Dem nicht. Darin ist ein grundlegender Irrtum enthalten.
Nicht: dann erfüllt alles, sondern: dann erfüllt nichts. Weder Radfahren, noch Abwaschen, Essen, den Garten umgraben oder Sex- weil Erfülltsein an sich der Normalzustand ist. Erfülltsein ist unabhängig von jeglichen äusseren Umständen. Um es vollkommen deutlich zu machen: wer soweit gekommen ist auf dem Weg, ist auch dann erfüllt, wenn er arm, krank, verleumdet und gekreuzigt ist.
Nein. Nicht: alles zu würdigen, sondern: alles zu verwerfen.
In Wirklichkeit ist nichts von Bedeutung, alles ist nur Erscheinung. Einer Erscheinung Bedeutung und Wichtigkeit zu verleihen, lässt dich dran hängen- was automatisch mit Angst vor Verlust verknüpft ist.
Da es in diesem Zustand keinerlei Angst vor Verlust gibt, passt es nicht, Signe. In diesem Zustand gibt es keine Wertung.
Aber wer ihn nicht erlebt hat, kann ihn sich nicht vorstellen.
Die Erscheinungen müssen gewürdigt werden, um sie leicht loslassen zu können.
Sonst stimmt es: Wer so weit gekommen ist, ist erfüllt, wenn er -
äußerlich gesehen - arm, krank usw. ist. Das Selbstgefühl ist deutlich anders, vielleicht einem feinen, ständig andauernden Orgasmus vergleichbar, der nicht nur durch den ganzen Körper zieht, sondern einen auch umgibt. (Wenn ich mich ganz öffne und ganz verletz
lich bin, bin ich nicht nur tatsächlich unverletz
bar, sondern auch in dieser wahnsinnigen Schwingung...)
So können z. B. zivilisationsverwöhnte Europäer sich nicht vorstellen, wie es möglich ist, dass etwa in Brasilien ein Straßenkind, das nicht weiß, wovon es sich am nächsten Morgen den Magen füllen soll, am Abend ausgelassen und total (100%ig) tanzt.
Herzliche Grüße,
nanabosho