Ja @Condemn, wieder schön mal was von dir zu lesen. Du beschreibst das ziemlich gut. Die Illusion der Trennung und dieser Mangel, diese Angst ... das ist alles schon heftig. Umso befreiender wird es dann sein, wenn diese ganze Last von uns genommen wird ... wenn wir vom Komplexhaufen zu Gott selber werden und alle Illusionen zurücklassen dürfen.
Ich glaube aber auch, dass Mangel und Angst ursprünglich gewollt waren, das ganze Potential, von Nichts bis Sein, von Einheit bis krassester Trennung und Isolation, von Liebe bis Angst wird erfahren. "Das Grundlegende" ist das alles in einem, aber weil es alles ist, kann es nur in der "Spiegelung" erfahren werden. Die grundlegende Annahme bei dieser ganzen Theorie ist ja, das der Ursprung geistiger Natur ist. Das heißt auch, dieser Geist ist "vor" dem Wissen, das Wissen nicht "IST", sondern "gemacht" wird. "Alles ist relativ" ist für mich deshalb einer der wahrsten Sätze der Wissenschaft.
Aber, um auf Angst und den Weg zurück zurückzukommen: Es gibt nur einen einzigen Weg, und das ist tatsächlich der, die Dinge aus "Sicht" des Ursprungs zu sehen. Und dieser Ursprung ist zur Bewertung nicht fähig, denn nichts kann sich selbst bewerten, sondern in gewisser Weise immer nur ein Gedanke den anderen. Eigentlich geht es deshalb gar nicht darum, nicht zu bewerten, sondern um das Wissen, das man bereits aus dem Ursprung heraus wahrnimmt und schon jetzt nicht bewertet. Die Bewertung liegt innerhalb der Wahrnehmung. Wenn das die Persönlichkeit wirklich weiß, wird sie tatsächlich zum Spiegel des Ursprungs, und kann Angst und Mangel loslassen, einfach weil sie ihn nicht immer weiter ständig selbst produziert.
Auf dieser Welt werden wir halt manchmal ganz schön heftig "geprüft" ... und wir projizieren die Lösung all unserer Probleme (Ängste, wie du sagst; Trennung; Alleinsein) auf nur eine Person.
Nicht unbedingt nur auf eine Person, aber allgemein sehen wir die Lösung fern vom hier und jetzt. Denn jemand, der ein "spirituelles Ziel" verfolgt, sagen wir "Erwachen/Erleuchtung", geht ja in dieselbe Falle...
Wenn wir nur mit dieser Person zusammensein könnten, würde sich für uns der Himmel auf Erden ergeben. Wir projizieren unsere gesamten Wunschvorstellungen auf diesen Menschen ... und wenn wir tatsächlich mit diesem Menschen zusammenkommen, muss es ja irgendwann zur Ernüchterung kommen, weil das eben auch nur ein Mensch ist ... mit ähnlichen Schwächen und Problemen ... aber doch so verschieden, dass sich oft sehr abweichende Bedürfnisse ergeben und es zu heftigen Konflikten kommen kann.
Ich glaube, dass es sogar der Himmel auf Erden sein kann. Aber paradoxerweise wieder erst dann, wenn man nicht mehr "braucht". In dem Moment, wo man ohne Angst ist, ist auch gleichzeitig nichts mehr da, was angreift, oder auf Angriff jeglicher Art mit Angst reagiert. Dann wäre die Beziehung selbst ein Spiegel. Solange das nicht so ist, ist jede menschliche Beziehung, v.a. romantische Beziehungen vielleicht die größte "Lehreinrichtung" zur Selbsterkenntnis.
In vielen Fällen mag eine zwischenmenschliche Beziehung auch erfüllend und gesegnet sein. Aber wer meint sich hier ausrasten zu können, der irrt ... weil jede Beziehung sehr sehr viel Arbeit an der eigenen Persönlichkeit mit sich bringt. Es geht immer und überall darum sich selbst zu erkennen bzw. besser kennen zu lernen. Und dieser Vorgang bringt alle Menschen ans gleiche unendliche Ziel ...
Mit anderen Worten dasselbe was ich oben schrieb
VG,
C.
