Was ist mit meiner Mutter los?

shalom phönix,

... es steht bloss geschriben, "du sollst vater und mutter ehren!"... mehr ist von uns nicht verlangt! ehren kannst du sie auch für dich!

...im übrigen, trenne dich von ihr, beusche sie nicht mehr, bedanke dich bei ihr (geht auch wortlos!) ... und es ist gut so!"

lg von shimon

shalom shimon :)

glaub zwar nicht, dass religiöse probleme bei phönix im vordergrund stehen -
aber dennoch ein positiver beitrag.
auch die bibel sagt nichts darüber aus, dass man untrennbar mit seinen eltern verbunden ist.
in der natur ist das übrigens auch ganz anders. die elterntiere haben den auftrag - den sie auch erfüllen - dem neuen leben alles zu vermitteln, was sie selbst gelernt haben, um das leben bewältigen zu können. dann trennen sich die wege - ganz selbstverständlich.

wieso bloß ist das bei uns menschen so ganz anders?
wieso erwarten wir dankbarkeit dafür den natürlichen auftrag der natur erfüllt zu haben? wieso bilden wir uns ein, dass unsere kindern uns etwas schuldig wären -

dass sie es uns schulden ein leben lang mit uns verbunden zu bleiben?

shalom shimon

al
magdalena
 
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wieso erwarten wir dankbarkeit dafür den natürlichen auftrag der natur erfüllt zu haben? wieso bilden wir uns ein, dass unsere kindern uns etwas schuldig wären -

dass sie es uns schulden ein leben lang mit uns verbunden zu bleiben?

Ich bin zwar nicht Shimon, möchte dir aber trotzdem antworten:

weil wir bei unseren Kindern etwas suchen und finden möchten, was uns bei unseren eigenen Eltern verwehrt geblieben ist. Wüssten diese Eltern, dass hier Kinder als Pflaster für seelische Wundn benutzt werden, könnten sie evtl. davon ablassen ihren Kinder so etwas schlimmes anzutun und zuzumuten.

Wir sind unseren Kindern schuldig sie zu selbständigen und lebensfähigen Indivuduen zu erziehen. Leider klappt das nicht immer. Als kleine Kinder werden sie vernachlässigt und die erwachsenen Kinder sollen dann das geben, was sie von ihren Eltern nie bekommen haben. Das funktioniert so nicht. Und die Krönung ist dann, dass genau diese Eltern ständig von Liebe reden, während die anderen es tun.

Wer seine Kinder wirklich liebt, tut ihnen nichts schlimmes an und verlangt auch nichts von ihnen. Er ist gütig und wünscht ihnen das Beste, und kann auch mit ansehen, wenn es dem Kind besser geht als einem selbst. hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Oft wird davon geredet, dass es "mein" Kind mal besser haben soll. Schaut man nach ein paar Jahren hin, ist aus dem Kind nichts "besseres" geworden. usw.

LG Pluto
 
Ich bin zwar nicht Shimon, möchte dir aber trotzdem antworten:

weil wir bei unseren Kindern etwas suchen und finden möchten, was uns bei unseren eigenen Eltern verwehrt geblieben ist. Wüssten diese Eltern, dass hier Kinder als Pflaster für seelische Wundn benutzt werden, könnten sie evtl. davon ablassen ihren Kinder so etwas schlimmes anzutun und zuzumuten.

Wir sind unseren Kindern schuldig sie zu selbständigen und lebensfähigen Indivuduen zu erziehen. Leider klappt das nicht immer. Als kleine Kinder werden sie vernachlässigt und die erwachsenen Kinder sollen dann das geben, was sie von ihren Eltern nie bekommen haben. Das funktioniert so nicht. Und die Krönung ist dann, dass genau diese Eltern ständig von Liebe reden, während die anderen es tun.

Wer seine Kinder wirklich liebt, tut ihnen nichts schlimmes an und verlangt auch nichts von ihnen. Er ist gütig und wünscht ihnen das Beste, und kann auch mit ansehen, wenn es dem Kind besser geht als einem selbst. hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Oft wird davon geredet, dass es "mein" Kind mal besser haben soll. Schaut man nach ein paar Jahren hin, ist aus dem Kind nichts "besseres" geworden. usw.

LG Pluto



hallo pluto,

du sprichst die erwartungshaltung an - das grundsätzliche menschliche missverständinis man könnte kinder zu etwas erziehen was man ihnen nicht vorlebt.
man stelle sich vor ein fleischfressender löwe, dessen zielsetzung es wäre vegetarier zu werden - dieses ziel aber nicht erreichen konnte - frisst weiter fleisch, teilt aber seinem nachwuchs mit - vegetarier zu sein ist gesünder. also friss kein fleisch.
kann aber natürlich auch anders rum sein.
alles natürlich sehr überspitzt ausgedrückt.
löwe ist nun mal fleischfresser - zwingt sich aber dazu nur noch pflanzen zu fressen, weil er denkt, dass es von ihm erwartet wird (damit er geliebt und anerkannt wird von löwen, die es ebenso machen).
wohl fühlt er sich nicht dabei - wie auch - aber von seinen jungen verlangt er das gleiche....

na schön - alles keine natürlichen verhaltensformen -
bloß wieso?
die natur macht uns doch vor wie es richtig geht.
 
1. man stelle sich vor ein fleischfressender löwe, dessen zielsetzung es wäre vegetarier zu werden - dieses ziel aber nicht erreichen konnte - frisst weiter fleisch, teilt aber seinem nachwuchs mit - vegetarier zu sein ist gesünder. also friss kein fleisch.

2. löwe ist nun mal fleischfresser - zwingt sich aber dazu nur noch pflanzen zu fressen, weil er denkt, dass es von ihm erwartet wird (damit er geliebt und anerkannt wird von löwen, die es ebenso machen).
wohl fühlt er sich nicht dabei - wie auch - aber von seinen jungen verlangt er das gleiche....

Hallo Magdalena,

wunderschöne Beispiele. :umarmen:
ich werde sie mir merken. Genau so ist es bei uns Menschen. Kurz und bündig.

LG Micha
 
Hallo Phoenix,

dass in deiner Familie einiges schief läuft, und zwar schon länger, schon ehe du in sie hinein geboren wurdest, dürfte offensichtlich sein.

Mir springt ein destruktives Kommunikationsmuster ins Auge:

Deine Mutter zeigt sich gekränkt, jedoch ohne auszudrücken, was sie konkret stört, bzw. ohne dir eine Möglichkeit zu eröffnen, wie ihr miteinander zurecht kommten könntet. Z.B. indem sie dir sagt, was sie sich von dir wünschen würde.

Das ist verbreitet. Und offensichtlich erscheint es auch manchen von denen, die geantwortet haben so normal, dass sie bereitwillig das Verhalten deiner Mutter zu deren Gunsten interpretieren.

Das ist aber schon die traurige Anpassung des Kindes an liebloses oder feindseliges Verhalten von Eltern: Etwas Gutes über die Eltern hineinfanatsieren und die Schuld/Verantwortung für das Verhalten der Eltern bei sich, also bei den eigenen Fehlern zu verorten.

Ich erkenne bei dir ein gesundes Aufbegehren gegen diese Fehlanpassung und zugleich ein schlechtes Gewissen für deine Reaktionen.

Das ist das typische Pendeln zwischen erwachsener Selbstbehauptung und kindlicher Not, ein Wechsel zwischen Aggression und Schuldgefühl.

Was war, als du so alt warst, wie deine Tochter jetzt ist, zwischen dir und deiner Mutter?

Es laufen destruktive Spiele in deiner Herkunftsfamilie und ich wünsche dir, du kannst sie erkennen und aussteigen.
Und dabei zuerst gut für dich selbst sorgen. Deine Mutter kannst du nicht retten und nicht ändern. Vielleicht ist Beziehung zu ihr nicht möglich.
Versöhnung kann auch bedeuten, dass du sie lässt und es mit dir und deiner Tochter gut weiter gehen lässt...

Beste Grüße,
Eva

Hi Eva

Ich habe jahrelang versucht mit Ihr klarzukommen aber meine Mutter ist so kalt und möchtegern-autoritär,dass das unmöglich ist.
Ich habe mittlerweile fast nur noch Mitleid,dass sie so unzufrieden ist und anscheinend nicht in der lage ist es zu ändern.Wie soll ich zu so jemand aufblicken-der seine Frustration über sein eigenes verpfuschtes Leben an den eigenen Kindern auslässt?
Wenn ich zurückdenke habe ich jahrelang mich selbst unterdrückt aus Respekt zu meiner Mutter und es ging mir besch...
Seitdem sie mir egal ist und ich ihr die meinung gegeigt und mich abgewendet habe geht es mir wirklich gut und ich fühle mich befreit.
Ich weiss meine Mutter hat mit sich massive Probleme aber bevor sie nicht zugibt,dass sie nicht perfekt ist und nicht immer Recht hat wird sie sicherlich nicht glücklich aber das muss sie selbst rausfinden,ich mache mich nicht mehr an ihr kaputt.

LG
 
Wir sind unseren Kindern schuldig sie zu selbständigen und lebensfähigen Indivuduen zu erziehen.

Hallo pluto,

klasse Beitrag, gefällt mir! :thumbup:

An obiger Stelle bin ich hängengeblieben. Ich könnte das jetzt meiner Mutter zeigen, um sie an ihre "Pflicht" zu erinnern. Da würd ich mich aber auch scheisse fühlen, weil ich mich damit über sie erheben würde; weil ich ihr zeige, wie es gehen sollte. :rolleyes:
 
So,erstmal danke für eure Beiträge!
Ich sehe sicherlich nix verzerrt(nicht mehr) und ich weiss,dass meine Mutter massive Probleme hat und sie nicht in der Lage ist sie anzugehen weil sie nicht zugeben kann,dass sie nicht perfekt ist.
Sie hat viel falsch gemacht,war mit meibner erziehung und der erziehung meiner Schwester total überfordert weil sie wirklich ein 3.Kind(Ihren Mann) an der backe hat,um den sie sich wirklich mehr gekümmert hat als um uns.Er hat sich wirklich wie das 3.Kind meiner Mutter benommen,war eingeschnappt,eifersüchtig und niemals wirklich ein Mann oder Vater.
Ich habe meine Mutter zu dem Ausflug eingeladen,damit sie mal von zu Hause rauskommt,denn meine Mutter geht nie aus,ihr"Mann"vernachlässigt sie auf ganzer Linie und sie "bemuttelt"(kocht,wäscht,bügelt,kauft seine Klamotten,macht seinen Bürokram,erledigt auch die Männerarbeit wie Rasebnmähen,Getränkekisten schleppen usw.) ihn immer noch.Er macht gar nix.
Aber wenn man was sagt,ist man respektlos und untergräbt ihre Autorität!
Hallo?das geht gar nicht.Zu dem Ausflug:Ich habe sie ncht nur aus Höflichkeit eingeladen aber sie hat sofort und ohne Grund nein zu dem Ausflug gesagt.Wie soll sich da eine Beziehung verbessern-wenn man immer die Hand hinhält und sie ist zu stolz sie anzunehmen?
Und dass sie mich am Sonntag noch vom Essen ausgeladen hat-das kann ich nicht verstehen!
Ich hatte lange Zeit eine BEziehung zu einem mann,dessen Familie immer schlecht über meine Mutter geredet hat und gesagt hat,sie interessiert sich n Scheissdreck für mich-ich habe diese Familie gehasst deswegen,aber mittlerweile sehe ich,dass sie Recht hatten.
Siolange ich meine Mutter und Ihr verhalten respektiert habe,habe ich mich klein gemacht und hatte immer n schlechtes Gewissen,wenn ich "die "Wahrheit"über sie und ihre Beziehung zu ihrem mann gesagt oder gedacht habe,vor allem,weil meine Mutter immer eingeschnappt oder beleidigt war und uns dann keine Liebe oder Zuwendung mehr gegeben hat,aber heute ist sie mir egal und es geht mir gut.
Ich verzeihe ihr,sie ist auch nur ein Mensch,es ist nur traurig,dass sie nicht aufwacht und endlich der realität ins Auge schaut,dass sie nicht perfekt ist und ihre Lebensweise nicht gesund ist.

Sie will keine Hilfe,ok,ich passe mich Ihr garantieert nicht mehr an-ich brauche ihre liebe nicht mehr,soll sie so tief falllen,dass sie nur noch Hilfe annehmen kann....

Noch etwas,einige haben mir hier genau die Vorwürfe wie meine Mutter gemacht-"Du hast kein Respekt"usw.ohne richtig meinen Beitrag zu lesen,man sollte sich schon bewusst sein,dass man,wenn man hier halbherzige undurchdachte Kommentare zu wichtigen Themen(Problemen) von Personen schreibt man nicht hilft,sondern nur verschlimmert!

Danke

Phoenix
 
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Hallo Phönix,

ich glaube du leidest unter dem "Mutter-Helfer-Syndrom". Mir scheint, dass du heute noch dich verantwortlich fühlst, deine Mutter ein paar schöne Stunden zu bereiten und sie glücklich zu machen. (weil du das andere nicht aushältst, weil es viel zu weh tut.)

Trenn dich von dem Gedanken. Umso schneller du lernst zu akzeptieren, dass deine Mutter eben so ist - wie sie ist - dann bekommst du den nötigen inneren Abstand und kommst wieder in die Kindrolle. Es dauert allerdings lange Zeit, bis du von diesem Helfer-Syndrom Abstand nehmen kannst. Auch wenn du sehr weit weg wohnst von deinem Elternhaus, lese ich auch deinen Beiträgen immer noch eine Verpflichtung von deiner Seite ihm gegenüber.

LG Micha
 
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