weil etwas (noch) nicht bewiesen ist, heißt es nicht, dass es nicht stimmt (stimmen könnte).
es sollte die kuh aber im stall gelassen werden.
was ist so schwer an der objektiven feststellung -
es könnte sein -
ist aber (noch) nicht bewiesen?
ohne wechselseitige anschuldigungen.
*kopfschüttel*
Ja, ABER...
Zunächst einmal: Der Satz: "Weil XYZ noch nicht bewiesen ist, heißt nicht, dass XYZ unwahr ist" ist wahr.
Und jetzt kommt das dicke ABER:
Er beinhaltet auch immernoch die Möglichkeit, dass eine nicht beiwesene Aussage (also XYZ) tatsächlich falsch ist.
Und mit diesem Satz kann sehr viel "wahr gehalten" werden...
z.B.: Nur, weil Einhörner noch nicht beobachtet wurden, heißt es noch lange nicht, dass sie nicht existierern.
Ein springender Punkt ist dabei das Wort "beweisen". Im strengsten Wortsinn ist das in den empirischen Naturwissenschaften für die meisten Behauptungen unmöglich. Darum verwende ich zumeist das etwas schwächere Wort "belegen".
Was aber relativ einfach möglich ist, ist falsche Behauptungen zu widerlegen - zu "falsifizieren". Darum haben Behauptungen so formuliert zu sein, dass sie empirisch widerlegt werden können, und die Versuche haben so gestaltet zu sein, dass die Behauptung - je nach Augang - auch falsifiziert werden kann (siehe Wissenschaftsbegriff nach Popper). Wenn das Experiment positiv für die Behauptung ausgeht, spricht man von "bestätigen". Eine Bestätigung ist aber kein Beweis (und auch nicht unbedingt ein Beleg). Davon kann man bestenfalls reden, falls Review und Reproduktionen etc. mehrheitlich zu dem gleichen Ergebnis kommen.
Das größte Problem mit den "noch nicht bewiesenen" Aussagen ist, dass es dazu durchaus Versuche gab, die negativ für sie ausgingen. Es kann natürlich sein, dass irgendwas bei den Versuchen falsch lief, oder an der Behauptung vorbei getestet wurde (was Anhänger dann gerne als Begründung für das Scheitern abliefern), aber es kann auch sehr gut sein, dass die Versuche richtig liefen, und die Behauptung tatsächlich falsch ist.
Es gibt noch ein wenig mehr zu schreiben zu dem Thema "noch nicht bewiesene Aussagen" (Plausibilität, Ockhams Rasiermesser ...) Das soll aber für hier reichen, weil ich heute keine Zeit mehr habe. Falls jemand sich darüber weiter einlesen will, gebe ich die Buchempfehlung "Das sockenfressende Monster in der Waschmaschiene" von Christoph Bördlein.
(Und Ich sehe kommen, dass der Abschnitt über das dicke ABER in Zitaten gleich verloren geht ... )