Meine Mutter und die Geschenke

Und das ist eigentlich ziemlich traurig, aber gegen ihre eigenen Gefühle kann sie sich auch nicht wehren, im Grunde bräuchte Deine Mutter psychotherapeutische Behandlung.
Das denke ich auch. Und das ist auch ein Punkt, an dem weder Kinder, neue Partner, andere Familienangehörige oder Freunde Betroffenen helfen können. Die alle können und sollen keinen Psychotherapeuten ersetzen.

Jeder kann in dem Fall nur auf sich schauen und die Grenzen dort ziehen, wo der Kontakt einem selbst nicht mehr gut tut. Verantwortung gegenüber anderen Menschen hat man gegenüber seinen eigenen Kindern. Aber die eigenen Eltern sind schon groß und für sich selbst verantwortlich. Man kann sie dabei unterstützen sich professionelle Hilfe zu suchen. Aber dazu muss halt auch erst mal Krankheitseinsicht beim Betroffenen vorhanden sein.
 
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Wenn dabei emotionaler Druck erzeugt wird, wenn die Mutter das Kind „erpresst“, ist das überhaupt nicht gut gemeint! Das ist toxisch!
Keine Ahnung. Auch wenn es offensichtlich normal in „der Esoterik“ ist, dass mehr oder weniger jeder ein Problem mit seinen Eltern hat, hatte ich eine normale Mutter und ein normales Verhältnis. Geschenke, die ich nicht haben wollte, egal von wem, komme in den Keller.
 
Ich gehe seit 2020 durch die Hölle, aber auch durch den Himmel... Die Hölle wurde mir in meiner Therapie bewusst und leider auch nochmal, neben meinen eigenen Fehlern und Chancen, auch die meiner Mutter. Es tut mir weh, wenn ich zb. sehe, wie sehr sie es versuchte... Und da ist ein so großer Schmerz ... Es ist unerklärlich...
Sie tut mir so unheimlich leid...

Mein Anliegen war ein Jahr lang, zwischen 2020 und 2021, immer wieder, Mama, bitte rede mit mir.
Ich will dir vergeben... oder ich will dir auch die Chance geben, mir zu vergeben...
Wie scheisse ich dich doch behandelt habe, in meiner Kindheit...
Weil ich es nie gesehen habe.

Meint ihr ich ging weinend zu meiner Mutter?
Kein einziges mal... auch habe ich nie gespürt, wie eine Hand an meinem Gesicht entlang geht, die so warm ist, wie die Hand der Mutter... all das fehlt mir ja und mein Kind weint gerade sehr.
Und es ist ausgerechnet das eine Kind, was ich ihr nicht anvertrauen kann.
Das tut so weh...
Sorry :-(

Meine Mutter hat da nicht drüber zu reden... so kommt es mir vor, so blockiert sie das.
Und ich versuche es zu akzeptieren... und sage mir, ja, auch sie darf gehen, so werde auch ich irgendwann gehen.

Ansonsten weiß ich nicht, was ich möchte... ich möchte von ihr nicht wirklich was...
Es wäre eher schön gewesen und vielleicht denke ich da hin und wieder, an die ideale Versöhnung, die es gar nicht braucht (aber ich übertreibe jetzt auch). Wirklich wissen weiß ich es natürlich nicht, weil ich mir so auch immer etwas offen halten kann (glaube Freiraum).

Vielleicht will ich aber auch nur nicht wahrhaben, wer sie ist.
Ich meine auch ich war ja sehr auffällig in der Schule, mit Hochbegabung usw... das hat meine Mutter immer so eifersüchtig gemacht und sie fand das glaube ich auch schlimm, wie sie gefragt wurde, an den Schulen... Oder die Aufforderungen meiner Lehrer. Sie ging ja auch mit mir zu einer Betreuung wo ich dann in AGs und sowas war, gefördert wurde, aber... ich glaube sie hätte sich das auch für sich gewünscht?

Naja und dann denke ich jetzt auch an meine Therapie...
Sie kriegt ja auch mit, wie ich mich entwickel... und wie ich meine Familie hier auf die Beine stelle.
2020 noch auf der Autobahn mit Gedanken die man besser nicht haben sollte... und dann vergehen keine zwei Jahre... ich arbeite wieder, nehme keine Drogen, keine Medikamente... Kann auch sein, für sie ist das auch wieder alles zu viel. Oder wer bin ich gerade in meiner Reflektion? Der Beschützer, der nicht sehen kann, wie meine Mutter eigentlich nie für mich da war, weil sie genauso unempathisch ist wie ich und sich selber nicht sehen kann?
Und dann sehen wir die Welt lieber wie gerade in schwarz weiß... ist sicherer.

Zeit mal an die frische Luft zu gehen.

Verdauung läuft.

Der ursprüngliche Schmerz ist der wirkliche. Später ergeben sich verwickelte Varianten daraus, aber letztlich geht es immer wieder um das Alte.

Das sieht man nicht gerne an, eben weil´s weh tut, und das Leben geht ja auch weiter, und so kreiselt man meistens um viele einzelne zeitlich jüngere Situationen, die danebengingen. Die sind regelmäßig kompliziert und hoffnungslos verworren.

In klaren Momenten tut´s dann aber doch wieder auf die alte Art weh, wedelt förmlich mit einem großen Schild herum auf dem steht: "DAS isses".
 
Was würdet ihr machen, wenn es immer wieder im Streit endet, dadurch, dass man sagt: Nein Danke, Ich hab alles!
Kann mir einer erzählen was meine Mutter da macht, weil ich mir langsam auch echt Sorgen um sie mache.
So verhalten sich Leute die entweder eine große Schuld haben, oder nicht wissen, ob sie morgen noch leben?

Kann mir einer die Hintergründe erklären?
Warum so oft? Warum alles und nie das was mir etwas bringen würde/ (sie weiß ja was ich brauche, aber das schenkt sie mir nie).
Sieht für mich ganz eindeutig nach einem Kontrollverhalten aus.

Ein ähnliches Problem hatte ich tatsächlich auch mal mit meiner Mutter.
Aber lange nicht so schlimm und schon gar nicht mit Deiner Vorgeschichte aus Kindheitstagen!

Ich hab dann den Kontakt vorübergehend abgebrochen, weil es nicht anders ging, denn in den Telefonaten mit ihr hörte ich nur noch Vorwürfe.
Etwa ein Jahr sahen wir uns damals auch nicht, weil ich hart blieb.

Sie hat dann tatsächlich daraus gelernt, woraufhin eine neue Annäherung zw. ihr und mir möglich war.

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Edit:

Aber ich denke, Deine Mutter ist ein weit schwieriger Fall.
Abgrenzung - wahrscheinlich auf Dauer - wäre hier notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke nochmal für eure Anregungen und den ganzen Reflektionen.
Ich nehme das alles mit in meine Therapiestunden und kann mich viel besser verstehen, aber auch meine Mutter.

Immer genau zu wissen, was es ist, so nach dem Motto "Das isset", ... daran glaube ich nicht.
Das ist wohl maschinell, unerreichbar für mich... das kriege ich nicht immer hin.
Aber da kann ich ja jetzt wieder klein anfangen, weil meine Mutter mich ignoriert.
Und ja das wäre eigentlich meine Antwort gewesen...
Die sie mir nun in gewisser Weise nimmt.
Machtspielchen halt.
 
Zu meiner Mutter habe ich ein sehr oberflächliches, idealisiertes Verhältnis.
Und ich tappe seit ungefähr drei Jahren, in denen ich versuche es ihr von Woche zu Woche wieder klar zu machen, eigentlich im Dunkeln. Das Ding ist, sie peilt es nicht, oder sie respektiert mich nicht?
Du hattest aber doch erst kürzlich anlässlich dem Trigger auf Weltfrieden geschrieben, dass deine Mutter zugeschaut hat - während du als Kind 7 Jahre lang an andere Männer verkauft wurdest.

Dass man da als längst Erwachsener nicht auf die Idee kommt - mit Mutter ganz klar zu brechen und einen definitiven Cut und Schnitt zu machen - könnte ich - wenn dem so war/wäre - dann z.B. nicht verstehen.
 
Keiner kann aus seiner Haut, und so ergeben sich all die Verwicklungen, bei denen jeder letztlich auf seine eigene Art einen gewissen Schaden nimmt, aus dem heraus sich dann widerum die nächsten Dinger ergeben. Eine unselige Kette, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Die Palette an mißlungenem Miteinander ist groß, geht bishin zu richtig schlimmen, den Menschen nachhaltig in seinem Lebensgefühl beeinträchtigenden dramatischen Vorfällen; und auch die haben viele Gesichter.

Kontaktabbruch und selbst der Tod einer Person, mit der einen sowas verbindet, löst die eigene Belastung nicht wirklich auf, jedenfalls ist das mein Eindruck. Ich frage mich, ob es überhaupt einen Ausweg geben kann, denn selbst davon, daß man etwas zu verstehen meint, so ist es dadurch ja noch lange nicht gut. Vielleicht ist es das Drama des Menschen, daß es tatsächlich keine Lösung gibt, und wir müssen da ganz einfach durch, solange es eben dauert und man selber stirbt. Keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keiner kann aus seiner Haut, und so ergeben sich all die Verwicklungen, bei denen jeder letztlich auf seine eigene Art einen gewissen Schaden nimmt, aus dem heraus sich dann widerum die nächsten Dinger ergeben. Eine unselige Kette, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Die Palette an mißlungenem Miteinander ist groß, geht bishin zu richtig schlimmen, den Menschen nachhaltig in seinem Lebensgefühl beeinträchtigenden dramatischen Vorfällen; und auch die haben viele Gesichter.

Kontaktabbruch und selbst der Tod einer Person, mit der einen sowas verbindet, löst die eigene Belastung nicht wirklich auf, jedenfalls ist das mein Eindruck. Ich frage mich, ob es überhaupt einen Ausweg geben kann, denn selbst davon, daß man etwas zu verstehen meint, so ist es dadurch ja noch lange nicht gut. Vielleicht ist es das Drama des Menschen, daß es tatsächlich keine Lösung gibt, und wir müssen da ganz einfach durch, solange es eben dauert und man selber stirbt. Keine Ahnung.

ich kann nur von mir und anderenberichten die ich kenne,

ein Cut der Abstand macht etwas mit einem, man kann Dinge verarbeiten , das was einen so aufwühlt, bis man eben merkt, der andere Mensch ist so gewesen und konnte nicht anders,

Mit der gewissen Ferne kann ein kontakt entstehen der nicht mehr so emotional ist, bei manchen dauert es5 , bei anderen 20 Jahre, und doch ist die erfahrung jemandem wieder zu begegnen ohne die Emotionen eine Neue und hilft zum eigenen Seelenfrieden,
die irgendwie ein lebenlang schleichend in einem selbst wabert.
 
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Keiner kann aus seiner Haut, und so ergeben sich all die Verwicklungen, bei denen jeder letztlich auf seine eigene Art einen gewissen Schaden nimmt, aus dem heraus sich dann widerum die nächsten Dinger ergeben. Eine unselige Kette, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Die Palette an mißlungenem Miteinander ist groß, geht bishin zu richtig schlimmen, den Menschen nachhaltig in seinem Lebensgefühl beeinträchtigenden dramatischen Vorfällen; und auch die haben viele Gesichter.

Kontaktabbruch und selbst der Tod einer Person, mit der einen sowas verbindet, löst die eigene Belastung nicht wirklich auf, jedenfalls ist das mein Eindruck. Ich frage mich, ob es überhaupt einen Ausweg geben kann, denn selbst davon, daß man etwas zu verstehen meint, so ist es dadurch ja noch lange nicht gut. Vielleicht ist es das Drama des Menschen, daß es tatsächlich keine Lösung gibt, und wir müssen da ganz einfach durch, solange es eben dauert und man selber stirbt. Keine Ahnung.

Klingt so - vl interpretiere ich dich aber falsch - als müsste man die Tyrannerei meiner Mitmenschen einfach aushalten bis zu meinem Tod...

So eine Sicht verstehe ich nicht
 
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