem Partner oder sonstjemandem abgeben..." Sie hat es tatsächlich genau so gesagt. Und ich habe nach einigem Nachdenken verstanden, warum.

Es ist nämlich wichtig, daß mir BEWUSST wird, ich HABE diese Verantwortung bereits. Es ist MEINE Verantwortung. Ich muß sie mir von niemandem holen... sobald ich erwachsen und mündig bin, habe ich sie.

Nun kann ich es natürlich, weil ich ja immer in Entmachtung gelebt habe, nichts anderes gewohnt war, durchaus so erleben, als müßte ich mir etwas holen. Tatsache ist aber, ab dem Zeitpunkt, wo ich das Erwachsenenalter erreiche, bin ich tatsächlich selbst für mich verantwortlich - und solange ich die Verantwortung für mein Wohlergehen weiter der Mutter umhänge, anstatt zu erkennen, daß ich selbst dran bin, solange nehme ich mein Erwachsensein nicht an und verharre im Lebenskonzept eines Kindes.

Erst wenn ich das erkenne, beginne ich die Macht, die ich habe, auch zu leben...

So er-lebte das die
Kinnaree
(die auch gesegnet war mit einer erstaunlichen Mutter
und die ihr inzwischen von Herzen wünscht,
sie möge Frieden finden
wo auch immer sie jetzt grad ist)
 
...und wir kennen hier alle nur die eine seite...die subjektive wahrnehmung der Tochter...wie würde die Mutter es sehen..wie die Brüder...Bekannte...Ärzte...erst, wenn wir alle Aspekte kennen würden..könnten wir uns u.U. ein halbwegs objektives Bild der tasächlichen Situation machen...und unseren eigenen Emotionen...was so das "trigger word" Mutter angeht...


Sage
 
Hallo,

es geht um eine große Mutterproblematik, die mich und meine Brüder betrifft. Natürlich hat jeder von uns seine Kindheit anders erlebt, ist anders behandelt worden, hat das anders verarbeitet und ist eben auch ein ganz anderer Mensch.

Unsere Mutter müsste schon seit Jahren Hilfe haben, sie ist krank, schafft es aber selten zum Arzt und lehnt auch fast alles an Medikamenten ab. Sie kann sich nicht mehr selbst versorgen, ist verwahrlost und hat auch Demenzerscheinungen. Sie wollte schon vor Jahren in kein betreutes Wohnen, will eigentlich gar nichts, sie erwartet, das ihre Kinder sich kümmern, aber das muss so geschehen wie sie das will und das kann KEINER leisten.

Wir Geschwister haben untereinander teilweise keinen Kontakt mehr, sind zerstritten wegen der Mutterproblematik, der Kontakt mit dem anderen würde an die Mutter erinnern.
Wie meine Brüder das verkraften, verdrängen, dazu kann ich nichts sagen. Nur ich bin diejenige, die sich immer Gedanken macht, sich stundenlang mit der Mutter am Telefon unterhält und hinterher Tage braucht um wieder einigermaßen klar zu kommen.
Wir wohnen alle weit entfernt von der Mutter, können dadurch auch nicht einfach mal vorbei gehen, was auch nicht wirklich helfen würde.

Schon vor vielen Jahren habe ich viele Beratungsstellen durch und weiß, was man machen kann und was nicht. Es bleibt nur die gewaltsame Einweisung. Das wäre ihr Ende, das will keiner... aber auch so ist es bald ihr Ende. Nur kommen ständig Hilferufe der Mutter, doch keiner kann ihr wirklich helfen. Sie fühlt sich als Opfer und von ihren bösen Kindern alleine gelassen.
Sie ist sehr schwierig, das kann ich gar nicht alles beschreiben.

Zu meiner Mutterproblematik, sie hat mich immer abgelehnt, wollte mich nicht, macht mich für ihr Leben verantwortlich, ich bin in ihren Augen nichts wert,.... kurz an allem schuld !
Seit meiner Jungend habe ich Therapien gemacht um lebensfähig zu sein. Seit Jahren bin ich krank und nicht mehr arbeitsfähig. Ich muss an mich denken, damit ich nicht noch mehr Krankheiten bekomme, ich bin alleine, habe keine eigene Familie. So langsam habe ich in meine Mitte gefunden und bin auf dem Weg mir etwas Gutes zu tun, und versuche an mich zu denken.
Der Gedanke, ich habe das nicht verdient, hat sich heute wieder bemerkbar gemacht. Es kam ein Anruf der Mutter und schon wieder ist alles zerstört. Das schlechte Gewissen ist da, die Ratlosigkeit, das Mitleid, die Wut auf meine Brüder, die aber eigentlich die Wut auf mich ist, denn ich weiß ja auch nicht was ich machen soll.
Es tut mir nicht gut, ich weiß das und ich habe es auch einfach so satt..... ich kann einfach nicht mehr und brauche die Kraft für mich. Ein Teufelskreis, denn ich kann es nicht einfach verdrängen und denke auch nicht, die Mutter hat sich nicht um mich gekümmert, also brauche ich das auch nicht.
So geht das nicht, aber es geht auch nicht, dass die Mutter Macht über alle ausübt und alles so gemacht wird, wie sie das möchte. Mal ganz abgesehen davon, dass vieles unrealistisch ist.Alle Bekannte und Freunde haben sich schon vor vielen Jahren zurückgezogen, keiner wollte sich das antun.....

Vielleicht liest das hier jemand, der ähnliches erlebt hat, mich dadurch etwas verstehen kann und mir einen einen Rat geben kann, wie ich damit umgehen kann. Denn für die Mutter gibt es nur eine Möglichkeit, die Zwangseinweisung...... und das will ihr keiner antun !

Gruß Sonnenkind




liebe sonnenkind,


du musst für deine mutter betreuung beantragen, auch gegen ihre wille...in deutschland musst du dich dafür an die zuständige gesundheitsamt ihres wohnortes wenden. wie das in östrreich geht kann ich dir nicht sagen, bin dort nicht so bewandert.

viel erfolg


shimon
 
Du verwechselst Ursache und Wirkung, nicht die Einstellung von Sonnenkind erzeugt die Abwertung ihrer Mutter, sondern umgekehrt, die Verachtung der Mutter hat das Selbstwertgefühl von Sonnenkind ruiniert.
Die Mutter hat sich einfach ausgetobt an Sonnenkind und gleichzeitig Schuldgefühle eingepflanzt, damit Sonnenkind deswegen nicht abhaut.

Wenn Du jetzt schreibst, daß Sonnenkind die Situation erschafft, schwächst Du sie damit, Sonnenkind braucht die Wahrheit, nämlich, daß ihre Mutter gemein war und ist und sie selber NICHTS dafür kann!

Dann kann Wut hochkommen, weil die Ungerechtigkeit erkannt wird und dann hat Sonnenkind die Kraft sich zu befreien, und die Wut, die sie momentan gegen sich selbst richtet und sie zerstört, kommt da hin, wo sie hingehört.

hier greift eins in andere. die mutter spiegelt die abwertung von sonnenkind für sich selbst.
die mutter war zuerst da, aber sonnenkind hat sich als lektion die übernahme der eigenen verantwortung gewählt.
in dem mass, wie sich sonnenkind selber abwertet, wertet sie auch die mutter ab und die wehrt sich dagegen.
sonnenkind glaubt, dass auch die mutter schwächelt und nicht imstande ist, für sich verantwortung zu tragen.
so übertragen wir unbewusst unsere schwächen auf andere und schaffen uns vermeintliche probleme.

lg winnetou:)
 
Werbung:
Dieses Problem hatte ich mit meiner Mutter auch ... und mit meiner Schwester.

Hatte den Kontakt zu meiner Mutter vor mehr als 25 total abgebrochen und es hat mir nur gut getan.
Ich habe mich nach dem Tod der Mutter mit meiner Schwester der Problematik gestellt und ausgesprochen.

Thema Mutter/Schwester bei mir abgehakt.

Ich lebe in Zufriedenheit mit mir.
 
Zurück
Oben