Gottes Existenz mit Logik nachvollziehen

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Rabbani

Guest
Hallo Forum-Mitglieder,
mit diesem Thread möchte einen Versuch wagen, die Existenz Gottes logisch nachzuvollziehen. Im Folgenden werde ich also versuchen, die Richtigkeit der Aussage, dass es einen Gott gibt, nachzuweisen.

Hierfür nehme ich das Ursache-Wirkung-Prinzip als Grundlage. Schließlich laufen die Ereignisse in diesem Universum nach diesem Prinzip ab.

Das Ursache-Wirkung-Prinzip funktioniert auf sehr einfache Weise: Ereignis 0 (als Ursache) löst Ereignis 1 (als Wirkung) aus. Ereignis 1 löst Ereignis 2 aus. Ereignis 2 löst Ereignis 3 aus usw. Und was löst Ereignis 0 aus? Wahrscheinlich Ereignis -1! Und was löst Ereignis -1 aus? Ereignis -2. Und was löst Ereignis -2 aus? Ereignis -3 usw. Das Universum funktioniert also nach diesem Prinzip. Wir haben es hier mit einer Ereigniskette zu tun, die theoretisch gesehen von -unendlich bis +unendlich gehen müsste. Da der Ablauf dieser unendlich langen Ereignisse das Dasein ausmacht, muss das Dasein zwangsläufig weder einen Anfang noch ein Ende haben.

Jetzt kommt aber die Frage: Kann es ein Ursache-Wirkung-Prinzip geben, welches selbst keinen Anfang hat? Wenn wir eine unendlich lange Kette von Domino-Steinen haben, in der wir erkennen, dass ein Domino-Stein den anderen umkippt und dieser wiederum, den anderen umkippt usw., muss dieser Vorgang zurückverfolgt werden können, bis man schließlich den Anfang dieses Vorgangs erreicht! Schließlich muss es etwas gegeben haben, welches den ersten Stoß gegeben hat, woraufhin dieser Vorgang erst ausgelöst worden ist. So zumindest verlangt es unsere Logik!

Wenn wir dieses Prinzip der Domino-Steine auf die Ereignisse im Universum übertragen, müsste es doch auch einen Anfang dieser kosmischen Ereignisse gegeben haben. Insofern müsste das Ursache-Wirkung-Prinzip einen Anfang gehabt haben, zumindest theoretisch! Die Frage ist aber, ob es überhaupt ein Ursache-Wirkung-Prinzip geben kann, welches selbst anfanglos ist? Keiner kann das konkret beantworten!

Aber dennoch wissen wir, dass aus dem Nichts nichts hervorkommen kann. Das heißt also, dass das Dasein immer da gewesen sein muss. Ebenso wissen wir, dass aus dem Dasein niemals ein Nichts werden kann. Also wissen wir auch, dass das Dasein immer da sein wird. Das Dasein bzw. die Existenz selbst ist also einfach da!

Nun, wir wissen jetzt, dass das Dasein bzw. die Existenz weder einen Anfang noch ein Ende hat! Aber ebenso wissen wir, oder zumindest gehen wir davon aus, dass das Ursache-Wirkung-Prinzip, das sich in diesem Dasein ereignet, einen Anfang gehabt haben muss. Ein anfangloses Zusammenspiel zwischen Ursache und Wirkung würde auch ein wenig unlogisch klingen!

Nochmal die Problematik: Ereignis A löst Ereignis B aus. Und was löst Ereignis A aus? Ereignis A wird durch ein vorheriges Ereignis ausgelöst. Theoretisch gesehen haben wir es hier mit einem Ursache-Wirkung-Prinzip zu tun, welches anfanglos zu sein scheint. Aber wäre das auch logisch nachvollziehbar? Vorallem, würde uns diese Antwort zufrieden stellen?

Ich bin der Meinung, dass dieses Prinzip erst dann funktionen kann, wenn ein Ur-Ereignis auftritt, welches dieses Ursache-Wirkung-Prinzip erst auslöst. Allerdings darf und sollte dieses Ur-Ereignis nicht von etwas anderem ausgelöst werden! Das ist die Bedingung hierfür! Dieses Ur-Ereignis muss also gegeben sein!

Aber kann überhaupt ein Ereignis einfach so auftreten, ohne dass es hierfür einen Grund bzw. eine Ursache gibt? Eigentlich nicht, zumindest theoretisch gesehen! Also ein ewiges Problem! Die Logik kann hierfür keine vernünftige Antwort liefern. Wir können auch nicht behaupten, dass das Universum so ist, wie es immer gewesen ist. Wir haben hier nämlich das Problem, dass das Universum nicht im Stillstand sondern stets im Wandel ist.

Und nochmal das ganze: Wir haben ein Ursache-Wirkung-Prinzip, welches laut unserer Logik einen Anfang haben muss. Dieser Anfang ist also ein gegebenes Ur-Ereignis, welches alle nachfolgenden Ereignisse auslöst! Aber die Idee, dass es für dieses Ur-Ereignis keinen Grund bzw. keine Ursache geben darf, klingt zwar auch in einer Weise unlogisch, aber irgendwie müssen wir ja aus dieser Sackgasse raus. Deshalb nehmen wir an, dass dieses Ereignis gegeben ist.

Weiterhin haben wir gesagt, dass das Dasein bzw. die Existenz aus dem Nichts nicht hervorkommen kann. Wir haben also ein anfangloses und ewiges Dasein, in dem jedoch das Ursache-Wirkung-Prinzip an einen Anfang gebunden ist! Im ewigen Dasein muss dieses Ur-Ereignis irgendwann und irgenwie aufgetreten sein. So wie aus dem Nichts! Nur so lässt sich das Problem scheinbar lösen. Allerdings ist auch hier die Frage, wie es ein Ereignis geben kann, welches selbst grundlos auftritt, also ohne eine Ursache?

Eine mögliche Antwort hierfür wäre: Das plötzliche Auftreten dieses Ur-Ereignisses ist durch einen Wunsch entstanden. Das ewige Dasein definiere ich hier als Gott! Dieser Gott spricht "Sei!" und alles nimmt seinen Lauf. Dieses "Sei!" ist der Anfang von allem, also vom ganzen System, das nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip funktioniert. Und dieses System definiere ich als Schöpfung!

Und erneut: Im ewigen Dasein, in dem ein Ereignis auftritt, ohne dass es von einem Vor-Ereignis ausgelöst wird, kann - meines Erachtens - nur durch einen einzigen Wunsch bzw. Willen zustande gekommen sein! Wenn das Dasein den Willen zu etwas hat, kann es sich bei diesem Dasein nur um ein lebendiges Dasein handeln. Und das ist Gott!

Ich weiß nicht, ob ihr mit dieser Lösung zufrieden seid, aber sie scheint eine vernünftige Lösung zu sein! Und vielleicht ist sie auch die einzige (vernünftige) Lösung!

In diesem Beitrag ist die Existenz Gottes zwar nicht unbedingt nachgewiesen worden, aber der Ansatz hierzu ist garnicht mal so falsch gewesen!

Ich würde gerne eure Meinungen dazu hören. Wo seht ihr in meinen Ausführungen Unstimmigkeiten? Könnte man hierzu Gegenargumente anbringen? Was denkt ihr?

lg Rabbani
 
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Ooohh!

Eine Indizienbeweisführung, suppi. :)


Ein Paar Bemerkungen fallen mir da sofort ein, wo ich doch ein eifriger Verfechter gegen das angebliche Prinzip von Ursache und Wirkung bin.

Zuerst einmal sprechen wir von Ursache und Wirkung dann wenn es geschehen ist.
Es heißt danach einfach aus 1 mach 2.
Aber davor lautet es: aus 1 mach 2 oder 3 oder 4.
Das ist nicht so schlimm, es denken noch alle mit.

Aber wenn man die Logik auf der Basis der Physik in Frage stellt,
es folgt nicht eine Schachtel mit Sand, einer Kiste mit Steinen, worauf ein Becken mit Wasser folgt,
sondern in einem Becken mit Wasser befindet sich eine Kiste mit Steinen und darin enthalten ist eine Schachtel mit Sand.
Dann werfen gleich einige das Handtuch und meinen resignierend: ok, das ist Gott, und aus!

Wollen wir es dabei belassen? Nein, natürlich nicht.

Also halten wir einmal auseinander, neben der Physik die wir der Einfachheit halber verwenden, gibt es auch noch die Chemie. Dabei sind wir uns gar nicht mehr so sicher, ob wir die Elektrizität tatsächlich in den Bereich der Physik einbinden sollen.

Dann gibt es noch die Zeit, die dürfen wir nicht vergessen.
All das ohne Zeit, ohne Bewegung – ist das möglich?

Wie entsteht die Zeit?

Er hat eine Idee und geht zum Canon und legt ein Blatt A4 in den Kopierer und drückt mehrmals auf den Knopf, es entstehen zahlreiche Kopien von dem was eine Idee gewesen ist, bis aus vielen solchen Ideen ein ganzer Schwung geworden ist, der zusammengestapelt das bildet, was wir allgemein als Materie bezeichnen.

Jetzt können wir wieder aussteigen und behaupten, der mit der Zeit, das ist Gott.

Also meine paar Bemerkungen lauten hier: Physik und Chemie; Fantasie; Zeit.



und ein :regen:
 
Logik die reine Theorie und damit Spekulation bleibt, schenkt Dir nicht das Bewusstsein Gottes durch praktisches Erleben. :)



Ja, das mag sein bzw. sage ich dies ja auch zuweilen. Jedoch, die Schule des Denkens ist nicht gar außer Acht zu lassen, denn nur, was im Geiste / Mind umfasst und verinnerlicht wurde, vermag auch zu gegebener Zeit erfahren werden.

Weder macht es Sinn, lediglich zu wiederholen, bis es zum Erbrechen kommt, noch den Verstand, das Denken zu negieren und zu verteufeln, was ja ebenso passiert, also wie ich hörte jedenfalls. Mir selbst ist Derartiges nie untergekommen und geradezu ziemt es unerhört, solches nur zu denken : D!

Fazit: Es gehört durchaus beides dazu. Und Logik schon überhaupt.

:)
 
Ja, das mag sein bzw. sage ich dies ja auch zuweilen. Jedoch, die Schule des Denkens ist nicht gar außer Acht zu lassen, denn nur, was im Geiste / Mind umfasst und verinnerlicht wurde, vermag auch zu gegebener Zeit erfahren werden.

Weder macht es Sinn, lediglich zu wiederholen, bis es zum Erbrechen kommt, noch den Verstand, das Denken zu negieren und zu verteufeln, was ja ebenso passiert, also wie ich hörte jedenfalls. Mir selbst ist Derartiges nie untergekommen und geradezu ziemt es unerhört, solches nur zu denken : D!

Fazit: Es gehört durchaus beides dazu. Und Logik schon überhaupt.

:)


Kannst Du Dich Dir denken?

Geist meint mehr als abgehobene Theorie, der der hochwertig nährende Grund und die innige Verbundenheit zu sich selbst als aller Welt fehlt.

Sinnen mit allen Sinnen ganz bei Sinnen wirkt integrierend anstatt ausgrenzend.

Denn, wie könntest Du Dir zu Dir viel denken, gäbe es nichts, was Dich ins Nachdenken bringt?!

Was willst Du also als Dein Ur-Eye-Gen IM GEFÜHL verinnerlichen, was Du nicht praktisch erlebt, sondern nur von anderen theoretisch übernommen hast?
 
@ DiaBowLow:

Dass man Gott nur mit Logik erkennen kann, habe ich ja auch nicht behauptet. Natürlich spielt hier die Erfahrung, das Erleben etc. eine entscheidende Rolle. Der Punkt war ja, was für eine Rolle die Logik bei der Erkennung Gottes spielt. Mehr nicht!

lg Rabbani
 
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A, das ist jetzt schon interessant!

Wenn ich mich nicht irre, dann ist bereits in diesem frühen Stadium der Erörterung die ASW (Außersinnliche Wahrnehmung) angesprochen worden, und wenn das nicht so gemeint war, dann tu ich es eben jetzt. Wie ich schon sagte soll es auch einen Bereich geben der über die eigene Fantasie hinausgeht, aber in der Ausführung doch wieder von den vorhandenen Voraussetzungen im Körper Gebrauch macht. Damit wäre ein Sinn von außen eigentlich verfehlt, und dann wieder doch nicht. Hier bietet sich eine gedankliche Trennung an, ausgehend von einem Körper in dem eine Seele entsteht und folglich gemeinsam agiert und reagiert, und abseits davon in einem abdeckenden Überhang nach dem was wir Leben nennen, eine alleinige Seele. Die diese Befindlichkeit davor im Traum und in der Entspannung und Meditation im Körper fleißig üben kann. Denn das was wir auch ASW nennen, dem wird nachgesagt, es sei ein Produkt des Bewusstseins im Menschen selbst. Nun ist es aber so, dass ich zum Beispiel wie mir jeder bestätigen wird, im Alltagsleben ein ausgemachter Trottel bin, nur in der Nacht im entspannenden Schlaf kommt dann die Wende und auf einmal bin ich ganz nah an der Grenze zum Genie, so unglaublich sind die dabei auftretenden Ereignisse. Nun bin ich aber immer noch bereit das meiner eigenen Seele zuzuschreiben, denn so hat wenigstens einer von uns zweien die Chance, dass aus ihm noch etwas werden kann.

Aber wenn ich mir das so recht überlege, dann fehlt in einer alleinigen seelischen Perfektionierung der Grund dafür warum das so sein sollte. Daher bin ich zu dem Schluss gekommen, sobald ich mich selbst als Körper und Seele mit solchen äußeren Einwirkungen Unterhalten kann und kommuniziere, handelt es sich um ASW.

Ich weiß schon, früher war das wieder so ein Punkt wo sie ausgestiegen sind und gesagt haben, das was da zu mir spricht, das ist Gott.

Heute machen wir uns das aber nicht so einfach und wir gehen davon aus,
ein Gespräch kann nur ein Gleicher unter Gleichen führen.

Auch wenn es daneben selbstverständlich die gängigen eigenen seelischen Aktivitäten genau so zu beobachten gibt, wie überall.


und ein :kuesse:
 
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