freier Wille vs. Fatalismus

gibt es einen freien Willen, oder ist alles determiniert?



Wie soll man das rausfinden können? Jede Willensäußerung kann vorbestimmt sein, ich kann zehn mal hin und her entscheiden und genau das kann schon lange vorher festgelegt sein genauso wie das Ergebnis.
Kann aber auch alles frei sein.

Unmöglich festzustellen.
 
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wir befreien uns selbst, indem wir die schichten der determinierungen, die wir für uns selbst geschaffen haben,
wie bei einer zwiebel ablösen und dadurch freier und freier werden. im kern unseres bewusstseins sind wir total frei.
das heisst jedoch nicht, dass wir warten müssen bis wir tot sind, sondern wir können das auch schon auf erden erreichen.

lg winnetou:)
 
Jede Entscheidung, die wir fällen, ist in ihrer Essenz von uns gewollt (ich spreche nicht von den Konsequenzen), das es einen zumindest subjektiven freien Willen gibt, merkt man an dem Gefühl, das sich bei schlechten Entscheidungen einstellt: Reue. In dem Moment, wo du bereust, weißt du, vor dir selbst und in dir selbst, dass du die Wahl gehabt hast, dich anders zu entscheiden.
 
gibt es einen freien Willen, oder ist alles determiniert?


Klar gibt es einen freien Willen.
Sieht man ganz gut an deinem Beispiel. Du willst, dass dich eine ganz bestimmte Person lieben soll.
Allerdings hat diese Person eine andere Auffassung, und zwar mit ihrem freien Willen.

Es gäbe sicherlich einige tausend Alternativen.

Aber, du hast dich, mit deinem freien Willen, auf diese einzige Alternative festgelegt.

Du könntest die Entscheidung des freien Willens der anderen Person akzeptieren. Dadurch würde sich dein Leben wiederum verändern. Durch deine willentliche Entscheidung.

Ja, es gibt eine freien Willen. Das Blöde daran ist nur, dass alle Anderen auch einen freien Willen haben.

Und mit dem Kopf durch Wand macht nur AUA. Und nicht wirklich einen Durchbruch.

:)

crossfire
 
Es gibt eine Kraft, die tief in dir steckt. Deine ursprüngliche Lebenskraft vielleicht.

Da bin ich ja froh, dass der Fatalismus doch nicht obsiegt. Aber ich komme noch einmal auf die Erziehung zurück. Ist der Mensch ein hilfloses Opfer seiner Erziehung oder kann er sie selbst in die Hand nehmen?

Solis
 
Da bin ich ja froh, dass der Fatalismus doch nicht obsiegt. Aber ich komme noch einmal auf die Erziehung zurück. Ist der Mensch ein hilfloses Opfer seiner Erziehung oder kann er sie selbst in die Hand nehmen?

Solis


Nein, der Mensch ist kein hilfloses Opfer seiner Erziehung.
Ich wurde, in den 50er Jahren zum obrigkeitsgläubigen Bürger erzogen.
In den 60er war davon nichts mehr übrig.

Nein, wir sind nicht das, was aus uns gemacht wurde.

Sondern, wir haben immer die Möglichkeit, aus uns zu machen, was wir sind.

:)

crossfire
 
Wir sind nicht mutig genug wirklich zu wollen. Wir sind nicht mutig genug allein dazustehen. Wir sind nicht mutig genug, Fehler zu machen. Wir sind nicht mutig genug, frei zu sein.

:thumbup::thumbup::thumbup:

Sehr, sehr gut, andr!
Unterschreibe ich auf der Stelle!
Und ich füge noch einiges hinzu: Ich war schon mutig genug. Zu wollen, allein dazustehen, Fehler zu machen, frei zu sein, alles. Und es wurde tatsächlich teilweise ein Kampf um Leben und Tod. Manchmal um Haaresbreite, manchmal auch berauschend. Es bringt Erfüllung, selbst da, wo man äußerlich denken würde, dass alles aus ist. Aber die Angst ist trotzdem nie tot. Sie kommt immer wieder. Und muss immer wieder neu begrüßt werden.
Ich habe 14 Jahre lang Ki-jutsu betrieben. Die Grundessenz des Kampfsports, die nur von sehr wenigen weltweit gelehrt wird. Sonst lehren die Schulen nur Techniken, die am Ende langweilig sind. Grundessenz heißt: Nicht-(mehr)-Kämpfen. In der Entspannung stärker sein als mit Muskelkraft. Bei sich bleiben, sich nicht fixieren lassen (Hilfe, mich greift einer an, ich muss mich verteidigen!). Die Mitte finden: weder Unterwerfung noch Überlegen-sein-wollen. Nur SEIN.
Und da erlebt man, dass Angreifer fallen, ohne dass es nötig ist, sie überhaupt anzufassen. Da erlebt man, dass Dinge geschehen und man nur mit ihnen mitzuschwingen braucht. Da erlebt man, was durch reine Intuition möglich ist, dem Erkennen des rechten Augenblicks.
Ich glaube, es gibt - getrennt - weder freien Willen noch Schicksal. Sondern nur feine Empfindungen, in denen ich - wenn ich Vertrauen habe - erlebe, was - für mich! - geschieht. Da aber wenige von uns diese Balance auch nur zeitweise wahrnehmen, quälen wir uns ab und versuchen, mit unseren Muskelkräften Dinge zu bewegen, die uns überfordern. Die berühmten Selbsterfahrungsschulen aber (ZEN, jede Art Meditation, YOGA u.ä.) sind im Grunde Versuche, diesen "goldenen Balancepunkt" zu finden. Vom Körpergefühl her befindet er sich übrigens in der symmetrischen Mitte, meistens kurz unterhalb des Bauchnabels, bei Frauen ist es tatsächlich der berühmte G(Göttinnen)-Punkt.
Herzliche Grüße,
nanabosho
 
Nein, der Mensch ist kein hilfloses Opfer seiner Erziehung.
Ich wurde, in den 50er Jahren zum obrigkeitsgläubigen Bürger erzogen.
In den 60er war davon nichts mehr übrig.

Nein, wir sind nicht das, was aus uns gemacht wurde.

Sondern, wir haben immer die Möglichkeit, aus uns zu machen, was wir sind.


Das ist doch ein schönes Beispiel eines Althippys, wenn ich so sagen darf, crossfire. :)
Da zeigen uns vor allem die 68er in aller Deutlichkeit, wogegen der Mensch sich alles wenden kann, obwohl er im Spießbürgertum des fetten Wirtschaftswunders aufwuchs.

Wir sind also doch keine Automaten oder dressierte Tiere, die lediglich tun, was erzieherisch erwünscht ist. Wir können aufbegehren gegen Unterdrückung, Autorität und dem damaligen Konsum mit seinen dicken Bäuchen.

Solis
 
Das ist doch ein schönes Beispiel eines Althippys, wenn ich so sagen darf, crossfire. :)
Da zeigen uns vor allem die 68er in aller Deutlichkeit, wogegen der Mensch sich alles wenden kann, obwohl er im Spießbürgertum des fetten Wirtschaftswunders aufwuchs.

Wir sind also doch keine Automaten oder dressierte Tiere, die lediglich tun, was erzieherisch erwünscht ist. Wir können aufbegehren gegen Unterdrückung, Autorität und dem damaligen Konsum mit seinen dicken Bäuchen.

Solis


Genau, wir sind keine Automaten.
Sondern können uns selbst jederzeit neu erschaffen.

2001, also als ich 50 war, schaffte ich mich aus einer 5-jährigen Phase voller Depression, Todeswünschen, Sinnlosigkeit und Krankheit heraus.

Das war eine wirkliche Neuschöpfung meiner selbst.

Und es war gut. Bis heute.

:)

crossfire
 
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Einbildung ist auch ne Bildung.

Entweder fällt den Leuten etwas ein oder eben nicht, das kann sich keiner aussuchen.
 
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