Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
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Es gibt auch die Idee, das dem HS ein "Filter" fehlt....Was mir sehr logisch erscheint....
Kann ich nur bestätigen. Aber das ist meiner Erfahrung nach durchaus trainierbar. Um mal aus meinem beruflichen Nähkästchen zu plaudern: ich war früher überhaupt nicht in der Lage zu filtern, ich war auch nicht in der Lage ein Musikstück "oberflächlich" wahrzunehmen, also zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen. Ich hörte alle Stimmen gleich laut parallel, zugleich war ich in der Lage tief in den Harmonien regelrecht zu schwimmen. Bis heute bin ich ein ausgeprägter Harmoniehörer.
Als ich das erste Mal ein Orchester live hörte, bin ich fast vom Sessel gefallen, denn ich hörte jedes einzelne Instrument und war zu Beginn meiner Ausbildung überhaupt nicht in der Lage Kammermusik zu spielen, weil ich all die vielen Wahrnehmungen nicht in "Echtzeit" zusammenfügen konnte, vor allem wenn ich dann auch noch parallel Notenlesen musste. Ich stand, wie man so schön sagt, völlig im Wald. Es ist sehr schwierig zu erklären... Ich musste mir antrainieren, das ganze als Gesamtwerk zu hören und investierte viel Zeit und Mühe darin, bewusst oberflächlicher zu hören um vor lauter Input nicht verrückt zu werden. Ich bin dann im Zuge meiner eigenen Orchesterpraxis dahintergekommen, dass ich mir diese Eigenheit auch zunutze machen kann und hab das dann verfeinert, indem ich mir willentlich die Stimme aussuche, die nun wichtig für mich ist, denn hauptsächlich ist man im Orchester ja Begleitung. Mittlerweile kann ich das switchen, wie es mir gefällt, habe aus dieser anfänglichen vermeintlichen Schwäche eine Stärke gemacht, denn dadurch war ich plötzlich im Vorteil und kann problemlos meine Aufmerksamkeit dorthin richten, wo es mir gefällt und wo es nötig ist. Erst viel später bin ich auf die Idee gekommen, das auch auf mein privates Umfeld auszudehnen: bei einem geselligen Zusammensein mache ich mir oft den Spaß, mich zurückzulehnen und zwischen den einzelnen Gesprächen zu switchen und dann wieder alles parallel zu schalten und durchströmen zu lassen und dann wieder für ein paar Minuten alles abzuschotten, um die Batterien aufzutanken. Ich muss aber auch dazusagen, dass es anfangs anstrengend ist und viel Konzentration erfordert. Seit ich meditiere geht es wesentlich leichter und müheloser.
 
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das spricht doch auch für blanke, gereizte Nerven ... es fehlt sozusagen das Nervenkostüm ...oder der "Panzer", den nur die etwas Fülligeren haben.
Das ist mir auch aufgefallen, dass Schlankere eher an den Nerven leiden, Dickere lagern die Gifte gerne ins Bindegwebe ein - eine Theorie.
Ich würde sagen: kann zutreffen oder auch nicht. Je gereizter die Nerven, umso weniger habe ich es im Griff, das stimmt schon soweit. Hm, ich bin HS bzw ADS und trotzdem ist mein Bindegewebe (noch) voll mit Giftstoffen und dadurch etwas übergewichtig. Ich hab mal ne Weile mit der Theorie gespielt, dass meine Überempfindlichkeit auf Giftstoffe (siehe auch den Fibromyalgiefaden) auch im Zusammenhang mit ADS stehen könnte, gewissermaßen eine generelle Abgrenzungsproblematik.
 
das spricht doch auch für blanke, gereizte Nerven ... es fehlt sozusagen das Nervenkostüm ...oder der "Panzer", den nur die etwas Fülligeren haben.
Das ist mir auch aufgefallen, dass Schlankere eher an den Nerven leiden, Dickere lagern die Gifte gerne ins Bindegwebe ein - eine Theorie.
Du kannst nicht alles mit Giften oder Schwermetalle als Ursache und Auslöser sehen. Auch lagern sich Gifte in Nieren und Leber ab. HSP. ist zwar wohl Nerven bedingt, doch eher das diese Überaktive sind. Das heißt da werden stärkere Signale durch gelassen. Kann auch mit erhöhter Konzentration zu tun haben. Das der Betroffene eher sich von Geräuschen abgelenkt wird und sich nicht mehr auf das Wesentliche sich Konzentrieren kann. Das dann auch eine ADHS Störung sein kann.
 
Kann ich nur bestätigen. Aber das ist meiner Erfahrung nach durchaus trainierbar. Um mal aus meinem beruflichen Nähkästchen zu plaudern: ich war früher überhaupt nicht in der Lage zu filtern, ich war auch nicht in der Lage ein Musikstück "oberflächlich" wahrzunehmen, also zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen. Ich hörte alle Stimmen gleich laut parallel, zugleich war ich in der Lage tief in den Harmonien regelrecht zu schwimmen. Bis heute bin ich ein ausgeprägter Harmoniehörer.
Als ich das erste Mal ein Orchester live hörte, bin ich fast vom Sessel gefallen, denn ich hörte jedes einzelne Instrument und war zu Beginn meiner Ausbildung überhaupt nicht in der Lage Kammermusik zu spielen, weil ich all die vielen Wahrnehmungen nicht in "Echtzeit" zusammenfügen konnte, vor allem wenn ich dann auch noch parallel Notenlesen musste. Ich stand, wie man so schön sagt, völlig im Wald. Es ist sehr schwierig zu erklären... Ich musste mir antrainieren, das ganze als Gesamtwerk zu hören und investierte viel Zeit und Mühe darin, bewusst oberflächlicher zu hören um vor lauter Input nicht verrückt zu werden. Ich bin dann im Zuge meiner eigenen Orchesterpraxis dahintergekommen, dass ich mir diese Eigenheit auch zunutze machen kann und hab das dann verfeinert, indem ich mir willentlich die Stimme aussuche, die nun wichtig für mich ist, denn hauptsächlich ist man im Orchester ja Begleitung. Mittlerweile kann ich das switchen, wie es mir gefällt, habe aus dieser anfänglichen vermeintlichen Schwäche eine Stärke gemacht, denn dadurch war ich plötzlich im Vorteil und kann problemlos meine Aufmerksamkeit dorthin richten, wo es mir gefällt und wo es nötig ist. Erst viel später bin ich auf die Idee gekommen, das auch auf mein privates Umfeld auszudehnen: bei einem geselligen Zusammensein mache ich mir oft den Spaß, mich zurückzulehnen und zwischen den einzelnen Gesprächen zu switchen und dann wieder alles parallel zu schalten und durchströmen zu lassen und dann wieder für ein paar Minuten alles abzuschotten, um die Batterien aufzutanken. Ich muss aber auch dazusagen, dass es anfangs anstrengend ist und viel Konzentration erfordert. Seit ich meditiere geht es wesentlich leichter und müheloser.


Ein schönes Beispiel.

Ich übe mich in Menschenmengen auf einzelne zu foccussieren. Das klappt ganz prima.
 
Du kannst nicht alles mit Giften oder Schwermetalle als Ursache und Auslöser sehen..
Als Möglichkeit schon, man kann es auch nicht ausschließen. Natürlich spielen auch andere Faktoren mit, andere Gifte und eben die Psyche, die wiederum auch von bestimmten Stoffen gesteuert wird.
Psyche und Körper beeinflussen sich gegenseitig, man kann z.B. auch nicht feststellen:
Bewegt sich jemand nicht, weil er dick und faul ist, oder ist er dick und faul, weil er sich nicht bewegt. Wobei man Dicken eher empfiehlt, sich einfach mal zu bewegen als Hibbeligen zu sagen, einfach mal still zu sitzen.


... Das dann auch eine ADHS Störung sein kann.
.. die wiederum auch eine Ursache von Giften sein kann.
In früheren Zeiten war das oft eine Überfunktion der Schilddrüse (von zuviel Jod), die natürlich auch vererbt werden kann, bzw. angeboren ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie löst man solche Dinge? Wie werden sie überhaupt bewusst?
Was wenn einem die Kraft zum suchen langsam ausgeht?
Ich weiss nur, das dort etwas im argen liegt.

Dafür gibt' Leute die das gelernt haben, solche Dinge zu finden und aufzulösen ... Therapeuten, Lebensberater (Österreich), Psychokinesiologen, Kinesiologen, Energetiker (wenn sie eine gute und umfassende Ausbildung haben) ....

Fast jeder Mensch hat in seiner Elternbeziehung irgendwelche Probleme ... liegt in der Natur der Sache. Die Frage ist immer, wie stark sie sind und wie sie sich äußern, und damit möglicherweise behindernd in manchen Lebensbereichen sind. Nachdem ich deine Geschichte jetzt kenne, verstehe ich, warum Du körperliche Nähe nicht so sehr schätzt. Von dauernden Familienstreitigkeiten bis zu Problemen in der Partnerschaft oder im Beruf ....
 
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Keine Teilfacette.

Inzwischen hat man wohl herausgefunden, dass es verschiedene Arten von HS gibt. Jene, die mit feineren Sinneswahrnehmungen und der Fähigkeit offener und mehr wahrzunehmen zu tun hat und dann das Trauma, die PTBS. Traumatisierte Menschen zeigen ähnliche Symptome wie HSP.

So ist es. Und ausserdem spielen auch familiär Programmierungen mit, die durch die Psychiatrie nicht betrachtet werden, weil sie nicht krankheitswertig sind. Da macht sich die Psychologie noch mehr Gedanken dazu.

Und genau das ist es, und das ist es was Du aber mit deinem ersten Satz abstreitest ... dass es eben nicht nur eine rein körperliche Sache, ist sondern dass andere Faktoren auch noch mitspielen. Entweder als Erlerntes in Reflexion körperlicher Eigenschaften, oder als rein erlerntes Verhaltensmuster.

Es kann auch beides zusammen auftreten, was so unwahrscheinlich auch nicht ist. Dann kommt die Person nach einer erfolgreichen Therapie mit den Traumafolgen klar, nimmt aber weiterhin hochsensibel wahr. Was heißt der Leidensdruck ist weg, die Wahrnehmung mitsamt den Bedürfnissen, die faktisch andere sind als für den normalen Menschen, bleibt. Und jetzt muss der Mensch das Beste daraus machen, in einer viel zu lauten und hektischen Welt seine Nische finden, damit nicht chronischer Stress entsteht, der wiederum krank machen kann. Dann ist Hochsensibilität eine Disposition, eine zum Menschen dazugehörige Eigenschaft, da kanst Du therapieren wollen wie ein Weltmeister, das geht nicht weg.

Etwas Erlerntes kann man nicht mehr verlieren. Insoferne kann es HS zwar mit der Auflösung seiner Themen besser mit seiner Umwelt umgehen, aber verliert seine Sensibilität nicht. Er kann halt auch nur auch anders.
Nicht umsonst landen sehr viele HS auch wenn sie sie integriert haben trotzdem in der Esoterik - wie sich ja auch hier im Thread immer wieder zeigt.

Wie gesagt, HS ist abgsehen von geringen körperlichen Prädispositionen mehrheitliche eine psychische Geschichte. Und wenn die Themen aufgelöst sind, dann verändert sich auch die Wahrnehmung zu einer kontrollierbaren Wahrnehmung. Schlimm an der HS ist ja nicht die generelle Sensibilität, sondern im ersten Schritt einmal das nicht damit umgehen können.
 
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