Dann kannst du auch vielleicht auch erkenne, das oft das Hippelige nicht unbedingt von dir kommt. Sondern unbewusst von anderen übernimmst, wenn die nötige Abgrenzung fehl.
Hallo Roti,
habe mich hier angemeldet, weil mich unter anderem dieses Thema interessiert und bin über Deine Aussage gestolpert. Kannst Du dies näher erläutern? Denn dies könnte die Erklärung sein, für einen Jungen aus meiner Familie. Bisher bin ich von Ungeduld ausgegangen (geht alles nicht schnell genug), aber fehlende Abgrenzung könnte durchaus auch sehr zutreffend sein, und deswegen ein ständiges Überdrehtsein, nicht wissen wohin mit sich selbst oder den/dem anderen, was nicht er selbst ist. Das wäre sogar ein sehr aufschlußreicher Gedanke.
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Ich weiß nicht mehr wer es war (müßte mich noch mal durch den Thread wühlen), wo es auch einen Jungen im Umfeld betrifft. Und die Frage: ADHS oder/und HS. Magst Du beschreiben, wie dieser Junge so ist? Worin er auffällt? Ich persönlich finde die Abgrenzung auch wichtig. Wenn es stimmt, daß eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit (also rein kognitiv, nicht in Bezug auf Hochsensibilität) ADHS ausschliesst, so käme ADHS in "unserem Fall" nicht in Frage. Junge benimmt sich aber so, zumindest zeitweilig. Auffällig waren Kindergartenbeginn und Schulbeginn. Vor allem Schulbeginn führte zu einem riesigen Überdrehtsein, platzen vor Ungeduld, keine innere Ruhe etc. Ist vielleicht normal, da die Bewegung fehlt und nachmittags ein Ausgleich her muss, aber es war bzw. ist schon extrem krass.
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Zum anderen würde mich interessieren, inwieweit die Betroffenen hier auch sensibel auf Geschmack und Konsistenz der Nahrung reagieren. Oder wie es als Kind war (meist ändert sich soetwas ja).
Ich weiß nicht, ob ich mich selbst als HS bezeichnen würde. Mit vielem hier stimme ich überein. Kein großes persönliches Interesse an Menschen - also Gespräche, Smalltalk, diverse Veranstalltungen; was nicht bedeutet, daß mich Menschen nicht interessieren. Ich "studiere" sie ganz gerne, beobachte sie, aber eher aus der Ferne, es soll mich bitte niemand ansprechen.
Schoppingtouren finde ich auch anstrengend, bin lieber selbst mit mir alleine und habe reichlich Interessen, so daß ich mich in diesem Leben ganz gewiss nicht langweilen sollte. Von daher sehe ich es auch nicht als Verlust an, nicht in die Disko zu gehen oder noch schlimmer, auf Partys. Während ersteres zu meinen Jugendzeiten noch Spaß machte (waren allerdings Discotheken mit spezieller Musik, macht letztendlich aber wohl auch keinen Unterschied), empfand ich Partys schon immer sinnlos und als Zeitverschwendung. In der Disko kann man tanzen, sich in sich selbst fallen lassen, auf eine gewisse Weise auch auspowern.
Parfüm mag ich auch nicht, da meist zu stark (da brennt sogar mein Gesicht, wenn jemand im gleichem Raum was stärkeres aufgelegt hat). Natürliche Düfte (ätherische Öle z.B.) mag ich dann schon dann und wann (wobei auch diese sehr stark sein können). Schlafen mit irgendeinem Duft könnte ich nicht, so komisch es sich anhört, ich finde dann keine Ruhe. Wobei das nicht immer so war, ich hatte auch meine Räucherstäbchenphase.
Das man Spinnen hören kann, kann ich bestätigen. Allerdings war das Exemplar, welches ich wirklich hörte eine indische Spinne (also etwas größer als von hier gewohnt), die über einen Schlafsack krabbelte. Oma Langbeins (Weberknechte) habe ich bisher noch nicht gehört - das wäre dann wohl auch sehr laut hier, denn die gibt es hier in jedem Raum. Ansonsten möchte ich auch gar nicht hören, wo sich was mit mehr als 2 Beinen befindet und größer als eine Ameise ist (ja, bin ein Weichei).
Rasenmäher, Baulärm - kann ich drauf verzichten. Auch wenn wir den Rasenmäher selbst desöfteren anschmeissen müssen. Aber das Gebrumme nervt mich.
Ich mag es still, Musik halte ich nicht lange aus. Auch nicht die, die ich mag. Das sind immer mal Phasen, da höre ich dann auch fast Tag und Nacht und singe mit (ist wie eine Art Erdung), bis "der Anfall" wieder vorbei ist, und es folgen Monate der Stille. Musik im Hintergrund - ich würde durchdrehen.
Ob nun HS oder nicht, als Nachteil würde ich es auch nicht sehen. Soweit ich gelesen habe, soll es auch einen bestimmten Anteil sensibler Tiere geben, die sich von ihren Artgenossen unterscheiden. Und in irgendeinem Buch wurde es aus Sicht der Evolution begründet, daß es die "Sensiblen" geben muss (oder anders ausgedrückt, daß es Sinn macht, wenn es sie gibt) , da sie eher die Diplomaten sind. Während die Normalsensiblen in den Krieg aufbrechen würden, so gibt es den/die Sensibleren der einlenkt und zum nachdenken auffordert. - Also mal ganz platt formuliert. Ich müßte noch mal genauer nachlesen.
Gibt es auch einen Zusammenhang zwischen HS und Schlafverhalten? Schlafen HS lieber länger aus und sind Nachtmenschen? Oder ist das jetzt zu weit her geholt?