freier Wille vs. Fatalismus

gibt es einen freien Willen, oder ist alles determiniert?

Das weiß keine Sau :D Ich tendiere persönlich zu keinem von Beiden.
Grundsätzlich ist es so, dass wir uns, unser Universum, das, was alles zusammenhält, als Konstrukt erleben, auch wenn es nicht greifbar ist. Ob nun alles ein Ergebnis von Ursache und Wirkung ist oder im Vorfeld festgelegt, ist eine rein hypothetische Frage, die sehr störungsanfällig ist. Gehört die Störung dann dazu? Ist sie dann ebenfalls Teil des Determinismus? Hat sich der Freie Wille als eine Art anarchische Reaktion auf das Gesamt-Konstrukt ergeben oder wird er ebenso "geführt"?

http://www.pm-magazin.de/a/physiker-sagen-unser-leben-ist-vorherbestimmt

LG, v-p
 
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ich denke viele Leute sind irgendwie getrieben... wobei ich mich da selbst nicht ausschließe, getrieben von Ängsten, Hoffnungen, Gewohnheiten und Umständen... auch die Erziehung, was man von den Eltern mitkriegt treibt einen weiter und weiter... so frei ist mein Wille nicht. Er ist zumindest stark beeinflusst.
 
ich denke viele Leute sind irgendwie getrieben... wobei ich mich da selbst nicht ausschließe, getrieben von Ängsten, Hoffnungen, Gewohnheiten und Umständen... auch die Erziehung, was man von den Eltern mitkriegt treibt einen weiter und weiter... so frei ist mein Wille nicht. Er ist zumindest stark beeinflusst.

Treffend gesagt! Ich möchte einmal auf die Erziehung eingehen. Wir kennen sie im Großen und Ganzen als etwas, das auf uns bestimmend wirkt, also fatalistisch im Sinne des Threaderöffners. Aber wäre der erzieherische Fatalismus auch seine höchste Entfaltungsmöglichkeit? Könnte man sich - theoretisch wenigstens - eine ganz andere Erziehung denken?

Solis
 
Nein, glaube ich nicht. Die Erziehung prägt dich so tief, dass du schon deine ganze Persönlichkeit ausradieren mußt, um dir eine andere Erziehung zu >denken<.
 
Es gibt eine Kraft, die tief in dir steckt. Deine ursprüngliche Lebenskraft vielleicht. Und die kann im richtigen Moment >einspringen<. Wenn du dich z.B. für das Leben entscheidest. Oder für Durchhalten oder etwas zu Ende bringen. Entscheidung ist ja nicht gleich Entscheidung. Vielleicht gehst du bei vielen Entscheidungen entlang dem Raster deiner Persönlichkeit, aber wenn es dann tatsächlich um etwas sehr Wichtiges geht, kommt doch der freie Wille zum Einsatz und du entscheidest dich entgegen deiner Prägung. Einfach weil es richtig oder wichtig ist.
Es ist überhaupt ein komplexes Gebilde aus Prägung und Persönlichkeit, dass uns so durchs Leben führt.
 
Hallo FIST

es sind die einfachen Fragen, die eine irre komplexe Antwort brauchen. Ich lebe Deine Frage und ich habe gewiss nicht alle Antworten darauf - noch - Du kennst das (lesen Sie vorher das Kleingedruckte) - weiß ich ob meine Antworten Dir Frieden bringen.

Der Mensch und das Menschsein sind EXAKT im Spannungsbereich Deiner Frage angesiedelt - das kennst Du aus Deinem eigenen Leben - wie ich auch.

Antworten:

70% Determinismus
30% Freier Wille
Wie das jetzt? Nun, das kannst Du selbst beobachten: vieles in Deinem Leben funktioniert automatisch: Dein Körper, Träumen, Schlafen, Anteile von Sex...
Vieles funktioniert NICHT automatisch: Geld kriegen, Frieden, Freunde.....

Nun hat eine Freundin von mir gesagt: Und von den 30%, die uns als freier Wille zustünden, nutzen wir nur 1%. Schluck! Ich nutze meinen freien Willen nicht? Wieso? Ich tu doch dies und jenes und selles und alles, WEIL ICH ES WILL!!!???!!!!??????!!!!???????????
Nun, hier kommt das nächste Reizwort: Karma. Karma gibt es und gibt es nicht: Wenn Du Deinen freien Willen nutzt, gibt es kein Karma mehr, weil Du tust was Du willst. Solange Du Deinen freien Willen nicht nutzst, gibt es Karma. Nun wird Dir wie mir, nicht beigebracht, Deinen freien Willen zu nutzen, sondern nur so zu tun, ALS OB DU DEINEN FREIEN WILLEN NUTZT.

Denn das Ergebnis kannst Du prüfen: Du bist unzufrieden. (Du und ich).

Wenn Du unzufrieden bist, hast Du Deinen freien Willen nicht eingesetzt.
Warum? Freier Wille ist nicht etwa das, was NUR DIR ALLEIN etwas nützt, sondern ... ich meine was hast Du davon, wenn es nur Dir gut geht? ... das Wohl aller ist - meiner Meinung nach - in jedem Menschen das natürlichste Empfinden, das es gibt.

Daraus ergeben sich die Fragen:
Wie lebe ich meinen freien Willen?
Warum sieht die Welt so Scheiße aus, wie sie aussieht?

Antworten:

Wenn sich Hundertausende von extrem klugen Köpfen schon an die Fragen gemacht haben, wieso gibt es noch keine Antworten, die Dich und mich zufrieden machen, die es uns ermöglichen, auszuruhen, zu entspannen und freundlich und friedlich zu sein??????

es scheint also nicht so einfach zu sein....................

Übrigens brauchen wir den Determinismus, damit wir eine Basis haben, auf der sich unser freier Wille entwickeln kann: die Sonne geht jeden Tag auf und so weiter.......

Freier Wille .... und warum kriege ich nicht, was ich will?
Auch weil wir Anfänger in Freiem Willen sind und bisher glauben zu wissen, was freier Wille ist und nicht mutig genug sind, es an unseren Ergebnissen abzuprüfen. Wir sind nicht mutig genug wirklich zu wollen. Wir sind nicht mutig genug allein dazustehen. Wir sind nicht mutig genug, Fehler zu machen. Wir sind nicht mutig genug, frei zu sein.
Für mich trifft das leider zu.
Dann werd ich sauer und wütend.
Und dann werf ich mit Schlamm um mich.
Und dann werf ich den anderen vor mich anzukotzen.

Freier Wille .... für mich bisher von allem am schwierigsten zu verstehen ... und das einzig stabile für mich, was ich Dir anbieten kann, merke ich so beim schreiben, ist, dass es eine Grundlage gibt - Vorherbestimmt, Determinismus - auf der wir aufbauen dürfen können müssen
unseren freien Willen zu entwickeln.

Na, das ist wieder ne geile Antwort, oder?

Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die im Irrtum verharren, das sind die Narren. Friedrich Rückert

Sagt einer meiner Vorredner hier.

Nicht schlecht.

Grüße

Andreas
 
gibt es einen freien Willen, oder ist alles determiniert?

sowohl als auch. indem ausmass indem du determiniert bist, bist du nicht frei, aber das potential dazu ist da.
es liegt an uns menschen herauszufinden, wo wir determniert sind um uns davon zu befreien, oder besser gesagt,
alles das zu integrieren, was uns blockiert. in der dualität bedeutet das einen ausgleich zwischen gut und böse zu schaffen, keinen kompromiss.

lg winnetou:)
 
Bereits Geburt und Tod bilden einen imaginären Rahmen. Das ist der natürliche Hauptrahmen des Lebens, in dem es sich Gestalt verleiht.
Und innerhalb dieses Rahmens bildet der Mensch weitere Rahmen, für seine Existenz. Kulturelle, traditionelle Rahmen von denen er mehr oder weniger abhängig ist.
Da es nun mal der menschlichen Art entspricht, kann man diese Rahmen nicht einmal künstlich nennen.

Wie frei oder unfrei man sich fühlt hängt davon ab, wie weit man diese Rahmen erkennt und sich damit identifizieren kann. Findet man die Ideen dahinter gut, dann kann man sich innerhalb des Rahmens verwirklichen. Findet man die Ideen dahinter weniger gut, kann man versuchen, den Rahmen durch Einbringung eigener Ideen zu modifizieren.

Findet man alle Rahmen schlecht und sieht keinen Weg, sie zu ändern, dann fühlt man sich determiniert.
 
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Was jenseits des Hauptrahmens ist, darüber kann man rätseln und vermuten, bis man alt wird.
Ich vermute die ultimative Freiheit vom krankheitsanfälligen Körper.
Aber die will ich noch nicht erlangen.
Soweit bin ich noch nicht :)
 
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