Anevay
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Darüber können wir uns auch gerne unterhalten, nur eben nicht personenbezogen.Ich fand den Ansatz, sowohl hochsensibel als auch ADS zu sein, lediglich interessant, aber ist ok. Sag ich eben nix mehr.
Wie schon erwäht worden ist, gibt es für HSP keine Diagnose, das ist mehr ein physiologisches-psychologisches Konstrukt, je nachdem, ob Du Parlow oder Aaron liest, als Beispiel. Bei Parlow liegt das Hauptaugenmerk deutlich auf den sehr viel sensibleren Sinneswahrnehmungen, bei Aaron auf Traumata.
ADS ist im Kern eine hohe Reizoffenheit und eine leichte Ablenkbarkeit dadurch, dass die Aufmerksamkeitsspanne ggü. anderen Menschen verringert ist. Alles weitere an Symptomen hängt an weiteren Komorbiditäten, die im Laufe des Lebens erworben wurden. Durch schlechte Erfahrungen, Abwertungen durch die Mitmenschen, sich falsch fühlen, weil man nicht so funktioniert, wie es andere Menschen erwartet.
Das faszinierendste Erlebnis, das ich diesbezüglich hatte, war ein Treffen mit einem Dutzend diagnostizierten ADS-Kindern (und ihren Eltern), wo nur ein normales Kind drunter war. Nach kurzer Zeit, wo sich die kleinen ADSler wunderbar verstanden und es wirklich erstaunlich ruhig und friedlich zuging, fiel plötzlich das nomale Kind hyperaktiv und unsozial auf. (Übrigens hat an dem Tag alles ganz fantastisch funktioniert, von der Kinderbetreuung bis zum Buffet, nur die Art, wie alles zustande kam, würde den Normalmenschen vermutlich den letzten Nerv geraubt haben)
Vielleicht kann man ADS abschaffen und durch die Diagnose Reizoffenheit mit organischer Hochsensibilität ersetzen?
Es liegt so viel am Umfeld und was gesellschaftlich als normal und somit richtig betrachtet wird, dass natürlich jeder Mensch, der aus diesem Schema Normal herausfällt, sehr wahrscheinlich negativ auffällt. Dann macht das negativ Auffallen krank, durch die Reaktionen des Umfeldes und den Umgang damit, nicht das eigene So-Sein.
Egal ob Hochbegabung, AD(H)S oder HSP: es sind Dispositionen, die dann zum Leiden werden, wenn es am Verständnis für das jeweilige So Sein im Umfeld fehlt. Oder das Umfeld Bedingungen stellt, die nicht umsetzbar sind für ein Kind.